Shadow - Test, Hardware, Mac, Linux, PC, iPhone, iPad, Android

Shadow
05.03.2019, Michael Krosta

Test: Shadow

Streamingbox als PC-Ersatz

Kleiner, besser, leiser: Mit Shadow Ghost hat der französische Hersteller Blade den Nachfolger seiner Shadow Box vorgestellt. Wir haben das Gerät über mehrere Wochen ausprobiert, das als Bindeglied zum Streaming-Service Shadow konzipiert wurde und den klassischen PC überflüssig machen soll. Unser Test klärt auf, ob der Kasten mit seinen schwungvollen Linien tatsächlich eine sinnvolle Alternative darstellt und welchen Eindruck das Zocken über den Cloud-Rechner hinterlässt.

Eines muss man Blade schon kurz nach dem Auspacken bescheinigen: In Zeiten langweiliger und eckiger Gehäuse wirken die geschwungenen Linien von Ghost ungemein erfrischend, stylisch und schick. Darüber hinaus fühlt sich das Kunststoff-Gehäuser wertig an und überzeugt durch eine gute Verarbeitung. Bei einem Verkaufspreis von 119,95 Euro kann man das aber auch erwarten. Zumal man nicht viel und teure Technik verbauen muss, da Ghost im Prinzip nur dazu dient, die Verbindung zum Cloud-PC und dessen leistungsfähigen Komponenten herzustellen.

Schickes Design

Blade nennt als Mindestvoraussetzung zwar einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 5Mbps, empfiehlt aber idealerweise eine schnelle Glasfaser-Verbindung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ghost bietet sowohl einen RJ45-Ethernetanschluss für Netzwerkkabel als auch eine WLAN-Option nach den Standards 802.11a/b/g/n/ac (Dual Band 2.4 Ghz & 5,0 Ghz W-LAN mit bis zu 400 Mbit/s). Darüber hinaus finden sich an der Rückseite noch jeweils zwei Eingänge für USB 2.0 und USB 3.0 zum Anschluss von Maus, Tastatur sowie weiterer Peripherie wie Controller, Lenkräder oder Speichermedien. Alternativ wird auch Bluetooth 4.1 unterstützt, das aber offenbar noch ein paar Probleme mit sich bringt: Zwar ließen sich kabellose Mäuse problemlos via Bluetooth verwenden, doch weigerte sich Ghost partout, einen Bluetooth-Link zu unseren beiden Test-Tastaturen herzustellen, von denen wir ein Exemplar sogar extra neu gekauft haben. Nutzt man Bluetooth für eine Verbindung zum Controller der Xbox One, muss man außerdem auf die Rumble-Effekte verzichten. Alternativ haben wir uns für die Verwendung des Wireless-Adapters in Kombination mit einem altgedienten 360-Controller entschieden, bei der es keinerlei Probleme gab.

Wie bei einem normalen PC sind auch bei Shadow Maus und Tastatur Pflicht – und das nicht nur zum Einloggen und Starten des Streaming-Services, sondern auch für die Bedienung des Cloud-PCs, auf dem eine handelsübliche Home-Version von Windows 10 installiert ist. Ärgerlich: Beim ersten Start muss man die Prozedur beim Einrichten des Betriebssystems abwarten und darf noch nicht sofort loslegen. Darüber hinaus wartet beim ersten Hochfahren der Shadow Box mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Firmware-Update, mit dem das Gerät hin und wieder automatisch aktualisiert wird. Leider gibt es keine

Shadow ist eine ansehnliche, stromsparende und leise Alternative zum herkömmlichen PC.
sinnvolle Fortschrittsanzeige, so dass man bei manchen längeren Updates das Gefühl bekommt, das System sei abgestürzt. Hier sollte Blade seine Benutzeroberfläche auf jeden Fall noch nachbessern.

PC Light

Mit seinen Maßen von 182 x 123 x 50 mm ist Ghost nicht nur wesentlich kompakter als ein normaler PC, sondern mit einem Gewicht von 190 Gramm auch deutlich leichter und lässt sich folglich problemlos transportieren. Laut Herstellerangaben verbraucht die Streaming-Box gegenüber einem durchschnittlichen Gaming-PC auch deutlich weniger an Strom. Auf der offiziellen Webseite ist sogar die Rede davon, dass der Stromverbrauch 30 Mal niedriger ausfällt. Neben Einsparungen bei den Stromkosten gibt es im Vergleich zu einem normalen PC einen weiteren schönen Nebeneffekt: Ghost nutzt eine passive Kühlung. Als Folge dessen gibt es hier keine störenden Betriebsgeräusche wie nervige Lüfter und das Gerät operiert flüsterleise.

