GRID - Test, Rennspiel, XboxOne, Stadia, PlayStation4, PC

GRID
08.10.2019, Michael Krosta

Test: GRID

Rudimentärer Raser

GRID (ab 12,34€ bei kaufen) ist wieder da! Mit einer Mischung aus Remix und Reboot will Codemasters alte Fans der Reihe zurückholen, gleichzeitig aber auch Neueinsteigern die Chance bieten, in sportlichen Flitzern  über Pisten rund um den Globus zu brettern. Wir haben für den Test ordentlich Gas gegeben und sagen euch, ob das Comeback gelungen ist.

Die Kiste ordentlich mit Tuning-Upgrades aufmotzen? Stundenlang mit Feineinstellungen am idealen Setup feilen? Strategische Boxenstopps mit Reifenverschleiß und Benzinverbrauch? In einem Foto-Modus schicke Bildkompositionen basteln? Sponsoren-Management? Das alles gibt es beim neuen Grid nicht oder nicht mehr! Stattdessen konzentriert sich Codemasters auf das Wesentliche: Rennen fahren, Rennen fahren und noch mehr Rennen fahren. Tatsächlich klappert man in der Karriere einfach nur eine Veranstaltung nach der nächsten ab, um erst weitere Events freizuschalten, sich am Ende einer Serie dem Showdown zu stellen und schließlich für die World Series zu qualifizieren, wo mit dem Team Ravenwest ein alter Bekannter wartet und die Rennen etwas länger ausfallen. Dabei führt die Reise rund um den Globus: Neben klassischen Rennpisten wie Silverstone, Sepang International Circuit oder Indianapolis finden sich auch wieder einige Stadtkurse, darunter alte Bekannte wie San Francisco und Barcelona, aber auch attraktive Neuzugänge wie Havana. Zwar ist die Anzahl der Schauplätze überschaubar, doch dank zahlreicher Layouts in Kombination mit wechselnden Fahrtrichtungen, Witterungsbedingungen und Tageszeiten wird dennoch ein ordentlicher Umfang geboten.

Ab auf die Piste

Vor allem die Stadtkurse überzeugen grafisch mit einer ansprechenden Kulisse.

Zudem sehen insbesondere die Stadtkurse klasse aus. Wenn man z.B. bei Nacht durch die verschlungenen Straßen von Shanghai heizt und einen Blick auf die spektakuläre Skyline mit ihren Neonlichtern wirft, möchte man am liebsten anhalten, um den Moment noch weiter zu genießen.  Ebenso sehenswert sind die Regengüsse, auch wenn man leider auf ein dynamisches Wettersystem verzichtet hat. Nettes Detail am Rande: Die zahlreichen Passanten am Streckenrand reagieren sogar auf Unfälle und schrecken zurück, wenn man in die Bande knallt. Nur bei den überzogenen Lichteffekten hat man es teilweise etwas übertrieben, wenn man von der Sonne geblendet wird. Technisch überzeugt Grid mit einer sauberen Darstellung und einem guten Geschwindigkeitsgefühl. Nur darf man nicht den Fehler begehen, einen Blick in die Spiegel zu werfen, denn im Gegensatz zur flüssigen Bildrate auf der Strecke erwartet einen dort nur eine schlimme Ruckelorgie. Man sollte daher besser davon absehen, den optionalen Innenspiegel in den Anzeige-Optionen zu aktivieren, da er die Performance auf den Standard-Konsolen beeinträchtigen kann, wo die Bildrate ohnehin schon zu "nur" 30fps tendiert.   

Es gibt viel zu tun in der Karriere.


