SEGA Mega Drive Mini - Test, Hardware, Spielkultur

SEGA Mega Drive Mini
01.10.2019, Michael Krosta

Test: SEGA Mega Drive Mini

Die attraktivste Mini-Konsole?

Eigentlich hatte sich Sega nach dem viel zu frühen Aus der Dreamcast aus dem Hardwaregeschäft zurückgezogen. Doch mit dem Mega Drive Mini wird jetzt nicht nur die fantastische 16-Bit-Plattform, sondern auch der große Konsolenkrieg der Achtziger zwischen Sega und Nintendo im Kleinformat neu aufgelegt. Ob sich das Comeback lohnt oder die Mini-Konsole ein ähnlicher Rohrkrepierer wird wie Sonys PlayStation Classic, erfahrt ihr im Test...

Noch bevor man die Konsole einschaltet und das erste Spiel über die Mattscheibe flimmert, wird es dem Fan warm ums Herz. Hält man beim Auspacken die geschrumpfte Version des Mega Drive erstmals in der Hand, ist man umgehend von diesem Anblick entzückt. Genau wie schon bei den Mini-Versionen von NES, SNES und selbst der PlayStation Classic ist es auch hier erstaunlich, wie putzig dieser kleine Kasten auf einen wirkt. Doch mit dem Mega Drive Mini hat sich Sega selbst übertroffen und lässt die versammelte Konkurrenz hinter sich. Denn man hat das Gehäuse des Originals nicht nur einfach geschrumpft wie all die anderen, sondern behält sogar viele kleine Details bei. Zwar handelt es sich nur um Attrappen, aber auch bei der Mini-Variante lässt sich der Lautstärkeregler bewegen und der Modulschacht wird nicht bloß durch die Form angedeutet, sondern lässt sich tatsächlich öffnen (auch wenn man dahinter logischerweise keine Platinen vorfindet). Selbst die Klappe für den Erweiterungs-Port lässt sich abnehmen, wo man beim Original das Mega-CD anschließen konnte. Sogar die kleine Buchse für den Kopfhörer-Eingang wird angedeutet.

Mit Liebe zum Detail

Das geschrumpfte Mega Drive heißt nicht umsonst "Mini".
Das alles mögen zwar nur visuelle Gimmicks sein, aber mit dieser Liebe zum Detail hebt sich Sega von seinen Mitbewerbern ab: Das geschrumpfte Mega Drive ist rein optisch mit Abstand die bisher schönste Mini-Konsole und ein echtes Schmuckstück! Richtet man den Blick nach Japan, ergibt das aufwändige Design sogar noch mehr Sinn. Denn im Land der aufgehenden Sonne sind tatsächlich miniaturisierte Versionen von Mega-CD und dem 32X-Aufsatz erhältlich, mit denen man das Mega Drive Mini erweitern kann. Selbstverständlich dient dies einzig der Optik und die Hardware-Erweiterungen haben keine Funktion. Aber alleine dafür, dass Sega zusätzlich solche Spielereien anbietet, hat man sich noch ein Extralob verdient.

Bei den Controllern hat man sich ebenfalls ins Zeug gelegt und überzeugt im Gegensatz zur Lizenz-Konsole Flashback mit einer sehr guten Verarbeitung. Die beiden mitgelieferten Pads sind nicht nur so groß wie die Originale, sondern liegen genauso gut in der Hand und die Knöpfe verfügen über ordentliche Druckpunkte. Das Digi-Kreuz (Acht-Wege) hätte für meinen Geschmack aber ruhig noch einen Tick härter ausfallen dürfen. Trotzdem hat Sega bei den Controllern ganze Arbeit geleistet, die Haptik von damals wieder einzufangen. Einziger Wermutstropfen: Bei den mitgelieferten Pads handelt es sich um die ursprünglichen Modelle mit nur drei Knöpfen, die damals mit dem ersten Mega Drive ausgeliefert wurden, dessen Gehäuse auch als Vorbild für die Mini-Variante herangezogen wurde. Das ist besonders deshalb ärgerlich, weil sich unter den 42 fest installierten Spielen auch Titel finden, die voll auf die Nutzung der neueren Controller mit sechs Knöpfen ausgelegt sind, die der japanischen Ausführung der Mini-Konsole übrigens beigelegt werden.

