Shift Quantum - Test, Logik & Kreativität, PC, PlayStation4, XboxOne, Switch

Shift Quantum
27.06.2018, Benjamin Schmädig

Test: Shift Quantum

Aus Weiß wird Schwarz

Kennt wieder keiner, aber mich erinnert Shift Quantum (ab 4,99€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) an das völlig zu Unrecht von den meisten übersehene Crush. Wie das sein kann? Weil man hier wie da nach Belieben die grundlegende Beschaffenheit eines Levels ändert – so was ist immer cool. So findet man Wege, wo vorher Mauern waren oder läuft auf einem Boden, der vorher Decke war. Klingt aufregend! Muss aber kein gutes Spiel sein. Deshalb haben wir’s getestet.

Stellt euch einen schwarzen Boden vor einem weißen Hintergrund vor und auf dem Boden eine ebenso schwarze Figur. Die rennt und klettert, wie man es von Plattformern eben kennt. Was man von Plattformern sonst nicht kennt, ist die Shift-Taste: Drückt man die, ändert der Charakter sein Aussehen von Schwarz zu Weiß und klappt gleichzeitig wie eine getroffene Zielscheibe nach unten. Im selben Augenblick dreht sich der komplette Level auf den Kopf – und schon steht eine weiße Figur auf dem, was jetzt der weiße Boden ist vor dem inzwischen schwarzen Hintergrund.

Kontraste

Faszinierend: Per Tastendruck wird der Hintergrund zu Wand und Boden. Die Stacheln sollte man natürlich nicht berühren.

Schaut euch am besten ein Video an, denn das Prinzip ist viel einfacher als es klingt. Was allerdings nicht bedeutet, dass das Wegfinden ein Leichtes ist. Anfangs steht der Ausgang natürlich nur ein paar Meter nebenan im Hintergrund, sodass man einfach dorthin laufen und einmal shiften muss. Später befinden sich allerdings mehrere Sprünge, Richtungswechsel und natürlich Shifts zwischen Start und Ziel, die man in der richtigen Reihenfolge ausführen muss.

Richtungswechsel

Noch später rückt man außerdem verschiebbare Blöcke umher, die als Hindernisse in der einen Phase dienen, aber durchlässig in der anderen sind. So schafft man neue Wege – das Knifflige ist es immer, solche und andere Möglichkeiten in den sich ständig drehenden Umgebungen zu erkennen. Irgendwann gibt es außerdem in beiden Phasen feste Hindernisse sowie Schalter, die diese Hindernisse komplett auflösen. Richtig anspruchsvoll wird es dann mit weiteren Schaltern, welche die Richtung ändern, in die die Schwerkraft wirkt – und zwar nicht nur von unten nach oben, sondern auch nach rechts oder links. Und spätestens dann dreht sich nicht nur der Level, sondern auch der Kopf!

Antony Lavelle veröffentlichte das erste Shift übrigens vor zehn Jahren als Flash-Titel , bevor mehrere Fortsetzungen erschienen, darunter Shift Extended sowie Shifting World auf 3DS.

Das ist deshalb klasse, weil man die Welt auf einzigartige Weise manipulieren kann, weil es stylisch aussieht und weil es vor allem richtig gut klingt: Simon Felix und Volkor X (Desync) haben einen Soundtrack geschrieben, der sich mit einer Mischung

Die größte Schwierigkeit ist es den Weg zu erkennen, wenn sich die Umgebung ständig in alle Richtungen dreht.
aus schweren und verträumten Synthesizern zielsicher ins Ohr schiebt.

Klingt gut!

Obwohl man dabei stets in mehreren Levels knobeln kann, falls man mal nicht weiterweiß, läuft vieles allerdings auch sehr geradlinig ab. Oft findet man den richtigen Weg nämlich durch einfaches Ausprobieren oder relativ einfaches Rückwärtsdenken vom Ziel zum Start. Vertrackte Höhepunkte setzen zwar immer wieder und besonders in späteren Levels gelungene Akzente, aber insgesamt muss man Phasen- und andere Veränderungen etwas zu wenig miteinander kombinieren. Selbst das auflesbare Bonusobjekt pro Level fordert eine Idee zu wenig Um-die-Ecke-Denken.

Immerhin: Im Editor erschafft man zwar nicht im Handumdrehen, aber doch schnell genug eigene Herausforderungen und stellt sie online. Außerdem knackt man natürlich die Kopfnüsse anderer Spieler. Damit finden Phasenwechsler hoffentlich auf lange Sicht immer neue Aufgaben.

Fazit

Die Aufmachung einer dystopischen Zukunft, die getragenen Synthesizer und die einfallsreichen Rätsel: Shift Quantum ist eine ausgesprochen coole Knobelei! Selbst nach Stunden ist es noch faszinierend, die schwarz-weiße Welt buchstäblich auf den Kopf zu stellen und in scheinbar undurchdringbaren Wänden plötzlich Wege zu erkennen. Viele Levels durchschaut man zwar eine Idee zu leicht, so dass sich auf Dauer eine gewisse Monotonie breitmacht. Doch alles in allem hat es schon seinen Grund, dass die Shift-Serie seit geschlagenen zehn Jahren graue Zellen zum Qualmen bringt!

Pro

  • faszinierendes und forderndes Prinzip
  • sehr verschiedene Elemente ergänzen das Konzept zu teils komplexen Verdrehungen
  • fast immer mehrere Levels zur Auswahl
  • Editor zum Erstellen eigener und Download von Anderen erstellter Levels

Kontra

  • Weg zum Ziel ergibt sich oft durch leichtes Probieren oder Rückwärtsdenken

Wertung

PC

Einzigartiges und faszinierendes Manipulieren der Umgebung.

PlayStation4

Einzigartiges und faszinierendes Manipulieren der Umgebung.

XboxOne

Einzigartiges und faszinierendes Manipulieren der Umgebung.

Switch

Einzigartiges und faszinierendes Manipulieren der Umgebung.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt keine Käufe.