Shaq Fu: A Legend Reborn - Test, Prügeln & Kämpfen, Android, Mac, Switch, PC, XboxOne, iPad, PlayStation4, iPhone

Shaq Fu: A Legend Reborn
17.07.2018, Jens Bischoff

Test: Shaq Fu: A Legend Reborn

Überraschendes Comeback

Das 1994 veröffentlichte Shaq-Fu gilt als eines der schlechtesten Videospiele aller Zeiten. Trotzdem wollte Big Deez Productions dem Prügelspiel mit Shaquille O'Neal unbedingt eine zweite Chance geben. Ob das Comeback gelungen ist, verrät der Test.

Nachdem Ex-NBA-Star Shaquille O'Neal alias Shaquille Fei Hung, so der Name seiner Eigenparodie im Spiel, als Waisenkind in China (viel zu) groß wurde, bekam er von seinem Lehrmeister Ye-Ye den Auftrag, die Welt vor einer dämonischen Invasion gehirngewaschener Prominenter zu retten.

Shaq trifft auf zahlreiche Promi-Parodien - darunter auch ein Tanzduell mit Justin Bieber.
Eine Mission, die früher oder später natürlich bis nach Hollywood führen muss. Doch zuvor gilt es erst einmal Shaqs Heimatdorf Hunglow vor den Schergen von Arthur O'Diele alias Donald Trump zu verteidigen und den südamerikanischen Zuckerdealer Justin "Babyface" Bieber zur Strecke zu bringen.

Shaq is back

Im Laufe des Spiels werden natürlich noch viele weitere Promis wie die Hunde schleudernde Paris Hilton durch den Kakao gezogen und anschließend windelweich gehauen. Auch Shaquille O'Neal selbst wird nicht verschont, macht als selbstironischer Kung-Fu-Hüne aber eine weit bessere Figur als im Originalspiel. Er tritt sogar höchstpersönlich als Sprecher und Sänger in Aktion. Und das nicht nur im Klassiker "What's up Doc?", sondern auch in einem neuen Exklusiv-Song.

Spielerisch ist das neue Shaq Fu nicht mehr als Duell-Prügler à la Street Fighter, sondern als horizontal scrollender 2,5D-Brawler in der Tradition von Double Dragon, Final Fight und Streets of Rage konzipiert.

Shaqs Comeback ist als klassischer 2,5D-Brawler à la Double Dragon konzipiert - temporäre Verwandlungen wie in diesen Kampfroboter inklusive.
Man bewegt sich also von links nach rechts und haut alles um, was sich einem in den Weg stellt - von harmlosen Handlangern bis hin zu ausgewachsenen Bossgegnern, für deren Bezwingung auch schon mal ein eingebettetes Tanzspielduell herhalten muss.

Neues Konzept

An bestimmten Stellen kann sich Shaq sogar in ein stählernes Mech-Ungetüm (Shaq Diesel) oder einen Nadeln verschießenden Kaktusmann (Shaqtus) verwandeln, um ganze Armeen K.O. zu schlagen. Ansonsten boxt, springt und tritt sich Shaq vor skurrilen Kulissen, wie einen China-Town in China, durch Unmengen an noch skurrileren Gegnern. Egal, ob blutsaugende Anwälte, Fitness-Prolls oder Band-Schlampen - mit seinen Bodychecks, Druckwellenangriffen und Riesenschuh-Attacken haut er jeden um. Selbst Umgebungsobjekte können zerbröselt werden, um Punktemünzen und Energiekugeln zum Vorschein zu bringen.

Schauplätze und Gegner sind durchaus abwechslungsreich und halten Gefahren wie motorisierte Straßenrowdys, explosive Rollminen und zielgerichtete Flugmarschkörper bereit. Hier und da können wie in den Vorbildern aus den 90ern auch von Gegnern zurückgelassene Waffen aufgehoben oder Umgebungsobjekte wie Schilder als temporäre Waffen missbraucht werden - stylische Konter und Finisher inklusive.

Trotz gelungener Zusatzepisode mit Barack Obama ist die Promi-Jagd sehr schnell vorbei...
Die Inszenierung kann sich jedenfalls sehen und hören lassen, während die Steuerung gut von der Hand geht. Man kann sogar unendliche Continues nutzen, zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen und witzige Gegner-Enzyklopädien studieren. Nur der Umfang fällt mit gerade einmal sechs ca. 20-minütigen Spielabschnitten, die eine halbe Ewigkeit zum Laden brauchen, etwas mickrig aus.

Kurzes Vergnügen

Immerhin bekommen Käufer der Boxversion mit Obama Fu: The Adventures of Dirty Barry eine üppige Bonusepisode dazu, in der sich Ex-Präsident Barack Obama durch die Pariser Fashion Week boxt und ballert, Marine Le Pen den Hintern versohlt und Kanye West bis ins Weltall verfolgt. Sollten insgesamt 100.000 Einzelhandelsfassungen verkauft werden, wollen die Entwickler auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Zusatzepisode bescheren. Weit mehr gefreut hätte ich mich allerdings über einen Koop-Modus, denn im Team hätte die kurze, aber amüsante Promi-Hatz sicher öfter und damit länger Spaß gemacht.

Fazit

Shaq Fu: A Legend Reborn hat mit dem berüchtigten Original aus den 1990ern nicht mehr viel zu tun. Nur der Titelheld ist derselbe geblieben: Basketball-Star Shaquille O'Neal alias Shaquille Fei Hung, der seine Rolle sogar persönlich eingesprochen hat. Statt einzelne Duelle à la Street Fighter zu bestreiten, vermöbelt Shaq seine Gegner jetzt jedoch gleich reihenweise wie in Double Dragon und Konsorten. Der 2,5D-Brawler bedient sich vieler klassischer Elemente wie aufsammelbarer Waffen, zerstörbarer Umgebungsobjekte und temporärer Verwandlungen. Die seitlich scrollende Prügelaction punktet zudem mit einfacher Handhabung, stylischer Inszenierung sowie skurrilen Gegnern und Schauplätzen. Neben Shaq selbst bekommen auch Promis wie Paris Hilton oder Kayne West ihr Fett weg. Barack Obama haben die Entwickler sogar eine eigene DLC-Episode spendiert und bei entsprechendem Erfolg soll auch Angela Merkel in den Kampf ziehen. Mir persönlich wäre ein Koop-Modus wie in den Vorbildern von damals allerdings weit lieber gewesen, da der Umfang des Hauptspiels trotz ungemein langer Ladezeiten eher dürftig, der Wiederspielwert allein eher bescheiden ist.

Pro

  • kurzweilige Prügelaction
  • skurrile Gegner und Schauplätze
  • süffisante Inszenierung

Kontra

  • überschaubarer Umfang
  • sehr lange Ladezeiten
  • kein Koop-Modus

Wertung

XboxOne

Ebenso kurzer wie kurzweiliger Prügelspaß mit Shaquille O'Neal, Barack Obama und anderen bekannten Gesichtern.

PlayStation4

Kurzweiliger Prügelspaß mit Shaquille O'Neal, Barack Obama und anderen bekannten Gesichtern.

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