Breit gefächerter Fuhrpark

Als geistiger Nachfolger von DTM Race Driver bleibt Grid der alten Tradition treu und liefert in der Karriere ein Motorsportpaket, das verschiedene Klassen mit entsprechenden Fahrzeugmodellen umfasst. Neben Touring, Stock Cars, Tuning-Karossen und der GT-Serie warten außerdem eine Reihe von Veranstaltungen, die sich um das eSport-Team des zweifachen Formel-Eins-Weltmeisters Fernando Alonso drehen, der Codemasters auch als Berater zur Seite stand. Darüber hinaus gibt es Einladungs-Events, in denen man meist in vorgegebenen Boliden sein Können unter Beweis stellen muss. Entsprechend breit gefächert präsentiert sich der Fuhrpark: Angefangen bei kleinen Sportwagen wie dem VW Golf GTI oder Ford Focus TC-2 reicht die Auswahl von modifizierten Muscle Cars wie dem Dodge Challenger SRT über asiatische Tuner-Lieblinge wie den Honda S2000 bis hin zu noblen Renn-Karossen wie dem Ferrari 488 GTE oder Porsche 911 RSR. Selbst Alonsos Weltmeister-Wagen aus der Formel Eins, der Renault R26, hat den Weg ins Spiel gefunden und man darf sich in einem Showdown sogar höchstpersönlich mit dem Asturier duellieren. Mit Modellen wie dem alten Mini oder dem kultigen Ford GT40 finden sich zudem einige Klassiker der Motorsport-Historie in der überschaubaren, aber gut zusammengestellten Fahrzeugauswahl, die etwa 70 Wagen umfasst. Leider sind vor dem Kauf keine Probefahrten möglich, doch kann man sich für Rennen außerhalb der Karriere immerhin ein paar Modelle mieten, muss dafür aber auf einen Teil der Einnahmen verzichten.

Die Fahrzeuge sind zwar nicht gerade Hochglanz-Polygonmodelle, aber dafür hören sie sich klasse an.


Ein Ohrenschmaus

Leider sehen die Polygon-Modelle nur durchschnittlich aus und es mangelt den Boliden an Details. Vor allem die Innenräume sind grob gestaltet und die Instrumente in der Cockpitansicht teilweise erschreckend unscharf. Dafür klingen sie umso besser: Die Motoren röhren herrlich aggressiv und die Abmischung ist erste Sahne. Je nach Position der Aggregate dröhnen die Geräusche in einem 5.1.-Setup entweder aus den Front- oder Rear-Lautsprechern und selbst die gewählte Kameraperspektive wirkt sich auf den Klang aus. Ebenso wuchtig präsentieren sich Zusammenstöße und Unfälle. Schön auch, dass im Gegensatz zur Vorschau-Version jetzt auch die krachenden Fehlzündungen in Bild und Ton eingefangen werden. Nur auf einen Soundtrack wird im Rennen komplett verzichtet, so dass man die Motorenklänge voll und ganz genießen kann.

Die Setup-Optionen fallen eher mager aus: Zwar darf man an der Getriebeübersetzung, den Federn, Stoßdämpfern, Stabilisatoren und der Bremskraftverteilung schrauben, aber mit jeweils fünf Stufen pro Einstellung sind nur grobe Schritte möglich. Mehr braucht es aber auch nicht, denn zum einen ist man mit den Standardeinstellungen meist schon gut bedient und zum anderen tendiert die Fahrphysik ohnehin stärker in den Arcade-Bereich.

Setup Light

Selbst wenn man die Hilfen wie ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle ausschaltet oder innerhalb der fünf Stufen abmildert, reagieren die meisten Fahrzeuge immer noch recht gutmütig. Trotzdem erfordert das Fahren ohne die Unterstützung einen gefühlvollen Umgang mit dem Gaspedal, denn die Boliden brechen teilweise sehr schnell und unberechenbar aus, so dass sie sich nicht mehr abfangen lassen. Es ist relativ schwierig, hier den Grenzbereich auszuloten – das ist Project Gotham Racing seinerzeit besser gelungen, dessen Physik neben Forza Horizon nach wie vor den idealen Kompromiss zwischen Anspruch und Fahrspaß bildet. Obwohl diese Qualität hier nicht erreicht wird, fühlt man sich nach einer kleinen Eingewöhnung dennoch wohl hinter dem Steuer. Selbst mit dem Controller und auf nasser Piste hat man die Flitzer gut im Griff. Besitzer von Lenkrädern dürfen sich dagegen nicht nur auf ein ordentliches Force Feedback freuen, sondern mit dem entsprechenden Equipment sogar Kupplung und manuelle Handschaltung verwenden, um den Anspruch und die Authentizität etwas zu erhöhen.  

Die Setup-Anpassungen sind rudimantär, aber auch gar nicht nötig.


