The Ninja Saviors: Return of the Warriors - Test, Arcade-Action, Switch, PlayStation4

The Ninja Saviors: Return of the Warriors
19.12.2019, Matthias Schmid

Test: The Ninja Saviors: Return of the Warriors

Cyborg-Ninjas retten die Welt

Ein Spiel wie ein Bud-Spencer- und Terence-Hill-Film - nur eben mit Cyber-Ninjas. Was nach stumpfsinnigem B-Movie-Trash klingt, entpuppt sich als spielerisch ausgefeilte 2D-Action - hier kommt unser Test zu The Ninja Saviors: Return of the Warriors (ab 14,99€ bei kaufen).

Um zu verstehen, was das Natsume-Team Tengo Project den Spielern da vorsetzt, ist eine kleine Zeitreise angebracht: 1987 erregte der Space-Invaders-Erfinder Taito Aufsehen in der Spielhalle. Deren Unterwasser-Shooter Darius und die Schlägerei The Ninja Warriors sorgten mit Breitbild-Darstellung für offene Münder - das Bildverhältnis betrug sagenhafte 3,85 zu 1. Dass gerade The Ninja Warriors spielerisch keine Bäume ausriss, sollte man aber nicht verschweigen. Besser machte es der Super-Nintendo-Nachfolger Ninja Warriors - The New Generation, entwickelt von Natsume. Logischerweise verzichtete das Konsolenspiel auf das ausgefallene Bildformat des Arcade-Vorgängers - dafür sorgten eine größere Aktionspalette und drei spielbare Figuren für Tiefgang. Und dieses SNES-Spiel gibt es nun als Remake: The Ninja Saviors: Return of the Warriors.

Action alter Schule

Blondschopf gegen Anzugträger und Roboter - so sieht das Spiel übrigens mit Scanlines aus.
Wie schon vor zwei Jahren, als Natsume die 16-Bit-Ballerei Wild Guns grafisch wie spielerisch kompetent ins neue Jahrtausend hievte, bekamen auch die Cyber-Ninjas eine optische Generalüberholung spendiert: Das Bildformat füllt euren 16:9-Schirm zwar nicht ganz aus, wer im Menü jedoch eine kleine (kaum störende) Bildstreckung einstellt, der freut sich über eine Vollbild-Darstellung; zudem sind neun verschiedene Scanline-Optionen an Bord. Interessantes Detail am Rande: Stellt man in den „Display Settings“ (es gibt nur englische Texte) außerdem „Effect Color“ auf „on“, bekommt man rotes statt grünes Blut.

Drei kybernetisch aufgemotzte Ninjas schauen mich im „Player Select“-Bildschirm böse an: Der schlicht „Ninja“ betitelte Kampfkoloss zur linken ist bärenstark, kriegt aber keinen Kicksprung auf die Kette; stattdessen traktiert er seine Feinde mit Wrestling-Manövern und wuchtigen Dash-Tritten vor die Brust. Die Allrounderin Kunoichi (schon im Arcade-Original verfügbar) ist nicht nur flinker, sondern auch eleganter in der Luft. Kamaitachi zur rechten schließlich könnte die richtige Wahl für Einsteiger sein - er schlägt trotz großer Reichweite sehr schnell zu und hat eine Spezialattacke, die nach hinten zielt. Für wen man sich auch entscheidet, mit planlosem Knopfdrücken, das z.B. in Final Fight durchaus erfolgversprechend sein kann, kommt man in The Ninja Saviors: Return of the Warriors nicht weit. Die Figuren wirken anfangs behäbig und limitiert, entfalten ihr volles Potenzial aber, wenn man die Move-Listen studiert und trainiert. Dann gleicht das Zuhauen, Blocken, Ausweichen und Greifen fast schon einem elegant choreografierten Ballett - nur eben einem mit Ninja-Terminatoren, die gerade die Welt retten.

Qual der Wahl

Bosskampf mit Recycling-Beigeschmack: Diesen Kolossen begegnet man mehrfach im Spiel.
Anders als in den meisten Sidescroll-Prüglern spielt sich die Handkanten-Action auf einer 2D-Ebene ab - feindlichen Angriffen durch Schritte in die Tiefe zu entgehen, ist nicht drin. Entsprechend erstaunlich ist es, dass der Titel (auch im Zweispieler-Modus) trotz großer Gegner-Sprites und vielen Feinden gleichzeitig nicht zu einem stupiden Dauergeholze verkommt. Zum taktischen Tiefgang trägt auch die sich automatisch füllende Spezialenergie-Leiste am unteren Bildrand bei: Werdet ihr nämlich zu Boden geworfen, leert sie sich urplötzlich. Da kann ein gut getimter Block schon mal lebensrettend sein, wenn euch das die nötige Sekunde verschafft, bis die Leiste voll ist und ihr sie in eine Smartbomb verwandelt; alternativ lassen sich mit einer vollen Leiste drei, vier weniger starke, aber trotzdem klug einsetzbare, charakterspezifische Spezialattacken auslösen - z.B. ein Shuriken-Wurf oder ein Nunchaku-Schlag mit enormer Reichweite.