Originalgetreue Controller, aber fehlende Knöpfe

Angesichts von Titeln wie Street Fighter 2 hätte man besser nicht nur in Japan, sondern auch in Europa die Controller mit sechs Knöpfen beigelegt.
Hier wird man dagegen nochmal extra zur Kasse gebeten und muss sich die verbesserten Modelle für etwa 20 Euro pro Stück nachkaufen. Ärgerlich, zumal sich auch keine Original-Controller mit dem Mega Drive Mini verwenden lassen, da der alte und viel zu große Neun-Pin-Stecker hier einem modernen USB-Anschluss weichen musste. Vorteil an der Sache: Die USB-Controller lassen sich auch problemlos am PC anschließen und dort z.B. bei Emulatoren nutzen. Neben der Konsole und den beiden Controllern sind im Lieferumfang außerdem ein USB-Kabel zur Stromversorgung und ein HDMI-Kabel zur Bildübertragung enthalten. Was fehlt, ist ein Netzstecker, doch gibt es entsprechende Adapter (z.B. vom Handy-Ladekabel), mit dem man such die Mini-Konsole direkt über die Steckdose mit Strom versorgen kann. Nötig ist das allerdings nicht: Im Gegensatz zum zickigen USB-Kabel der PlayStation Classic ist dieses hier deutlich weniger wählerisch. Beim Test konnten wir das Gerät über USB-Anschlüsse von Fernsehern und diversen Konsolen mit Energie versorgen.         

Bei der Hardware hat Sega fast alles richtig gemacht. Aber wie sieht es bei der Software aus? Schaltet man die Konsole wie früher mit dem Power-Schalter ein, landet man nach der erstmaligen Sprachwahl in einem aufgeräumten Menü, in dem die Original-Cover der damaligen Verpackungen gezeigt werden. Dabei sticht zunächst die reine Masse positiv hervor: Mit seinen 42 vorinstallierten Spielen beinhaltet das Mega Drive Mini mal eben mehr als ein doppelt so große Bibliothek verglichen mit dem, was Nintendo beim direkten 16-Bit-Konkurrenten SNES Mini aufgefahren hat. Willkommen sind zudem die Sortierungsoptionen nach Alphabet, Erscheinungsjahr, Genre und Spielerzahl.

Masse und Klasse bei der Spielauswahl?

Schön auch, dass kleine Icons das Genre andeuten und es vor jedem Spielstart noch kleine Infotexte zu den jeweiligen Titeln gibt. Hinsichtlich der Grafikoptionen und Filter bekleckert sich Sega allerdings genauso wenig mit Ruhm wie die Konkurrenz. Zur Auswahl stehen lediglich das 4:3-Originalformat oder eine gestreckte 16:9-Anpassung, wobei sich beide Varianten mit einer optionalen CRT-Darstellung verschandeln lassen. Ernsthaft: Das Bild sieht dabei so unfassbar hässlich und schwammig aus, dass es in den Augen schmerzt. Das hat nichts, aber rein gar nichts mit dem Flair und der Qualität alter Röhrenmonitore gemeinsam! Schade, dass man nicht weitere Filteroptionen wie z.B. eine Kantenglättung anbietet, die man bei Emulatoren schon seit Jahren vorfindet. Ebenfalls nicht gelungen sind die mageren zwei Hintergrundmotive, die man beim Spielen im 4:3-Format aktivieren kann, um die Bildränder zu füllen. Angesichts der bescheidenen Qualität ist es daher die bessere Entscheidung, es einfach bei den schwarzen Balken rechts und links zu belassen. Keinen Grund zur Klage gibt es dagegen bei der Menü-Musik, die exklusiv von Segas Kult-Komponist Yuzo Koshiro (Streets of Rage) für die Mini-Konsole geschrieben wurde und mit typischen Chipklängen passend auf die Retro-Erlebnisse einstimmt.  