Weniger Vielfalt

Hinsichtlich der Spielmodi hat das neue Grid im Vergleich zu seinen Vorgängern aber leider an Vielfalt eingebüßt. Gab es damals noch Drift-Wettbewerbe, Touge-Duelle, Checkpunkt-Fahrten gegen die Uhr, Ausdauer-Events mit Reifenverschleiß oder Beschleunigungsrennen, beschränken sich die Veranstaltungen hier primär auf simpel gestrickte Standard-Rennen über kurze Distanzen. Um den Positionsduellen etwas mehr Dynamik zu bescheren, kämpft man in manchen Events nicht nur gegen einen automatisch bestimmten Rivalen, sondern kann zusätzlich den Unmut der anderen Piloten auf sich ziehen. Wer sich zu ungestüm durch das Feld pflügt, verwandelt seine Rempel-Opfer in Widersacher, die fortan mit noch härteren Bandagen kämpfen als ohnehin schon und dem Spieler schon mal mit voller Wucht in die Seite krachen, um sich für harsche Manöver zu rächen. Darüber hinaus profitieren Widersacher von einem deutlichen Gummiband-Effekt und lassen sich nicht so leicht abschütteln.

Richtig übel wird es, wenn man ausgerechnet seinem Teamkollegen in die Karre fährt, denn als Widersacher ignoriert er nach dem Zwischenfall fortan sämtliche Funkanweisungen, mit denen man ihn normalerweise in einen Angriffs- oder Verteidigungsmodus versetzen kann. Das Rumgezicke hält sich aber in Grenzen: Schon beim nächsten Rennen ist wieder alles vergeben und vergessen, so dass diese Rivalitäten leider nur kurze Momentaufnahmen darstellen. Wie in früheren Teilen wirkt der ganze Team-Aspekt hier ebenfalls künstlich aufgesetzt und ist daher ähnlich überflüssig wie der generelle Boxenfunk, bei dem man sich auch über die aktuelle Position und den Zustand des Wagens erkundigen kann.

Wer soll ins Team? Mit der Zeit schaltet man immer mehr Kandidaten frei.


Auf Partnersuche

Wie früher darf man sich seinen Teamkollegen aus einer Auswahl an Piloten aussuchen, die durch Aufstiege im Rangsystem stetig erweitert wird. Dabei unterscheiden sich die Fahrer hinsichtlich Faktoren wie Loyalität, dem allgemeinen fahrerischen Können sowie ihrem Einsatz bei Angriff und Verteidigung. Darüber hinaus ist jeder von ihnen auf eine Klasse spezialisiert. Je besser der Wunschkandidat, desto höher fallen die Vertragskosten und die abzutretenden Rennprämien aus. Da man sich nicht langfristig an Piloten bindet, kann man sie im Prinzip nach jedem Event beliebig austauschen. Eine wirkliche Bindung zu den angeheuerten Fahrern entsteht nicht. Wenn sie gut fahren, spülen sie halt zusätzliche Einnahmen in die Kasse, aber das war es dann auch.  

Das Sponsoren-Management gibt es nicht mehr, obwohl das System früher für schöne Zusatz-Herausforderungen gesorgt hat. Stattdessen findet sich jetzt eine große Liste an Zielen und Meilensteinen, die neben dem Abschluss von Events auch mehrstufige Auszeichnungen für Aktionen wie Windschattenfahren, saubere Kurven, Drift-Einlagen oder Überholvorgänge enthalten. Problem dabei: Im Gegensatz zu einem Gran Turismo Sport, das mit einem ähnlichen System arbeitet, sieht man in der Grid-Übersicht keinen Status zum Fortschritt bei den jeweiligen Meilensteinen. Man hat also beispielsweise keine Ahnung, wie viele saubere Kurven man bereits gefahren hat und noch fahren muss, um den Meilenstein zu erreichen. Die Bewertung des Fahrstils erfolgt pro Rennen in den drei Kategorien Speed, Technik und Mut, wobei man in der Endabrechnung nicht immer nachvollziehen kann, welche Aktionen in welchen Bereich eingeflossen sind und wie die Punktzahl am Ende zustande kam. Allerdings sind gute Leistungen hinter dem Steuer der Schlüssel, um weiter im Rang aufzusteigen. Zweifel gibt es, ob das System überhaupt richtig funktioniert: Trotz zahlreicher sauberer Abschnitte sowie massig Überholmanövern wurden viele „Fahrstil-Meilensteine“ schon in den kleinsten Stufen nicht in der Übersicht abgehakt und die Belohnungen blieben aus.      

