Resident Evil 2 - Test, Action-Adventure, XboxOne, N64, PlayStation, Dreamcast, XboxSeriesX, PC, PlayStation5, GameCube, PlayStation4

Resident Evil 2
23.01.2019, Michael Krosta

Test: Resident Evil 2

Zurück in Raccoon City

Manchmal erheben sich nicht nur Zombies, sondern auch Videospiele aus ihren Gräbern, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Für das Remake von Resident Evil 2 (ab 14,99€ bei kaufen) hat Capcom den Klassiker aus dem Jahr 1998 exhumiert und mit viel Aufwand runderneuert. Sorgt der modernisierte Survival-Horror auch 2019 für Gänsehaut?

Schon im Einstieg wartet die erste angenehme Überraschung: Anstatt wie beim Original erst auf den verwüsteten Straßen von Raccoon City die Kontrolle über Leon S. Kennedy oder Claire Redfield zu übernehmen, startet das Remake zunächst mit der Erkundung einer Tankstelle, in deren Ladenabteil die erste Begegnung mit den Untoten nicht lange auf sich warten lässt. Diese neue und interaktive Einführungssequenz schlägt nicht nur inhaltlich die Brücke zum Ankündigungstrailer von der E3

Der will doch nur kuscheln? Für einen kleinen Snack gehen Zombies gerne auf Tuchfühlung.


Alt und trotzdem frisch

Im Polizei-Revier angekommen, wird man als Kenner des Originals umgehend von einer Nostalgiewelle erfasst. Obwohl man sich im Gegensatz zum Remake von Resident Evil auf dem GameCube von den vorberechneten Bildern und starren Kameraperspektiven zum Glück verabschiedet hat und stattdessen auf eine 3D-Darstellung mit Schulteransicht setzt, werden schnell wieder alte Erinnerungen wach. Sei es die imposante Eingangshalle, die Büros oder die engen Korridore, die man aufgrund von Barrikaden oft nur über Umwege passieren kann: Bei Capcom hat man offenbar viel Wert darauf gelegt, die Schauplätze möglichst originalgetreu umzusetzen, ihnen gleichzeitig aber durch den technischen Fortschritt und den erhöhten Detailgrad einen frischen Anstrich zu verpassen. Dadurch fühlt sich die Rückkehr nach Raccoon City zwar angenehm vertraut an, setzt visuell aber gleichzeitig neue Impulse. Besonders der stimmungsvollen Beleuchtung gebührt Lob: Das Spiel aus Licht und (Echtzeit-)Schatten trägt in Kombination mit feinen Partikeleffekten bei Staub oder Nebel sowie der exzellenten Klangkulisse maßgeblich zur beklemmenden Atmosphäre bei. Wer gerne mit Kopfhörer zockt, wird sich auch sicher darüber freuen, dass man in den Optionen eine Unterstützung für binaurales 3D-Audio aktivieren kann.

2018, sondern gibt in komprimierter Form bereits einen willkommenen Vorgeschmack darauf, was Horror-Fans von dieser Neuauflage erwarten dürfen.  

Warum die Ohren trotzdem nicht von Anfang bis Ende verwöhnt werden, liegt zum einen an der deutschen Lokalisierung. Zwar ist es schön, dass Capcom im Gegensatz zu früher nicht länger nur die Texte übersetzen lässt, doch an manchen Sprechern dürften sich die Geister scheiden. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Leistung der Akteure zufrieden, denn

Neben automatischen Speicherpunkten darf man den Spielstand an Schreibmaschinen auch manuell sichern. Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sind Farbbänder Pflicht!


Besetzung nicht ideal

selbst kleine Nebenrollen sind ordentlich besetzt. Aber ausgerechnet einer der Protagonisten hinterlässt einen sehr gewöhnungsbedürftigen Eindruck: Leon klingt auf Deutsch zwar nicht so schlimm wie ein Totalausfall à la TheNightfall, aber ich werde mit dieses Stimme einfach nicht warm.

