I Expect You to Die - Test, Logik & Kreativität, OculusRift, VirtualReality, OculusQuest, PlayStationVR, PlayStation4, HTCVive, PC
In der realen Welt erlebten so genannte „Escape the room“-Spiele im vergangenen Jahr einen respektablen Beliebtheitsschub. Passend dazu kam eine der ersten VR-Umsetzungen des Konzepts von einem Entwickler, der auch Attraktionen für Parks und Freizeiteinrichtungen entwickelt. Als Geheimagent muss man sich aus einer Reihe brenzliger Situationen befreien, um inmitten feindlicher Anlagen die Weltherrschaftspläne des Superschurken Dr. Zor zu durchkreuzen. So schmuggelt man sich z.B. als Fensterputzer vor die Fassade eines Labors, in dem an einer verheerenden Biowaffe gearbeitet wird.
So viele Tode...
Schießt man mit der schallgedämpften Pistole die Scheibe in Stücke, wird der Raum danach natürlich standesgemäß mit sich kreuzenden Laserstrahlen vor Eindringlingen geschützt. Gut also, dass man geheime telekinetische Fähigkeiten mitbringt und mit Hilfe eines leuchtenden Strahls Objekte zu sich heran ziehen kann. Damit der Alarm deaktiviert bleibt, schnappt man sich vorher den Zerstäuber des Fensterputzers, so dass die Laserstrahlen kurzzeitig durch den Dampf sichtbar werden. Als nächstes mogelt man mit vorsichtigen Bewegungen allerhand Dokumente und Karten zu sich auf die Plattform – im Slalom durch die Lichtstrahlen.
...so wenig Zeit
Immer wieder muss man mit Hilfe von geschickt versteckten Hinweisen Chemikalien brauen oder Bomben entschärfen, manchmal sogar unter dem Zeitdruck eines Countdown-Timers. Meist fliegt einem das Sammelsurium aus Handgranaten, Fallen und anderen Gemeinheiten erst einmal um die Ohren. Per Funk werden die Experimente von den süffisanten Kommentaren des Auftraggebers begleitet. Seine Sprüche lockern die Puzzles mit einsteigerfreundlichem Schwierigkeitsgrad schön auf. Auch überraschende Wendungen tragen viel dazu bei, dass die Rätsel in dem eigentlich statischen Raum (man bewegt sich nicht vom Fleck) dynamischer wirken. Immer wieder bauen sich vor den eigenen Augen neue abenteuerliche Maschinen des hinterhältigen Superhirns auf.
Gediegene Mischung
Fazit
I Expect You To Die ist auch in der Fassung für Oculus Quest ein richtig unterhaltsames Rätselabenteuer geworden. Das „Escape the Room“-Prinzip passt mit seinen überschaubaren Arealen prima zur Virtuellen Realität. Die verlässlich erfassten Bewegungscontroller der Quest machen das Herumpfuschen zwischen all den Maschinen und Fallen des gemeingefährlichen Dr. Zor noch einen Deut angenehmer als mit Oculus Touch von der "alten" Rift. Auch die Stimmung früher James-Bond-Filme wird sehr schön eingefangen und charmant auf die Schippe genommen. Schade nur, dass die kurzen Levels so schnell vorbei sind. Mit Speicherpunkten wäre die Spielzeit wahrscheinlich noch weiter geschrumpft: Da sie fehlen, strapaziert das ständige Wiederholen schon gelöster Puzzles mitunter die Nerven. Davon abgesehen bekommt man mit dem Spiel aber eine schöne und sehr vereinnahmende Knobelerfahrung, in der man die Außenwelt schnell vergisst.
Pro
- logisch auf Bewegungscontroller abgestimmte Fluchträtsel
- charmante Präsentation im frühen James-Bond-Stil
- sympathischer englischer Auftraggeber mit schwarzem Humor
- viele manipulierbare Objekte mit netten kleine Geheimnissen
- beschwingter Soundtrack
Kontra
- mickriger Umfang
- fehlende Speicherpunkte führen zu nervigen Wiederholungen schon gelöster Puzzles
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- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.