Viel entgeht einem dabei nicht: Bei den Belohnungen, die man auch für den Abschluss von Events und Rangaufstiege erhält, handelt es sich vornehmlich um kosmetischen Firlefanz wie weitere Lackierungsmuster oder visuelles Zeug wie Bannerbilder, Hintergründe und Auszeichnungs-Symbole, mit denen man seine Spielerkarte designen kann. Für jemanden, dem dieser ganze Design-Schnickschnack gestohlen bleiben kann, halten sich Motivation und Freude über diese Art von Belohnungen in Grenzen. Selbst nach dem Sieg in den Showdown-Events wird man nur mit diesem belanglosen Kram abgespeist. Selbst die Erweiterung der Liste an potenziellen Teamkollegen entlockt mir eher ein Gähnen als Freudensprünge. Gut, dass nach den Rennen wenigstens noch Preisgelder ausgeschüttet werden, die man neben dem Anwerben von Piloten auch in den Kauf weiterer Fahrzeuge investieren kann und muss. Denn manche Events verlangen einen bestimmten Wagentyp, für dessen Anschaffung man gerade zu Beginn der Karriere einen gewissen Grind-Aufwand in Kauf nehmen muss, den man durch die Möglichkeit zum Wiederverkauf aber etwas entschärfen kann. Schöner und motivierender wäre es gewesen, neben all dem Kosmetik-Quatsch hin und wieder mit einem neuen Wagen belohnt zu werden.

Öde Belohnungen

Mit der Zeit erhält man als Belohnungen immer mehr Lackierungsmuster, mit denen man die Fahrzeuge individuell gestalten darf.


Sinnlose Qualifikation?

Apropos Quatsch: Die optionale Qualifikationsrunde, die man vor dem Rennen zur Verbesserung der Startposition absolvieren darf, kann man sich sparen. Tatsächlich bringt es mehr Nachteile, wenn man von der Pole Position losfährt und einen Start-Zielsieg hinlegt. Warum? Weil man hauptsächlich mit Dingen wie Überholmanövern, Zweikämpfen und Windschattenfahren Punkte für die Fahrer-Bewertung sammelt. Und die gibt es nicht, wenn man einsam an der Spitze fährt, sondern nur mitten im Getümmel. Ein weiterer Grund, warum man auf die Qualifikation pfeifen kann, ist der niedrige Schwierigkeitsgrad: Selbst auf der vierten von fünf Stufen war es meist problemlos möglich, sich innerhalb der wenigen Runden vom Ende des Feldes bis ganz nach vorne zu kämpfen. Anspruchsvoll sind höchstens die Duelle gegen Widersacher, aber Profis hinter dem Steuer werden bei Rennen gegen die KI schlichtweg unterfordert.  

Bis bei Grid trotz des vollständigen Schadensmodells ernsthaft etwas kaputt geht, muss man schon sehr viel dummes Zeug anstellen, um Auswirkungen auf das Fahrverhalten zu spüren. Visuell  machen die vielen Beulen, Kratzer und wackelnden Teile deutlich mehr her, obwohl die Zerstörung der Karosserie offenbar nur bis zu einem gewissen Punkt möglich ist. Komplett abfallende Komponenten wie Stoßstangen, Spiegel oder Spoiler darf man hier nur selten bewundern und viele Dinge bleiben auf magische Weise haften. Immerhin darf man in den Optionen einen potenziellen Totalschaden nach harten Einschlägen aktivieren. Ähnlich inkonsequent wie das Schadensmodell präsentiert sich das Strafsystem, das manchmal schon nach kleinen Abflügen neben die Strecke greift, bei manchen Abkürzungen dagegen beide Augen zudrückt, selbst wenn man sich dadurch Vorteile verschafft und viele Konkurrenten überholt. Schade zudem, dass man das Ausmaß der Verwarnungen erst nach der Zieldurchfahrt mit den addierten Strafzeiten erfährt.

Inkonsequentes Schadensmodell

Zack, schon haben wir wieder einen neuen Intimfeind - und dann ist es auch noch der Teamkollege...

