Mutant Year Zero: Seed of Evil - Test, Taktik & Strategie, PlayStation4, Switch, XboxOne, PC

Mutant Year Zero: Seed of Evil
30.07.2019, Marcel Kleffmann

Test: Mutant Year Zero: Seed of Evil

Mit Feuer-Elch gegen Killer-Pflanzen

Mit Mutant Year Zero: Seed of Evil wird die Geschichte des überraschend gelungenen Mutant Year Zero: Road to Eden auf PC, PlayStation 4 und Xbox One fortgesetzt. Im Test haben wir einen feuerspuckenden Elch in das Mutanten-Team aufgenommen und pflanzliche Bedrohungen bekämpft ...

Mutant Year Zero: Seed of Evil knüpft als erste Erweiterung für Mutant Year Zero: Road to Eden direkt an das Ende der bisherigen Geschichte an. Spoiler werden in diesem Bericht vermieden. In Seed of Evil begibt sich das Mutanten-Trio in ein neues Gebiet, um eine vermisste Person zu suchen. Die bisherige Weltkarte ist um einen neuen Abschnitt ergänzt worden, der fachmännisch mit Büroklammer an die bekannte Karte geheftet wurde.

Die Wurzeln des Bösen

Die erste Mission ist schnell erledigt und danach geht es wieder zurück zu "The Ark". Auf dem Weg dahin fällt den Mutanten langsam auf, dass irgendetwas nicht stimmt, was der Spieler schon früher merken dürfte, denn man kämpft einerseits gegen neue Gegner und andererseits sind überall im Gebiet rote Pflanzen/Ranken zu sehen. Diese neue Art der Flora scheint den Geist von Freund und Feind übernehmen zu können, weswegen die Bewohner von "The Ark" ziemlich neben sich stehen. Also muss das Mutanten-Team erneut in die Zone und sich der neuen Bedrohung stellen ...

Zunächst einmal sollte man sich vor Stufe 60 nicht in das neue Gebiet wagen. Alternativ kann vor dem Start des Ausflugs ein Team aus vorgefertigten Figuren erstellen werden, damit man gleich die neuen Inhalte angehen kann - wirklich praktisch, sofern man das Hauptspiel nicht komplett durchgespielt haben sollte.

Seed of Evil führt an neue Schauplätze, die sich stimmungsvoll in die postapokalyptische Welt einfügen. Wie bei den vorherigen Gebieten, ist es sinnvoll sie ausführlich zu erkunden.

Zunächst war ich etwas enttäuscht von dem Umfang der Erweiterung, denn nach dem Abschluss der ersten Gebiete poppten Missionen in den altbekannten Gebieten auf, in denen neue Feinde ihr Unwesen treiben - hier drängte sich das Gefühl von Level-Recycling auf, zumal es stellenweise nötig ist, diese Einsätze anzugehen, da die Stufen der Gegner rapide ansteigen. Je weiter man jedoch voranschreitet, desto mehr neue Bereiche werden freigeschaltet, bis es dann zur finalen Konfrontation kommt.

Anfängliche Skepsis ...

Dabei fällt auf, dass die neuen Schauplätze deutlich größer bzw. weitläufiger sind als die Areale im Hauptspiel. Auch die Höhenunterschiede spielen zum Ende hin eine größere Rolle. Die Erkundung bleibt ebenfalls entscheidend - nicht nur, um Ressourcen, Artefakte und Ausrüstung zu sammeln, sondern um die Positionen und die Laufwege der Gegner auszuspionieren und sie ggf. sogar umgehen zu können. Die Detailfülle der postapokalyptischen und von der Natur zurückeroberten Levels ist weiterhin beeindruckend.

