Blacksad: Under the Skin - Test, Adventure, PC, XboxOne, Switch, Mac, PlayStation4Pro, PlayStation4

Blacksad: Under the Skin
15.11.2019, Maja Verfondern

Test: Blacksad: Under the Skin

Krimi Noir mit schwarzer Katze

Das Thriller-Adventure Blacksad: Under the Skin (ab 2,59€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) entführt euch in die dreckigen Gassen von New York in den 50er Jahren. Dorthin, wo es nach dunklen Machenschaften und Verbrechen riecht. Dorthin, wo man einen eigensinnigen und cleveren Privatdetektiv wie John Blacksad braucht...

Alles beginnt mit einem toten Boxclub-Besitzer. Sonia, die Tochter des Verstorbenen, wirkt kühl, als sie Blacksad in dessen Büro beauftragt, die Geschehnisse im Boxclub und den Selbstmord ihres Vaters zu untersuchen. Eigentlich möchte sie in Ruhe trauern, doch der Fall wirft einige Fragen auf: Aus welchem Grund hat sich ihr Vater plötzlich in seinem eigenen Boxclub erhängt? Und wohin ist zur gleichen Zeit der Star-Boxer des Clubs Bobby verschwunden, der in wenigen Tagen seinen großen Kampf hat?

Tod im Boxclub

Blacksad begibt sich auf seiner Suche nach der Wahrheit in die Welt des Boxens, begegnet dem Rassismus und Frauenbild seiner Zeit und endet in dunklen Gassen voller Korruption. Dabei beschönigt das Spiel nichts und konfrontiert den Spieler auch mit Charakteren, für die die Bezeichnung Abschaum noch zu freundlich formuliert ist.

John Blacksad erkennt, dass auch Boxer eine poetische Seite haben können.
Der schwarze Kater John Blacksad ist Privatdetektiv, Kriegsveteran und eigentlich Protagonist der spanischen Comicreihe „Blacksad“ von Juan Díaz Canales und Juanjo Guarnido. Der erste Band im düsteren Film-Noir-Stil erschien 2000 und ist bevölkert von anthropomorphen Tieren – also Tieren mit menschlichen Eigenschaften und humanoidem Aussehen. Nach weiteren Bänden und einigen Comic-Preisen wie dem Eisner Award setzen die spanischen Pendulo Studios nun Blacksads Abenteuer als 3D-Adventure um.

Blacksad-Comics als Vorbild

Die Handlung von Under the Skin ist zwischen dem zweiten Comic-Band „Arctic Nation“ und dem dritten „Red Soul“ angesiedelt und nimmt auch gelegentlich Bezug auf vergangene Geschehnisse und Personen. Diese Details freuen Comicleser, ohne dass sie Blacksad-Neulinge stören oder beim Spielen behindern. So sind natürlich alte Freunde mit von der Partie, wie der wieselige Investigativ-Reporter Weekly und Polizeikommissar Smirnov.

Blacksads neuer Fall beginnt bereits mit gewissem Tempo: Ein wütendes Nashorn stürmt herein und möchte dem Privatschnüffler an den Kragen. Nun sind die Quick-Time-Reaktionsfähigkeiten des Spielers gefragt, die im Laufe des Falls immer wieder gefordert sind. Dabei weiß man nicht, ob man bei Versagen dem Tod ins Anlitz blickt und somit die Sequenz wiederholen muss oder ob man mit der dann ungewollt getroffenen Entscheidung weiterleben muss.

Schnelle Reaktionen und ein wohliges Telltale-Gefühl

Bereits zu diesem Zeitpunkt kommt ein wohliges Telltale-Gefühl auf. Ähnlich wie bei The Walking Dead oder The Wolf Among Us steht das Erzählen einer spannenden, emotionalen und mitreißenden Geschichte im Vordergrund. Zwar wandert man mit Blacksad aktiv von Raum zu Raum, bestimmt die Reihenfolge der zu untersuchenden Hotspots und die Antworten bei Konversationen, doch insgesamt bleiben die Handlungsmöglichkeiten beim Spielen klar eingegrenzt.

Die dunklen Gassen von New York.
Für die notwendigen Knobeleien benötigt der Privatdetektiv nicht wie in einem Point'n'Click-Adventure ein Inventar, sondern er zieht sich wie Sherlock Holmes in eine Art Gedankenpalast zurück. Soll heißen: Alle wichtigen Hinweise und Auffälligkeiten notiert Blacksad in seinem Notizbuch. Besitzt er genug Fakten, müssen diese richtig kombiniert werden, um der Lösung des Rätsels ein Stück näher zu kommen – und das ist manchmal kniffliger, als man meint.

Rätseln wie Sherlock Holmes

Auch Blacksads tierische Sinne kommen immer wieder zum Einsatz. Als Katze kann er besonders gut hören, riechen und sehen. Mit diesen Fähigkeiten kann er einen Gesprächspartner auf eine besondere Weise beobachten: Ist der Puls beschleunigt? Wohin wandert der Blick immer wieder? Und was ist das für ein ungewöhnlicher Geruch? In diesem Modus wechselt man in eine spezielle Slow-Motion-Ansicht, um das Gesehene nach entsprechenden Hinweisen abzusuchen. Dabei hält sich die Herausforderung in Grenzen, da man kleine Pfeile und die genaue Anzahl der zu suchenden Hinweise zur Hilfe hat. Besonders schwer kann man es sich dabei jedoch machen, wenn man den Bildschirm mit den Pfeiltasten am PC absucht, da es manchmal auf das pixelgenaue Treffen des Hotspots ankommt.

