Tetris Effect - Test, Geschicklichkeit, HTCVive, VirtualReality, PlayStation4Pro, OculusQuest, PlayStation4, PC, OculusRift, PlayStationVR
Das wurde aber auch Zeit! In Rez Infinite kam Tetsuya Mizuguchis Partikel-Engine nur in einem einzigen Level zum Einsatz - neuerdings kann man sich aber auch in Tetris von bunt glühenden Kulissen einhüllen und einlullen lassen. Mal ziehen Kamel-Karawanen durch die leuchtenden Körnchen eines Sandsturms, anderswo geht es in die glimmende Tiefsee oder ins All. All das kommt unterm VR-Headset besonders schön zur Geltung, da man mitten in die Szenerie versetzt wird (zumal sich die Steuerung auf dem reaktionsschnellen VR-Display herrlich direkt anfühlt). Aber auch auf HDR-fähigen Fernsehern sind die kontrastreichen Kulissen ein entspannender Anblick. In der Mitte des Geschehens steht nach wie vor der Knobelbecher, in den unablässig drehbare Steine fallen, bis sich komplette Reihen auflösen.
Tetris meets Rez
Schade, dass der seichte Soundtrack nicht mit der visuellen Pracht mithalten kann. Manche ruhigen Trance-Stücke haben mich zwar in einen entspannten fokussierten Zustand versetzt, die Loops der Gesangs-Parts klingen aber ziemlich lustlos und uninspiriert. Auch die Weltmusik-Einflüsse wie Stammes-Rhythmen gingen mir eher auf die Nerven – ähnlich stark wie im Hardcore- und Hardtek-Bereich, der momentan unter ähnlichen „Tribe“-Einflüssen leidet. Aber auch Micha mit seiner Vorliebe für ruhigere Synthie-Klänge war von der faden Sound-Untermalung enttäuscht, die aber immerhin dynamisch aufs Spielgeschehen reagiert. Ein weiterer Knackpunkt machte sich unterm VR-Headset bemerkbar: Die abrupten Kamerabewegungen im Abenteuermodus sorgten schon früh für ein mulmiges Gefühl in meinem Magen. Ist so etwas in einem einfachen Knobelspiel wirklich nötig?
Musikalisch etwas fade
Fazit
Wie oft ist Tetris mittlerweile neu aufgelegt worden? Für meinen Stiefvater war das Konzept schon 1990 kalter Kaffee - als ich am Heiligabend den ersten Satz GameBoy-Batterien damit leer gespielt habe. Dass sich das Prinzip aus dem Jahr 1986 aber auch heute noch gut hält, beweist es erneut mit Tetris Effect. Nach ein paar Runden schlägt die Sucht wieder eiskalt zu, zumal mich diesmal nicht nur das Spielprinzip in die „Zone“ versetzt hat. Die Implementierung der Partikel-Engine aus Rez Infinite war eine gute Idee. Meist bleibt zwar keine Zeit, das hübsche Gewusel am Rand zu beobachten - trotzdem handelt es sich um eine schöne Ergänzung, von der man in VR sogar komplett eingehüllt wird. Bestenlisten, einige Bonus-Modi und Regel-Extras machen das Knobeln auch langfristig interessant. Es gibt aber auch ein paar ärgerliche Macken wie den lethargischen Soundtrack oder die unangenehm abrupten Kamerafahrten im VR-Modus. Auf Dauer bleibe ich daher lieber bei Puyo Puyo Tetris, das neben seinem abgedrehten Humor noch deutlich mehr Modi-Abwechslung und vor allem Mehrspieler-Unterstützung zu bieten hat!
Pro
- zeitlos fesselndes Prinzip
- stimmungsvolle Visualisierungen im Hintergrund
- hübscher Partikelregen, der den Spieler in VR sogar umgibt
- starke Farben und Kontraste kommen in HDR besonders gut zur Geltung
- einige unterhaltsame Spezialtechniken wie Zone
- eine Reihe alternativer Modi und Bestenlisten sorgen für Abwechslung
- Sound reagiert dynamisch aufs Geschehen
- alle Lieder lassen sich im Soundtrack-Menü anhören
- entspannte Bonus-Modi zum Herumspielen mit Effekten
Kontra
- keine Online
- oder Mehrspieler-Modi
- im Vergleich zu Puyo Puyo Tetris oder anderen Knobelspielen wirkt der Modi-Mix etwas altbacken
- abrupte Kameraschwenks im VR-Modus sorgen bei empfindlichen Spielern für mulmiges Gefühl
- Soundtrack oft zu fade und lethargisch
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