Ace Combat 7: Skies Unknown - Test, Arcade-Action, PlayStationVR, PC, PlayStation4, XboxOneX, XboxOne, VirtualReality

Ace Combat 7: Skies Unknown
18.01.2019, Eike Cramer

Test: Ace Combat 7: Skies Unknown

Willkommen in der Gefahrenzone

Endlich wieder spektakuläre Luftkämpfe! Mit Ace Combat 7: Skies Unknown (ab 5,45€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) feiert die Arcade-Action von Bandai Namco auf PlayStation 4 und Xbox One ihren lang vermissten Einstand. Im Test klären wir, ob sich die riskanten Manöver am Himmel lohnen.
 
Endlich wieder spektakuläre Luftkämpfe! Mit Ace Combat 7: Skies Unknown feiert die Arcade-Action von Bandai Namco auf PlayStation 4 und Xbox One ihren lang vermissten Einstand. Im Test klären wir, ob sich die riskanten Manöver über den Wolken lohnen und Project Aces zu alter Stärke zurückkehren.
 

Hirn aus, Story an
Manchmal kann ich meine Augen gar nicht so weit verdrehen, wie es die für die Reihe typische kitischige von Ace Combat 7: Skies Unknown verlangt. Für den angeblichen Mord an einem politischen Offiziellen wird der gesichts-und sprachlose Hauptcharakter „Trigger“ in eine Piloten-Strafeinheit versetzt. Und während man noch darüber rätselt, warum genau Sträflinge schwer bewaffnete Jets ins Gefecht fliegen dürfen, werden einem in der nächsten Zwischensequenz bereits wieder ebenso melodramatische wie bescheuerte Einsichten in den Konflikt zwischen den fiktiven Staaten Erusea und Osea serviert. 
Immerhin bleibt zwischen allem Kitsch die Prämisse der Rahmenhandlung nachvollziehbar, dass nämlich KI-gesteuerte Drohnen durchaus ein Problem werden können. Außerdem lassen sich die hübschen, aber teilweise kaum erträglichen Zwischensequenzen abbrechen. So kann man sich auf die zwanzig abwechslungsreichen Missionen konzentrieren: Mal müssen Flugzeuge eskortiert, Bodentruppen unterstützt, Flotten versenkt oder große Drohnenträger-Flugzeuge ausgeschaltet werden. Spektakuläre Wetterformationen und intensive Bosskämpfe, Nachteinsätze und Pirschflüge unter feindlichem Radar runden eine gelungene Kampagne ab. Diese punktet auch mit spannenden Entwicklungen innerhalb der Einsätze, etwa wenn eine feindliche Ass-Staffel auftaucht oder massiver Raketenbeschuss  die ursprünglichen Pläne über den Haufen wirft.  Oft fühlt man sich als kleiner Teil gigantischer Schlachten, in denen Bodentruppen Luftunterstützung fordern, Bomber wichtigen Stellungen bedrohen und Drohnen eine allgegenwärtige Gefahr darstellen. Cool: Es gibt ausführliche Vor- und Nachbesprechungen der Einsätze sowie zum Teil Start und Landung vor bzw. nach der Mission. 
 
Rückkehr zu den Luftkampf-Wurzeln
 
Glücklicherweise hat man sich bei Project Aces auch spielerisch dazu entschieden, nach dem durchwachsenen Assault Horizon zum Kern der Serie zurückzukehren. Dogfight-Modus, Helikopter-Einsätze und AC-130 sind Geschichte, stattdessen gibt es ausschließlich Einsätze im Jet-Cockpit von F-16, MIG 35, AC-10, F-22 und Co. Dogfight-Flughilfen gibt es keine – und mit der Bordkanone muss auch endlich wieder selbst gezielt werden. Dabei bliebt man sich auch beim Arcade-Flugmodell treu, das mit echter Fliegerei naturgemäß wenig zu tun hat: Auf Knopfdruck fliegen die Jets atemberaubend enge Kurven, ertragen jegliche G-Kraft-Misshandlung und tragen wie gewohnt unendlich Munition für Lenkraketen und Bordgeschütz. 
 
