Kingdom Hearts 3 - Test, Rollenspiel, PlayStation4, PC, XboxOne, PlayStation4Pro, XboxOneX, Switch

Kingdom Hearts 3
25.01.2019, Mathias Oertel

Test: Kingdom Hearts 3

Emotionales Ende einer Reise

Kingdom Hearts 2 liegt 13 Jahre zurück. Dass in der Zwischenzeit sieben weitere Spiele mit teilweise alternativen Zeitlinien oder Helden in dem Universum erscheinen sind, das sich Figuren von Disney und Square Enix teilen, macht die Sache nicht leichter. Doch Kingdom Hearts 3 (ab 9,99€ bei kaufen) soll laut Chefdesigner Tetsuya Nomura auch ohne Vorkenntnisse Spaß machen. Mehr dazu im Test.

Als 2002 der erste Teil von Kingdom Hearts erschien, hat sich der verantwortliche Designer Tetsuya Nomura sicherlich kaum vorstellen können, dass daraus eine Serie würde, die sich inkl. Mobilgeräten über sieben Spielsysteme erstreckt. Oder dass die Erzählstruktur trotz universeller Themen irgendwann so verwirrend werden würde, dass man beinahe schon einen Doktortitel benötigt, um die ganzen Fäden entschlüsseln sowie verfolgen zu können. Dass die erzählerische Reihenfolge sich fast komplett von der Veröffentlichungssequenz unterscheidet, erschwert die Navigation durch den Story-Dschungel von Kingdom Hearts zusätzlich. Doch die Faszination, die sich bei mir mit dem allerersten Abenteuer von Sora und seinen Freunden im Jahr 2002 einstellte, hat sich bis heute nicht gelegt.

Eine Odyssee geht zu Ende

Wie auch? Die Prämisse, Helden und Bösewichte aus einschlägig bekannten Disney-Welten wie Winnie Puh, Die Schöne und das Biest oder Hercules mit Figuren aus Final Fantasy oder The World Ends With You zu verbinden, ist verlockend und wurde in nahezu allen Ablegern überzeugend genutzt. Mittlerweile haben fast 30 Welten aus dem reichhaltigen Disney-Fundus ihren Weg in die Welt von Kingdom Hearts gefunden. Welche das genau sind, könnt ihr unserem Video entnehmen. Nimmt man dazu noch allgemeingültige Themen wie Versagensängste, Freundschaft, Gefühlskälte oder Vertrauen, die zumindest in den ersten Teilen in eine interessante Geschichte um das Erwachsenwerden eingebunden waren, bevor man mit Birth by Sleep auch ältere Helden einführte, erklärt das zusätzlich den Reiz.  

Sora und seine Freunde treten ein letztes Mal gegen Organisation XIII an.


Der Weg ist das Ziel

Entsprechend gespannt war ich, als ich Kingdom Hearts 3 gestartet habe. Schafft es Nomura-San tatsächlich, auch die Spieler ins Boot zu holen, die keinen der Vorgänger kennen? Wie löst er die Geschichte auf? Wie ist die Einbindung der frischen Disney-Lizenzen, bei denen man sich hauptsächlich auf Pixar und die Disney Animation Studios mit ihren computergenerierten Filmen konzentriert? Macht man mechanische Fortschritte? Letzteres schien angesichts des deutlich reaktionsfreudigeren Kampfsystems sehr wahrscheinlich, dessen Basis man in Birth by Sleep 0.2 – A Fragmentary Passage aus der HD 2.8 Prologue Sammlung kennengelernt hat. Annähernd 40 Spielstunden später saß ich erschöpft und ein wenig traurig auf dem Sofa und habe das Pad betrachtet, nachdem ich Meister Xehanort und seine Organisation XIII in einem epischen Kampf besiegt habe und schließlich meinen leeren Blick auf den Bildschirm richtete. Soras Reise ist beendet. Und meine Reise mit ihm ebenfalls, die begann, als ich noch nicht einmal zwei Jahre bei 4Players beschäftigt war. Es fühlte sich beinahe so an, als ob ein guter Freund seinen Hut genommen und ausgewandert wäre.

Während des Abenteuers trifft man u.a. auf Captain Jack Sparrow.

