MLB The Show 19 - Test, Sport, PlayStation4, PlayStation4Pro

MLB The Show 19
08.04.2019, Mathias Oertel

Test: MLB The Show 19

The Boys of Summer

In den letzten beiden Jahren hat Sony mit seinen Baseball-Simulationen bei uns die Sportspiele dominiert. Dabei hat man allerdings auch von der schwächelnden Konkurrenz profitiert. Und letztes Jahr konnte man nur noch knapp die Gold-Wertung von 85% erreichen. Ob es MLB The Show 19 (ab 24,23€ bei kaufen) gelingt, den Hattrick einzuheimsen, klären wir im Test.

Wer einmal vom Baseball-Virus infiziert wurde, kommt nicht mehr so schnell los davon. Was bei mir als „Versuchssport“ begann, da ich meine Fußballschuhe nach dem Verlassen der A-Jugend an den Nagel hängte, beschäftigt mich bis heute. Ich habe mehrere Jahre im Verein gespielt. Ich versuche jedes Mal, wenn ich in den USA bin, ein Spiel zu besuchen – was leider nicht immer klappt. Und wo viele aus Stilgründen mit Kappen der LA Dodgers oder New York Yankees herumlaufen, obwohl sie mit Baseball ansonsten gar nix am Hut haben, habe ich mir gegen Ende meiner Teenager-Zeit Mützen mit Chief Wahoo aufgesetzt – dem ab dieser Saison aus politischer Korrektheit wegrationalisierten Merchandising-Symbol der Cleveland Indians. Dass in einem ähnlichen Zeitraum der Film Major League mit Charlie Sheen, Wesley Snipes und Tom Berenger erschien, der in Deutschland schmissig „Die Indianer von Cleveland“ hieß und einen prophetischen Blick auf die erfolglose World-Series-Jagd der Indians Mitte der 90er Jahre warf, ist purer Zufall. Oder Karma.

Einfach, aber nicht langweilig

Obwohl Baseball hierzulande zunehmend an Popularität gewinnt und momentan sogar zwei Deutsche in der amerikanischen Profiliga MLB (Major League Baseball) ihr Geld verdienen, werden viele weiterhin nicht mit diesen Sport warm – und betrachten ihn im schlimmsten Fall sogar als langweilig oder gar kompliziert. Und MLB The Show 19 tut wie seine Vorgänger herzlich wenig, um Neueinsteiger zu begrüßen und die letztlich unkomplizierten Mechaniken zu vermitteln. Im Gegensatz zu Madden NFL, wo zumindest rudimentär bestimmte Positionen oder Konzepte in Tutorials angepackt werden, ist und bleibt The Show nur etwas für Regel- und Spielkundige. Die jedoch werden momentan nichts Besseres im virtuellen Bereich finden.

Mit dem neuen Modus "March to October" finden Solisten eine angenehm komprimierte und dramatische Saison, die sie mit ihrem Lieblingsteam spielen können.
Obwohl Sportspiele mit ihrem alljährlichen Turnus immer Gefahr laufen, sich nur als aktualisiertes Mannschaftsupdate zu zeigen und sowohl visuell als auch mechanisch bzw. inhaltlich nur minimale Fortschritte machen (wenn überhaupt), schafft es Sonys San-Diego-Studio erneut zumeist erfolgreich, den Geist der letzten beiden Jahre zu vertreiben. Natürlich lässt sich bei einem Spiel, das hauptsächlich aus einer gewissen Statik besteht,  die nur durch Werfen, Schlagen oder Laufen aufgebrochen wird, nicht aus dem Nichts eine bessere, noch nicht bekannte Dynamik zaubern. Doch mit neuen Kameraeinstellungen sowie haufenweise frischen Animationen (auch im Bereich der Mimik) werden die großen Momente ebenso gut eingefangen wie viele kleine, aber nicht minder wichtige Situationen, die auch von der leicht angepassten Physik begünstigt werden. Es gibt allerdings trotz aller neuen Bewegungsmuster auch noch viele alte, die man teils schon seit Jahren mit sich herumschleppt und die mittlerweile auch ausgetauscht werden dürften.

Gefahr durch das Update-Gespenst?