Zum anderen lässt es aber auch teilweise zu wünschen übrig, was die Figuren so von sich geben: Zwar wirken die Dialoge vor allem in den Zwischensequenzen deutlich reifer als im Original, aber manchmal fragt man sich auch, was sich die Autoren bei manchen Zeilen gedacht haben. Als besonders nervig empfinde ich die Momente, in denen die Spielfigur einfach den Drang verspürt, irgendetwas zu kommentieren oder seine Gedankengänge kundtun zu müssen. Diese Selbstgespräche wirken einfach nur künstlich aufgezwungen und tragen dadurch nicht unbedingt zur Atmosphäre bei. Weniger ist manchmal mehr.

Im Vergleich zum Vorbild wirkt alles düsterer, zudem zieht die explizite Gewaltdarstellung deutlich an: Spätestens wenn Eingeweide aus zerteilten Körpern quillen, einzelne Sehnen bei finalen Bissattacken herausgerissen und Schädel zermatscht werden, zeigt der Horror sein hässliches und mitunter widerliches Gesicht. Darüber hinaus sorgen die aufwändig gestalteten Figurenmodelle für Begeisterung. Nicht nur die Protagonisten strotzen vor Details und überzeugen vor allem in den stark inszenierten Zwischensequenzen mit einer lebensechten Mimik. Auch Nebenfiguren und die monströsen Kreaturen sehen klasse aus! Zwar finden sich unter den Zombies einige Doppelgänger, aber an den verwesenden Gesichtern, die man durch Beschuss sogar noch weiter in mehreren Stufen entstellen kann, erkennt man Parallelen zur TV-Serie The Walking Dead, in der ambitionierte Maskenbildner die untote Meute ebenfalls mit schockierenden und gleichzeitig beeindruckenden Fratzen zum Leben erwecken. Kein Wunder, dass sich die Figurenmodelle neben Artworks und alternativen

Die Kampagnen weisen zwar viele Parallelen auf, aber auf die kleine Sherry Birkin trifft z.B. nur Claire.


Düsterer als das Original

Plattformübergreifend zeichnet sich Resident Evil 2 durch eine beeindruckende Technik aus. Selbstverständlich wirkt der Horror auf den leistungsfähigeren Konsolenmodellen dank höherer Bildraten und mehr grafischer Details bei höher aufgelösten Texturen etwas imposanter als auf den Standard-Versionen. Doch auch dort kommt das herrlich-schaurige Ambiente aufgrund der sauberen Darstellung und großartigen Beleuchtungvoll zur Geltung. Der PC übertrumpft sie allerdings alle: Mit einem potenten System in Kombination mit der enormen Auswahl bei den Grafik- Einstellungen bekommt man die visuell ansprechendste und hinsichtlich Performance beste Version, auch wenn sich die Unterschiede zu den Top-Modellen von Sony und Microsoft erst bei einem genaueren Hinsehen offenbaren und oberflächlich betrachtet kaum auffallen.        

Outfits zur genauen Betrachtung freischalten lassen, indem man bestimmte Herausforderungen meistert oder einfach nur in der Kampagne voran kommt.

Während man sich bei der Gestaltung der Schauplätze und Figuren möglichst nah am Vorbild orientiert, injiziert man der Spielmechanik einige Neuerungen, die teilweise schon in gleicher oder ähnlicher Form in anderen Titel der Reihe zum Einsatz kamen. Zusammen mit dem Wechsel zur Schulterperspektive ist es hier im Vergleich zum Original z.B. möglich, sich beim Schießen oder mit gezückter Waffe weiterhin zu bewegen. Zudem wird das Arsenal um Verteidigungsobjekte erweitert, die erstmals in der GameCube-Neuauflage von Resident Evil verwendet werden konnten, wenn man von einem Gegner in die Mangel genommen wird. Ist man entsprechend ausgestattet, lassen sich die Attacken abwehren, indem man den Angreifern ein Messer in den Schädel rammt oder eine Granate in den Mund steckt. Cool: Wer nicht bis zur Explosion warten will, kann die Aktion auch mit einem beherzten Schuss beschleunigen. Tatsächlich erweist sich der Einsatz von Verteidigungsobjekten gerade im Hinblick auf Splittergranaten häufig effektiver als mit Schusswaffen, zumal man Messer sogar wieder einsammeln und mehrfach verwenden darf. Ärgerlich dagegen, dass es hier im Gegensatz zu den Revelations-Ablegern keine Ausweichmechanik gibt und man aufgrund vieler enger Gänge kaum eine Chance hat, einfach an Gegnern vorbeizulaufen. Stellenweise kann man immerhin dafür sorgen, dass sie sich gar nicht erst den Weg stellen. Durfte man im Originalspiel durch

