Lapis x Labyrinth - Test, Rollenspiel, PlayStation4, Switch

Lapis x Labyrinth
23.05.2019, Jens Bischoff

Test: Lapis x Labyrinth

Huckepack durchs Labyrinth

Mit Lapis x Labyrinth (ab 39,99€ bei kaufen) lädt Nippon Ichi Software zur munteren Beutehatz mit sich Huckepack tragenden Helden. Wie uns der Ausflug in die 2D-Labyrinthe auf PlayStation 4 und Nintendo Switch gefallen hat, verrät der Test.

In Lapis x Labyrinth macht sich eine Gruppe von Abenteurern auf die Suche nach dem legendären Goldenen Baum, der sich tief in einem monsterverseuchten Wald befinden soll. Als Ausgangspunkt dient ein kleines Dorf, in dem man seine Expeditionen ins gefährliche Dickicht planen, Ausrüstung erwerben und Verstärkung anheuern kann.

Bei der Wahl der stapelbaren Helden kann man aus acht verschiedenen Klassen wählen.
Letztere kann aus acht individuell bewaffneten Abenteurerklassen, die von Großschwert schwingenden Zerstörern über Zauber schleudernde Hexen bis hin zu beidhändig schießenden Pistolenschützen reichen, frei ausgewählt werden.

Tragende Rolle

Ein Expeditionsteam besteht aus bis zu vier Mitgliedern, die sich zwischen ihren auftragsbasierten Erkundungseinsätzen mit immer mächtigeren Waffen, Rüstungen und Artefakten ausstatten lassen. Das Besondere daran: Der Anführer trägt die übrigen Gruppenmitglieder Huckepack und erhält so einen Teil ihrer Stärke und Talente. Zudem kann der Anführer jederzeit gewechselt werden, um individuelle Waffen und Fertigkeiten einzusetzen. Bei schweren Verletzungen sollte man den Anführer ebenfalls wechseln, denn wenn ein Gruppenmitglied das Zeitliche segnet, erlöschen auch dessen Bonuseffekte auf die Kameraden.

Die verwinkelten 2D-Labyrinthe werden wie in klassischen Jump'n'Runs aus der Seitenansicht erkundet, die Kämpfe gegen die oft in Horden auftauchenden Gegner in Echtzeit bestritten. Ziel ist es, unter Zeitdruck magische Kristalle aufzuspüren und mit deren Hilfe den jeweiligen Levelausgang zu finden.

Wird der Level nicht rechtzeitig abgeschlossen, tritt ein tödlicher Verfolger auf den Plan.
Manchmal wird man zudem von Barrieren aufgehalten, die erst verschwinden, wenn man alle Gegner in der Nähe bezwungen hat. Ist die Uhr abgelaufen und der Ausgang noch nicht erreicht, erscheint ein tödlicher Verfolger, der rasch für ein unfreiwilliges Ende der Expedition sorgt.

Die Uhr tickt

Bei weit fortgeschrittenen Expeditionen kann da auch schon mal Frust aufkommen, obwohl erbeutetes Gold behalten werden darf und die Charakterentwicklung ohnehin bei jedem Einsatz wieder von vorn beginnt, so dass dauerhafte Verbesserungen in erster Linie von der erbeuteten Ausrüstung abhängen. Bezwingt man besonders gefürchtete Bossgegner siedeln sich sogar neue Handwerker und Händler im Dorf an, die einen mit immer mächtigeren Ausrüstung und anderen Verbesserungen versorgen. Dieser Kreislauf ist trotz gewisser Wiederholungen und nerviger Gruppen-Neuausrüstungen beim Auswechseln einzelner Mitglieder kurzweilig und motivierend.

Steuerung und Spielablauf sind intuitiv und unkompliziert. Es wird gehüpft und gekämpft, während sich Spezial- und Teamangriffe aufladen, die es bei Aktivierung ordentlich krachen lassen.

Auch wenn die Übersicht teils leidet, sorgen die Effektgewitter für berauschende Punktejagden.
Die Übersicht geht bei all den Effektgewittern allerdings öfters mal verloren, während Bild und Ton gelegentlich ins Stocken geraten - vor allem im stationären Betrieb der Switch. Trotzdem kann man sich gerade im Schutz der vorübergehenden Unverwundbarkeit des Fiebermodus' in einen regelrechten Effekte- und Punkterausch spielen.

Berauschendes Chaos

Je besser die Leistung am Ende einer Expedition war, um so mehr Beutekisten können anschließend geöffnet werden. Mikrotransaktionen kommen dabei allerdings nicht zum Einsatz. Nennenswerte Systemunterschiede gibt's bis auf die auf der PS4 geschmeidigere Bildrate ebenfalls keine. Switch-Spieler, die im Handheld-Modus unterwegs sind, werden höchstens die teils etwas kleine Schrift und fehlende Touch-Unterstützung bemängeln. Dass es nur einen Schwierigkeitsgrad und keine deutsche Lokalisierung gibt, ist ebenfalls schade.

Fazit

Mit Lapis x Labyrinth serviert Nippon Ichi Software eine etwas hektische, aber durchaus schmackhafte Beutehatz, in der man sich mit stapelbaren Helden möglichst schnell durch verwinkelte 2D-Labyrinthe kämpft. Der stete Zeitdruck mag zwar nicht jedem schmecken, die Übersicht in den kunterbunten Effektgewittern oft flöten gehen. Für Zwischendurch ist die Jagd nach versteckten Schätzen und immer besserer Ausrüstung aber durchaus kurzweilig und motivierend. Vor allem die fliegenden Wechsel zwischen den individuell ausrüstbaren Charakteren, die es Stockwerk für Stockwerk mit Horden von Gegnern zu tun bekommen, während der Ausgangsort für die unterirdischen Streifzüge immer weiter wächst und gedeiht, weiß zu gefallen. Schade nur, dass weder verschiedene Schwierigkeitsgrade noch eine deutsche Lokalisierung geboten werden.

Pro

  • kurzweilige Kampfaction
  • motivierende Beutehatz
  • flexible Stapelhelden

Kontra

  • stetiger Zeitdruck
  • mangelnde Übersicht
  • nicht lokalisiert

Wertung

PlayStation4

Effektgeladene 2D-Action mit sich Huckepack tragenden Helden, die als Beutehatz für zwischendurch durchaus Laune macht.

Switch

Effektgeladene 2D-Action mit sich Huckepack tragenden Helden, die als Beutehatz für Zwischendurch durchaus Laune macht.

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