Kamaitachi ist dank seiner Schnelligkeit und Reichweite eine gute Charakterwahl.
Die Feinde in The Ninja Saviors: Return of the Warriors sind stark animiert und gezeichnet, aber nicht sonderlich einfallsreich: Es geht gegen Dreimeter-Cyborgs, Soldaten, Kung-Fu-Meister, Drohnen und verrückte Wissenschaftler - da ist er also wieder, der gute B-Movie-Charme. Man kann das Spiel übrigens in 90 Minuten durchzocken. Wer jedoch die Zusatzfiguren Yaksha und Raiden (beide wieder mit angenehm unterschiedlichen Fähigkeiten) freispielen möchte, der muss mehr Zeit einplanen. Und den Soundtrack des Spielhallen-Originals gibt es gratis obendrauf. Leider gilt das nicht für das 1987er Spiel - obwohl es digital im Rahmen der „Arcade Archives“-Reihe auf Switch und PS4 einzeln erhältlich ist.

Fazit

Ich hatte mich richtig auf dieses Remake gefreut und wurde nicht enttäuscht. Tengo Project liefern technisch vorzügliche Arbeit ab: The Ninja Saviors: Return of the Warriors sieht alt aus, fühlt sich aber nicht so an. Sprites und Hintergründe sind ein Hingucker für Pixelfans und die Spielbarkeit überzeugt mit Move-Vielfalt sowie taktischem Tiefgang. Natürlich ist der Titel trotzdem „nur“ ein zweistündiges Faustfest, das manchen Boss recycelt und dessen Geschichte auf den vielzitierten Bierdeckel passt - wer mit dem Genre der Sidescroll-Klopper aber etwas anfangen kann, wird erstaunt sein, wie viel Spielspaß sich auf einer 2D-Ebene verbirgt. Zudem sind die Spielfiguren und der Soundtrack wirklich ziemlich cool!

Pro

  • fünf spielerisch unterschiedliche Figuren
  • Time-Attack- und Hard-Modus
  • große Aktionsvielfalt auf nur einer 2D-Ebene
  • wunderschöne Gegnersprites und Hintergründe
  • sieht auch in 16:9 sehr ordentlich aus
  • Zweispieler-Modus fetzt
  • reichlich Scanline-Optionen

Kontra

  • auf normal fix durchgespielt
  • zwei, drei unfaire Stellen
  • manche Zwischenbosse kommen mehrfach
  • trotz Move-Vielfalt ein monotones Spielprinzip

Wertung

Switch

Ein Muss für Fans seitlich scrollender Prügelaction - repetitive, aber spielerisch ausgefeilte Non-Stop-Schlägerei vor sehenswerter Retro-Kulisse.

PlayStation4

Ein Muss für Fans seitlich scrollender Prügelaction - repetitive, aber spielerisch ausgefeilte Non-Stop-Schlägerei vor sehenswerter Retro-Kulisse.

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Kommentare
Robstah

OT, aber ist das Absicht, dass mich ein Klick auf die Screenshots nicht zum jeweiligen Screenshot bringt, sondern immer nur zur Startseite der Screenshotgallery, wo ich besagten Shot dann selbstständig raussuchen und durch nen Klick endlich vergrößern kann?
Ja, ist irgendwie schon immer so... Deshalb klick ich auch keine Screenshots mehr an.

vor 4 Jahren
MrLetiso

Schon allein die Soundkulisse ist ein Traum. Bei 20 Euro bin ich aber ein bisschen unschlüssig.

vor 4 Jahren
djsmirnof

Jetzt noch für den Pc oder Xbox One undich wäre glücklich. Möchte den Teil schon auf dem Snes.

vor 4 Jahren
Timberfox13

OT, das ist doch schon immer so mit den Screenshots
Nervt etwas...

Da ich das Feature aber fast nie nutze fällts mir nicht mehr so auf.
(ich nutze es übrigens aus genau diesem Grund nicht )

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 4 Jahren
Todesglubsch

OT, aber ist das Absicht, dass mich ein Klick auf die Screenshots nicht zum jeweiligen Screenshot bringt, sondern immer nur zur Startseite der Screenshotgallery, wo ich besagten Shot dann selbstständig raussuchen und durch nen Klick endlich vergrößern kann?

vor 4 Jahren