Zur Verbindung an den Fernseher oder AV-Receiver findet sich auf der Rückseite ein Anschluss mit HDMI 2.0. Ein entsprechendes Kabel ist im Lieferumfang enthalten zusammen mit dem Netzstecker inklusive vier Adaptern, um Ghost nicht nur in Deutschland, sondern u.a. in Großbritannien und den USA zu verwenden. Blade verspricht mit einer entsprechenden Internetleitung eine Darstellung von bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde. Alternativ soll die Ausgabe in FullHD mit 144 Bildern pro Sekunde erfolgen.

Bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde

Die Basis dafür legt der Cloud-PC. In den Rechenzentren werkeln Intel Xeon Server-Prozessoren, die acht dedizierte Threads erlauben. Als Grafikkarte kommt eine Nvidia GTX 1080 bzw. deren Server-Equivalent P5000 zum Einsatz, wobei jeder Nutzer eine dedizierte Grafikkarte zugewiesen bekommen soll. Dazu werden für jedes Cloud-System 12 Gigabyte DDR4-RAM mit einer Taktung von 2400 MHz bereitgestellt. Insgesamt ein ziemlich potentes System, das nicht nur hohe Grafikeinstellungen erlaubt, sondern bei entsprechenden Voraussetzungen auch die stereoskopische Darstellung an 3D-Monitoren oder VR-Anwendungen stemmt. Blade verspricht zudem regelmäßige Hardware-Aufrüstungen, damit Abonnenten weiterhin aktuelle und hardwarehungrige Spiele in einer sehr guten Qualität erleben können.

Leistungsstarker Cloud-PC

Etwas knauseriger ist man beim Speicherplatz auf der Festplatte: Nach der Windows-Installation bleiben nur noch 256 Gigabyte übrig, die sich angesichts der zunehmenden Größe von Spielen schnell als störender Flaschenhals herausstellen. Immerhin lässt sich Software durch die rasante Breitbandanbindung der Rechenzentren in rasender Geschwindigkeit und teilweise mehr als 118 Megabyte pro Sekunde auf den Cloud-PCs herunterladen. Das etwas mehr als 55 Gigabyte große

Der Cloud-PC verfügt über eine leistungsfähige Hardwarekonfiguration, die die meisten modernen Spiele in hoher Qualität darstellen kann.
Battlefield V ist dadurch z.B. meist in unter zehn Minuten installiert. Gegen einen Aufschlag von 2,95 Euro pro Monat lässt sich der Festplattenkapazität außerdem auf ein Terabyte erhöhen.    

Bevor das Videosignal des Cloud-Computers ausgeliefert wird, muss aber unter Umständen eine Hürde gemeistert werden, die als solche leider nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Während Shadow im Büro und beim Besuch bei den Eltern ohne Probleme eine Verbindung herstellte, blieb die Software beim Start des Shadow-PCs immer hängen und scheiterte an der Auslieferung des Videosignals. Es folgte entweder eine Dauerschleife aus Neuversuchen oder eine nichtssagende Fehlermeldung. Erst nach Recherchen fanden wir heraus, dass der Streaming-Service zwingend eine Ipv4-Adresse verlangt, um zu funktionieren. Diesen wichtigen Hinweise erhält man aber weder auf der Verpackung noch in der Anleitung. Auf der offiziellen Webseite wird die Voraussetzung nur beiläufig erwähnt oder wenn man gezielt einen Bot danach fragt. Erst dann erhält man die Antwort, dass Shadow derzeit nur mit Ipv4 funktioniert und man in Zukunft eine Unterstützung des modernen Ipv6-Protokolls anbieten will. Mittlerweile vergeben viele Provider nur noch native Ipv6-Adressen, weil Ipv4-Adressen aufgrund der zunehmenden Anzahl an netzwerkfähigen Geräten weltweit langsam knapp

Fehlermeldungen sind oft nicht gerade aussagekräftig. Auch auf das IPv6-Problem wird man erst nach eigener Recherche aufmerksam.
werden. Stattdessen greift man auf DS-Lite-Tunnel zurück, was im Fall von Shadow allerdings nicht ausreicht, damit der Service funktioniert.