Auch die Action dürfte für Serien-Kenner bekannt sein: Im Sekundentakt explodieren Feinde in der Luft und am Boden, Zielsuch-Rakete-Schwärme zerstören zum Teil bis acht Ziele simultan, Jets umkreisen sich in halsbrecherischen Dogfights und Lasergelenkte Bomben ebnen Luftabwehranlagen und feindliche Stützpunkte ein . Das ist zu keinem Zeitpunkt realistisch, bietet aber beinahe durchweg spektakuläre, atemlose Arcade-Action, wenn man zunächst eine Gruppe feindlicher Panzer mit Bomben aufs Korn nimmt, den eigenen Jet knapp über dem Boden abfängt, steil in die Höhe reißt und mit zwei gut gezielten Raketen einen Bomber zerlegt, bevor man den Geleitschutz mit dem Bordgeschütz bearbeitet.  Vor allem für Manöver dieser Art lohnt sich das Umschalten auf die „Experten“-Steuerung, da es nur hier möglich ist, das Flugzeug manuell zu rollen und damit besonders enge Kurven zu fliegen. Und keine Sorge: auch hier bliebt man mit dem Controller jederzeit Herr des Fluggeschehens.  
[Grauer Kasten: Ace Combat 7 ist mit dem T.Flight Hotas 4 von Thundermaster kompatibel, von dem es für die PS4 sogar eine spezielle Ace-Combat-Variante gibt (Zum Test). Die Flugzeuge steuern sich mit Joystick und Schubregler deutlich intuitiver und die Hardware bietet für Sofa-Piloten ein authentischeres Fluggefühl. Das sorgt vor allem in der VR-Kampagne für verstärkte Immersion. Dennoch ist man auch mit dem normalen Controller sicher in der Luft unterwegs]
In der Gewitterzone
Zwar verzichtet Project Aces leider auf 4K-Anpassung für One X oder PS4 Pro und auch HDR-Darstellung ist nicht möglich – weitläufige Umgebungen mit guter Distanzzeichnung, tolle Flugzeug-Modelle und coole Explosionen machen aus den Luftschlachten eindrucksvolle Effekt-Feuerwerke, die auch in Bodennähe noch überzeugen können.  Einzig die Kantenglättung zeigt vor allem im Zusammenspiel mit der Tiefenschärfe Schwächen, dafür bleiben die schnellen Gefechte aber meist flüssig. Nur auf den Basis-Konsolen kann es bei viel Action in Bodennähe zu leichten Slowdowns kommen, die aber nie echten Einfluss auf das Spielgefühl haben
Star von Ace Combat 7: Skies Unknown sind aber die eindrucksvollen Wolkenformationen, die sich über den Schlachtfeldern auftürmen. Selten sah es in einer Flugsimulation so beeindruckend aus, in wattige Wolken zu fliegen oder von massiven Gewitterstürmen durchgeschüttelt zu werden – heftige Turbulenzen, Orientierungsverlust, Eisbildung und Gefahr durch Blitzschläge inklusive. Besonders in der Cockpitperspektive ist es großartig, durch die Wolkendecke zu brechen, feine Tröpfchen an der Glaskanzel herabrinnen zu sehen und ins dunkle Blau der Stratosphäre zu tauchen.  Leider ist das Wetter aber innerhalb der Missionen kaum ein relevanter Faktor – zu selten muss man sich Dogfights in Gewitterstürmen liefern oder sich vor feindlicher Sichtung in der Wolkendecke verstecken. Zwar schalten Raketen in den Wolken langsamer auf, doch bleibt das im Vorfeld intensiv beworbene Wettersystem eher ein Gimmick und kein zentrales Spielelement.
 
Bissiger Schwierigkeitsgrad 
Schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zeigt Ace Combat 7: Skies Unknown gerne die Zähne: Extrem knappe Zeitlimits, knackige Bosskämpfe und fiese Manöver in Canyons oder Tälern erfordern oftmals Neustarts an den Checkpunkten, die zum Teil recht weit auseinanderliegen. Zwar steigt die Frustgefahr erst im letzten Drittel der Kampagne drastisch an, hier hätten es aber gerne  ein, zwei Rücksetzpunkte pro Mission mehr sein können.  
Zudem verhalten sich die eigenen Flügelleute, denen leider keine Befehle gegeben werden können,  im Kampf meist unauffällig. Egal ob Angriff auf Bodentruppen oder Bomber-Abwehr  - trotz intensiven Geschnatters über Funk bleibt die meiste Arbeit an mir hängen, während verbündete Flugzeuge nur in seltenen Fällen eigene Abschüsse verzeichnen können. Das nervt vor allem dann, wenn man sich  auf ein großes Ziel fokussiert und die eigenen Truppen nur nutzlose Manöver fliegen, ohne effizient in den Kampf einzugreifen. 
 