Genau wie Unfälle lassen sich aber auch die Strafen mittels der optionalen Rückspulfunktion ungeschehen machen, deren Anwendung sich wahlweise auch beschränken oder sogar komplett deaktivieren lässt. Aber Achtung: Manchmal sorgt ein Bug dafür, dass Fahrfehler nicht rückgängig gemacht, sondern beim Rückspulen übernommen werden. Bricht der Wagen z.B. in einer Kurve aus und man spult auf die vorangegangene Gerade zurück, kann es passieren, dass man beim Wiedereinstieg ebenfalls umgehend die Kontrolle verliert, weil die Fahrphysik immer noch die vergeigte Kurve abbildet. Ein ärgerlicher Fehler, der sich teilweise auch auf die KI auswirkt, die beim Zurückspulen manchmal ebenfalls aus der Spur gerät. Hin und wieder sind Unfälle aber auch einem miserablen Skript geschuldet, das dafür sorgt, dass sich Fahrzeuge teilweise sogar auf gerader Strecke plötzlich wie aus dem Nichts überschlagen, um für einen künstlichen Zwischenfall zu sorgen. Andere Fahrfehler wie Dreher werden dagegen besser kaschiert und wirken natürlicher.           

Zwar gibt es im Spielerprofil einen separaten Menüpunkt für den Zugriff auf die Bestenlisten, aber im Rennalltag wird der Vergleich mit anderen Online-Fahrern und Freunden durch einen Anzeigefehler erschwert. Eigentlich sollte man nach jedem Rennen Zugriff auf die Bestenlisten der aktuellen Strecke bekommen. Dies geschieht allerdings nur sporadisch, weil der nötige Reiter zum Anwählen nach Rennende oft fehlt. Erst durch einen kleinen Trick und Umweg bekommt man Einblick in die Bestenlisten: Man muss einfach kurz die viel zu hektisch sowie unglücklich inszenierten Wiederholungen anwerfen und danach wieder zur Ergebnis-Übersicht zurückkehren – schon taucht der Reiter für die Bestenlisten auf.

Bestenlisten ohne Aussagekraft

Die Bestenlisten haben nur wenig Aussagekraft.

Viel erwarten sollte man dabei nicht: Im Gegensatz zu Titeln wie Forza Motorsport werden weder die verwendeten Fahrhilfen wie ABS sowie Traktions- und Stabilitätskontrolle noch der Einsatz der Rückspulfunktion markiert, wodurch die aufgestellten Zeiten keine sonderlich hohe Aussagekraft besitzen. Schade auch, dass man keine Geisterfahrzeuge anderer Spieler herunterladen oder sich direkt einen Rivalen für ein asynchrones Zeitfahr-Duell herauspicken darf. Es gibt nicht einmal einen dedizierten Spielmodus für klassisches Zeitfahren, bei dem man alleine seine Runden dreht.

Immerhin: In wenigen Ausnahmen stellt man sich innerhalb der Karriere einer Time Attack, wo nach drei Umläufen die schnellste Rundenzeit statt der Endposition zum Sieg führt. Allerdings ist man dabei nicht alleine auf der Strecke, sondern wird im schlimmsten Fall von den KI-Fahrern behindert. Nur im Modus „Freies Spiel“, wo man individuelle Veranstaltungen mit bis zu fünf Rennen oder Zeitangriffen aufsetzen darf, kann man die KI deaktivieren und als Alternative zur Rundenanzahl einen Countdown festlegen.

Zeitangriff als Mini-Variation

Bei Rennen durch die Dunkelheit erhellen Feuerwerke den Nachthimmel.


Simple Online-Rennen

Online dürfen sich im Mehrspieler-Modus bis zu 16 Fahrer messen. Neben einem Quickmatch-Event mit automatischer Zuweisung ist auch die Erstellung einer privaten Lobby möglich, in der man eigene Regeln zur Wagenklasse, Rundenanzahl, Rückblenden und dem Schadensmodell aufstellen kann. Darüber hinaus lässt sich das Feld auf Wunsch mit KI-Fahrern füllen und wie im freien Spiel umfassen die Events bis zu fünf Rennen. Lokale Duelle am geteilten Bildschirm sind dagegen leider nicht möglich.