Ebenfalls neu: Die auf vier Prototypen sowie Dialogentscheidungen basierenden Verbesserungen in der Karriere "Road to the Show".
Natürlich steht weiter das immer spannende Duell zwischen dem Pitcher und Batter im Vordergrund. Wie auch beim Feldspiel gibt es sowohl für die Werfer als auch für die Männer am Schlagmal zahlreiche Optionen, um die Steuerung sowie Perspektive an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Und wenn man in einem späten Inning bei einem Full Count mit Läufern am zweiten und dritten Base den virtuellen Herzschlag im Pad spürt, übertragen sich diese Vibrationen auf das Nervenkostüm: Der Ball kommt. In Sekundenbruchteilen muss man eine Entscheidung treffen:  Trifft er die Strike Zone? Geht man auf Nummer sicher und versucht, den Ball wenigstens zu berühren und Foul zu spielen? Verdammt. Das wäre ein weiterer „Ball“ gewesen und damit ein „Walk“ für mich: also das automatische Vorrücken auf das erste Base. In diesen Momenten bringt The Show echtes Baseball-Gefühl vor den Bildschirm – auch wenn man natürlich nicht das Gewicht des Schlägers spürt, während man in der Batters Box steht.

Auch beim Laufverhalten und dem Feldspiel gibt es leichte Verfeinerungen, die von den Unmengen an neu eingepflegten Bewegungsabläufen profitieren und die Visualisierung mit den frischen Kameraperspektiven noch näher an die Übertragungen heranbringt, die man aus dem amerikanischen Fernsehen oder als Abonnent von MLB.TV kennt. Allerdings gibt es auch neue Diskrepanzen bei manchen Übergängen, so dass ein Feldspieler beim Aufnehmen des Balles in die Knie geht und dann plötzlich wieder steht, um die Wurfbewegung durchzuführen oder dem Läufer auf dem Weg zum nächsten Base den „Tag“ mitzugeben. Diese Unstimmigkeiten kommen in der Ausgabe 19 häufiger vor als in den letzten Jahren: In einem kompletten Spiel mit neun Innings ließen sich diese Bewegungsaussetzer bis zu fünf Mal bewusst wahrnehmen - die Grauzone, bei der diese Unstimmigkeiten in Bereichen passieren, die man nicht auf Anhieb sieht oder weitgehend unmerklich registriert, dürfte höher liegen. Natürlich ist dies nichts, was man nicht aus dem Spiel patchen könnte. Doch angesichts der ansonsten hohen Produktionsqualität sind diese ungewohnten Probleme störend.

Kleine Verbesserungen vs. Stagnation

Denn San Diego hat sich nicht nur visuell weiterentwickelt. Hinsichtlich der Modi macht man dieses Jahr einige Fortschritte. Die Karriere „Road to the Show“ z.B., in der man im umfangreichen Editor ein virtuelles Alter Ego erstellt und dann durch die kleineren Ligen seinen Weg in die Baseball Hall of Fame sucht, wird mit dem mechanischen Fundament der letzten Jahre gleich um ein paar interessante Elemente erweitert. So gibt es neben den neuen Spieler-Archetypen (dieses Konzept feierte letztes Jahr Premiere) jetzt auch vier „Persönlichkeits“-Formen wie Team Player, Captain oder den eher auf seinen persönlichen Fortschritt fokussierten Maverick. Je nach Gesprächsführung bei Dialogen mit dem Coach oder anderen Teammitgliedern verändern sich nicht nur ggf. die Freundschaftswerte, sondern auch der Status der jeweiligen Persönlichkeitsform. Erreicht man neue Stufen, werden neue Boni freigeschaltet. Dies ist ein spannendes System, um die Fähigkeiten des Spielers zusätzlich zu den automatischen sowie den frischen aktiven Trainingsoptionen zu verbessern. Noch spannender wäre es gewesen, wenn man nicht durch das jeweilige Symbol vor den möglichen Antworten  auf die Auswirkung hingewiesen würde. Dann nämlich würde man sich vielleicht doch eher eine Antwort heraussuchen, die der echten oder imitierten Persönlichkeit entspricht, anstatt sich im Zweifelsfall für eine Reaktion entscheidet, die einem den schnellsten Fortschritt in diesem oder jenen Bereich verspricht.