Und was war dies für ein Abenteuer. Sora führte mich auf seinem vermutlich letzten Ausflug in die Welten von Hercules, Frozen, Rapunzel – neu verföhnt, Big Hero 6 (in Deutschland schmissig Baymax: Großes Robowabuhu betitelt), Monsters Inc., Toy Story, Fluch der Karibik, den Hundert-Morgen-Wald und natürlich auch einige Gebiete, die nicht auf Disney-Lizenzen basieren wie z.B. Twilight Town oder der Schlüsselschwert-Friedhof, auf dem eine entscheidende Schlacht geschlagen und episch inszeniert wird. Er führte mich nicht nur mit seinen treuen Wegbegleitern Goofy und Donald zusammen, die ihm fast immer im Kampf hilfreich sowie weitgehend intelligent zur Seite stehen. Alle wesentlichen Figuren der anderen Teile angefangen vom Birth-By-Sleep-Trio Aqua, Terra und Ventus sind mit von der Partie und teilweise spielbar. Man trifft auf alle wichtigen Gegenspieler der Organisation, kämpft Seite an Seite mit König Micky oder seinem Kindheitsfreund Riku und findet heraus, was mit seinem Herzlosen-Alter-Ego Roxas passiert ist. Man wird nach und nach Zeuge, wie der kindliche Held der anderen Teile, der vor Beginn dieses Abenteuers all seine Kräfte verloren hat und diese erst zurück gewinnen muss, in seine Rolle als verantwortlicher Schlüsselschwert-Träger hineinwächst – inkl. Selbstzweifel, Selbstfindung und allem anderen, was man mit dem Erwachsenenwerden assoziieren kann. Und diese Entwicklung ist nicht nur zwangsläufig, sondern auch überfällig.

Gegen Schluss verzettelt sich Nomura allerdings bei dem Versuch, alle Spiele erzählerisch unter einen Hut zu bringen und alle offenen Fäden miteinander zu verknüpfen. Die Lösung, die er anbietet, ist zwar im Rahmen des Spielerlebnisses plausibel, wirkt aber an einigen empfindlichen Stellen arg bemüht und gelegentlich etwas überkonstruiert, bevor er zum emotionalen Rundumschlag ausholt, der wieder versöhnlich stimmt. Dass er es auch anders kann, zeigt er über einen Großteil der Aufenthalte in den Disney-Welten. Das hier verwendete Quellmaterial wurde sinnvoll um die Motivationen von Sora, den Gegenspielern oder der Organisation XIII erweitert und nahtlos in die vorhandenen Basis-Drehbücher integriert. Ob es jetzt um das erkaltete Herz von Elsa in Frozen geht, die Frage nach der „Menschlichkeit“ von Roboter Baymax oder um das Herz von Davy Jones, das in einer Kiste pocht und das erklärte Ziel von Captain Jack Sparrow ist: Kingdom Hearts 3 stellt die Frage nach Menschlichkeit ebenso unauffällig, aber effektiv wie nach unterdrückten Emotionen, Schuldgefühlen oder dem Bedürfnis nach Gemeinschaft. Und wie sieht es mit dem Verständnis aus, wenn man bislang noch keine Bekanntschaft mit Herzlosen, Organisation XIII und den Helden gemacht hat? Nomura gibt sich Mühe, auch diese Spieler ins Boot zu holen und liefert neben einem umfangreichen und stets aktualisierten Glossar einige Basis-Erklärungen, die helfen.

Wie im Kino

Die Welten, in denen man sich herumtreiben darf, sind kaum von ihren Filmvorbildern zu unterscheiden.

Dennoch werden etwa zehn bis 15 Prozent der Anspielungen bzw. Bezüge an Kingdom-Hearts-Neulingen vorbeiziehen. Angesichts des sowohl inhaltlich als auch zeitlich komplexen Story-Gewirrs, das über fast 20 Jahre aufgebaut wurde, ist dies allerdings ein ordentliches Verhältnis, das den Spielspaß in keiner Form gefährdet. Allen besuchten Bereichen ist eines gemeinsam: Die verwendete Unreal-Engine sorgt für ein effektgeladenes und hinsichtlich der verwendeten Lizenzen sehr authentisches Erlebnis. Die Welt der mittlerweile nach Kindergelächter und nicht mehr nach Schreien jagenden Monster Sully und Mike Glotzkowski fällt  zwar leicht aus dem Rahmen. Doch in Frozen (natürlich inkl. einer gelungenen Verwendung von „Let It Go“) hat man tatsächlich eher das Gefühl, den Film anzuschauen – Sora & Co wurden nahtlos integriert. Auch in der Welt des Königreichs von Corona, dem Schauplatz von Rapunzel – Neu verföhnt, der Toy Box, die natürlich zu Toy Story gehört oder der Karibik, in der man parallel zu den Geschehnissen des zweiten Films Dead Man’s Chest unterwegs ist, ist die visuelle Umsetzung extrem gelungen. Allerdings hat es mich aus dramaturgischer Sicht immer wieder gestört, dass Sora und seine Gefährten im Stile klassischer Japan-Spielekunst (als man noch nicht mit üppiger Sprachausgabe arbeiten konnte) ihre Gestik etwas zu klischeehaft einsetzen. Immerhin wurde dieses Verhalten bei den Disney-Figuren auf ein Minimum reduziert

