Monster Hunter: World - Iceborne - Test, Action-Adventure, PC, XboxOne, PlayStation4
Mit Monster Hunter: World - Iceborne (ab 13,99€ bei kaufen) entführt Capcom in die frostigen Gefilde der Raureif-Weite - eine neu entdeckte Insel, wo neben tiefem Schnee und eisigen Temperaturen auch jede Menge unbekannter Monster und Beutemöglichkeiten auf angeheuerte Jäger warten. Um aber überhaupt auch nur einen Fuß auf das klirrende Eiland setzen zu dürfen, muss man erst einmal Jägerrang 16 im Hauptspiel erreicht haben - was angesichts der bevorstehenden Herausforderungen durchaus Sinn macht, denn die Iceborne-Kampagne wird komplett im neuen Meisterrang-Schwierigkeitsgrad gespielt.
Winterliches Abenteuer
Neben völlig neuen Gegnern wie dem Bäume ausreißenden Banbaro oder dem durch den Tiefschnee tauchenden Beotodus trifft man bei Meisterrang-Jagden auch auf Abarten bekannter Widersacher wie den sowohl giftigen als auch lähmenden Viper-Tobi-Kadachi oder den Nachtschatten-Paolumu, der seine Beute in den Schlaf versetzen kann.
Selbst vertraute Exemplare wie Rathalos, Diablos und Co. haben sich neue Angriffe und Verhaltensmuster angeeignet, wenn man im Meisterrang, der fortan auch in allen bisherigen Jagdgebieten zur Verfügung steht, auf sie trifft.Zudem gibt es auch im Meisterrang wieder speziell gehärtete Gegner, die noch zäher und gefährlicher als ihre normalen Artgenossen sind. Und obwohl die frische Rahmenhandlung über mysteriöse Lieder und Beben erneut nur Alibi-Charakter hat, werden die ersten Aufeinandertreffen mit neuen Spezies gewohnt imposant in Szene gesetzt. Die wahlweise wieder komplett deutsche Vertonung weist aber auch dieses Mal einige Lücken auf, während der eigene Spielcharakter einmal mehr bei sämtlichen Gesprächen befremdlich stumm bleibt.
Ansonsten sind Atmosphäre und Soundkulisse aber erneut topp, die Grafik trotz Pop-Ups und Clipping-Fehler ein echter Augenschmaus. Vor allem die eindrucksvollen Animationen sowie die mit vielen liebevollen Details und Interaktionsmöglichkeiten aufwartende Spielwelt, die nicht nur um die schneebedeckten Raureif-Weite erweitert wurde, können begeistern. Da finden spektakuläre Revierkämpfe statt, stürzen Höhlendecken ein, geraten Eisschollen ins Wanken oder baden kleine Makaken in heißen Quellen. Neuerdings kann man sogar auf Schnurrtrupp-Monstern reiten und sich automatisch zu einem gewählten Zielort oder -gegner bringen lassen.
Zudem kann man sein Poogie-Hausschwein jetzt auch Schätze suchen lassen oder mit einem Katzographie-Set eigenhändig auf Fotosafari gehen, um spezielle Motiv-Wünsche zu erfüllen, während Angler und Insektenjäger ihre Sammlungen mit neuen Spezies in variablen Größen erweitern können.Lebendige Jagdreviere
Ganz neu ist auch das zur Beheizung des neuen Stützpunkts Seliana dienende Dampfwerk, das man zwischen den Jagdausflügen mit gesammeltem Brennmaterial versorgen und über ein Minispiel manuell befeuern kann, um zusätzliche Hilfsmittel zu ergattern. Außerdem bezieht man auch in Seliana einen eigenen Raum, den man individuell gestalten kann - inklusive selbst gefangenen Haustieren und Fischen fürs Aquarium. Selinas Versammlungsstätte für kooperative Mehrspielerjagden besitzt sogar einen ladefreien Zugang zur Schmiede, was angesichts der nach wie vor sehr langen Nachladezeiten eine ebenso willkommen Ergänzung darstellt wie das Organisieren von Schnurrtrupp-Safaris ohne das eigene Zimmer aufsuchen zu müssen.
Das Angebot an neuer Ausrüstung, die man in der Schmiede herstellen und modifizieren kann, ist für ein bloßes Add-on immens.
Zudem sind sie den Waffen und vor allem Rüstungen von Monster Hunter: World deutlich überlegen, so dass man seine bisherige Ausrüstung nach und nach komplett einmotten kann. Gut, dass man auch mehr Platz für neue Ausrüstung und auf der Wunschliste hat. Zudem kann man neben noch stärkeren Dekorationen neuerdings auch Anhänger an Waffen anbringen lassen, um ihnen eine persönlichere Note zu geben. Schade nur, dass sich Dekorationen im Einsatz nach wie vor nicht anpassen lassen, um etwa auf mögliche Elementarschwächen oder Statusleiden reagieren zu können, falls man kein passendes Set als gespeicherte Vorlage parat hat.Des eigenen Glückes Schmied
Auch bei der Kameraführung gibt es trotz aller Anpassungsmöglichkeiten nach wie vor Optimierungspotenzial hinsichtlich Entfernung, Kollisionsverhalten und Zielverfolgung.