IP-Adresse als technische Hürde   

Im schlimmsten Fall schließt man also ein Abo ab und muss danach feststellen, dass der Zugriff auf den Cloud-PC nicht funktioniert. Im Idealfall kann man seinen Provider davon überzeugen, den Anschluss auf Ipv4 oder Dual Stack umzustellen – ein Luxus, den man vor allem bei kleineren Anbietern kaum finden dürfte. Im Fall von Willy Tel in Hamburg war es dagegen zum Glück kein Problem: Innerhalb weniger Stunden wurde der Anschluss umgestellt und der Zugriff auf den Shadow-PC war möglich. Trotzdem sollte Blade genauso wie wir deutlich darauf hinweisen, dass sein Streaming-Service derzeit nur mit Ipv4 funktioniert!

Ghost ist nicht zwingend erforderlich, um Shadow nutzen zu können. Blade stellt auch Clients für Windows-PCs und Macs zur Verfügung, mit denen man über seinen Rechner oder Laptops auf den Streaming-Service zugreifen kann. Für den mobilen Einsatz werden außerdem Apps für Android und iOS zur Verfügung gestellt. Doch auch hier läuft nicht alles rund: Bei der Installation auf einem schwachbrüstigen Windows-10-Netbook mit einem niedrig aufgelösten Bildschirm wurde das Bild des Shadow-PCs nur fehlerhaft wiedergegeben, weil es entweder verzerrt dargestellt oder ständig in den Ausschnitt hinein gezoomt wurde. Auf einem alten Pentium 4 mit Windows 7 verweigerte die 32-Bit-App gar komplett den Start. Besser sah es auf einem betagten Laptop mit Windows 10 aus – bis zu dem Zeitpunkt, als er mit einem Fernseher verbunden wurde und das Programm plötzlich ein Problem mit der Auflösung hatte.

Nicht optimal

Auch die Android-App konnte in Verbindung mit einem Huawei P8 Lite (2017) nicht unbedingt überzeugen: Aufgrund der häufigen Verbindungsabbrüche, die selbst in unmittelbarer Nähe zum WLAN-Router auftraten, kam hier nur selten Spielspaß auf. Wenn es mal funktionierte, war es allerdings beeindruckend zu sehen, ein PC-Spiel mit Highend-Grafik auf dem Handy-Display zu erleben. Dafür benötigt man mindestens das Betriebssystem Android 5.0, damit die App funktioniert.  

Sind die vielen Stolpersteine aus dem Weg geräumt, macht Shadow unter idealen Bedingungen aber einen erstaunlich guten Eindruck: Mit einer schnellen Internetverbindung ist die Latenz kaum spürbar, wobei der Eindruck je nach Spiel, Provider und Verbindung variiert. Neben Action-Adventures wie Rise of the Tomb Raider, reaktionsschnellen Plattformern wie Ori and the Blind Forest oder Survival-Horror wie Resident Evil 2 lassen sich selbst Shooter wie Battlefield V, Anthem, Apex Legens oder Titanfall 2 ordentlich via Pad sowie Maus und Tastatur steuern. Es ist teilweise sogar erschreckend, wie gut das Spielen via Cloud funktioniert. Bei Rennspielen wie Project Cars 2, Assetto Corsa oder F1 2018 macht Shadow ebenfalls eine gute Figur. Sogar Lenkräder lassen sich verwenden und das Streaming scheint keine spürbaren Verzögerungen bei Eingaben oder dem Force Feedback zu verursachen. In einem kompetitiven Umfeld, wo es gerade bei Fighting Games oder Shootern teilweise auf Millisekunden und hohe Reaktionsgeschwindigkeiten in den Mehrspieler-Partien ankommt, könnte das Cloud-Gaming

Überall und zu jeder Zeit spielen können? Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
allerdings trotzdem einen leichten Nachteil mit sich bringen. Auch der Einsatz von Musiksoftware wie Sonar eignet sich aufgrund der Latenz nur bedingt, wenn man seine Audiospuren live einspielen möchte.

