Laser League - Test, Arcade-Action, XboxOne, PC, PlayStation4
Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial: Team eins trägt Rot, Team zwei ist blau und rennt ein Blauer durch eine rote Schranke, geht er zu Boden. Sind alle Gegner am Boden, geht die aktuelle Runde ans eigene Team. Mit drei gewonnenen Runden gewinnt man schließlich einen Satz und mit zwei gewonnenen Sätzen das Match.
Rot gegen Blau
Ähnlich wie in Tron muss man die Schranken dabei aktivieren - im Gegensatz zum geistigen Vorbild "malt" man sie aber nicht mit dem Heck eines Motorrads, sondern ist stets per pedes unterwegs und läuft über markierte Punkte, um die dort präparierten Laser einzuschalten. Außerdem kann jeder Kämpfer alle paar Sekunden eine Spezialfähigkeit aktivieren, sodass die einen mitunter unverwundbar sind, andere die Farbe einer Schranke ändern, manche einen Gegner kurz zu Boden werfen, während die nächsten einen dauerhaft niederschmetternden Angriff ausführen. Endgültig erledigt ist man aber immer erst dann, wenn alle Team-Kollegen darnieder liegen.
Stark in der Tiefe
Wie gesagt: Das Prinzip ist denkbar einfach, die Steuerung entsprechend simpel. Aber warum ist es auch genial? Weil das scheinbar profane Herumlaufen neben einem guten Auge auch einiges an Übersicht sowie schnelle Reaktionen und taktische Entscheidungen fordert. Immerhin muss man nicht nur rechtzeitig die Schranken aktivieren. Man gelangt auch schnell ans andere Ende des Spielfelds, indem man es über die gegenüberliegende Seite verlässt, und liest Extras auf, die sämtlich Schranken umpolen oder den Ablauf stark beschleunigen.
Mit einem geschickten Kniff sorgt Roll7 dabei für Chancengleichheit, denn nach der ersten Runde dürfen nur die Spieler des unterlegenen Teams ihre Klasse ändern. Sie können sich also eher auf den Gegner einstellen - sollten sie die zweite Runde dann gewinnen, darf das andere Team natürlich ebenfalls wechseln.
Dennoch funktioniert das Teamplay nicht immer so, wie es wohl gedacht ist und das liegt hauptsächlich am zaghaften Feedback: Vor allem akustisch müsste Laser League viel deutlicher auf Ereignisse wie gefallene Mitspieler hinweisen. Zusätzlich könnte es die eigene Figur stärker hervorheben. Denn weil sich lediglich drei Farben im Spiel befinden (eine pro Team sowie die der Arena), verliert man den eigenen Farbtupfer schnell aus den Augen, wenn neben verschiedenen Grautönen lediglich Rot und Blau, Grün und Gelb oder eine andere Kombination zu sehen sind. Gerade weil man viele schnelle Entwicklungen verfolgen muss, würde ein besseres Feedback dem Ablauf guttun.
Magerer Informationsgehalt
Der könnte außerdem ein wenig mehr Abwechslung vertragen. 20 Arenen sind zwar eine bemerkenswerte Anzahl, doch abseits der Laser-Konstellationen unterscheiden die sich nicht. Besondere Regeln würden Abhilfe schaffen; Begrenzungen etwa, über die man nicht auf die andere Seite des Platzes gelangt, feste Wände innerhalb des Spielfelds oder kurze Phasen, in denen die Spezialfähigkeiten nach Gebrauch sofort wieder zur Verfügung stehen.
An eins hat Roll7 aber gedacht: Finden sich nicht genug Spieler zum Zwei-gegen-zwei oder Drei-gegen-drei ein, werden fehlende Positionen mit KI-Figuren aufgefüllt. Die treten als zuverlässige Team-Player auf, obwohl ihnen auch Fehler unterlaufen – sprich, sie imitieren menschliche Mitstreiter angenehm glaubhaft. Man sollte allerdings wissen, dass das auch nötig ist, da das Matchmaking zu manchen Zeiten nur wenige Spieler findet.
Alleine gem/einsam
Wer will startet außerdem eine Solo-Partie mit und gegen unterschiedlich starke KI-Charaktere. Schade nur, dass man dabei lediglich einzelne Matches startet. Das Arcade-Prinzip hätte sich für kleine Turniere gegen immer stärkere Teams hervorragend geeignet. Man denke daran, wie man sich schon mit Klassikern wie Speedball 2 die Zeit als Solist vertrieben konnte.
Fazit
Laser League ist so einfach, vielseitig und fesselnd... eigentlich erstaunlich, dass es das einzige Spiel seiner Art ist. Im Handumdrehen hat man das Prinzip verinnerlich, weicht andersfarbigen Schranken aus, aktiviert eigene, wirft Gegner zu Boden oder macht sich im richtigen Augenblick unverwundbar. Mit aufmerksamen Teamspielern entstehen spannende Matches, die dank des bewährten Artdesigns auch noch schick aussehen. Bedauerlich deshalb, dass man wichtige Ereignisse schnell verpasst, denn vor allem das akustische Feedback fällt zu schwach aus. Auf Dauer fehlt es der Neon-Gala zudem an Abwechslung, weil sich die Arenen zu sehr gleichen. Alles in allem ist Laser League also kein ganz großes, auf jeden Fall aber ein überraschend kurzweiliges Vergnügen!
Pro
- ebenso einfache wie spannende Team-Duelle mit einzigartigem Spielprinzip
- Spezialfähigkeit jeder Klasse sorgt für taktische Variationen
- zahlreiche Arenen für unterschiedliche Partien
- Verlierer der ersten Runde dürfen Klassen wechseln
- fehlende Mitspieler werden durch ordentliche KI-Mitglieder aufgefüllt
- Kommunikation über kurze Befehle, Emojis sowie optionalen Sprachchat
Kontra
- es fehlt deutliches akustisches Feedback zu manchen Ereignissen
- auf Dauer fehlt dringend Abwechslung, z.B. durch Arenen mit besonderen Regeln
- keine Turniere oder Meisterschaften für Solisten
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