Eine echte Bereicherung ist hingegen die Möglichkeit, auch bei gezogener Hauptwaffe auf die Schleuder zugreifen zu können. Zusammen mit der komplett neuen Klammerklaue, mit der man sich wie mit einer Harpune an Gegner anheften, heranziehen und sie sogar zu Fall bringen kann, wird für noch mehr Dynamik in den Kämpfen gesorgt.Die 14 im Spiel verfügbaren Waffengattungen haben ebenfalls kleinere Updates erfahren, was neue Angriffe und Kombos erlaubt. Außerdem können die ausrüstbaren Spezialwerkzeuge wie Heilfontänen, Tarnkappen und Schutzmäntel verbessert und zum Teil ebenfalls mit stärkenden Dekorationen versehen werden. Darüber hinaus sind auch die Stufenlimits für Palico-Begleiter und deren Gadgets erhöht worden. Selbst Wiederbelebungen durch Palicos sind möglich.
Im Mehrspielermodus können sich nach wie vor bis zu 16 Spieler in Lobbys treffen und bis zu vier gemeinsam auf die Jagd gehen. Die Server-Architektur ist dabei dieselbe wie in Monster Hunter: World. Auch Notrufe können weiterhin gesendet und angenommen werden. Das Beitreten ist zum Teil noch immer etwas hakelig, aber dafür passt sich der Schwierigkeitsgrad nun endlich an die tatsächliche Teilnehmerzahl an, statt einfach nur auf eine pauschale Koop-Stufe zu wechseln.
Die Navigation wurde ebenfalls leicht verbessert. Löblich ist außerdem der Versuch, Hilfeleistungen untereinander attraktiver zu machen. So erhalten ranghöhere Spieler neuerdings zusätzliche Belohnungen, wenn sie Hilfsgesuche von Spielern mit niedrigerem Rang annehmen.Kooperative Beutehatz
Wer sein Aussehen verändern oder einen neuen Charakter erstellen will, darf sich zudem über neue Frisuren, Bärte und Gesichtsbemalungen für den Editor freuen. Auch HUD-Elemente und Gildenfunktionen wurden erweitert. Ansonsten bietet Iceborne all das, was auch schon Monster Hunter: World auszeichnete, dessen ausführlicher Test hier zu finden ist. Außerdem wird die bisherige Update- und Event-Strategie mit regelmäßig neuen, kostenlosen Inhalten in Iceborne fortgeführt. Mit dem Rajang wurde sogar schon der erste Monsterneuzugang für Oktober angekündigt.
Fazit
Iceborne erweitert das Jagdrevier von Monster Hunter: World um die frostige Raureif-Weite inklusive des neuen Basislagers Seliana und mehr. Die alten Gebiete und Stützpunkte bleiben ebenfalls bestehen und halten dank neuem Meisterrang sogar frische Herausforderungen parat, da selbst vertraute Gegner neue Angriffe und Verhaltensmuster an den Tag legen. Außerdem gibt es natürlich jede Menge neuer Monster, Quests und Beutematerialien für deutlich bessere Ausrüstung, so dass man seine bisherigen Sets nach und nach komplett einmotten kann. Die neue Story hat trotz durchaus imposanter Szenen aber nach wie vor nur Alibi-Charakter, während der eigene Spielcharakter wieder befremdlich stumm bleibt. Auch bei Kameraführung und Ladezeiten gibt es noch immer Optimierungspotenzial. Ansonsten hat man aber neben allerlei neuen Inhalten und Extras wie Reittieren, Schatzsuchen oder Fotoaufträgen auch Verbesserungen an bestehenden Spielinhalten wie etwa dem Schleudersystem vorgenommen, was für eine ganz neue Kampfdynamik sorgt. Zudem passt sich der Schwierigkeitsgrad nun endlich auch im Mehrspielermodus dynamisch an die Gruppengröße an. Monster Hunter: World ist durch Iceborne jedenfalls noch besser geworden und für Neueinsteiger auch als Master Edition inklusive Hauptspiel erhältlich.
Pro
- neuer großer Schauplatz samt Basislager
- neue Story, Missionen, Monster und Ausrüstung
- erweiterte Spielfunktionen, wie Schleuder- und Waffen-Updates
- neue Schwierigkeitsstufe (Meisterrang)
- dynamische Anpassung des Schwierigkeitsgrads im Multiplayer
- neue Extras, wie Reittiere, Schatzsuchen und Fotoalbum
Kontra
- abermals stummer Protagonist
- nach wie vor optimierbare Kameraführung
- erneut sehr lange Ladezeiten und massive Clippings
Echtgeldtransaktionen
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- Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.