Die Dramatik der Duelle Pitcher gegen Batter wird sehr gut eingefangen.
Ergänzt wurde auch das „Learning-by-Doing“-System: Es bleibt weiterhin dabei, dass man durch gute Leistungen auf dem Feld kontinuierlich in den zig Fähigkeitswerten steigt – und natürlich auch, dass man bei Versagen empfindliche Verluste hinnehmen muss. Neu ist allerdings, dass es in Schlüsselsituationen besondere Herausforderungen gibt, wobei man sehr häufig aus mehreren Alternativen wählen kann. So kann man als Schläger z.B. einen 75-Prozent-Bonus auf seine gewonnene Erfahrung bekommen, wenn man in einem wichtigen Moment das Base erreicht und einen Mitspieler ins Ziel bringt. Dieser kann bis auf 300% ansteigen, wenn man einen Home Run als erklärtes Ziel wählt und dies bewältigt. Durch diese Mechanik kommt ein zusätzliches Spannungselement ins Spiel, das auch von den Kommentatoren aufgenommen wird. Diese zeigen sich dieses Jahr für Veteranen übrigens auch als so polarisierend wie schon lange nicht mehr. Einerseits gibt es einen Haufen neuer Kommentare, Analysen und mit der am Spielfeldrand postierten Kollegin eine Reporterin, die ähnlich wie ihre Kollegin in NBA 2K extrem nah am Geschehen ist und mit dynamischen Analysen Bonuspunkte einsammelt. Andererseits jedoch scheint die Anzahl an bereits bekannten Kommentaren, die zudem dieses Jahr in schnellerer Frequenz wiederholt werden, ebenfalls so hoch wie schon lange nicht mehr. Die Analysen treffen zwar meist den Nagel auf den Kopf oder geben einige interessante Anekdoten zum Besten. Doch wer letztes oder vorletztes Jahr bereits in der MLB unterwegs war, kennt vieles schon.

In guten wie in schlechten Spieltagen

Es gibt zahlreiche neue Animationen, doch mitunter gibt es auch Brüche bei den Übergängen.
Dass MLB The Show über die Jahre hinweg einen ganzen Batzen unterhaltsamer Modi für Solisten und Online-Spieler angesammelt hat, macht sich auch in dieser Ausgabe bemerkbar. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten, sich einen Spielmodus zu suchen, der hinsichtlich Anforderung und aufgewendeter Zeit für die individuellen Bedürfnisse passt. Und dennoch hat San Diego die Zeit gefunden, nicht nur die häufig über alle Varianten hinweg greifenden „Programme“ mit ihren besonderen Belohnungen greifbarer und verständlicher zu machen, sondern auch noch Verbesserungen eingebaut sowie mit „March to October“ einen frischen komprimierten Saison-Modus eingebaut, in dem man sein Lieblingsteam in ca. zehn bis 15 Stunden zu den Playoffs führen kann. Dabei konzentriert man sich auf bestimmte Spielsituationen, in denen man z.B. nur noch ein Inning Zeit hat, um einen Rückstand aufzuholen oder die Herausforderungen für den Pitcher, in den verbleibenden Innings einen „No-Hitter“ zu schaffen (die gegnerischen Mannschaft hat es maximal durch einen „Walk“ aufs Base geschafft. Oder man spielt ähnlich wie in der Karriere für eine Partie mit dem Fokus auf nur einem Spieler und erhält für ihn einen saisonlangen Bonus, wenn man die dynamischen Aufgabe erfüllt. Je nachdem, wie erfolgreich man ist, gibt es Boni (aber auch Mali beim Scheitern) auf die automatische Berechnung der nächsten Spiele. Wer nur wenig Zeit hat und deswegen keine komplette Saison mit seinem Lieblingsteam bestreiten kann, immerhin reden wir hier von mindestens 162 Matches, findet hier eine dramatische Saison in genau der richtigen Länge.

Ebenfalls in dieser Form neu und sich in erster Linie an Solo-Spieler gerichtet ist der „Moments“-Modus. Hier finden sich zig thematisch zusammengefasste Herausforderungen, bei denen man  ähnlich der Momente in „March to October“ mal nur einige Innings unterwegs ist, aber mitunter auch mehrere Spiele bestreiten muss, um die Aufgaben erfolgreich abzuschließen. Dass es dabei nicht nur um z.B. Legenden wie Babe Ruth geht, bei denen man Schlüsselmomente ihrer Karriere nachspielt oder die Baseball-Historie verändert, sondern auch Geschehnisse der aktuell laufenden Saison nachgereicht werden, sorgt dafür, dass man immer wieder gerne einen Blick in diese Spielvariante wirft. Bei der Diamond Dynasty, einer Sammlung verschiedener On- und Offline-Spielformen, bei denen man sich aus allen gesammelten Baseball-Karten sein Team zusammenstellt, hat sich ebenfalls einiges getan.