Die Qual der Waffenwahl
 
Auch die Wahl des Flugzeugs samt Bewaffnung und Verbesserungen ist extrem wichtig für den Erfolg im Kamp. Auf einem großen Technologiebaum schaltet man mit in Einsätzen verdienten Credits neue Maschinen, zugehörige Waffen und Upgrades frei, die man sich vor den Gefechten zusammenstellen kann. 
Dabei sollte man im Briefing gut aufpassen, denn geht es vor allem gegen Basen und Bodentruppen ist ein Luftüberlegenheitsjäger wie die F-104 Starfighter ebenso sinnlos, wie eine AC-10 Thunderbolt  im Kampf gegen feindliche Jäger-Formationen. Zudem sollte man sich überlegen, ob man eher seine Panzerung, Fähigkeiten von Spezialwaffen oder Manövrierbarkeit des eigenen Flugzeugs verbessern möchte. Es können nur zehn Teile in drei Kategorien ausgerüstet werden, sodass man abwägen muss, was sich im Einsatz bewähren könnte. 
 
Hochglanz-Action in VR
 
PS4-Spieler bekommen zudem einen exklusiven, separaten VR-Modus mitgeliefert, der allerdings nur fünf Missionen umfasst, welche auch noch abseits der eigentlichen Kampagne stattfinden. Jahre vor dem Konflikt von Ace Combat angesiedelt, steht VR-Piloten hier mit der F/A-18 nur ein einziges Flugzeug zur Verfügung. Die Action an sich ist aus dem aufwändig entworfenen Cockpit in vollem Umfang spielbar – inklusive brutaler High-G-Wenden, magenumdrehender Fassrollen und extremer Loopings. Das ist unheimlich eindrucksvoll, zumal es dank der freien Rundumsicht leichter fällt, Feinde bei Ausweichmanövern im Blick zu behalten und mit Raketen zu bearbeiten.  Auch das Wettersystem hinterlässt ein VR einen grandiosen Eindruck; mit einem Jet in die Wolken zu tauchen hat sich nie so gut angefühlt.  
 
Zwar gibt es technisch minimale Abstriche, wie eine leicht geringere Distanzzeichnung, insgesamt bekommen starke Mägen aber eine rasante und auf PlayStation 4 Pro unheimlich schicke VR-Achterbahn geboten, die leider etwas zu knapp ausfällt. Gerade aufgrund der Qualität wäre die ursprünglich angedachte komplette Kampagne in der virtuellen Realität vermutlich ein grandioses Erlebnis. Schwachen VR-Mägen dürfte allerdings schon der initiale Start von einem Flugzeugträger reichen, um den ganzen Tag mit latenter Übelkeit zu verbringen. Vignette und andere Softie-Hilfen gibt es nämlich nicht. 
Multiplayer
Es gibt auch einen Mehrspieler-Modus, der allerdings mit Deathmatch (hier unter dem irreführenden Namen „Battle Royale“ gelistet) und Team Deathmatch mit acht Spielern schon innerhalb der Reihe keine besondere Duftmarke hinterlassen kann. Immerhin können die Freischaltungen aus der Singleplayer-Kampagne übernommen werden, sodass man nach Abschluss gleich mit mehr Verbesserungen und stärkeren Flugzeugen starten kann. Es gibt außerdem einen speziellen Technologiebaum für  Mehrspieler-Upgrades, der erst nach Abschluss des ersten Matches freigeschaltet wird.  Der Netcode zeigte sich im Test stabil, Lags oder Aussetzer waren kein Thema. 
 
Fazit
 
Nach langer Wartezeit gelingt Project Aces mit Ace Combat 7: Skies Unknown eine gelungene Rückkehr in die explosionshaltige Flug-Action. Mit der Reduzierung auf seit der PS2-Ära bewährten Mechaniken, guter Technik und abwechslungsreichen Missionen macht das rasante und teils recht knackige Feuerwerk über den Wolken richtig Spaß – zumindest so lange man die absurde Handlung und die Kitsch-Zwischensequenzen ausblenden kann und sich nicht zu sehr über die nutzlosen KI-Kameraden ärgert. PS4-Spieler erhalten mit der VR-Kampagne zudem hochwertige Zusatz-Unterhaltung, die sich allerdings nur an die stärksten VR-Mägen richtet und leider nicht in die zentrale Kampagne eingebunden ist. Auch der Multiplayer macht eine ordentliche Figur, kann mit nur zwei Modi allerdings selbst innerhalb der Serie keine markante Durfmarke hinterlassen. 
Hirn aus, Story an