Das Hauptmenü wirkt aufgeräumt und bietet diverse Sortierungsoptionen.
Genau wie bei den großen Brüdern steht und fällt die Hardware mit der angebotenen Software. Das gilt insbesondere für die Mini-Konsolen mit ihren fest installierten Spielen, obwohl es auch beim Mega Drive Mini nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis man die Bibliothek durch Hacks mit eigenen ROM-Dateien erweitern kann. Zum Start muss man allerdings mit der Auswahl aus 42 Spielen leben, die Sega für das Gerät zusammengestellt hat. Selbstverständlich finden sich darunter einige Klassiker, die das Mega Drive schon damals ausgezeichnet haben und selbst heute noch einen gewissen Charme besitzen. Sonic The Hedgehog und dessen Nachfolger sind quasi Pflichtprogramm und dürfen auch hier nicht fehlen. Doch auch andere Plattformer wie Shinys lustiges Kreativ-Feuerwerk Earthworm Jim oder die zauberhaften Abenteuer von Mickey Maus in Castle of Illusion und World of Illusion zeigen immer noch ihre Klasse. Rollenspieler und Abenteurer kommen dagegen mit Titeln wie Landstalker oder Phantasy Star 4 auf ihre Kosten. Ebenso zählen das Beat'em-Up Streets of Rage, das Taktik-Rollenspiel Shining Force, das herrliche Gemetzel Golden Axe und Konamis Baller-Action Probotector zu den Höhepunkten der Bibliothek. In diesem Zusammenhang würde man normalerweise auch die Street Fighter 2: Special Championship Edition nennen, doch mit der Beschränkung der mitgelieferten Drei-Knopf-Pads ist das Fighting Game von Capcom nahezu unspielbar, weil man mit der Start-Taste ständig zwischen Faust- und Beinangriffen umschalten muss. Genau wie beim mauen Eternal Champions ist ein Sechs-Button-Controller einfach Pflicht! Da stellt sich die Frage, warum man das Spiel angesichts der nervigen Controller-Beschränkungen überhaupt auf die Konsole gepackt hat.     

Viele Hits

Erstmals darf man auch Taitos Shoot'em-up Darius auf dem Mega Drive erleben.
Auch bei Thunderforce 3 und Shinobi 3 war ich zunächst etwas stutzig, warum man nicht die moderneren Nachfolger in die Liste gepackt hat. Immerhin stimmt es versöhnlich, dass es das technisch eindrucksvolle Shoot'em-Up von Technosoft damals nicht nach Deutschland geschafft hat und man die spektakuläre sowie grafisch imposante 2D-Action jetzt auch ohne Import-Umwege genießen darf. Und nicht nur das: Sega wollte offenbar mit Nintendo gleichziehen und hat nach dem Vorbild von Starfox Adventures 2 das Repertoire mit zwei bisher unveröffentlichten Bonus-Spielen erweitert. Bei dem einen handelt es sich um Tetris, von dem aufgrund eines Rechtsstreits nur wenige Exemplare in den Handel gelangten, die aufgrund des Seltenheitswerts heute ein kleines Vermögen wert sind. Beim anderen handelt es sich um die Umsetzung des gelungenen Arcade-Shoot'em-ups Darius, die exklusiv für das Mega Drive Mini entwickelt wurde.    

Die Kraft des Donners

Trotz all der spielerischen Qualität haben aber auch Spiele den Weg in die Sammlung gefunden, die teilweise schon damals nur Mittelmaß waren und heute niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken. Der gefühlte Zeitlupen-Prügler Virtua Fighter 2 wäre z.B. besser in der Spielhalle bzw. auf dem Saturn geblieben, das in meinen Augen mäßige ToeJam & Earl war schon immer Geschmackssache und frühe 3D-Ambitionen wie Space Harrier 2 haben viel von ihrer damaligen Technik-Faszination eingebüßt. Besonders enttäuscht bin ich aber als Fan von Rennspielen: Ausgerechnet das grausige Road Rash 2 mit einer Bildrate aus der Hölle hat man als einzigen Genre-Vertreter in die Auswahl gepackt – und das, obwohl es auf dem Mega Drive mehr als genug gute Racer gab.

Licht und Schatten

Unabhängig von der schwankenden Qualität innerhalb der Bibliothek muss man Sega aber gratulieren: Das für die Umsetzungen zuständige Team von M2, das bereits bei diversen Retro-Sammlungen seine exzellenten Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte, hat bei der Emulation einmal mehr ganze Arbeit geleistet! Abgesehen von einem leichten Input-Lag überzeugen die Spiele mit originalgetreuen Farben, einer sauberen Performance und sogar die Emulation des exzentrischen Soundchips von Yamaha scheinen die Entwickler hervorragend im Griff zu haben. Damit befindet sich die Mini-Version des Mega Drive erfreulich nah am Erlebnis der Original-Konsole – so muss es sein!  

Gelungene Emulation

Für jedes Spiel gibt es vier Speicherplätze. Eine Rückspul-Funktion sucht man allerdings vergeblich.
Ebenfalls löblich ist die Tatsache, dass man mehrere Versionen der Spiele mitsamt der jeweiligen Cover in die Bibliothek gepackt hat. Stellt man die Sprache im Menü z.B. von Deutsch auf Japanisch, wird aus Probotector das unzensierte Contra: Hard Corps, in dem die Roboter wieder durch menschliche Figuren ersetzt werden. Keine Unterschiede gibt es dagegen bei der Bildfrequenz: Sega hat sich dazu entschieden, alle Spiele unabhängig der eingestellten Region im 60Hz-Modus darzustellen, obwohl vor allem in Europa 50Hz die Norm war. Vielleicht wäre es noch schön gewesen, eine Umschalt-Option zu offerieren, um die Darstellung von damals ganz genau zu replizieren. Aber auf der anderen Seite vermisst man es nicht wirklich...