Momente und Dynastien

Solisten werden dabei vor allem die kleinen Veränderungen im Conquest-Modus zu schätzen wissen. Während diese an Baseball angepasste „Risiko“-Variante inhaltlich nur marginal optimiert wurde, gibt es in MLB The Show 19 endlich die Auswahl, sich auch auf kleineren Karten mit weniger Gegnern die Zeit zu vertreiben. Musste man bislang stets quasi gegen alle 30 MLB-Teams auf einer Karte der Gesamt-USA versuchen, die Territorien der anderen Mannschaften zu übernehmen, gibt es mittlerweile eine Hand voll Spielbretter mit unterschiedlichen Gegner-Anzahlen.  So hat man auch hier die Option, sich eine Variante herauszusuchen, die an die zur Verfügung stehende Zeit gekoppelt ist. Beim Franchise-Modus, in dem man sich als Manager versucht, aber sich auch quasi jederzeit aktiv betätigen kann, gibt es ebenfalls einige Änderungen, die allerdings erst in den unteren Ebenen greifen und für die insgesamt hohe Gesamtmotivation keine Rolle spielen.

Die Präsentation überzeugt mit einer klaren, häufig fernsehreifen Inszenierung.
Sammelkarten und Baseball gehören einfach zusammen. Und dem trägt auch MLB The Show 19 wieder Rechnung. Wie in den letzten Jahren bleibt es aber nicht dabei, dass man für das tägliche Einloggen belohnt wird. Man darf sich u.a. nach jeweils neun Logins über ein neues Päckchen mit Karten freuen, die nicht nur Spieler und Stadien, sondern auch andere Gegenstände wie Boni für die Karriere oder bestimmte Bereiche des Dynasty-Modus beinhalten können. Und wie in den letzten Jahren ist diese Art der zusätzlichen Monetarisierung grenzwertig. Einerseits gibt es keinen Grind per se – in jedem Spielmodus kann man quasi nebenbei die „Stubs“ erhalten, für die man sich schließlich neue Packs kaufen kann. Je nach Spielmodus kann man zwischen viereinhalb und sechs Stunden pro neuem Kartenpaket einrechnen. Allerdings kann man sich die Spielmünzen eben auch gegen Echtgeldeinsatz aufs Konto schaufeln. Je nach Größe des Stub-Pakets (und damit verbundenen Bonus-Stubs) kommt man dabei auf einen Preis pro Kartenpack zwischen einem Euro und 1,70 Euro. Ausnahmen dabei sind bestimmte Sonderpakete, die von Zeit zu Zeit im spielinternen Store auftauchen. Das Problem: Wer entsprechend viel Echtgeld in die Hand nimmt und vom Glück begünstigt wird (wenn Silber- oder Goldspieler gezogen werden), kann sich in entsprechenden Online-Duellen punktuell durchaus einen Vorteil verschaffen und bestimmte Aspekte einiger Diamond-Dynasty-Spielvarianten erleichtern.  

Kartenwahn

Natürlich finden sich auch zahlreiche Legenden im umfangreichen sowie voll lizenzierten Spielerpool. Sie müssen aber teils über Mikrotransaktionen freigeschaltet werden.
Dass man auch spielerisch versiert sein muss, um diese Vorteile ausschöpfen zu können, mildert den Einfluss des Echtgeldeinsatzes geringfügig ab. Dass man seine überzähligen und/oder unerwünschten Karten im Community Store gegen Stubs verkaufen kann, hilft ebenfalls. Doch im Gegenzug kann man hier sein Online-Team ganz gezielt verstärken. Allerdings muss man dann bereit sein, wie bei nicht-virtuellen Trading Card Games à la Magic: The Gathering oder echten Baseball-Karten unter Umständen tief in die Tasche zu greifen. Die meisten Karten liegen zwar in einem Preisbereich von  50 Cent und weniger. Allerdings gibt es auch zum Testzeitpunkt etwa 80 Karten, deren Einzelpreis jeweils mit über 10 Euro zu Buche schlägt. Die teuerste liegt derzeit bei über 100 Euro! Für eine einzige virtuelle Karte! Das ist natürlich nichts im Vergleich zu den Summen, die derzeit für echte Baseball-Karten ausgegeben werden. Die teuerste in den letzten zwölf Monaten gehandelte Karte ist mit einem Wert von über 55.000 Dollar angegeben. Klar: Man hat einen realen Gegenstand dafür erworben. Doch bei diesen Summen reagiere ich ebenso verständnislos wie viele andere Spieler bei der Einbindung der virtuellen Karten in die Mechanik von MLB The Show 19, die letztlich eine Abwertung nach sich zieht. Allerdings bleibe ich wie auch letztes Jahr dabei, dass die Mikrotransaktionen nicht so aufdringlich sind, dass diese massiv ausfallen muss.