Manchmal kann ich meine Augen gar nicht so weit verdrehen, wie es die für die Reihe typische, kitischige Story von Ace Combat 7: Skies Unknown verlangt. Für den angeblichen Mord an einem politischen Offiziellen wird der gesichts-und sprachlose Hauptcharakter „Trigger“ in eine Piloten-Strafeinheit versetzt. Und während man noch darüber rätselt, warum genau Sträflinge schwer bewaffnete Jets ins Gefecht fliegen dürfen, werden einem in der nächsten Zwischensequenz bereits wieder ebenso melodramatische wie bescheuerte Einsichten in den Konflikt zwischen den fiktiven Staaten Erusea und Osea serviert. 


"Fox Two": Bei Ace Combat 7 darf endlich wieder über den Wolken geballert werden.
Immerhin bleibt zwischen allem Kitsch die Prämisse der Rahmenhandlung nachvollziehbar, dass nämlich KI-gesteuerte Drohnen durchaus ein Problem werden können. Außerdem lassen sich die hübschen, aber teilweise kaum erträglichen Zwischensequenzen abbrechen. So kann man sich auf die zwanzig abwechslungsreichen Missionen konzentrieren: Mal müssen Flugzeuge eskortiert, Bodentruppen unterstützt, Flotten versenkt oder große Drohnenträger-Flugzeuge ausgeschaltet werden. Spektakuläre Wetterformationen und intensive Bosskämpfe, Nachteinsätze und Pirschflüge unter feindlichem Radar runden eine gelungene Kampagne ab. Diese punktet auch mit spannenden Entwicklungen innerhalb der Einsätze, etwa wenn eine feindliche Ass-Staffel auftaucht oder massiver Raketenbeschuss  die ursprünglichen Pläne über den Haufen wirft.  Oft fühlt man sich als kleiner Teil gigantischer Schlachten, in denen Bodentruppen Luftunterstützung fordern, Bomber wichtigen Stellungen bedrohen und Drohnen eine allgegenwärtige Gefahr darstellen. Cool: Es gibt ausführliche Vor- und Nachbesprechungen der Einsätze sowie zum Teil Start und Landung vor bzw. nach der Mission. 
 
Rückkehr zu den Luftkampf-Wurzeln
 
Glücklicherweise hat man sich bei Project Aces auch spielerisch dazu entschieden, nach dem durchwachsenen Assault Horizon zum Kern der Serie zurückzukehren. Dogfight-Modus, Helikopter-Einsätze und AC-130 sind Geschichte, stattdessen gibt es ausschließlich Einsätze im Jet-Cockpit von F-16, MIG 35, AC-10, F-22 und Co. Dogfight-Flughilfen gibt es keine – und mit der Bordkanone muss auch endlich wieder selbst gezielt werden. Dabei bliebt man sich auch beim Arcade-Flugmodell treu, das mit echter Fliegerei naturgemäß wenig zu tun hat: Auf Knopfdruck fliegen die Jets atemberaubend enge Kurven, ertragen jegliche G-Kraft-Misshandlung und tragen wie gewohnt unendlich Munition für Lenkraketen und Bordgeschütz. 
 
 
Joystick-Unterstützung
Ace Combat 7 ist mit dem T.Flight Hotas 4 von Thundermaster kompatibel, von dem es für die PS4 sogar eine spezielle Ace-Combat-Variante gibt. Die Flugzeuge steuern sich mit Joystick und Schubregler deutlich intuitiver und die Hardware bietet für Sofa-Piloten ein authentischeres Fluggefühl. Das sorgt vor allem in der VR-Kampagne für verstärkte Immersion. Dennoch ist man auch mit dem normalen Controller sicher in der Luft unterwegs
Auch die Action dürfte für Serien-Kenner bekannt sein: Im Sekundentakt explodieren Feinde in der Luft und am Boden, Zielsuch-Rakete-Schwärme zerstören zum Teil bis acht Ziele simultan, Jets umkreisen sich in halsbrecherischen Dogfights und Lasergelenkte Bomben ebnen Luftabwehranlagen bzw. feindliche Stützpunkte ein. Das ist zu keinem Zeitpunkt realistisch, bietet aber beinahe durchweg spektakuläre, atemlose Arcade-Action, wenn man zunächst eine Gruppe feindlicher Panzer mit Bomben aufs Korn nimmt, den eigenen Jet knapp über dem Boden abfängt, steil in die Höhe reißt und mit zwei gut gezielten Raketen einen Bomber zerlegt, bevor man den Geleitschutz mit dem Bordgeschütz bearbeitet.  Vor allem für Manöver dieser Art lohnt sich das Umschalten auf die „Experten“-Steuerung, da es nur hier möglich ist, das Flugzeug manuell zu rollen und damit besonders enge Kurven zu fliegen. Und keine Sorge: auch hier bliebt man mit dem Controller jederzeit Herr des Fluggeschehens. 