Verschiedene Editionen und Komfortfunktionen

Da nicht nur das bockschwere Ghouls'n Ghosts, sondern auch viele andere Retro-Ausflüge innerhalb der Sammlung über einen knackigen Schwierigkeitsgrad verfügen, hat man bei Sega an Komfortfunktionen gedacht, die das Leben leichter machen und den Frust in Grenzen halten. Hält man die Start-Taste gedrückt, gelangt man in ein Menü, in dem man jederzeit den Spielstand sichern darf, wobei für jeden Titel jeweils vier Slots zur Verfügung gestellt werden. Praktisch: Über das Menü gelangt man auf Wunsch per Knopfdruck wieder zur Bibliothek zurück und muss nicht wie bei anderen Systemen zwingend aufstehen, um den Reset-Knopf am Gerät zu bedienen. Nur auf die optionale Rückspulfunktion muss man hier leider verzichten, so dass man hier nicht ganz den Komfort des Flashback-Modells oder den Nintendo-Minis erreicht.

Fazit

Mit dem Mega Drive Mini hat Sega in vielerlei Hinsicht einen Volltreffer gelandet! Es bietet nicht nur das mit Abstand schönste und detaillierteste Schrumpf-Gehäuse aller bisherigen Mini-Konsolen, sondern ist mit einem Preis von knapp 80 Euro auch noch günstiger als die Konkurrenz. Und das, obwohl man im Vergleich die größte Bibliothek an vorinstallierten Spielen in den Speicher packt, dazu noch verschiedene Editionen integriert und zwei hervorragend verarbeitete Nachbildungen der Original-Controller mitliefert, auch wenn es sich dabei leider nur um die alten Drei-Knopf-Modelle handelt. Das ist auch mein erster Kritikpunkt – vor allem, weil man mit Titeln wie Street Fighter 2 auch Spiele in der Sammlung findet, die man nur mit dem neueren Controller mit sechs Knöpfen sinnvoll nutzen kann. Darüber hinaus habe ich trotz der komfortablen Speicherfunktion das optionale Zurückspulen vermisst und der furchtbare CRT-Filter ist ähnlich übel wie die billigen Hintergrundmotive beim Spielen im 4:3-Format, die man zum Glück ausblenden darf. Dem steht jedoch eine hervorragende Emulation gegenüber: Das Team M2 hat ganze Arbeit geleistet, um die üppige Spieleauswahl so originalgetreu wie möglich umzusetzen, was Bild- und Tonqualität sowie das Spielgefühl angeht. Der Knackpunkt ist die gebotene Bibliothek: Trotz vieler Hits und wenigen Ausreißern trifft Sega meinen persönlichen Geschmack mit der Auswahl leider nicht. Neben weiteren Shoot'em-ups haben für mich auch Titel wie Aladdin, Lion King, Mega Turrican, OutRun, FIFA und Desert Strike die Ära von Segas 16-Bitter geprägt. Das Fehlen dieser Hits mag teilweise den üblichen Lizenzproblemen geschuldet sein, aber es hat letztlich dazu geführt, dass ich meine private Vorbestellung trotz aller lobenswerten Vorzüge wieder storniert habe. So bleibt trotz der überzeugenden Qualität bei Hard- und Software bei mir dennoch ein wenig Enttäuschung zurück...

Wertung:
gut

Wertung

Spielkultur

Sega liefert eine detailverliebte Mini-Konsole mit einer hervorragenden Emulation, großer Bibliothek und zwei tollen Controllern zum attraktiven Preis.

Kommentare
yopparai

Mit schlechtem Gamedesign hatte das mMn nur selten was zu tun. Klar gab‘s damals auch schlechte Spiele, aber das Hauptproblem war wohl, dass schlicht die Menge an Inhalt nicht gereicht hätte, um eine angemessene Spielzeit zu erreichen. Wenn Contra 3 z.B. einfacher wäre, dann würde man es in einer Dreiviertelstunde oder weniger einmal durchspielen und das war’s dann. So aber muss man das Spiel lernen. Die Level und Bosse beherrschen und ja, auswendig kennen. Da gehen dann schonmal etliche Stunden ins Land, und es macht trotzdem Spaß, wenn man in jeder Sitzung ein Stück weiter kommt (mir zumindest ^^). Ein „Game Over“ hatte damals noch eine Bedeutung, das Ziel war eben, dieses Game Over in jeder Sitzung etwas weiter nach hinten zu verlagern. Den nächsten Level zu sehen, das war eigentlich die Belohnung für die Mühe.

