Xbox One Elite Controller Series 2 - Test, Hardware, PC, XboxOne

Xbox One Elite Controller Series 2
04.11.2019, Michael Krosta

Test: Xbox One Elite Controller Series 2

Baukasten-Controller 2.0

Der Elite Controller für die Xbox One zählt bis heute qualitativ zu den besten Eingabegeräten und überzeugt neben einer herausragenden Verarbeitung durch zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. Trotzdem will sich Microsoft mit dem Nachfolger noch weiter steigern: Ob der Xbox One Elite Controller Series 2 (ab 152,68€ bei kaufen) das Zeug zur neuen Referenz hat, klären wir im Hardware-Test.

Auf den ersten Blick scheint sich nicht viel verändert zu haben: Genau wie der Vorgänger wird auch die zweite Auflage des Elite Controllers in einem robusten Stoff-Case mit Reißverschluss geliefert und bietet das typische Layout der Microsoft-Controller. Folglich bleiben die beiden Analogsticks asymmetrisch angeordnet und es finden sich alle Tasten, die man von dem Standard-Modell kennt. Neu ist auf der Oberseite lediglich ein weiterer Knopf, der mittig und unterhalb von Menü und View platziert wurde. Er dient aber lediglich dazu, zwischen den Profilen umzuschalten, von denen sich neben dem Standard-Setup drei weitere direkt im Controller speichern lassen. Zudem hat man die Gummierung der Griffflächen auf die Oberseite erweitert. Durch den rundum gummierten Griff bietet der Controller einen noch besseren Halt. Zudem bietet er einen weiteren großen Vorteil, der weniger ins Auge springt: Im Gegensatz zum ersten Elite-Controller bietet die Fortentwicklung mit Series 2 eine Bluetooth-Unterstützung und lässt sich dadurch auch endlich an anderen Geräten abseits der Xbox-Umgebung verwenden. Offiziell unterstützt werden zwar nur Xbox One und PCs mit Windows 10, aber dank Bluetooth lässt sich der Controller z.B. auch an Android-Tablets nutzen.

Der bessere Zwilling?

Im Sortiment befinden sich mehrere Analogstick-Varianten, Wippen, Digikreuz und die alternative Scheibe.
Wie beim Vorgängermodell sind selbstverständlich auch hier wieder zahlreiche individuelle Anpassungen möglich. Das gilt nicht nur für softwareseitiges Tuning für die Profile, wo man z.B. die Ansprechkurven der Sticks verändern oder die Funktionen der Knöpfe umbelegen darf. Selbst Sprachbefehlen von Kinect können beim Elite Controller 2 mit der Xbox Zubehör-App Tasten zugewiesen werden. Doch auch die Hardware lässt sich wieder auf individuelle Wünsche und Vorlieben abstimmen: Wem die Standard-Analogsticks nicht zusagen, tauscht sie einfach gegen andere Varianten aus. Im Lieferumfang ist z.B. ein zweites Paar an konkaven Kappen enthalten, die bei gleicher Höhe deutlich größer ausfallen und so mehr Platz für den Daumen bieten. Ebenfalls wieder mit dabei ist eine Variante, bei der die Original-Kappe auf einem längeren Schaft platziert wurde. Dieser erhöhte Stick ist aber genauso ein Einzelstück im Sortiment wie die konvex geformte Kappe, für die es keine Gegenstücke für den zweiten Analogstick gibt – schade.

Komplette Anpassung

Neuerdings lässt sich auch die Spannung der Analogsticks mit einem Werkzeug verändern.
Die Analogsticks hinterlassen dank ihres Metall-Schafts einen robusten Eindruck und sitzen mit der Hilfe von Magneten bombenfest. Sie lassen sich nicht nur austauschen, sondern mit Hilfe des mitgelieferten Werkzeugs darf sogar die Spannung in drei Stufen verstellt werden. Folglich kann man dadurch verändern, wie viel Widerstand man beim Bedienen der Analogsticks spüren möchte.

Das Digitalkreuz lässt sich ebenfalls wieder gegen eine leicht gewölbte Scheibe austauschen, die im Gegensatz zum ersten Modell jetzt schwarz gefärbt ist und vor allem in Fighting Games mit vielen Halbkreis-Bewegungen Vorteile bietet.