Zwar verzichtet Project Aces leider auf 4K-Anpassung für One X oder PS4 Pro und auch HDR-Darstellung ist nicht möglich – weitläufige Umgebungen mit guter Distanzzeichnung, tolle Flugzeug-Modelle und coole Explosionen machen aus den Luftschlachten aber eindrucksvolle Effekt-Feuerwerke, die auch in Bodennähe noch überzeugen können.  Einzig die Kantenglättung zeigt vor allem im Zusammenspiel mit der Tiefenschärfe Schwächen, dafür bleiben die schnellen Gefechte aber meist flüssig. Nur auf den Basis-Konsolen kann es bei viel Action in Bodennähe zu leichten Slowdowns kommen, die aber nie echten Einfluss auf das Spielgefühl haben

In der Gewitterzone

Gewitter? Die Wettersysteme sind spektakulär und todschick, werden aber zu selten eingesetzt.
Star von Ace Combat 7: Skies Unknown sind aber die eindrucksvollen Wolkenformationen, die sich über den Schlachtfeldern auftürmen. Selten sah es in einer Flugsimulation so beeindruckend aus, in wattige Wolken zu fliegen oder von massiven Gewitterstürmen durchgeschüttelt zu werden – heftige Turbulenzen, Orientierungsverlust, Eisbildung und Gefahr durch Blitzschläge inklusive. Besonders in der Cockpitperspektive ist es großartig, durch die Wolkendecke zu brechen, feine Tröpfchen an der Glaskanzel herabrinnen zu sehen und ins dunkle Blau der Stratosphäre zu tauchen.  Leider ist das Wetter aber innerhalb der Missionen kaum ein relevanter Faktor – zu selten muss man sich Dogfights in Gewitterstürmen liefern oder sich vor feindlicher Sichtung in der Wolkendecke verstecken. Zwar schalten Raketen in den Wolken langsamer auf, doch bleibt das im Vorfeld intensiv beworbene Wettersystem eher ein Gimmick und kein zentrales Spielelement.
 

Bissiger Schwierigkeitsgrad
 
Schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zeigt Ace Combat 7: Skies Unknown gerne die Zähne: Extrem knappe Zeitlimits, knackige Bosskämpfe und fiese Manöver in Canyons oder Tälern erfordern oftmals Neustarts an den Checkpunkten, die zum Teil recht weit auseinanderliegen. Zwar steigt die Frustgefahr erst im letzten Drittel der Kampagne drastisch an, hier hätten es aber gerne  ein, zwei Rücksetzpunkte pro Mission mehr sein können.  
Zudem verhalten sich die eigenen Flügelleute, denen leider keine Befehle gegeben werden können,  im Kampf meist unauffällig. Egal ob Angriff auf Bodentruppen oder Bomber-Abwehr  - trotz intensiven Geschnatters über Funk bleibt die meiste Arbeit an mir hängen, während verbündete Flugzeuge nur in seltenen Fällen eigene Abschüsse verzeichnen können. Das nervt vor allem dann, wenn man sich  auf ein großes Ziel fokussiert und die eigenen Truppen nur nutzlose Manöver fliegen, ohne effizient in den Kampf einzugreifen. 
 
Die Qual der Waffenwahl
 
Auch die Wahl des Flugzeugs samt Bewaffnung und Verbesserungen ist extrem wichtig für den Erfolg im Kamp. Auf einem großen Technologiebaum schaltet man mit in Einsätzen verdienten Credits neue Maschinen, zugehörige Waffen und Upgrades frei, die man sich vor den Gefechten zusammenstellen kann. 
Dabei sollte man im Briefing gut aufpassen, denn geht es vor allem gegen Basen und Bodentruppen ist ein Luftüberlegenheitsjäger wie die F-104 Starfighter ebenso sinnlos, wie eine AC-10 Thunderbolt  im Kampf gegen feindliche Jäger-Formationen. Zudem sollte man sich überlegen, ob man eher seine Panzerung, Fähigkeiten von Spezialwaffen oder Manövrierbarkeit des eigenen Flugzeugs verbessern möchte. Es können nur zehn Teile in drei Kategorien ausgerüstet werden, sodass man abwägen muss, was sich im Einsatz bewähren könnte. 
 
