Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout - Test, Rollenspiel, PC, Switch, PlayStation4
Bauerntochter Ryza bzw. Reisalin Stout, wie sie eigentlich heißt, lebt auf einer kleinen Insel namens Kurken, wo sie ein behütetes Dasein fristet, während sie insgeheim davon träumt, große Abenteuer zu erleben. Und eines Tages greift sie die Gelegenheit beim Schopf, kapert mit ihren Freunden Tao und Lent ein verlassenes Ruderboot und macht sich heimlich auf den Weg Richtung Festland, wo sie eine schicksalhafte Begegnung auf den Pfad der Alchemie bringt.
Bauer sucht Abenteuer
Finden die Experimente anfangs noch in Ryzas Kinderzimmer statt, zimmern die drei später aus einer verfallenen Behausung im Wald ein eigenes Atelier, wo sie ungestört schalten und walten können. Während Ryza in ihrem Kessel verschiedenste Zutaten vermischt, übersetzt Tao alte Schriften und Lent widmet sich seinem Kampftraining. Darüber hinaus kann man das Atelier dieses Mal auch individuell umgestalten.
Zu den Waffen!
Die Auseinandersetzungen laufen dabei neuerdings in Echtzeit ab und wirken mit ihrer Active-Time-Battle-ähnlichen Struktur wesentlich moderner und dynamischer. Dank automatisch agierender Teamgefährten kann man sich allerdings auf einen Akteur konzentrieren und bei Bedarf zu einem der beiden Mitstreiter wechseln. Zudem können Formationen und Rollen angepasst, KI-Ausrichtungen im Nu geändert und Charaktere ausgetauscht werden, während eine Aktionsleiste stets darüber informiert, wer wann am Zug ist.
Taktik und Timing
Darüber hinaus kann man zuvor ausgerüstete Kampfobjekte benutzen oder mit passenden Aktionen spezielle Folgeangriffe von Teammitgliedern initiieren, während man ein Auge auf elementbasierte Schwächen und Resistenzen hat. Doch auch wenn die neuen Echtzeit-Kämpfe Laune machen, so hätte man das Kampfgeschehen doch zumindest bei der Aktionswahl pausieren können, um keine unnötige Hektik und Fehlentscheidungen aufkommen zu lassen.
Stark gewandelt hat sich auch das Crafting-System, bei dem man nun über das Platzieren von Zutaten in passende Waben weitere Waben öffnen und so nicht nur Objektmerkmale und -qualität verändern, sondern auch aktiv neue Rezepte freischalten kann. Das Grundprinzip, mit gesammelten Zutaten und Rezeptvorlagen Gegenstände mit maßgeschneiderten Eigenschaften herzustellen, bleibt allerdings unverändert. Zeitdruck gibt es dabei keinen - auch nicht bei Story-relevanten Produktionen.
Neuer Alchemie-Baukasten
Die Charakterentwicklung geht weitestgehend automatisch vonstatten. Mit der Wahl der Ausrüstung kann man aber nicht nur Charakterwerte, sondern auch Charakterrollen maßgeblich mitbestimmen. Hinzu kommen persönliche Zielvorgaben, die bei Erreichen neue Fertigkeiten und andere Verbesserungen freischalten. Auch Nebenquests sind wieder persönlicher gestaltet und damit relevanter, obwohl die Inszenierung der Geschichten und Aufgaben nach wie vor Luft nach oben hat.
Persönliche Note
Fazit
Atelier Ryza: Ever Darkness & The Secret Hideout geht sowohl inhaltlich als auch spielerisch neue Wege. Nach dem Abschluss der Mysterious-Trilogie durch Atelier Lydie & Suelle sowie dem Arland-Comeback durch Atelier Lulua und dem Jubiläumsableger Nelke & The Legendary Alchemists bietet der jüngste Spross der alchemistischen Rollenspielsaga endlich wieder ein frisches Szenario mit neuen Schauplätzen und Gesichtern. Aber auch spielerisch weht ein frischer Wind durch die mittlerweile mehr als 20-jährige Seriengeschichte. Vor allem das neuerdings auf Echtzeit getrimmte Kampfsystem sticht heraus. Und bis auf die Tatsache, dass das Kampfgeschehen selbst bei Skill- und Item-Auswahlen nicht pausiert, macht die Umstellung dank interessanter Automatismen und Verkettungen durchaus Laune. Das Crafting hat sich ebenfalls mehr als sonst üblich gewandelt, auch wenn die eigentlichen Säulen unverändert blieben. Aber allein das aktive Herausfinden neuer Rezepte verdient Lob. Gefallen hat mir auch, dass man sein eigenes Atelier individuell umgestalten kann. Bei Inszenierung, Technik, Lokalisierung und Systemanpassung gibt es hingegen nach wie vor Luft nach oben.
Pro
- dynamische Echtzeit-Kämpfe...
- neues, facettenreiches Crafting-System
- individuell gestaltbares Atelier
- motivierende Beutehatz
- praktische Schnellreiseoptionen und Enzyklopädien
Kontra
- ...die leider selbst bei Menüauswahlen nicht pausieren
- mäßige Technik und Inszenierung
- teils sehr kleine Schrift (vor allem im Handheld-Modus)
- ausschließlich englische Texte und japanische Sprachausgabe
- keine Touch-Unterstützung
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.