Fazit

Grid konzentriert sich auf das Wesentliche: Rennen fahren! Zwar klappert man dadurch im Prinzip nur eine Rennveranstaltung nach der anderen innerhalb der umfangreichen Karriere ab, doch sorgen sowohl die Schauplätze mit ihren zahlreichen Layout-, Wetter- und Tageszeit-Varianten als auch die unterschiedlichen Klassen mit ihrem breit gefächerten Fuhrpark für Abwechslung. Trotzdem stellt sich bei der Beschränkung auf Einzelrennen und Time Attack irgendwann eine gewisse Ermüdung ein - frühere Teile haben einfach mehr Variation geboten. Der Fokus auf Kosmetik-Kram bei Belohnungen hat sich zudem negativ auf meine Motivation ausgewirkt: Mir ist das Aussehen meiner dämlichen Spielerkarte genauso egal wie das Lackierungsmuster meines Boliden! Vielleicht hätte man das alte Sponsoren-System beibehalten sollen, um für zusätzliche Anreize und Herausforderungen zu sorgen, anstatt Ziele und Meilensteine in eine unübersichtliche Liste auszukoppeln, die genauso wenig Aussagekraft besitzt wie die Bestenlisten, für die es nicht einmal mehr einen separaten Zeitfahren-Modus für asynchrone Duelle gibt. Das Fahren mit seinem deutlichen Arcade-Touch macht zwar ordentlich Laune, aber die KI lässt sich trotz Nemesis-Keilereien zu leicht übertölpeln und das Strafsystem wirkt ähnlich inkonsequent wie das lasche, aber visuell ansprechende Schadensmodell. Dem Team-Aspekt kann ich mit seinem aufgesetzten Befehlssystem und jederzeit austauschbaren Kollegen immer noch nichts abgewinnen. Deshalb hätte ich persönlich bei diesem überflüssigen Feature als erstes die Schere angesetzt anstatt die Spielmodi zusammenzustreichen. Am Ende bleibt Grid ein unterhaltsamer, aber für meinen Geschmack etwas zu spartanisch ausgestatteter Arcade-Racer, der sich bestens für eine Runde zwischendurch eignet, aber auf lange Sicht zu wenig Motivation und Abwechslung bietet. 

Grid konzentriert sich auf das Wesentliche: Rennen fahren! Zwar klappert man dadurch im Prinzip nur eine Rennveranstaltung nach der anderen innerhalb der umfangreichen Karriere ab, doch sorgen sowohl die Schauplätze mit ihren zahlreichen Layout-, Wetter- und Tageszeit-Varianten als auch die unterschiedlichen Klassen mit ihrem breit gefächerten Fuhrpark für Abwechslung. Trotzdem stellt sich bei der Beschränkung auf Einzelrennen und Time Attack irgendwann eine gewisse Ermüdung ein - frühere Teile haben einfach mehr Variation geboten. Der Fokus auf Kosmetik-Kram bei Belohnungen hat sich zudem negativ auf meine Motivation ausgewirkt: Mir ist das Aussehen meiner dämlichen Spielerkarte genauso egal wie das Lackierungsmuster meines Boliden! Vielleicht hätte man das alte Sponsoren-System beibehalten sollen, um für zusätzliche Anreize und Herausforderungen zu sorgen, anstatt Ziele und Meilensteine in eine unübersichtliche Liste auszukoppeln, die genauso wenig Aussagekraft besitzt wie die Bestenlisten, für die es nicht einmal mehr einen separaten Zeitfahren-Modus für asynchrone Duelle gibt. Das Fahren mit seinem deutlichen Arcade-Touch macht zwar ordentlich Laune, aber die KI lässt sich trotz Nemesis-Keilereien zu leicht übertölpeln und das Strafsystem wirkt ähnlich inkonsequent wie das lasche, aber visuell ansprechende Schadensmodell. Dem Team-Aspekt kann ich mit seinem aufgesetzten Befehlssystem und jederzeit austauschbaren Kollegen immer noch nichts abgewinnen. Deshalb hätte ich persönlich bei diesem überflüssigen Feature als erstes die Schere angesetzt anstatt die Spielmodi zusammenzustreichen. Am Ende bleibt Grid ein unterhaltsamer, aber für meinen Geschmack etwas zu spartanisch ausgestatteter Arcade-Racer, der sich bestens für eine Runde zwischendurch eignet, aber auf lange Sicht zu wenig Motivation und Abwechslung bietet.