Hochglanz-Action in VR
 
PS4-Spieler bekommen zudem einen exklusiven, separaten VR-Modus mitgeliefert, der allerdings nur fünf Missionen umfasst, welche auch noch abseits der eigentlichen Kampagne stattfinden. Jahre vor dem Konflikt von Ace Combat angesiedelt, steht VR-Piloten hier mit der F/A-18 nur ein einziges Flugzeug zur Verfügung. Die Action an sich ist aus dem aufwändig entworfenen Cockpit in vollem Umfang spielbar – inklusive brutaler High-G-Wenden, magenumdrehender Fassrollen und extremer Loopings. Das ist unheimlich eindrucksvoll, zumal es dank der freien Rundumsicht leichter fällt, Feinde bei Ausweichmanövern im Blick zu behalten und mit Raketen zu bearbeiten.  Auch das Wettersystem hinterlässt ein VR einen grandiosen Eindruck; mit einem Jet in die Wolken zu tauchen hat sich nie so gut angefühlt.  
 
Zwar gibt es technisch minimale Abstriche, wie eine leicht geringere Distanzzeichnung, insgesamt bekommen starke Mägen aber eine rasante und auf PlayStation 4 Pro unheimlich schicke VR-Achterbahn geboten, die leider etwas zu knapp ausfällt. Gerade aufgrund der Qualität wäre die ursprünglich angedachte komplette Kampagne in der virtuellen Realität vermutlich ein grandioses Erlebnis. Schwachen VR-Mägen dürfte allerdings schon der initiale Start von einem Flugzeugträger reichen, um den ganzen Tag mit latenter Übelkeit zu verbringen. Vignette und andere Softie-Hilfen gibt es nämlich nicht.
 
Multiplayer-Dogfights
Es gibt auch einen Mehrspieler-Modus, der allerdings mit Deathmatch (hier unter dem irreführenden Namen „Battle Royale“ gelistet) und Team Deathmatch mit acht Spielern schon innerhalb der Reihe keine besondere Duftmarke hinterlassen kann. Immerhin können die Freischaltungen aus der Singleplayer-Kampagne übernommen werden, sodass man nach Abschluss gleich mit mehr Verbesserungen und stärkeren Flugzeugen starten kann. Es gibt außerdem einen speziellen Technologiebaum für  Mehrspieler-Upgrades, der erst nach Abschluss des ersten Matches freigeschaltet wird.  Der Netcode zeigte sich im Test stabil, Lags oder Aussetzer waren kein Thema. 
 
Fazit
 
Nach langer Wartezeit gelingt Project Aces mit Ace Combat 7: Skies Unknown eine gelungene Rückkehr in die explosionshaltige Flug-Action. Mit der Reduzierung auf seit der PS2-Ära bewährten Mechaniken, guter Technik und abwechslungsreichen Missionen macht das rasante und teils recht knackige Feuerwerk über den Wolken richtig Spaß – zumindest so lange man die absurde Handlung und die Kitsch-Zwischensequenzen ausblenden kann und sich nicht zu sehr über die nutzlosen KI-Kameraden ärgert. PS4-Spieler erhalten mit der VR-Kampagne zudem hochwertige Zusatz-Unterhaltung, die sich allerdings nur an die stärksten VR-Mägen richtet und leider nicht in die zentrale Kampagne eingebunden ist. Auch der Multiplayer macht eine ordentliche Figur, kann mit nur zwei Modi allerdings selbst innerhalb der Serie keine markante Durfmarke hinterlassen. 
Bissiger Schwierigkeitsgrad

Schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zeigt Ace Combat 7: Skies Unknown gerne die Zähne: Extrem knappe Zeitlimits, knackige Bosskämpfe und fiese Manöver in Canyons oder Tälern erfordern oftmals Neustarts an den Checkpunkten, die zum Teil recht weit auseinanderliegen. Zwar steigt die Frustgefahr erst im letzten Drittel der Kampagne drastisch an, hier hätten es aber gerne  ein, zwei Rücksetzpunkte pro Mission mehr sein können.  