Die vier Schaltwippen sind ebenfalls wieder mit von der Partie und lassen sich wahlweise an den vier vorgesehenen Öffnungen an der Unterseite des Controllers anbringen. In der App lassen sie sich mit den gewünschten Funktionen belegen. In erster Linie dürfen sie gerade von professionellen Spielern vor allem in Shootern wieder für Aktionen wie Nachladen oder Springen eingesetzt werden, so dass der rechte Daumen quasi immer auf dem Analogstick verbleiben kann. Auch bei Rennspielen erweisen sich die Wippen als angenehme Ergänzung, falls man sie beim manuellen Getriebe für die Schaltung nutzt. Im Eifer des Gefechts kann es zwar je nach Verwendung der kurzen oder längeren Wippen immer noch passieren, dass man sie aus Versehen betätigt, aber die guten Druckpunkte dürften dafür sorgen, dass dieser unerwünschte Nebeneffekt nur selten auftritt. Tatsächlich ist es vor allem eine Sache der Gewöhnung, die praktischen Wippen in die eigene Spielerfahrung einzubinden. Trotzdem gut, dass Microsoft den Nutzern auch die Option gibt, komplett auf den Zusatz zu verzichten.

Schaltwippen und Trigger-Verkürzung

Die Ladestation schmiegt sich an die Unterseite des Controllers.
Die Wege der Analogtrigger lassen sich erneut mittels eines Schalters auf der Unterseite für jede Seite separat verkürzen. Verglichen mit dem Vorgänger-Modell hat man der Serie 2 aber einen weiteren Zwischenschritt spendiert, während man die Analogtrigger bei der kürzestes Einstellung quasi in digitale Knöpfe verwandelt. So können z.B. Racing-Fans immer noch wunderbar den analogen Spielraum für Gas und Bremse nutzen, während Spieler von Shootern durch das Verkürzen der Wege flotter feuern und sich dadurch vor allem in kompetitiven Partien durchaus leichte Vorteile verschaffen können.      

Hatte man beim Vorgänger noch die Wahl zwischen der Verwendung eines separat erhältlichen Akku-Packs oder handelsüblicher AA-Batterien aus dem Lieferumfang, kommt der Elite Controller Series 2 mit einem fest verbauten Akku daher, der nach Angaben von Microsoft etwa 40 Stunden Energie liefern soll. In der Verpackung findet sich daher auch eine kleine Ladestation, die sich dank Magnetkräften an die Unterseite des Controllers schmiegt. Nettes Detail am Rande: Man kann den Controller auch laden, während er sich im geschlossenen Case befindet. Denn an der Rückseite der Aufbewahrungsbox befindet sich ein kleiner Gummiverschluss, hinter dem sich ein Schacht für den Kabelanschluss zur Ladestation im Inneren verbirgt. Das benötigte USB-C-Kabel ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten und fällt mit einer Länge von etwa 2,7 Meter sogar recht üppig aus, so dass man zur Not auch bei leerem Akku mit einer Kabelverbindung weiterspielen könnte.

Akku statt Batterien

Die Wege der Analogsticks lassen sich per Schalter verkürzen. Hinzugekommen ist eine weitere Abstufung.
Trotzdem ist der fest verbaute Akku ein zweischneidiges Schwert – vor allem angesichts der Tatsache, dass die Leistung früher oder später nachlassen wird und sich der Akku genau wie bei den meisten modernen Handy-Modellen nicht mehr einfach austauschen lässt. Daher hätte ich es besser gefunden, wenn man den Leuten weiterhin die Wahl gelassen hätte, ob sie ein offizielles Battery-Pack, Akku-Batterien oder Standard-Batterien verwenden wollen.

