Divinity: Original Sin 2 - Test, Rollenspiel, XboxOne, PC, Switch, PlayStation4, Mac, iPad
Kooperativer Komfort
Bis zu vier Helden können die komplette Kampagne online oder offline in vier Schwierigkeitsstufen gemeinsam erleben, wobei ihr Spiele selbst für alle oder Freunde erstellen, direkte Einladungen aussprechen oder laufenden Partien beitreten könnt. Wer
lokal auf der Couch loslegt, spielt im dynamischen Splitscreen - sprich: Das Bild teilt sich nur dann auf, wenn jemand die erkennbaren Bereiche verlässt. Aber Vorsicht: Auch wenn man zwischendurch natürlich miteinander quatschen kann, entfaltet sich der Reiz dieses über 80 Stunden schweren Fantasy-Epos mit all seinen Quests und Interaktionen erst, wenn man sich wirklich darauf einlässt. Warum erzähle ich das? Weil das kein Diablo für das schnelles kooperatives Geschnetzel ist, sondern ein ausgewachsenes Rollenspiel alter isometrischer Schule. Hier muss man sich schonmal länger auf einzelne Situationen konzentrieren, was mit zwei, drei oder vier Leuten einige Hürden mit sich bringt und etwas mehr Geduld verlangt.Höchste Konzentration im Team
Sehr schön ist zudem, dass man Gespräche seiner Gefährten mit Nichtspieler-Charakteren direkt verfolgen kann. Zwar gibt es nur englische Sprachausgabe, aber die Texte sind komplett und weitgehend fehlerfrei lokalisiert. Ein Dialogsymbol mit drei Punkten zeigt an, wenn jemand mit einem Questgeber spricht. Dann kann man sich nähern und die verfügbaren Antworten und Entscheidungen in Echtzeit mitlesen - sehr schön! Euch passt ein Gefährte nicht mehr, weil er sich zu oft mies verhält? Dann könnt ihr ihn über die Diplomatiefunktion aus der Gruppe werfen. Und nicht nur das: Er kann auch bestohlen oder als Kriegsziel markiert werden, was dann eher kompetitive Auswirkungen hat, denn man kann sich natürlich töten.
Allerdings empfiehlt sich für derartige Gefechte der separate Arena-Modus. Auch dieser wurde mit der "Definitive Edition" verbessert und bietet neben Einzelspieler-, Online-Mehrspieler-PvP- sowie dem 'Hot-Seat'-Modus auch 16 Charaktere mit jeweils eigenen Fähigkeiten und Talenten. Einige sind das erste Mal spielbar, darunter Malady, Zandalor und Radeka. Hier könnt ihr euch in über einem dutzend Schauplätzen im Deathmatch bis zum letzten Mann oder Teamduellen austoben und dabei zahlreiche optionale Regeln und Ereignisse festlegen, um die Spannung zu erhöhen.
Apropos: Anfänger sollten auf keinen Fall im kniffligen Taktiker-Modus beginnen, auch wenn dieser gegenüber dem Original deutlich besser ausbalanciert wurde. Ich empfehle einigermaßen erfahrenen Spielern für das kooperative Abenteuer den klassischen und Anfängern oder gemischten Gruppen den neuen Story-Modus der Definitive Edition vom PC, denn in Letzterem könnt ihr auch mal aus Kämpfen fliehen und gefallene Gefährten permanent wiederbeleben.