Zudem verhalten sich die eigenen Flügelleute, denen leider keine Befehle gegeben werden können,  im Kampf meist unauffällig. Egal ob Angriff auf Bodentruppen oder Bomber-Abwehr  - trotz intensiven Geschnatters über Funk bleibt die meiste Arbeit an mir hängen, während verbündete Flugzeuge nur in seltenen Fällen eigene Abschüsse verzeichnen können. Das nervt vor allem dann, wenn man sich  auf ein großes Ziel fokussiert und die eigenen Truppen nur nutzlose Manöver fliegen, ohne effizient in den Kampf einzugreifen. 
 
Die Qual der Waffenwahl
 
Auch die Wahl des Flugzeugs samt Bewaffnung und Verbesserungen ist extrem wichtig für den Erfolg im Kampf. Auf einem
BRRRRRRRRRT. Die A-10 Thunderbolt 2 ist das schlagkräftigste Bodenkampfflugzeug im Spiel.
großen Technologiebaum schaltet man mit in Einsätzen verdienten Credits neue Maschinen, zugehörige Waffen und Upgrades frei, die man sich vor den Gefechten zusammenstellen kann. 

Dabei sollte man im Briefing gut aufpassen, denn geht es vor allem gegen Basen und Bodentruppen ist ein Luftüberlegenheitsjäger wie die F-104 Starfighter ebenso sinnlos, wie eine A-10 Thunderbolt 2 im Kampf gegen feindliche Jäger-Formationen. Zudem sollte man sich überlegen, ob man eher seine Panzerung, Fähigkeiten von Spezialwaffen oder Manövrierbarkeit des eigenen Flugzeugs verbessern möchte. Es können nur acht Teile in drei Kategorien ausgerüstet werden, sodass man abwägen muss, was sich im Einsatz bewähren könnte. 

 
Hochglanz-Action in VR
 
PS4-Spieler bekommen zudem einen exklusiven, separaten VR-Modus mitgeliefert, der allerdings nur drei Missionen umfasst, welche auch noch abseits der eigentlichen Kampagne stattfinden. Jahre vor dem Konflikt von Ace Combat angesiedelt, steht VR-Piloten hier mit der F/A-18 zunächst nur ein einziges Flugzeug zur Verfügung. Die Action an sich ist aus dem aufwändig entworfenen
Welcome to the Danger Zone: Natürlich darf auch die vielseitige F-14D "Super Tomcat" nicht fehlen. Landungen auf Flugzeuträgern inklusive.
Cockpit in vollem Umfang spielbar – inklusive brutaler High-G-Wenden, magenumdrehender Fassrollen und extremer Loopings. Das ist unheimlich eindrucksvoll, zumal es dank der freien Rundumsicht leichter fällt, Feinde bei Ausweichmanövern im Blick zu behalten und mit Raketen zu bearbeiten.  Auch das Wettersystem hinterlässt ein VR einen grandiosen Eindruck; mit einem Jet in die Wolken zu tauchen hat sich nie so gut angefühlt.  
 
Zwar gibt es technisch minimale Abstriche, wie eine leicht geringere Distanzzeichnung, insgesamt bekommen starke Mägen aber eine rasante und auf PlayStation 4 Pro unheimlich schicke VR-Achterbahn geboten, die leider etwas zu knapp ausfällt. Gerade aufgrund der Qualität wäre die ursprünglich angedachte komplette Kampagne in der virtuellen Realität vermutlich ein grandioses Erlebnis. Schwachen VR-Mägen dürfte allerdings schon der initiale Start von einem Flugzeugträger reichen, um den ganzen Tag mit latenter Übelkeit zu verbringen. Vignette und andere Softie-Hilfen gibt es nämlich nicht. Dafür aber einen freischaltbaren "Flugschau-Modus", der die Beobachtung von Formationsflügen vom Deck eines Flugzeugträgers aus ermöglicht.

Es gibt auch einen Mehrspieler-Modus, der allerdings mit Deathmatch (hier unter dem irreführenden Namen „Battle Royale“ gelistet) und Team Deathmatch mit acht Spielern schon innerhalb der Reihe keine besondere Duftmarke hinterlassen kann. Immerhin können die Freischaltungen aus der Singleplayer-Kampagne übernommen werden, sodass man nach Abschluss gleich mit mehr Verbesserungen und stärkeren Flugzeugen starten kann. Es gibt außerdem einen speziellen Technologiebaum für  Mehrspieler-Upgrades, der erst nach Abschluss des ersten Matches freigeschaltet wird.  Der Netcode zeigte sich im Test stabil, Lags oder Aussetzer waren kein Thema. 