Fazit

Mit dem Vorgänger scheint Sonys San Diego Studio an die Grenzen dessen gelangt zu sein, was spielmechanisch im virtuellen Baseball auf dieser Konsolengeneration möglich scheint. Anders lässt sich nicht erklären, dass man in MLB The Show 19 letztlich nur die Animationsbibliotheken massiv ausgebaut hat, während die Physik oberflächlich betrachtet nur mit wirkungsvollen Detailverbesserungen versehen wurde. Da zudem ausgerechnet die neuen Animationen zwar zusammen mit den frischen Kameraperspektiven den Realismus erhöhen, aber zu häufig brüchige Übergänge zeigen und es auch noch genug alte Bewegungen gibt, die nach Jahren der Verwendung ausgetauscht werden könnten, steht der Award aus technischer Sicht auf der Kippe. Dem steht jedoch ein wahres Inhaltsmonster gegenüber, bei dem vor allem die Auswahl für Solo-Baseballer aufgestockt wurde. March to October z.B. ist ein genau auf die richtige Länge sowie dramatische Höhepunkte zurecht gestutzter Mini-Saison-Modus. Mit den „Moments“ gibt es mehr als genug Herausforderungen. Und die in die Diamond Dynasty fallenden Ergänzungen der Risiko-Variante „Conquest“ ergeben ebenso Sinn wie die erweiterte Karriere, die man in „Road to the Show“ erleben kann.  MLB The Show 19 zeigt sich zugänglicher als zuletzt, verpasst es aber immer noch, Neueinsteiger mit vernünftigen Tutorials oder Erklärungen an Bord zu holen. In diesem Bereich könnte man sich ruhig anschauen, wie EA bei der Madden-Serie versucht, Spieler einzusammeln, die bis dahin noch nichts mit der Materie zu tun hatten. Zudem sorgen die optionalen Mikrotransaktionen für kleinere Sorgenfalten: Diese wirken sich mit den Inhalten der zufälligen Kartenpacks sowohl eingeschränkt auf die Karriere als auch auf wenige Bereiche der Diamond Dynasty sowie den Online-Modus bei Nutzung eigener Teams aus – dies sorgt für eine Abwertung. Doch selbst damit stellen die in allen Bereichen deutlich gestiegenen Inhalte und die bekannt hohe Spielbarkeit von Sonys diesjährigem Baseballstreich erneut das Maß aller Dinge – MLB The Show holt sich das Gold-Triple.

Pro

  • überarbeitete, realistischere Ballphysik
  • umfangreiche Karriere mit neuen Entscheidungsmöglickeiten in Dialogen
  • Karriere setzt auf sich dynamisch ändernde Fähigkeitenwerte
  • fernsehreife Präsentation
  • ansehnliche Kulisse
  • komplett lizenziert
  • sehr gute Kommentare und Analysen
  • diverse Steuerungskonfiguration für alle Mechaniken
  • Spannung der Duelle Pitcher vs. Batter wird sehr gut eingefangen
  • Dynamik der Matches wird akkurat widergespiegelt
  • optional: Schwierigkeitsgrad für Pitcher/Batter passt sich dynamisch an
  • Reaktionstests sorgen bei Fokus auf einzelne Spieler für spannende Dynamik in den Matches
  • March to October ein durchweg motivierender komprimierter Saison-Modus
  • neue dynamische Herausforderungen sorgen für punktuelle Spannung (in Modus Road to the Show)
  • aktive Trainingsspiele (in Modus Road to the Show)
  • breites Spektrum an Missionen und Herausforderungen
  • dynamisch gefüllte Stadien
  • Kommentare und Motivation von Team-Kollegen über Pad-Lautsprecher
  • cooler Retro-Modus mit reduzierter Kontrollmechanik
  • Kartenmarkt wird von Angebot und Nachfrage reguliert

Kontra

  • Mikrotransaktionen sind eine valide Option, sein Team zu verbessern (Diamond Dynasty)
  • geringfügige Erleichterungen in der Karriere durch Mikrotransaktionen möglich
  • Baseball-Neulinge bekommen kaum Hilfen zum Spiel, sondern nur mechanische Tutorials
  • viele Kommentare wiederholen sich zu schnell
  • Symbole bei den Dialogen der Karriere zeigen Auswirkungen an
  • ungewohnt hoher Anteil "brüchiger" Animationsübergänge

Wertung

PlayStation4

Trotz Mikrotransaktionen schafft MLB The Show 19 den Award - Dank der umfangreichen Inhalte sowie den verbesserten Solo-Spielmodi. Abseits des PC-Managers "Out of the Park" das derzeit beste Baseball-Spiel.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
  • Man kann sich Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, Pay-to-win.
  • Käufe können durch Zufallsfaktoren zum Glücksspiel werden.
  • Käufe wirken sich nur in speziellen Spielmodi wie Ultimate Team oder GTA Online aus.