Auch Rapunzel: Neu Verföhnt gehört zu den Filmen, die Vorbild für eine Welt waren. Allen Vorbildern ist übrigens eine sehr gelungene Einbindung in die Kingdom-Hearts-Geschichte gemeinsam.


Nicht ganz wie im Kino

Es wird allerdings auch deutlich, dass man hinsichtlich des Quellmaterials nicht immer mit den Original-Sprechern oder den –Musiken arbeiten durfte bzw. konnte. Vor allem bei Buzz Lightyear und Cowboy Woody fällt das Fehlen von Tim Allen und Tom Hanks auf – auch wenn der Ersatz seinen Job ordentlich erledigt. Gleiches gilt für Jack Sparrow, Elizabeth Swann sowie den anderen Piraten: Gut, professionell und technisch hochwertig, aber eben nicht das perfekte Original. Im Gegensatz dazu wurden für die Frozen-, Rapunzel- oder Baymax-Segmente die richtigen Sprecher verpflichtet, wodurch die ohnehin hohe Atmosphäre den Turbo zündet. Und nicht zuletzt ist Haley Joel Osmont (The Sixth Sense) wieder in die Rolle von Sora geschlüpft, die er vor fast 20 Jahren als Kind das erste Mal übernahm. Auf deutsche Sprachausgabe wird verzichtet, die optionalen Untertitel gehen in Ordnung, wirken aber (ebenfalls in Serientradition) mitunter etwas bemüht. Bei der Musik greift man in den meisten Abschnitten auch auf bekannte Kompositionen zurück. Doch ausgerechnet bei den actionlastigen Ausflügen mit Piratenschiffen samt arcadiger Seegefechte, die teils selbst die aus Assassin’s Creed Odyssey verblassen lassen, tönen nur „ähnliche“ statt der im Original treibenden Melodien aus den Lautsprechern. In solchen Fällen verlieren die häufigen Zwischensequenzen, die man sich nach Abschluss einer Welt auch nochmals im „Kino“ zu Gemüte führen kann, etwas an Reiz. Wobei man ohnehin Geduld mitbringen muss. Wie in den Vorgängern, aber auch anderen klassischen japanischen Abenteuern oder Spielen aus der Feder von Hideo Kojima kommt es immer wieder zu ausufernden Cutscenes, bevor nahtlos in die Action überblendet wird und man die Kontrolle über Sora wieder übernimmt. Wer also schon bei Metal Gear Solid das Gefühl hatte, es würde mit Zwischensequenzen übertrieben, sollte Kingdom Hearts 3 mit Vorsicht genießen. Zwar steht hier die Action mitsamt Levelerforschung klar im Vordergrund, dennoch wird ein beachtlicher Teil der Gesamtspielzeit darauf verwendet, die Geschichte anzutreiben.

Und wie sieht es mit der Action aus? Die zeigt sich dank schnell erlernter Steuerung in den Kämpfen als eingängig und sorgt mit den optionalen Upgrades für Kombos oder Ausweichaktionen für zunehmenden Tiefgang ohne für Überforderung zu sorgen. Es gibt eine Taste für Schlagkombinatinen, eine für den Block (der mit gutem Timing in einen Konter verwandelt werden kann) und Ausweichen, eine zum Springen und eine zum Auslösen von Sonderaktionen. Zusätzlich kann man eine Zielmarkierung aufschalten und sich drei Sets mit je vier Kurztasten-Befehlen anlegen. Letzteres ist z.B. sinnvoll, wenn man nicht den umständlichen Weg über das Digipad nutzen möchte, um seine Magie zu nutzen, Heiltränke einzuschmeißen oder Beschwörungen wie Wreck-It-Ralph, Arielle oder Stitch zu rufen. Dabei sollte man vor allem die kontextsensitive Nutzung der Dreieck-Taste  bzw. Y auf der Xbox One beachten. Je nach ausgerüstetem Schlüsselschwert (drei darf man jederzeit mitführen und durchschalten, alle haben unterschiedliche Eigenschaften und lassen sich individuell aufrüsten), Aktionen der Mitstreiter sowie besonderen Attraktionen, die aktiviert werden dürfen, nachdem man einen Gegner mit einem grünen Kreis angegriffen hat, stehen verschiedene Effekt heischende Angriffe zur Verfügung – ggf. auch nacheinander. Man muss sie auch nicht sofort auslösen. Jede hat einen eigenen Timer und kann ohnehin erst gestartet werden, wenn die vorhergehende abgeschlossen ist. So kommt es immer wieder zu Explosionen und Effektgewittern, die dem Feuerwerk der Paraden in den Disney-Themenparks in nichts nachstehen.