Alle Vorzüge der Definitive Edition
Fazit
Diese Definitive Edition hatte es schon auf dem PC in sich, denn die Larian Studios haben damit sehr viele Defizite beseitigt und nicht nur Bugs ausgemerzt, sondern auch die Balance sowie das Storytelling inklusive neuer Dialoge sowie Charaktere im letzten Drittel verbessert. Und auch was die Konsolen-Umsetzung betrifft, waren die Belgier unheimlich fleißig: Freut euch auf ein komfortables Erkunden, Kämpfen, Navigieren und vor allem Lesen, denn Steuerung, Menüs und Textanzeige wurden vorbildlich für PlayStation 4 und Xbox One angepasst. Zwar vermisst man den nur am PC verfügbaren Game-Master-Modus, aber ihr bekommt hier ein Fantays-Epos, das euch alleine oder kooperativ mit bis zu vier Leuten auf höchstem Niveau unterhalten kann: Eine Story mit religiösen Konflikten, interessante Charaktere, köstliche Dialoge und auch mal ernstere Töne treffen auf ein taktisches Kampfsystem, tolle Rätsel und Erkundungsreize sowie eine Vielfalt an magischen Effekten und physikalischen Kettenreaktionen. Auch wenn Wachen nicht immer auf Tote reagieren und es immer noch zu viel Beute, Rezepte & Co gibt, werdet ihr gerade mit dieser reiferen Defintive Edition über 80 Stunden einen Tick besser unterhalten als im September 2017 auf dem Rechner, weshalb wir Platin zücken. Hut ab, so müssen Rollenspiele auf die Konsole übertragen werden!
Pro
- vorbildliche Steuerung & angepasste Funktionen (PS4, One)
- angenehm lesbare Texte dank Schriftgröße (PS4, One)
- alle Verbesserungen der "Definitive Edition" (PS4, One)
- läuft weitgehend stabil in 30fps (PS4, One)
- sehr gute Regie
- interessanter erzählerischer Hintergrund
- klasse geschriebene Dialoge
- viele köstliche, lebendige Situationen
- freie Charaktererstellung oder Figurenwahl
- sechs gut ausgearbeitete Hauptcharaktere
- hervorragende englische Sprecher
- dynamisch wechselndes Verhältnis zu Gefährten
- gutes rundenbasiertes Kampfsystem
- Höhenunterschiede bringen Schussboni
- herrlicher Spielplatz für Teleports & Schleicher
- auch mit einem Charakter gut spielbar
- tolle Animationen, ansehnliche Kulisse
- vielfältige Quests mit multiplen Lösungen
- offene Dialoge mit charakterexklusiven Optionen
- sehr gute Rätselpassagen und Dungeons
- viele magische Optionen und Auswirkungen
- tolle physikalische Kombos und Kettenreaktionen
- viele Geheimnisse und fiese Fallen
- Diebstahlsystem mit mehrstufigen Reaktionen
- gute Komfortfunktionen (Sortieren, Vergleiche etc.)
- optionale Formationen und Befehlsketten
- jeder Rüstungswechsel an Figuren sichtbar
- komplettes Reskillen möglich
- komplett vertonte Dialoge
- starker Spielleiter-Modus für eigene Kampagnen
- Teleporter verhindern zu lange Laufwege
- manuelles und automatisches Speichern
- mehrere Schwierigkeisgrade
- unterschiedliche Enden
- kooperativ mit vier Leuten online
- mit nur einem Charakter durchspielbar
- auch im dynamischen Splitscreen spielbar
- Spielzeit bei 80 Stunden plus X
Kontra
- kein Game-Master-Modus (PS4, One)
- inkonsequente Reaktionen in Spielwelt (Tote werden ignoriert, keine Gruppenlogik etc.)
- etwas zu viel explosives Chaos im Kampf
- Magie für jedermann sorgt für Beliebigkeit
- taktischer Sicht fehlt weiteres Herauszoomen
- Sichtlinien manchmal fehlerhaft blockiert
- keine Kollisionsabfrage bei Hieben von unten
- viel zu viel Kochen-Crafting-Item-Klimbim
- Bewohner reagieren zu selten auf Fane ohne Maske
- Party-Gefährten mischen sich zu selten ein
- dass jeder Händler ist, sorgt für Verwirrung
Echtgeldtransaktionen
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- Es gibt keine Käufe.
- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.