Die neuen Gegner, die in der Testversion ziemlich seltsam klingende deutsche Namen trugen, sind anfänglich wenig überraschend, aber spätestens wenn man die Kokons findet, sieht es anders aus. Aus diesen stationären Gebilden schlüpfen regelmäßig neue Gegner und die Zerstörung ist gar nicht so einfach, weil sie über viele Lebenspunkte verfügen,

Die Kokons/Kapseln sollten das vorrangige Ziel sein.
sofern man nicht möchte, dass andere Gegner auf die Anwesenheit der Stalker aufmerksam werden. Der Schwierigkeitsgrad durch die Gegnerkombinationen und die zahlenmäßige Überlegenheit der Feinde ist weiterhin knackig, so dass es nötig ist, die Feinde mit lautlosen Attacken zu dezimieren und im Kampf gegen mehrere Leute auf Gegner-Kontroll-Fähigkeiten (Ranken, Anstürmen und Betäuben) zu setzen - oder man spielt die Gegnerfraktionen gegeneinander aus, da die (seltenen) Roboter-Feinde praktischerweise ebenfalls die neuen Gegner attackieren…

Neue Gegner, Taktiken und Fertigkeiten

Nur leicht erweitert wird das ohnehin überschaubare Charakter-Entwicklungssystem. Mit Level-Up-Punkten können manche Fähigkeiten der Charaktere noch einmal verbessert werden. So kann der saustarke Rammangriff von Bormin zum Beispiel mehr Schaden anrichten und die Gegner gleich mehrere Felder zurückstoßen. Die "Moth Wings" von Dux können in "Wings of the Sniper" verwandelt werden, wodurch sämtliche Fernkampfeinbußen entfallen. Eine echte Erweiterung des Skilltrees fehlt jedoch. Hier wäre sicher mehr möglich gewesen. Auch bei den Artefakt-Talenten und den Waffenverbesserungen sieht es ähnlich mau aus.

Froschbeine für einen Elch?

Ansonsten gibt es noch einen Mutanten-Neuzugang, und zwar Big Khan - ein Elch, der Feuer spucken kann. Der eher ernste Vertreter, im Vergleich zu Quatschkopf Dux, schließt sich der Truppe überraschend schnell an und beherrscht die Mutationen "Ground Pound" und "Flame Puke", die ihn ideal zum Angriff auf Gegnergruppen machen. Zugleich beweist er Allrounder-Qualitäten und macht anderen Mitstreitern ihren Platz im Trio streitig.

Feuriger Elchtest

Fazit

Zunächst war ich gar nicht so angetan von Mutant Year Zero: Seed of Evil, weil es so aussah, als wären die neuen Inhalte ziemlich überschaubar, da relativ schnell Einsätze freigeschaltet wurden, die schwer nach Level-Recycling rochen. Doch diese Einschätzung täuscht zum Glück. Es gibt mehr neue Gebiete als erwartet und diese sind deutlich größer sowie besser gestaltet als im Hauptspiel. Am eigentlichen Spielprinzip ändert sich nichts, wobei die neuen Gegnertypen entsprechende Anpassungen bei den Kampftaktiken erfordern - gerade die Kokons, die regelmäßig neue Gegner produzieren, ändern vieles. Von der Stimmung her reihen sich die neuen Geschehnisse und der ernste Elch wieder wunderbar in die detailverliebte, postapokalyptische Welt ein. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass Seed of Evil die Talente, die Waffen-Mods und die Fähigkeiten stärker ausgebaut hätte. Wäre Mutant Year Zero: Seed of Evil direkt als Bestandteil von Mutant Year Zero: Road to Eden erschienen, hätte das Hauptspiel damals definitiv einen Gold-Award erhalten. So reicht es wieder nur für eine gute Wertung.

Wertung: gut

Wertung

PlayStation4

Seed of Evil erweitert Mutant Year Zero mit stimmigen Schauplätzen und fordernden Gegnern. Lediglich die Charakter-Anpassung kommt wieder zu kurz.

XboxOne

Seed of Evil erweitert Mutant Year Zero mit stimmigen Schauplätzen und fordernden Gegnern. Lediglich die Charakter-Anpassung kommt wieder zu kurz.

PC

Seed of Evil erweitert Mutant Year Zero mit stimmigen Schauplätzen und fordernden Gegnern. Lediglich die Charakter-Anpassung kommt wieder zu kurz.

