Senran Kagura Burst - Test, Prügeln & Kämpfen, 3DS, PlayStation4, PC
Senran Kagura Burst? Da war doch mal was? Richtig: Vor gut fünf Jahren haben die weiblichen Nachwuchs-Samurai ihre schwippenden und schwappenden Rundungen auf dem 3DS präsentiert. Doch abgesehen vom üppigen Figurendesign und den überschaubaren Kontrollen zeigt sich Burst Re: Newal als weitgehend neues Spiel. Anstatt wie auf dem Handheld als seitwärts scrollender Massenprügler agieren die schwer bewaffneten Martial-Arts-Elevinnen jetzt aus der klassischen Schulterperspektive, wenn sie auf Dutzende Gegner losgehen, um ihnen die Klamotten vom Leib zu kloppen. Die Abschnitte sind zwar immer noch recht klein, doch durch die frei einstellbare Kamera, die im Eifer des Gefechtes gerne mal eine unglückliche Perspektive zeigt und die Hauptfigur aus dem Fokus verliert, wirkt die Action deutlich offener als noch auf dem 3DS.
Alles neu, alles besser?
Mechanisch hat sich allerdings nicht viel geändert: Es gibt für jede Figur einen schwachen sowie einen starken Angriff. Selbstverständlich lassen sich diese ähnlich wie bei Koeis Musou-Action kombinieren. Man darf über einen Block, der bei richtigem Timing zu einem Konter führen kann, die per Bodensymbol angekündigten Angriffe der Feinde abwehren. Zusätzlich kann man eine schnelle Bewegung oder den Sprung nutzen, um auszuweichen oder schneller auf die Feinde zuzustürmen. Und das reicht, um die Action im Kern abwechslungsreich genug zu gestalten. Tiefgang sucht man dabei allerdings vergeblich.
Denn auch die teils aufladbaren Sonderaktionen wie z.B. die Samuraiverwandlung, bei der sich die Schülerinnen alle Klamotten vom Leib schälen (sensible Körperpartien werden durch ein Leuchten ausgeblendet, das auch die laszivste Pose erfolgreich entschärft) und dann neu eingekleidet über stärkere Angriffe verfügen, nutzen sich schnell ab. Immerhin: Mit der umfangreichen Charakterauswahl, die sich über ein paar Kampagnen zieht, ist in dieser Hinsicht genug Abwechslung vorhanden. Dennoch ist die Action nur selten wenig mehr als eine reduzierte Variante der Dynasty Warriors. Allerdings eine, bei der man haufenweise Zeug freischalten kann. Musiken und vor allem Kostüme für die Mädels spielen dabei eine große Rolle.Story und Fleischbeschau
Fazit
Senran Kagura Burst Re: Newal wird nicht wegen seiner ausgefeilten Mechanik, seinem spielerischen Tiefgang oder der tiefschürfenden Geschichte in die Spielehistorie eingehen. Es sei denn, man betrachtet exorbitantes Boob-Bouncing, ein solides, aber keinesfalls anspruchsvolles und in wenigen Momenten sogar unnötig träges Kampfsystem sowie höchst oberflächliche „Meine Brüste sind kleiner als deine, buähhh“-Dialoge als den heiligen Gral. Abseits des entfernten Intimitäts-Modus, der letztlich nur ein unreflektieres Antatschen war, bietet Re: Newal biedere, aber letztlich unterhaltsame Gefechte und ein enormes Geflecht an freischaltbaren Goodies. Was vor dem Eingreifen von Sony und die dadurch erzwungenen Schnitte noch als simple, wenngleich unauffällige Prügelaction mit Fetischfaktor und Schaufensterpuppencharme für eine Nischen-Spielergruppe durchgegangen wäre, bekommt jetzt mehr Aufmerksamkeit, als es eigentlich verdient.
Pro
- solides Kampfsystem
- umfangreiche Kämpferriege mit abwechslungsreichen Bewegungsmustern
- stattliche Personalisierung
- viel freischaltbares Material
Kontra
- gelegentlich störrische Kamera
- oberflächliches devotes Schaufensterpuppen-Frauenbild
- biedere Kulisse
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
- Man kann die Spielzeit über Käufe nicht verkürzen, kein Pay-to-Shortcut.
- Käufe haben keine Auswirkungen auf das Spieldesign.