Wie viel die Gegner einstecken können, hängt eher vom Zufall oder dem unsichtbaren Skript im Hintergrund ab.


Alles bleibt anders

Trotzdem lässt sich die direkte Konfrontation nicht immer vermeiden. Dabei fällt schnell die unausgewogene Trefferwirkung auf, die offenbar auf Zufall basiert. Manchmal reicht ein einziger Schuss mit der Standardpistole aus, um den Schädel eines Zombies zu zerbröseln. In anderen Momenten bringt man sie selbst dann nicht zu Fall, wenn man gefühlt ein komplettes Magazin mit sicheren Kopftreffern leert. Oft fragt man sich auch, wie die Untoten nach einer ausgiebigen Bleikur doch immer wieder aufstehen können. Das riecht nicht selten nach einer fragwürdigen Designentscheidung, um den Spieler künstlich von seinem gesammelten Munitionsvorrat zu erleichtern oder eine dramatischere Situation heraufzubeschwören. Leider ist dieses Spielchen schnell durchschaut und wirklich nachvollziehbar sind die unterschiedlichen Trefferwirkungen nicht. Schön dagegen, dass die Zombie-Meute in vielen Bereichen jetzt auch verschlossene Türen aufbrechen und den Spieler durch mehrere Räume verfolgen kann.

die Reparatur eines Sicherungskasten irgendwann elektrische Rollläden als Schutzmaßnahme herab lassen, verbarrikadiert man hier die offenen Fenster wie schon bei Resident Evil 7 mit zuvor gefundenen Holzplanken.

Fragwürdige Trefferwirkungen

Als besonders hartnäckig erweist sich dabei einmal mehr der Tyrant T-103 bzw. Mr.X, der in bester Terminator-Manier sein Ziel erbarmungslos verfolgt und sich nach schwerem Beschuss nur kurzzeitig stoppen lässt. Für einen Moment ist dieses Katz-und-Maus-Spiel durchaus spannend. Irrt man dagegen lange ziellos umher, weil man einen bestimmten Gegenstand nicht findet, kann der Verfolger schnell lästig werden und verliert mit der Zeit auch immer mehr seinen anfänglichen Schrecken. Respekt sollte man trotzdem immer vor ihm haben, denn wird man von ihm gekrallt und von den mächtigen Fausthieben erwischt, nimmt die Gesundheit rapide ab.

Lästiger Verfolger

Gut, wenn man in solchen Situationen Heilspray oder Kräutermischungen im Gepäck hat. Gleiches gilt für die Bosskämpfe, in denen man meist mit den monströsen Auswirkungen des G-Virus konfrontiert wird. Da die Schwachpunkte in der Regel recht deutlich zu erkennen sind, gestalten sich diese Begegnungen allerdings nicht immer so herausfordernd wie erwartet, wenn man halbwegs gut zielen kann. An einer Stelle wird man sich als Serien-Veteran auf jeden Fall verwundert am Kopf kratzen, denn was früher mal ein ziemlich cooler Bosskampf war, ist hier nur noch eine recht kurze Trial&Error-Sequenz. Ein schlechter Tausch, obwohl der Fluchtabschnitt durchaus ansprechend inszeniert wird und für einen willkommenen Tempowechsel sorgt. Auch abseits der bisswütigen Untoten haben es vor allem Begegnungen mit den zähen Lickern in sich. Vor allem wenn man sich leise an ihnen vorbeischleichen will, während sie an Decken oder Wänden hängen, entstehen tolle Spannungsmomente – und das selbst dann, wenn man schon stärkere Wummen wie die Shotgun, den Granatwerfer, Magnum oder den Flammenwerfer in seinem Arsenal hat. Wer fleißig die Gegend absucht und auch optionale Aufgaben annimmt, darf sich hin und wieder sogar über neue Teile freuen, mit denen man die Stabilität oder Feuerkraft seiner Waffen verbessern kann. Die

Was das G-Virus so alles anstellen und hervorbringen kann, erfährt man oft auf schmerzhafte Weise in den Bosskämpfen.