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Kommentare
Wortgewandt

Wieso mitnehmen? Du hast doch in jeder Mission jederzeit Zugriff auf alle Charaktere.
Hm, das hab ich dann nie benutzt und ich glaube, ich wusste das bisher gar nicht. Und nun lass meinen Beitrag in Frieden Ruhen.
Naja, vielleicht zockste das ja irgendwann nochmal durch. Ich habs nämlich auch erst nach dem 1. Durchspielen bemerkt, dass dem so ist.

vor 4 Jahren
Ryan2k22

Wieso mitnehmen? Du hast doch in jeder Mission jederzeit Zugriff auf alle Charaktere.
Hm, das hab ich dann nie benutzt und ich glaube, ich wusste das bisher gar nicht. Und nun lass meinen Beitrag in Frieden Ruhen.

vor 4 Jahren
Wortgewandt

Hab gestern das Hauptspiel beendet und bin dann in den DLC gestartet. Wirkt ja wirklich fast so, als braucht es den DLC für ein komplettes Spiel, allein von der Story.

Was ich etwas schade finde insgesamt, ist dass die Kämpfe dann doch immer sehr nach Schema F ablaufen. Einzelne Gegner ausschalten, dann die die zusammenhocken. So gibt es kaum taktische Varianz, weil man nicht weiß was da für eine Gruppe kommt. Auch das Ressourcen sammeln find ich auf Dauer etwas störend. Einen zweiten Durchlauf werde ich wohl nicht machen. Die Atmosphäre und die Charaktere find ich aber super. Nur schade, dass nicht alle gleich viele Mutationspunkte haben. Manche haben bei mir schon alles gelernt und die zusätzlichen Punkte sind nutzlos, manche brauchen noch diverse Dinge.

Vor allem beim neuen Charakter aus dem DLC fällt das auf, denn ich habe keinen Grund den mitzunehmen. Wo meine Helden aus dem Hauptspiel alle fast ausgelevelt sind, hat er so wenig Punkte bekommen, dass er nicht mal halb fertig ist. Warum soll ich also einen schwächeren Charakter mitnehmen?

Hab es übrigens auf GOG gekauft. Die Switch Version war mir dann doch nichts.

Wieso mitnehmen? Du hast doch in jeder Mission jederzeit Zugriff auf alle Charaktere.

vor 4 Jahren
Ryan2k22

Hab gestern das Hauptspiel beendet und bin dann in den DLC gestartet. Wirkt ja wirklich fast so, als braucht es den DLC für ein komplettes Spiel, allein von der Story.

Was ich etwas schade finde insgesamt, ist dass die Kämpfe dann doch immer sehr nach Schema F ablaufen. Einzelne Gegner ausschalten, dann die die zusammenhocken. So gibt es kaum taktische Varianz, weil man nicht weiß was da für eine Gruppe kommt. Auch das Ressourcen sammeln find ich auf Dauer etwas störend. Einen zweiten Durchlauf werde ich wohl nicht machen. Die Atmosphäre und die Charaktere find ich aber super. Nur schade, dass nicht alle gleich viele Mutationspunkte haben. Manche haben bei mir schon alles gelernt und die zusätzlichen Punkte sind nutzlos, manche brauchen noch diverse Dinge.

Vor allem beim neuen Charakter aus dem DLC fällt das auf, denn ich habe keinen Grund den mitzunehmen. Wo meine Helden aus dem Hauptspiel alle fast ausgelevelt sind, hat er so wenig Punkte bekommen, dass er nicht mal halb fertig ist. Warum soll ich also einen schwächeren Charakter mitnehmen?

Hab es übrigens auf GOG gekauft. Die Switch Version war mir dann doch nichts.

vor 5 Jahren
solidusbg

Ich habe es auf der Xbox X schon beendet und mir vor 2 Tagen die Switch Fassung gegönnt (ich finde das Spiel einfach unheimlich sympathisch, weiß auch nicht warum) gestern trudelte dann der day one Patch ein.

Hast du XCOM2 auf Konsole gespielt? Gleiche Steuerung. 1:1. Mit dem einzigen Unterschied das man sich wie im Test frei bewegen kann. Zum Port auf der technischen Seite: seltene Slowdowns, die nicht sehr ins Gewicht fallen und keine dynamische Beleuchtung. Die Auflösung ist allerdings kräftig reduziert und dadurch etwas unscharf. Aber nichts worüber man sich den Kopf zerbrechen kann. Die Ladezeitwn sind angenehm kurz. Der Spielwitz und das Gameplay ist aber weiter vollständig erhalten.

Insgesamt ein toller Port, bis auf eine etwas krasse Reduzierung der Auflösung. Wenn du damit leben kannst, solltest du deinen Trip in die Zone buchen.

vor 5 Jahren