Fazit

Von allen Controllern, die ich bisher ausprobiert habe, verwende ich den Xbox One Elite Controller immer noch am liebsten. Das wird sich jetzt ändern: Denn der Xbox Elite Wireless Controller Series 2 schafft es tatsächlich, seinen exzellenten Vorgänger zu übertreffen! Dank der Rundum-Gummierung der Griffe liegt er noch besser in der Hand und die Einstellung der Analogstick-Spannung erweist sich als willkommene und sinnvolle Zugabe zu all den übrigen Anpassungen, die man durch die Software und Modifikationen direkt an der Hardware vornehmen kann – so z.B. bei den analogen Triggern, deren Wege sich in zwei Stufen verkürzen lassen. Auch die Bluetooth-Unterstützung ist prima, zählte sie doch zu den Features, die man beim Vorgänger-Modell vermisst hat. Schade nur, dass Microsoft nicht alle Stick-Varianten als Paar ins Sortiment gepackt hat. Der Umstieg auf einen fest verbauten Akku ist zudem ein zweischneidiges Schwert: Was Microsoft gerne als Vorteil verkauft, kann man angesichts der irgendwann nachlassenden Kapazität und mangels einfacher Austauschmöglichkeiten durchaus als Makel ansehen. Die UVP von satten 180(!) mögen zwar für die herausragende Verarbeitungsqualität und den gebotenen Umfang einschließlich Ladestation angemessen sein, aber potenzielle Käufer dennoch ins Grübeln bringen oder sogar abschrecken. Immerhin: Man investiert nicht nur in die Gegenwart, sondern auch in die Zukunft, denn das gute Stück wird sich auch im Zusammenspiel mit Xbox Scarlett nutzen lassen. Ungeachtet der möglichen Überschreitung der roten Linie beim Budget muss man aber festhalten, dass es sich hier schlichtweg um ein feines Stück Hardware handelt. Es gibt abseits von Spezial-Equipment wie Lenkrädern derzeit jedenfalls keinen Controller, den ich lieber in den Händen halten würde, als den Xbox Elite Wireless Controller Series 2!

Wertung: sehr gut

Wertung

PC

Mehr Anpassungen, mehr Funktionen, mehr Qualität: Microsoft übertrifft mit dem Series 2 nicht nur den exzellenten Vorgänger, sondern liefert einen der besten und hochwertigsten Controller überhaupt!

XboxOne

Mehr Anpassungen, mehr Funktionen, mehr Qualität: Microsoft übertrifft mit dem Series 2 nicht nur den exzellenten Vorgänger, sondern liefert einen der besten und hochwertigsten Controller überhaupt!

Kommentare
casanoffi

Sorry für die Grabschändung ^^

Hab mir den Controller nun endlich auch besorgt (falls jemand interessiert ist, aber keine 150 für ein gebrauchtes Modell auf ebay auszugeben, welches aussieht, als hätte es jemand im Hintern gehabt - man kann den einfach im Microsoft Store bestellen).

Der liegt schon verdammt geil in der Hand und die Pedals am Rücken sind genial.
Dass der Akku fest verbaut ist, ist schade, aber im Ernstfall kann man den Controller via Kabel nutzen.

Was mich aber wirklich ärgert ist, dass nur ein konvex geformtes Cap dabei ist.
7 konkave, aber nur 1 konvex. Da fühl ich mich dann doch ein wenig auf den Arm genommen...
Zumal ich die konvexen viel lieber mag, weil die mir nicht so in die Daumen drücken.

vor 3 Jahren
Flux Capacitor

Das Problem mit den Elite Dingern ist, dass wen man sich einmal daran gewöhnt hat, die Standard Controller wie billige China Kopien wirken. An meinem Series 1 hat sich schon länger der Gummi gelöst, aber dennoch liegt der noch besser in der Hand

Aber ja, MS muss das Qualitätsmanagement in den Griff bekommen. Nur weil da einige Controller einen Test durchlaufen wo Roboter unzählige male drücken, bedeutet dies noch lange nicht dass es keine Material Schwächen gibt. Nun, man hat ja Garantie, aber dennoch ärgerlich bei dem Preis!

vor 4 Jahren
Oynox

Ich benutze so ziemlich seit die Xbox One erschienen ist das offizielle Play & Charge Kit, damit ich auch beim Zocken laden, bzw. beim Laden zocken kann und erst jetzt fängt langsam an die Kapazität zu schwächeln. Aber selbst das lässt sich jetzt einfach beheben, wenn ich ein neues kaufen würde. Die Möglichkeit entfällt ja leider beim Series 2 Controller.

Auf jeden Fall werde ich noch ein paar Wochen/Monate warten, bis Microsoft die Kinderkrankheiten des Controllers beseitigt hat. Mittlerweile hat man es auch offiziell bestätigt, da es haufenweise Beschwerden zu nicht registrierten A/B/X/Y Knopfdrücken, Stick-Drift und hackenden Knöpfen gegeben hat. Für 180 EUR will ich mir die Probleme auf jeden Fall sparen.

vor 4 Jahren
Hightower76

Vielen Dank, Flitzpiepe

Ich finde von Astro keine Controller. Nur Headsets. [...]
Guckst du hier:
https://www.notebookcheck.com/Astro-C40 ... 301.0.html

vor 4 Jahren