Doch auch abseits der Kämpfe gibt es viel zu tun. Obwohl die ansprechend großen Gebiete zumeist als linearer Schlauch aufgebaut sind, findet man überall Geheimnisse und Schatztruhen. Teilweise allerdings erst, wenn man zusätzliche Bewegungsoptionen wie einen Doppelsprung oder Gleiten freigeschaltet hat, was einem auch das Aufspüren von Geheimnissen im offenen Baymax-Gebiet von San Fransokyo mit seiner an Spider-Man erinnernden Vertikalität erleichert. Besonders interessant sind hierbei die

Mit Remy aus Pixars Ratatouille darf man sich an Kochrezepten probieren.


Alles im Sinne des Spaßes

Micky-Maus-Symbole, die man mit der Kamera seines Gumifons (als Multifunktions-Gerät auch für das Glossar etc. genutzt) fotografieren und darüber zusätzliche Gegenstände freischalten darf. Interessant dabei: Häufig muss man ähnlich der Riddler-Puzzle in Rocksteadys Batman-Serie erst die richtige Position oder Perspektive finden. Obwohl Soras Entwicklung weitgehend vorgegeben ist, kann man über die freischaltbaren Fähigkeiten seine Kombos verlängern, eleganter ausweichen und vieles mehr. Der Clou: Angelehnt an das in Nier Automata verwendete Chip-System haben Sora und seine Gefährten nur eine bestimmte Anzahl an Fähigkeitspunkten, die besetzt werden dürfen, so dass man ab und an überlegen muss, ob man diese oder jene Option für eine andere opfert. Oder ob man im Shop von Mogry etwas kauft oder schmiedet, das die Fähigkeitspunkte erhöht. Doch nicht nur hier darf man handwerklich tätig werden. Mit Hilfe der Ratte Remy aus Pixars Ratatouille kann man in Minispielen schmackhafte Gerichte zaubern und diese sogar zu ganzen Menüs verbinden, die einem temporär Status-Verbesserungen spendieren.

Die Toy-Story-Welt leidet darunter, dass nicht die Original-Sprecher mit von der Partie sind. Visuell ist sie nicht von den Pixar-Filmen zu unterscheiden.

Und nicht zuletzt wartet mit der Rückkehr des Gumischiffs sowie den damit verbundenen Erkundungen von Weltall-Gebieten oder Kämpfen gegen darin positionierte Feinde noch eine weitere Ebene, in der man zahlreiche Geheimnisse finden und sich sogar als Konstrukteur eines eigenen Raumschiffs machen kann. Auch hier gilt, dass man für die verwendeten Bauteile, Waffen, Antriebsaggregate usw. eine bestimmte Punktsumme nicht überschreiten darf. Doch auch mit dieser kleinen Einschränkung lassen sich mit etwas Fantasie einige waghalsige Kampfjets bauen. Natürlich gibt es auch einen ordentlichen Fundus an vorgegebenen Pötten, die man auch nachträglich anpassen darf. Und wem das alles nicht reicht, kann sich auch mit zahlreichen versteckten sowie ebenfalls über das Gumifon abrufbaren Mini-Spielen vergnügen. Hier wird man im Stile alter LCD-Spiele (die auch Nintendo mit Game & Watch wieder aufleben ließ) in der Rolle von Sora oder Micky mit einem breiten Spektrum an unterschiedlichen Anforderungen zum Spielen motiviert. Mit allen Möglichkeiten, sich abseits der Geschichte oder nach dem Finalkampf weiterhin in der Welt von Kingdom Hearts zu beschäftigen, kann man die Kernspielzeit von etwa 40 Stunden massiv vergrößern, wobei Langeweile trotz eigentlich simpler Suchaufgaben etc. keine Chance hat.