Genau wie Heilkräuter darf man zusätzlich auch Schießpulver mischen, um eigene Patronen herzustellen. Allerdings findet man auch weiterhin fertige Magazine, die sofort einsatzbereit sind. Wer sich kaum umschaut und nicht immer treffsicher agiert, dürfte schnell mit Munitionsmangel konfrontiert werden. Ansonsten wird man zumindest auf dem mittleren der drei Schwierigkeitsgrade eigentlich schon fast zu üppig versorgt. Entscheidet man sich dagegen für die höchste Stufe, wird es richtig knackig, denn Gegner können nicht nur mehr einstecken, sondern die Ressourcen sind ebenfalls deutlich knapper und statt des komfortablen Checkpunkt-Systems kommen wieder die altgedienten (und limitierten) Farbbänder zum Einsatz, wenn man seinen Spielstand sichern möchte.

dämliche Bonus-Herausforderung mit dem Abschießen versteckter Waschbären-Figuren (engl. Raccoon) hätte ich dagegen nicht unbedingt gebraucht.      

Wer suchet, der findet!

Generell lohnt es sich, die Räume immer genau abzusuchen. Wertvolle Unterstützung liefert dabei die clevere Kartenfunktion, die Gegenstände in der Nähe automatisch markiert und durch eine Einfärbung sogar anzeigt, ob man überhaupt noch etwas im Raum finden kann. Kehrseite der Medaille: Oft werden durch diesen Komfort bereits nützliche Dinge auf der Karte vermerkt, an denen man vielleicht per Zufall vorbeigelaufen ist, aber die man eigentlich selbst noch gar nicht erspäht hat.

Inventar mit Grenzen

Wonach man neben neuen Waffenteilen auf jeden Fall die Augen offenhalten sollte, sind die Gürteltaschen, mit denen man den zu Beginn äußerst spärlichen Platz im Inventar schrittweise erweitern kann. Denn nur so halten sich die nötigen Zwischenstopps an den verteilten Aufbewahrungskisten in Grenzen, an denen man Gegenstände einlagern kann. Leider macht es einem das Inventarmanagement trotzdem nicht immer leicht: Selbst bei gleichen Patronentypen muss man Munition oft manuell per Hand kombinieren, um wieder Platz zu schaffen. Ärgerlich zudem, dass man Gegenstände nicht wie

Zombies sind zwar keine Intelligenzbestien, aber vor allem in Gruppen sehr gefährlich. Türen halten sie nicht mehr immer auf.

Neben Action und Überlebenskampf sind auch wieder kleine Rätseleinlagen mit von der Partie, die zwar wieder etwas realitätsfern ausfallen und inhaltlich daher nicht immer Sinn ergeben, aber den Spielfluss dennoch bereichern. Selbst wer das Original in- und auswendig kennt, wird hier durch die veränderte Platzierung von wichtigen Gegenständen und komplett neuen Herausforderungen ähnlich gefordert wie beim ersten Mal. So gab es damals z.B. noch nicht die tragbaren Tresore, die  man mit einem Minispiel im Stil eines Gedächtnistrainings knacken muss. Auch den Einsatz eines Wellen-Modulators zum manuellen Einstellen der geforderten Frequenzen hat man so noch nicht bei Resident Evil gesehn. Zudem empfiehlt es sich, die gefundenen Dokumente immer genau zu studieren und auch in der Umgebung nach Hinweisen zu suchen, um neue Fundorte, Tresor-Kombinationen oder Buchstaben-Kombinationen zum Öffnen von Schließfächern zu entdecken.

bei Resident Evil Zero vorübergehend ablegen und später wieder an gleicher Stelle einsammeln darf. Braucht man dringend Platz, muss man sich wohl oder übel endgültig Ressourcen trennen oder erst wieder zu einer Kiste zurückrennen.