 
Multiplayer-Dogfights

Auch am PC macht Ace Combat 7 eine gute Dogfight-Figur: Bugs und technische Probleme fielen im Test nicht negative auf und die Kulisse überzeugt bei stimmiger Performance unter Windows ebenso wie auf der Konsole – mit dem kleinen Nachteil, dass die Flugaction mit denselben kleinen Schönheitsfehlerchen wie in Bodennähe sichtbaren Detail-Popups aufwartet. Zudem gibt es derzeit keine Unterstützung für 21:9 Monitore. Besonders ärgerlich für Schreibtisch-Piloten: Derzeit gibt es noch Probleme mit der HOTAS-Unterstützung. Zwar arbeitet Project Aces bereits an einem Fix, der es erlauben soll möglichst alle der verfügbaren Joysticks zu unterstützen, im Test mussten wir allerdings sogar zunächst die Firmware des T.Flight Hotas 4 updaten, damit Ace Combat 7 im Anschluss problemlos mit der Hardware kommunizieren  konnte. Alle gängigen Controller funktionieren ebenfalls und ganz Hartgesottene PC-Asse können auch mit Maus und Tastatur antreten. Davon rate ich aber angesichts der nicht angepassten  Menüs und naturgemäß gruselig ungenauen Maus-Fliegerei dringend ab! Zudem ist bedauerlich, dass es aufgrund von Exklusivitätsvereinbarungen mit Sony derzeit keine Vive- und Rift-Unterstützung gibt. 

 


***Update vom 01.02.2019***


Ordentliche PC-Umsetzung - mit Luft nach oben



Fazit

Nach langer Wartezeit gelingt Project Aces mit Ace Combat 7: Skies Unknown eine gelungene Rückkehr in die explosionshaltige Flug-Action. Mit der Reduzierung auf seit der PS2-Ära bewährten Mechaniken, guter Technik und abwechslungsreichen Missionen macht das rasante und teils recht knackige Feuerwerk über den Wolken richtig Spaß – zumindest so lange man die absurde Handlung und die Kitsch-Zwischensequenzen ausblenden kann und sich nicht zu sehr über die nutzlosen KI-Kameraden ärgert. PS4-Spieler erhalten mit der VR-Kampagne zudem hochwertige Zusatz-Unterhaltung, die sich allerdings nur an die stärksten VR-Mägen richtet und leider nicht in die zentrale Kampagne eingebunden ist. Auch der Multiplayer macht eine ordentliche Figur, kann mit nur zwei Modi allerdings selbst innerhalb der Serie keine markante Durfmarke hinterlassen.

Update vom 01.02.2019:


Die PC-Fassung von Ace Combat 7: Skies Unknown ist ordentlich und technisch bei ordentlicher Performance mit den Pro-Konsolen auf einer Stufe. Während die HOTAS-Probleme hoffentlich zeitnah mit einem Patch gelöst werden, fehlt PC-Piloten nur eine 21:9-Unterstützung.  

Pro

  • schicke, flüssige Kulisse
  • tolle Wolkendarstellung
  • abwechslungsreiche Missionen
  • lange Kampagne (20 Einsätze, mind. 10 Stunden)
  • viele Flugzeuge in drei Kategorien
  • Starts und Landungen
  • Multiplayer
  • coole VR-Kampagne für PS4

Kontra

  • verkitscht-dämliche Haupthandlung
  • Wetter spiel zu selten eine Rolle
  • teils etwas frustrierende Checkpunkte
  • schwache KI-Flügelleute
  • nur zwei Mehrspieler-Modi
  • VR nicht für das komplette Spiel

Wertung

PlayStationVR

Die eigens für PSVR entworfene Kampagne glänzt mit coolen Missionen, ist aber kürzer als das Hauptspiel. Alle 20 Einsätze in VR wären besser gewesen.

PC

Auch die PC-Umsetzung von Ace Combat 7 lässt kaum Federn - einzig Launch- Probleme mit HOTAS-Modellen und fehlende 21:9-Unterstützung trüben den Flugspaß.

PlayStation4

Explosiv, rasant, knackig, schick: Ace Combat 7 meldet sich mit Wucht und viel Flugspaß zurück. Auf der PS4 kommt ein starker VR-Modus hinzu.

XboxOne

Explosiv, rasant, knackig, schick: Ace Combat 7 meldet sich mit Wucht und viel Flugspaß zurück.

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  • Derzeit gibt es keine Mikrotransaktionen, keinen DLC und keinen Season-Pass. Eine Anbindung an den Store ist aber bereits im Hauptmenü sichtbar.