Ordentliche Performance

Generell ist der Shadow-PCs nicht auf Spiele beschränkt, auch wenn Blade sich mit seinem Angebot gezielt an Zocker richtet. Dank Windows und freier Installation kann man den Cloud-Rechner theoretisch für alles nutzen, wofür man auch einen ganz normalen PC verwenden würde – sei es zum Surfen im Internet, Bild- und Videobearbeitung oder andere Softwareanwendungen.

Ein paar Kompromisse muss man dennoch angehen: Dual-Screens funktionieren am Cloud-PC derzeit (noch) nicht. Auch haben wir es trotz zahlreicher Versuche weder mit der Ghost Box noch Apps hinbekommen, Windows zu einer Raumklang-Audioausgabe zu überreden – und das, obwohl wir die Geräte teilweise direkt an eine Surround-Anlage angeschlossen haben und sich die entsprechenden Optionen auch in den Soundeinstellungen von Windows aktivieren ließen. In diesem Fall blieben die Lautsprecher aber komplett stumm. Bei der Verwendung der Shadow Box traten nach einem Update außerdem

Veraltete Treiber verlangen hin und wieder zum manuellen Eingreifen.
knacksende Störgeräusche auf, die wir beim PC-Client nur sporadisch bemerkt haben.   

Einschränkungen und Abstriche

Und obwohl Blade die Hardware in seinen Rechenzentren möglichst aktuell halten will, gilt das nicht für die Windows-Treiber. Das ist zwar in der Regel kein Problem, doch verweigerte z.B. Battlefield V aufgrund eines deutlich veralteten Geforce-Treibers den Dienst und ließ sich erst gar nicht starten. Hier mussten wir selbst Hand anlegen und manuell den aktuellen Grafikkarten-Treiber auf dem Cloud-PC installieren.

Generell sollte man die verkabelte Internetverbindung immer dem WLAN vorziehen. In unseren vielen Testläufen wurde das Spielerlebnis bei der kabellosen Verbindung immer wieder von kleinen Rucklern und einer schwankenden Bildqualität beeinträchtigt, bei der immer wieder störende Artefakte zum Vorschein kommen. Blade empfiehlt, die Bandbreite in den Optionen immer leicht (ca. 5-10 Mbit) unterhalb der maximalen Geschwindigkeit einzustellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ansonsten steigt das Risiko, das Limit der Leitung schnell zu erreichen, was wieder zu Verbindungsabbrüchen und Rucklern führt.

Lieber Kabel statt WLAN

Während man mit einer 100Mbit-Glasfaserleitung eine durchaus überzeugende Kombination aus guter Bildqualität und akzeptabler Latenz erhält, wurde das Erlebnis bei einer 50Mbit-Anbindung der Telekom schon spürbar gemindert. Statt mit nativen 60 Bildern pro Sekunde musste man bei den meisten Titeln mit einer schwankenden und meist deutlich niedrigeren Bildrate, kleinen Rucklern und Artefakten leben. Auch wirkte die Steuerung oft träger und es gab mitunter sogar eine Verzögerung zwischen Bild und Ton, die sich z.B. bei verspäteten Schussgeräuschen bemerkbar machten. Zwar hilft es, die native Auflösung der Spiele auf dem Cloud-PC zu verringern, doch steigert man dadurch höchstens die Performance zugunsten einer weiter reduzierten Bildqualität. Wer nur wenig Bandbreite zur Verfügung hat, kann alternativ auch einen H265-Codec zur Komprimierung nutzen. Hier steigt zwar die CPU-Anforderung, doch wird gleichzeitig die benötigte Bandbreite reduziert.

Allgemein sollte man angesichts der potenten Hardware im Rechenzentrum nicht erwarten, dass diese Top-Qualität ohne Abstriche zu Hause am Bildschirm ankommt. Je nach Leitung wird das Bild mehr oder weniger komprimiert, um die Latenz möglichst gering zu halten. Zugegeben: Mit einer ordentlichen Internetleitung ist die Bildqualität überraschend gut. Vergleicht

Ghost bietet alle nötigen Anschlüsse.
man sie aber mit einer nativen Darstellung, springen die Unterschiede dennoch ins Auge, was den Detailgrad und die Farbgebung angeht.  