Pro

  • gelungene Fahrphysik mit Fokus auf Arcade
  • umfangreiche Karriere...
  • ansprechender und breit gefächerter Fuhrpark
  • gute Mischung aus Stadt- und Rennkursen
  • intensive Positionsduelle
  • volles Schadensmodell...
  • Strafsystem bei Abkürzungen...
  • Nemesis-System sorgt für Dynamik
  • flüssige Darstellung und gutes Geschwindigkeitsgefühl
  • ansprechende Kulisse (vor allem bei Stadtkursen)
  • Auswahl an Leihwagen
  • röhrende und gut abgemischte Motorenklänge
  • Tag- und Nachtrennen
  • verschiedene Witterungsbedingungen
  • gute Steuerung
  • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bei Lackierungen
  • ordentliches Force Feedback
  • optionale Fahrhilfen
  • optionales Setup
  • optionale Qualifikationsrunde
  • viel freischaltbarer Kosmetik-Kram
  • große Auswahl an potenziellen Teamkollegen mit verschiedenen Stärken und Schwächen
  • eigene Online-Events mit bis zu fünf Stationen
  • Online-Starterfeld lässt sich mit KI auffüllen

Kontra

  • Team-Aspekt wirkt aufgesetzt
  • ...die aber nur sehr simpel gestaltet ist
  • keine Rennen am geteilten Bildschirm möglich
  • keine aussagekräftigen Bestenlisten
  • nur wenige Spielmodi (z.B. kein separates Zeitfahren)
  • ...das aber sehr, sehr gutmütig ausfällt
  • ...aber inkonsequent
  • katastrophale Ruckel-Darstellung in Rück
  • und Außenspiegeln
  • mitunter arg künstlich geskriptete KI-Unfälle
  • kein dynamisches Wettersystem
  • mitunter arg übertriebene Licht
  • und Blendeffekte
  • eingeschränkte Darstellung von Schäden
  • keine Sponsoren-Herausforderungen mehr
  • Gummiband-Tendenzen (auch durch Nemesis-System)
  • relativ niedriger Schwierigkeitsgrad (selbst in höheren Stufen)
  • Freischalt-Kram nicht sonderlich motivierend
  • keine Boxenstopps
  • sehr rempelfreudige KI
  • mies und hektisch inszenierte Replays (nicht speicherbar)
  • z.T. fehlerhafte Rückspulfunktion
  • keine Testfahrten vor Wagenkauf möglich
  • kein (optionaler) Soundtrack
  • fehlende Infos zum Status der Meilensteine
  • überflüssiger Boxenfunk

Wertung

XboxOne

Grid konzentriert sich auf das Wesentliche: Rennen fahren! Alles, was darüber hinausgeht oder für zusätzliche Motivation sowie Abwechslung sorgen könnte, kommt dagegen zu kurz.

PlayStation4

Grid konzentriert sich auf das Wesentliche: Rennen fahren! Alles, was darüber hinausgeht oder für zusätzliche Motivation sowie Abwechslung sorgen könnte, kommt dagegen zu kurz.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Bonus-Wagen in Ultimate Edition verkürzen Spielzeit und Grind.
  • Season Pass, dessen Inhalte keine bzw. nur minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
  • Käufe können minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
Kommentare
Palace-of-Wisdom

Gibt's ein ps5 Upgrade? Finde nichts im Netz.

vor 3 Jahren
*B-Money*

Dem pflichte ich bei Strecken Auswahl ist mager, bei den Autos stört mich das gar nicht wirklich, wenn ich Auto Auswahl brauche, tröste ich mich ggf. mit Forza Horzion, da kann ich auch direkt super Umfangreich Tunen bzw. Teile verbauen.

Bei den Strecken, ist das für mich was anderes, auch wenn zunächst irgendwie erfrischend, das die Basis Strecken mal etwas anders von der Zusammenstellung her sind, so fehlen mir nun doch meine Favoriten.

Hätte super gerne: Nürburgring; Bathurst; Franchorchamps; und Laguna Seca...

vor 5 Jahren
Ernesto Heidenreich

Auf der Strecke ist das Spiel wirklich gut, Steuerung mit dem PS4 Controller perfekt. Nur die Anzahl der Strecken ist mau und somit wird die Karriere irgendwann langwierig.

Aber neue Strecken sollen ja kostenlos nachgereicht werden.
Bin gespannt !

vor 5 Jahren
Dat Scharger

Mal was anderes, weiß jemand was genaueres über die kommenden Zusatzinhalte??? Würde mich schon sehr Interessieren ob da noch was an zusätzlichem Strecken Content kommt???
Also soweit ich gelesen habe, sollen Strecken noch kostenlos nachgereicht werden. Von kostenpflichtigen DLCs weiß ich aber nichts.

vor 5 Jahren