Weitere Herausforderungen

Manchmal muss man es einfach krachen lassen!

Obwohl sich die Kampagnen für Claire und Leon zu Beginn erschreckend ähnlich sehen, kristallisieren sich mit der Zeit mehr oder weniger große Unterschiede heraus, angefangen bei der Waffenauswahl über Rätsel bis hin zu alternativen Arealen. Damit nicht genug: Mit Ada Wong und Sherry Birkin darf man außerdem zwei weitere Figuren in kurzen Abschnitten übernehmen, in denen mit einem Hacker-Werkzeug und dramatischen Versteckspiel auch mechanisch andere Wege beschreitet werden. Entgegen erster Ankündigungen gibt es außerdem doch wieder die B-Seite mit alternativen Wegen und Rätseln, so dass wie im Original vier Kampagnen geboten werden. Das ist vor allem deshalb eine kleine Überraschung, weil beim Remake schon in den beiden Haupt-Kampagnen Elemente verarbeitet wurden, die es früher nur auf der B-Seite zu sehen gab. Zwar fällt der zweite Durchlauf bei beiden Protagonisten etwas kürzer aus, doch sorgen nicht nur die neuen Herausforderungen für Motivation, sondern auch die Antworten auf die Frage, was die jeweils andere Figur parallel zum Haupt-Durchlauf alles erlebt hat.

Fazit

Genau so muss ein Remake aussehen! Capcom gelingt mit der aufwändigen Neuauflage von Resident Evil 2 das Kunststück, das düstere Flair des Originals zu erhalten und eine angenehme Nostalgiespritze voller Erinnerungen zu setzen, gleichzeitig aber den klassischen Survival-Horror nicht nur in beeindruckender Weise visuell, sondern auch spielmechanisch zu modernisieren. Es fühlt sich neu, aber auch vertraut an! Zwar ist Kritik angebracht, was die übertriebenen Schwankungen bei Trefferwirkungen, das mitunter fummelige Inventar-Management sowie das aufgesetzte Geschwafel in manchen Situationen angeht. Auch sollte man über Sinn und Unsinn mancher Aufgaben besser nicht allzu lange nachdenken. Aber was die Neuauflage genauso auszeichnet wie das Original, ist die gelungene Mischung aus Action, Spannung, Rätseln und Bosskämpfen - umrahmt von einer Story auf dem Niveau eines B-Movies, die aber dennoch gut inszeniert wird. Schon dank der aufgemotzten Grafik lässt man die Vorlage im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen. Die exzellente Soundkulisse trägt trotz Schwächen bei der deutschen Lokalisierung ebenfalls dazu bei, dass man sie auch hinsichtlich Atmosphäre übertrifft. Mit zusätzlichen Arealen, weiteren spielbaren Figuren, veränderten Sequenzen und frischen Rätseln kommen selbst Veteranen auf ihre Kosten. Für mich zählt Resident Evil 2 zu den besten Remakes, die ich bisher gespielt habe. Man kann nur hoffen, dass es auch andere Entwickler dazu anspornt, ihre vergessenen und unvergessenen Perlen mit einem ähnlichen Aufwand zu restaurieren, wie es Capcom hier vorgemacht hat. Zeit und Geld wären dort jedenfalls besser investiert als in neuen Produktionen, in denen man sich vornehmlich mit Konzepten für die Einbindung von Lootboxen oder Miktrotransaktionen beschäftigt.