Fazit

Ich muss der kreativen Leistung von Designer Tetsuya Nomura Respekt zollen. Er hat es nicht nur geschafft, die Serie visuell eindrucksvoll in die Gegenwart zu bringen – teilweise ist die Kulisse atemberaubend und nur schwer von den eingebundenen Filmvorbildern zu unterscheiden. Erzählerisch hat er das Kunststück vollbracht, sowohl alte Storystränge aller bisher veröffentlichten Ableger aufzunehmen und sie zu einem plausiblen, wenngleich etwas konstruierten und in die Länge gezogenen Ende zu führen als auch die Disney-Welten thematisch überzeugend einzuflechten. Und das alles, während man mit Sora und seinen Freunden Ereignisse erlebt, die teilweise direkt in die Filmhandlungen eingewoben wurden, teils parallel dazu ablaufen und damit die Disney-Streifen glaubwürdig erweitern. Thematisch hält man an altbewährten, wenngleich weiterhin universellen Konfliktpotenzialen fest: Emotionen, die Suche nach Liebe und Freundschaft, Ängste, Einsamkeit. Mechanisch könnte das Kampfsystem zwar noch ausgefeilter sein, doch trotz seiner Einfachheit bietet es einige interessante Finessen sowie weitgehend clever mit einem agierende KI-Kumpane. Mit Magie, Sonderangriffen, Komboattacken sowie Ausweich- und Konteraktionen ist ein hohes Maß an Dynamik gewährleistet, so dass die Auseinandersetzungen im Laufe der Kern-Spielzeit von gut 40 Stunden nur sehr selten ihren Reiz verloren. Und abseits der Story, in der man Sora auf dem Weg zum Erwachsenen begleitet,  kann man sich dutzende weitere Stunden die Langeweile mit der Suche nach Geheimnissen, den Reisen mit dem Gumischiff oder den stylischen LCD-Minispielen vertreiben. Doch Worte sind nur Schall und Rauch. Kingdom Hearts 3 ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, mehr als eine Franchise-Mischung von Disney- und Square-Figuren. Es ist trotz kleiner Schwächen ein Erlebnis, das mich durch ein breites Spektrum an Emotionen führt und sich als eines der herausragenden Action-Adventure dieses Jahres etablieren wird.


Pro

  • sehr ansehnliche Kulisse, die die Filmvorbilder sehr gut einfängt
  • überaus gelungene Verbindung von Disney-Magie und Square-Enix-Erzählkunst
  • Quellmaterial wurde sehr gut in Geschichte eingebunden
  • sehr gute Geschichte, die Themen wie Emotionen, Selbstzweifel etc. ansprechend präsentiert
  • offene Fäden aller vorhergehenden Kingdom-Hearts-Spiele werden verknüpft
  • eingängiges Kampfsystem mit einigen Finessen (Magie, Waffenwechsel)
  • gut reagierende Steuerung
  • stylische Minispiele nach Art alter LCD-Handhelds
  • Kochen und Schmiedekunst
  • Fähigkeitspunkt-Einsatz mit leicht taktischem Element
  • dynamische Kämpfe
  • Spezialangriffe sorgen für ein Effektgewitter
  • sehr gute Musikuntermalung, großteils mit Kompositionen der Filmvorlagen
  • viel zu entdecken, zahlreiche Geheimnisse und optionale Nebenaufgaben
  • KI-Kameraden kämpfen entsprechend rudimentärer Vorgaben ansprechend mit

Kontra

  • Teile der Geschichte bleiben Neulingen verschlossen
  • in der Endphase mechanisch etwas zu redundant
  • nicht immer Original-Sprecher der Filme
  • gelegentlich generische Kompositionen, wenn keine Lizenz vorhanden (v.a. Fluch der Karibik)
  • Charakter-Entwicklung vorgegeben
  • gegen Ende wird die Story etwas zu sehr konstruiert, um alle Serienableger einzubinden

Wertung

PlayStation4

Was lange währt, wird endlich gut: Visuell teils atemberaubend wird die Geschichte um Sora und seinen Kampf gegen die Herzlosen nach fast 20 Jahren zu einem spannenden und actionreichen Ende geführt.

XboxOne

Was lange währt, wird endlich gut: Visuell teils atemberaubend wird die Premiere von Sora und seinen Kampf gegen die Herzlosen auf der Xbox fast 20 Jahre nach ihrem Start auf PS2 zu einem spannenden sowie actionreichen Ende geführt.

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