Superbeat XONiC EX - Test, Musik & Party, XboxOne, PlayStation4
Voez hat es auf PC und Switch vorgemacht: Mit einem interessanten Steuerungskonzept können in einem Rhythmusspiel auch musikalische Grenzen überwunden werden. Denn obwohl ich vor allem seit den Project-Diva-Spielen rund um Vocaloid-Star Hatsune Miku nicht mehr automatisch allergischen Juckreiz bei J-Pop, Dancefloor usw. bekomme, ist mein persönlicher Musikgeschmack eher m Bereich harter Gitarren zu finden. Einer Thematik also, die abseits von Rock Band oder Guitar Hero nur selten bedient wird. Dennoch sorgen häufig entweder das audiovisuelle Design oder aber die Kontrollmechanik dafür, dass ich mich auch in mir nicht nahestehenden Tonfolgen verlieren kann.
Für rhythmische Bewegungstalente
Denn muss man anfänglich nur auf zwei Sektoren auf jeder Seite des „Rhythmuskreises“ achten, sind es später drei, die in einer weiteren Variation noch durch die Betätigung der Schultertasten ergänzt werden. Und als ob das nicht reichen würde, kann man sich im freien Spielmodus bzw. den Einzelsongs noch weitere Modifikatoren hinzuschalten, wie z.B. verspätete Einblendung der Symbole bzw. Flackern derselben. Doch bereits ohne diese zusätzlichen Schwermacher hat man bereits bei den leichteren Songs genug zu tun, um die Anforderung zu bewältigen. Und wer nicht über Frustresistenz und den Willen verfügt, seine Fähigkeiten durch häufiges Scheitern zu erweitern, braucht mit
Superbeat gar nicht erst anfangen. Doch wenn man am Ende eines komplexen Tracks eine Bewertung von mindestens „B“ erreicht und entsprechend Erfahrungspunkte auf seinem Konto verbucht, fühlt man sich wie bei einem fehlerfreien Spiel von Through the Fire and the Flames bei Guitar Hero auf Expert.Übung macht den Frustmeister
Von den über 60 Tracks sind anfänglich sowohl im Einzelsong als auch bei den jeweils aus mehreren Songs bestehenden sowie mit Zusatzmissionen gefüllten Stationen der World Tour nur ein paar verfügbar. Weitere werden durch Erfolge in anderen Songs bzw. durch Erreichen einer neuen Stufe freigeschaltet. Zusätzlich gibt es u.a. auch noch andere Soundeffekte oder so genannte DJ-Cards. Dahinter verbergen sich weitere zuschaltbare Boni wie z.B. erhöhter Gewinn von Erfahrungspunkten, die man geschickt einsetzen kann, um bestimmte Negativfaktoren z.B. in der World Tour auszugleichen. Das Problem: Es wird nie wirklich erklärt, was man jetzt benötigt, um dieses oder jenes freizuschalten. Mit viel Herumwühlen in den nicht gerade vor Übersicht strotzenden Menüs kann man zwar herausbekommen, dass man für die nächsten Stufen der World Tour z.B. einen bestimmten Level benötigt. Doch wenn man gerade erfolgreiche ein Areal beendet hat und sich wundert, wieso das nächste nicht freigeschaltet wird, lässt Superbeat einen im Stich. Sprich: Letztlich findet man sich ab und zu im Einzelsong-Grind wieder, um genug Erfahrung zusammenzuspielen.
Spartanisch, praktisch, gut
Fazit
Dem Rhythmusgenre mechanisch eine neue Facette zuzufügen, ist angesichts hochrangiger Konkurrenz nicht einfach. Doch Superbeat Xonix schafft es, mit einem leicht zu erlernenden, aber auf hohen Stufen extrem fordernden Kontrollschema, die Hand-Auge-Koordination zusammen mit dem Rhythmusgefühl auf die Probe zu stellen. Ähnlich wie Voez auf Switch zieht der Soundtrack mit über 60 Songs seinen Reiz aus seiner stilistischen Bandbreite: Klassische Klavierkompositionen sind ebenso vertreten wie J-Pop, Dancefloor oder andere vornehmlich elektronisch hergestellte Beats. Die Kulisse ist dabei nur wenig mehr als zweckmäßig, lenkt aber immerhin nicht wie manchmal bei Hatsune Miku von der eigentlichen Herausforderung ab. Schade ist allerdings, dass sich Verspieler nicht auf die Akustik auswirken und dass einen die prinzipiell motivierende Freischaltmechanik über Erfahrungspunkte im Dunkeln lässt, was eigentlich sinnvoll als Nächstes getan werden müsste, um diesen oder jenen Bereich des Spiel zu sehen. Frustresistente Rhythmiker, die vor einer steilen Lernkurve nicht eingeschüchtert werden, finden hier eine richtig gute Alternative zu den einschlägig bekannten Vocaloid-Sternchen oder den Musikspielen aus dem Hause Harmonix.
Pro
- eingängiges Steuerungskonzept, das nahezu alle Pad-Elemente einbezieht...
- über 65 Songs aus zahlreichen Musikrichtungen
- reduziertes Design, das nicht von den Anforderungen ablenkt
- ordentliches Erfahrungssystem als Freispiel-Motivator
- diverse Modifikationen und Boni zuschaltbar
Kontra
- ... und mitunter eine extrem steile Lernkurve zeigt
- Freischaltmechanik mitunter etwas diffus
- Verspieler wirken sich nicht auf die Akustik aus