Star Wars Pinball: The Last Jedi - Test, Musik & Party, PlayStation4, PlayStation4Pro, Switch, XboxOneX, XboxOne, PC
Mit den letzten Erweiterungen haben die Zen Studios die Anhänger von Pinball FX 3 verwöhnt: Sowohl bei Aliens vs. Pinball, den Bethesda-Flippern oder Jurassic World als auch bei den Filmklassikern der Universal Studios hat man jeweils drei abwechslungsreiche Tische bekommen. Doch für die letzten Add-ons zu Star Wars Pinball zeigt man sich weniger spendabel. Wie schon bei Das Erwachen der Macht oder Unsung Heroes (Rebels/Rogue One) bekommt man hier nur zwei Tische. Diese schlagen allerdings auch mit nur 6,99 Euro zu Buche, während der Standard-Preis für Dreierpacks bei etwa zehn Euro liegt. Der Vollständigkeit soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die beiden Tische von Das Erwachen der Macht nur 4,99 Euro kosten. Diese uneinheitliche Preispolitik ist unnötig verwirrend. Doch was bieten die Tische ungeachtet der Preis-Diskussion? Mit "Ahch-To Island" nimmt man an Reys Jedi-Ausbildung durch Luke Skywalker teil. Eingebettet in ein schroffes Felsmassiv, mit dem Millenium Falcon an der Küste geparkt, wirkt der eher sparsam mit Rampen bestückte und mit einer Drehscheibe (wie bei Jurassic Park Mayhem oder Doom) sowie fünf Flippern versehene Tisch visuell eher unspektakulär.
Wie? Nur zwei?
Interessanterweise klingt der Sprecher, der Luke im zweiten, direkt auf dem Film „Die letzten Jedi“ aufbauenden Tisch spricht, deutlich authentischer. Wie auch der Rest der Charaktere, die hier zum Einsatz kommen, seien es Kylo Ren, Captain Phantasma oder auch Finn. Doch auch wenn ein Restzweifel bleibt, ob tatsächlich die Stars hinter das Mikro gezerrt werden konnten, sorgt der Klangteppich hier für ein homogeneres Bild als beim Alternativtisch – auch wenn ich nicht damit einverstanden bin, dass einer von Luke Skywalkers Kernsätzen von "It is time for the Jedi to end" hier in "It is time for this game to end" umgewandelt wurde, wenn man seine letzte Kugel verloren hat. Ich verstehe die Intention, in der Umsetzung wirkt es allerdings merkwürdig. Spielerisch zieht der sich auf mehrere, teils übereinanderliegende sowie miteinander verbundene Ebenen wie z.B. eine kleine Version der Insel Ahch-To oder dem Hangar von Snokes Super-Sternzerstörer
erstreckende Tisch allerdings trotz sieben (!) Flipper nicht alle Register. Zumindest konnten mich die Missionen inhaltlich nicht so stark gefangen nehmen wie der andere Flippertisch des Pakets.Die letzten Jedi
Das wiederum versucht Zen mit einem Effekte-Overkill zu egalisieren, der sogar Star Wars Pinball Starfighter Assault oder den zu "Das Erwachen der Macht" gehörenden "Might of the First Order" im Rückspiegel zurücklässt. Tie-Fighter rasen bei der Evakuierung der Rebellen über den Tisch und müssen zerstört werden. BB-8 nimmt sich einen riesigen Walker steuernde eindrucksvoll der Trooper an. Und wenn die First-Order-Armee auf Crait die Rebellenbasis unter Beschuss nimmt, man diesem Angriff mit einem halben Dutzend Kugeln entgegnet, die rote Staubspuren über den Tisch ziehen, hat man Schwierigkeiten, die leuchtenden Symbole auszumachen, die den nächsten Missions-Schritt markieren. In diesen Momenten kann ich verschmerzen, dass Die letzten Jedi hinsichtlich der Anforderungen für jede Aufgabe nur ein typisches Zen-Durchschnittsniveau erreicht.
Fazit
Ich bin ein Fan der Pinball-FX-Tische. Sicher: Puristen regen sich seit Jahr und Tag über die unrealistischen Elemente auf. Doch genau diese sind es, die mich neben den asynchronen Wettbewerben mit der Freundesliste immer wieder faszinieren und zu einem weiteren Anlauf motivieren. Und kaum ein Tisch bringt dieses Element so auf den Punkt wie „The Last Jedi“: Das Missionsdesign ist hier zwar für Zen-Verhältnisse eher spröde, doch einen derartigen Effekt-Overkill bekam man in der gesamten Pinball-FX- bzw. Zen-Pinball-Historie nur höchst selten zu sehen. Der zweite Tisch, der sich um Reys Jedi-Ausbildung auf Ahch-To dreht, ist in dieser Hinsicht eher selten auffällig. Er überzeugt aber mit seinem eher spartanischen Aufbau und vor allem der Möglichkeit, in die Rolle von Luke, Chewbacca und Rey zu schlüpfen, was zu abwechslungsreichen Aufgaben führt. Dass im Gegensatz zu den letzten veröffentlichten Erweiterungspacks die Anzahl der integrierten Tische auf drei reduziert wurde, ist schade, spiegelt sich aber auch im ebenfalls gesenkten Preis wider. Es fehlt mir zwar die letzte Durchschlagskraft, da Zen sich hier in vielerlei Hinsicht eher routiniert präsentiert, doch wer auf der Suche nach Nachschub für Pinball FX 3 ist, macht hier nichts falsch.
Einschätzung: gut
Pro
- bewährte Pinball-FX-3-Physik
- abwechslungsreiches Tischdesign
- unrealistische Elemente gelungen integriert
- spielerische Defizite beim Last-Jedi-Tisch werden durch Effekt-Overkill egalisiert
- abwechslungsreiche Missionen beim Ahch-To-Tisch
- visuell stark an den Film angelehnt
Kontra
- nicht immer werden Original-Stimmen und Musiken verwendet, dadurch leichte Atmosphäre-Verluste
- eher durchschnittliches Missionsdesign beim Last-Jedi-Tisch
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