Das hat natürlich auch damit zu tun, dass Spiele damals noch einen viel engeren Bezug zu den Arcades hatten. Da hat man ja genau das Profil, das dieses Design erfordert: Relativ kurze Sitzungen, viel Spektakel, und vor allem: Die Leute sollten wiederkommen.

Heutzutage ist das sicher nicht mehr genug, wenn ich ein neues Spiel auf den Markt bringen will. Dafür ist die Konkurrenz zu stark. Das hat nichts damit zu tun, dass heutige Spieler das nicht „können“, sie werden vielleicht nur nicht so leicht motiviert, weiterzukommen, weil sie im Prinzip auch alles schonmal irgendwo gesehen haben. Der nächste Level zieht nicht mehr so.

Trotzdem, manchmal genieße ich es durchaus noch, mir so ein bockschweres Machwerk von damals vorzunehmen und „mal zu gucken, wie weit ich komme“.

vor 5 Jahren
Chibiterasu

Bei den ersten Abpraller-Toren dachte ich mir noch "ist mir auch ab und zu zufällig passiert", aber die Kontrolle in der Luft, die da viele haben, ist wirklich sehr schwer und braucht viel Übung.
Sehe das also auch so wie du. In den Fähigkeiten hat sich sicher nix geändert.

Was damals schon etwas anders war, waren AAA Spiele, die eigentlich für den Mainstream gedacht waren und trotzdem bockschwer bis unfair waren.
Ganz ohne Schwierigkeitsgrad-Optionen und irgendwie einfach nur unzugänglich.
Rocket League hat ja Bots mit diversen Schwierigkeitsgraden bzw. Matchmaking und man kann sich dadurch auch als Anfänger recht erfolgreich fühlen. Das hat sich schon alles etwas verändert (ich finde, zum Glück).
Sowas wie Battletoads und Ghouls n' Ghosts braucht doch niemand mehr...
Damals war ein hoher Schwierigkeitsgrad ziemlich oft durch schlechtes Gamedesign bedingt, meiner Meinung nach.
Das haben dann zurecht nur ein paar Leute durchgezockt, die die Geduld aufgebracht haben zB bei Battletoads alles auswendig zu lernen.

Aktuell gibt es ja mit Spielen wie Dark Souls (und Klone), Darkest Dungeon etc. auch wieder Spiele, wo man seine Frustresistenz auf die Probe stellen muss. Die Genres haben sich vielleicht etwas verlagert, aber ansonsten gab und gibt es damals wie heute, schwere und leichte Spiele.

Heute gibt es aber sicherlich mehr leichte bis eher schon seichte Spiele. Finde ich jedoch auch okay.
Gaming ist eben stark in die Breite gewachsen.

vor 5 Jahren
No Cars Go

@No Cars Go wieso? Er hat Recht, die Meisten werden frustriert abwinken, warum vergleichst du damalige Core-Games gegen ein Casual Fungame wie Rocket League? Schon mal Ecco, Probotector, Alien 3 oder Lion King gezockt?
Für mich ist übrigens ganz nebenbei, Alien 3 sowohl auf Mega Drive, als auch Super Nintendo und Segas 8-Bittern mein Lieblingsspiel
Er hat Unrecht und du scheinst mit Mitte 30 nun, wie es fast allen Menschen irgendwann passiert, in der "guten alten Zeit" stehengeblieben zu sein, die rein zufällig bei jedem Menschen immer genau dort vorzufinden ist, wo jener Mensch selbst Kind bis Jugendlicher war, in deinem Fall also die 80er und 90er.
Rocket League wird von Jugendlichen Hunderte bis Tausende von Stunden eingeübt, um Moves vom Controller zu zaubern, die kaum ein 25plusser noch hinbekommt, weil da bereits die Reflexe abbauen.
Ecco und Lion King hätten die in einem Bruchteil der Zeit zehnmal durchgespielt.

vor 5 Jahren
Akabei

Außerdem ist dann alles schön verstaubt, nur der On/Off-Schalter nicht.
Wie sieht denn das aus? Was sollen die Nachbarn denken?

vor 5 Jahren
Chibiterasu

Das ist mir zu neumodischer Kram!

vor 5 Jahren