Pro

  • dichte Atmosphäre
  • stimmungsvolle Beleuchtung
  • exzellente Soundkulisse
  • fantastische Figuren- & Kreaturenmodelle
  • schonungslose Darstellung
  • reaktionsfreudige und präzise Steuerung
  • sinnvolle Erweiterungen der ursprünglichen Spielmechanik
  • mitunter komplett neue Areale und zusätzlich spielbare Figuren
  • nette Rätseleinlagen
  • clevere Kartenfunktion
  • vier verschiedene Kampagnen-Durchläufe
  • faire Speicherpunkte (optional: eingeschränkte Speicherfunktion mit Farbbändern)
  • abwechslungsreiche Schauplätze und Gegnertypen
  • systemübergreifend sehr saubere und gute Performance
  • überwiegend gute Sprecher (deutsch & englisch), selbst in Nebenrollen
  • klasse inszenierte Zwischensequenzen
  • diverse Waffenverbesserungen
  • freischaltbare Boni (alternative Outfits, Artworks etc.)
  • vorbildliche Grafikeinstellungen (PC)

Kontra

  • keine Ausweich-Mechanik bei Angriffen
  • Widerstandsfähigkeit der Gegner schwankt extrem (auch bei Kopfschüssen)
  • Tyrant-Sequenzen eher lästig als spannend
  • abgelegte Gegenstände gehen verloren
  • z.T. fummeliges Inventarmanagement
  • Kampagnen spielen sich streckenweise sehr ähnlich / identisch
  • deutscher Sprecher von Leon gewöhnungsbedürftig
  • überflüssige Bonus-Herausforderung (Raccoon-Figuren)

Wertung

XboxOne

Mit Resident Evil 2 gelingt Capcom eine beeindruckende Modernisierung des klassischen Survival-Horrors, mit der die Reihe wieder zur Höchstform aufläuft. So muss ein Remake aussehen!

PC

Mit Resident Evil 2 gelingt Capcom eine beeindruckende Modernisierung des klassischen Survival-Horrors, mit der die Reihe wieder zur Höchstform aufläuft. So muss ein Remake aussehen!

PlayStation4

Mit Resident Evil 2 gelingt Capcom eine beeindruckende Modernisierung des klassischen Survival-Horrors, mit der die Reihe wieder zur Höchstform aufläuft. So muss ein Remake aussehen!

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
  • Käufe können minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
Kommentare
Kant ist tot!

So, jetzt habe ich auch endlich mal mein erstes Resident Evil beendet. Fand den Titel richtig klasse und werde heute Abend dann direkt mit New Game+ die Claire Kampagne starten.

Nur eine Sache fand ich komisch:

Spoiler
Show
Ada wird angeschossen und fällt in einen bodenlosen Abgrund. 10 Minuten später wirft sie Leon einen Raketenwerfer zu. Hä, hab ich was verpasst? Ich nehme das Spiel ja nicht zu ernst und finde auch, dass die Dialoge so cheesy wie sie sind genau in das Szenario passen. Aber das fand ich dann doch unnötig unlogisch.

vor 3 Jahren
Chwanzus Longus

lieber michael, ich habs jetzt durchgespielt und mir den test auch heute endlich durchgelesen, denn jedes
gelesene wort koennte etwas im vorfeld vom spielspass abzwacken, also den test in worten lieber hinterher.. keine videos, keine tests, ich will alles unvoreingetrichtert erleben! insgesamt passt der test mit seinem inhalt, das spiel bietet genug abwechslung um einen resi 2 kenner zu fesseln, ist beeindruckend schoen und mir gefaellt im grunde auch die ungewissheit darueber wieviel kugeln die biester schlucken. der grosse minuspunkt und was im test fuer verwirrung sorgt und dann einfach gar nicht angesprochen wird, ist die tatsache, dass die sogenannte tolle soundkulisse komplett fehlt. anscheinend hat michael vergessen, dass resi 2 damals komplett mit gruseliger musik vertont war. die fehlt einfach KOMPLETT und damit die spannung im spiel. ich rede nicht vom salz in der suppe sondern der haelfte vom schweinebraten. die dialoge sind doch eh egal, wenn einem die musik wie damals zu einem zwerg schrumpfen laesst, damals zumindest... resi 2 remake, ja, soweit hat capcom ueberzeugt, bloss hat man in der soundtrackabteilung anscheinend geschlafen. ich bin dadurch leider nicht komplett befriedigt worden. 82%, fuer das remake und 88% fuer das original, so seh ich die welt.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 4 Jahren