Daher muss man genau abwägen und rechnen, ob sich ein Abo lohnt. Derzeit hat man die Wahl zwischen zwei Tarifen: Bindet man sich für ein Jahr, sind monatlich 29,95 Euro fällig. Will man sich eine „Fluchttür“ offen lassen, kann man sich aber auch für einen Beitrag von 39,95 Euro entscheiden und das Abo monatlich kündigen. Auf der Webseite geht außerdem hervor, dass man den Dienst erst fünf Tage lang testen darf. Erhält man einen Rabatt-Code von einem Freund, wird es im Rahmen der Anwerbungs-Aktion mit 19,99 Euro im ersten Monat am günstigsten.

Attraktive Preise?

Fazit

Auf der einen Seite bin ich auch bei Shadow positiv überrascht, wie gut Cloud-Gaming mit einer potenten Internetleitung mittlerweile funktionieren kann. Zumindest als Solo-Spieler kann ich mich mit der leichten Latenz arrangieren und das Spielgefühl kommt meist sehr nah an das Erlebnis heran, wie ich es vom Zocken am heimischen PC oder der Konsole kenne. Der magere Speicherplatz, den man nur durch einen Aufpreis aufstocken kann, ist trotz der schnellen Downloads aber enttäuschend. Doch selbst in kooperativen Mehrspieler-Partien hinterlässt die Performance einen überzeugenden Eindruck. Wer allerdings kompetitive Ansprüche verfolgt, für den wirkt jede noch so kleine Verzögerung wie ein lähmendes Gift. Daher sollten diese Spielertypen einen großen Bogen um Cloud Gaming machen. Auch wer höchste Ansprüche an Bild- und Tonqualität legt, dürfte nicht glücklich werden: Zwar ist das Ergebnis zumindest bei einer Leitung von 100Mbit und schneller durchaus gut und ansehnlich, doch fordert die Komprimierung dennoch ihren Tribut. Auch habe ich es trotz mehrerer Versuche nicht geschafft, eine Surround-Tonausgabe für den Stream zu aktivieren. Stattdessen stören hauptsächlich bei der Verwendung der Ghost-Box nervige Knackgeräusche, die vermutlich erst nach einem Firmware-Update auftraten und hoffentlich wieder behoben werden. Schade, denn ansonsten ist die Geister-Hardware eine feine Sache: Dank des niedrigeren Stromverbrauchs und einfachen Transports ist der stylische Kasten mit seinen schwungvollen Linien durchaus eine attraktive Alternative zum PC, wenn man sich ohnehin schon für den Service entschieden hat. Zudem bietet Ghost mehr als genug Anschlüsse und dank der passiven Kühlung herrscht abseits der Soundkulisse aus den Spielen eine angenehme Ruhe beim Zocken, die man sich oft auch von seinem eigenen PC oder den Konsolen wünscht. Die Handy-App stellt aufgrund der mageren Performance und schlechten Infrastruktur für mobiles Internet bisher leider keine zufriedenstellende Alternative dar. Auf älteren oder schlecht ausgestatteten stationären Systemen wie Netbooks oder unter Windows 7 lief ebenfalls nicht alles rund. Vor allem aber sollte Blade möglichst bald Ipv6 unterstützen, damit potenzielle Abonnenten nicht eine böse Überraschung erleben. Genau wie viele andere Anbieter von Cloud-Gaming gibt es auch bei Shadow noch Luft nach oben: Unter idealen Bedingungen funktioniert das Zocken am virtuellen Rechner zwar erstaunlich gut, doch lassen mich die schwankende Qualität bei der Darstellung, die Kompromisse bei niedrigerer Bandbreite, Abstriche beim Ton und das ernüchternde Erlebnis bei der mobilen Verwendung doch lieber wieder zu meinem heimischen PC zurückkehren.  

Einschätzung: befriedigend

Wertung

PC

Unter bestimmten Voraussetzungen und dem Willen zu Kompromissen könnte Shadow eine interessante Alternative zum herkömmlichen PC sein. Gleiches gilt für die Streaming-Box Ghost.

Android

Fummelige Bedienung und Verbindungsprobleme: Mit der Android-App macht Cloud Gaming von Shadow nicht besonders viel Spaß.