Zwischendurch kann man Ausschau halten nach Sammelkarten von tierischen Sportlern, mit denen man nach und nach das „Hall of Fame“-Album füllen kann. Die Karten sind in einer auffällig großen Menge in den einzelnen Abschnitten verteilt. Teilweise kann man keine drei Schritte weit laufen, ohne über eine Karte zu stolpern.

Sammeln und andere Spielereien

Neben dem Album gibt es auch den Bereich „Dein Blacksad“. Dort kann man sich ansehen, wie sich John Blacksad durch die eigene Spielweise charakterlich verändert, z.B. ob er eher redselig ist oder schweigsam, ob er an Profit interessiert oder eher freigiebig ist. Auch der Bereich „Fortschritt“ ist toll gemacht, denn dort wird die bisherige Handlung in klassischer Comicform nacherzählt, was gerade nach einer längeren Pause helfen könnte, um sich an das Geschehene zu erinnern.

Blacksad auf der Suche nach Hinweisen. Dafür benötigt er all seine Sinne.
Blacksad: Under the Skin schafft ein schönes Gleichgewicht zwischen linearem Krimi und Zwischensequenzen, aber auch Rätsel-Passagen, Gesprächen und Erkundungen. Eingebettet ist alles in einen wundervollen 3D-Comicstil, der sich stark am Original orientiert. Blacksads Fell wirkt daher so glatt, dass er gerade von hinten manchmal aussieht, als würde er ein Batman-Kostüm tragen. Da er jedoch auch im Comic nicht gerade plüschig ist, passt das zum Charakterdesign. Auch der jazzige Soundtrack überzeugt und erweckt das New York der 50er zum Leben.

Grafik, Sound und ein wichtiger Day-One-Patch

Alles wirkt perfekt... und dann kamen die Bugs. Da das Spiel unbeabsichtigt am 5. November 2019 veröffentlicht wurde, fehlte zum Test der Day-One-Patch und der ist auf alle Fälle nötig. Dieser ist nun seit dem 14. November verfügbar und behebt vor allem gravierende Fehler wie fehlende Sprachaufnahmen und Handlungsoptionen, die das Beenden des Adventures unmöglich machten. Mit dem Patch wurden auch einige Performance-Probleme und Grafiken korrigiert, die jedoch nicht vollständig verschwunden sind.

Fazit

Blacksad: Under The Skin ist ein spannendes Thriller-Adventure mit interessanten und vielschichtigen Charakteren, tollem Grafikstil und stimmungsvollem Soundtrack. Vor allem John Blacksad als grummeliger, aber liebenswerter Privatdetektiv, der für mich bereits der „coolste Spielcharakter“ auf der gamescom 2019 war, hat mir sehr gefallen. Aber auch die Geschichte mit ihren vielen Wendungen und Charakteren bleibt bis zum Ende spannend. Dadurch waren auch kleine Fruststrecken, wie der zehnte Versuch bei einem Quick-Time-Event, gut verschmerzbar. Und auch an den inflationären Gebrauch von Sammelkarten konnte man sich gewöhnen. Blacksad ist – nach der Installation des Day-One-Patches – mein Adventure-Highlight 2019, das auf alle Fälle wieder Lust macht, die Comics zu lesen.

Pro

  • ein spannendes, düsteres Krimi im Film-Noir-Stil
  • vielschichtige Charaktere
  • gut gemachte Comic-Adaption
  • gute Mischung aus Story, Rätseln und Entscheidungen

Kontra

  • kleinere Grafik-Bugs und Performance-Probleme, die auch der Day-One-Patch nicht komplett beseitigen konnte
  • langwierige Quick-Time-Events

Wertung

PC

Blacksad: Under The Skin ist ein spannendes Thriller-Adventure mit interessanten und vielschichtigen Charakteren, tollem Grafikstil und stimmungsvollem Soundtrack.

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Kommentare
CritsJumper

Leider mit antropomorphen Figuren.
Ah genau das finde ich cool! Es hat ein gewisses Extra.

Aber warum ich schreibe.

Ich spiele es auf der PS4 Pro. Version 1.02, laut Update:

- Behebung größerer Fehler.
- Optimierung und wesentliche Verbesserung.
- Russische Stimmen hinzugefügt
- Deutsche Stimmen hinzugefügt
- Tutorial hinzugefügt...

mit Version 1.01

- Diverse Verbesserungen.
- Wichtige Fehlerbehebungen.

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Mein Problem. Das Spiel hängt auf der PS4 an vielen Stellen. Ich darf da 2 bis 3 Minuten (!) warten bis etwas geladen wird. Unter anderem oben auf dem Dach, in der äußersten Ecke unten Rechts, weil ich dachte ich könnte vielleicht zur Antenne hoch. Dann auch in dem Bereich um den Boxring, wo die Leiter steht, wo ich dachte ich könnte mir den Tatort aus der nähe ansehen.

Ich starte die PS4 noch mal neu und das Spiel und hoffe einfach das es besser wird. So macht es keinen Spaß. Die Figur bleibt für Sekunden unbewegbar lässt sich aber über den Analogstik in der Ausrichtung drehen, aber kann halt nicht laufen.

Daher meine Empfehlung: Kauft euch das Spiel für den PC (!). Klar den hab ich nicht gespielt, aber eigentlich waren diese Version von Pendulo immer top. Das Art Design und der ganze Rest, auch die Story, die Stimmen gefallen mir sehr.
Wie ist die deutsche Synchro? Ich nehme Unterhaltungsmedien generell nur auf Englisch wahr...
Ich hab gerade erst angefangen. Die Stimme finde ich bisher gut aber für ein Abschließendes Urteil werde ich es wohl erst auf Deutsch und später auf Englisch spielen. Die Entwickler sind ja Spanisch... aber musst halt selber bewerten wie du das findest. Mit zwei Sprachen hast du aber schon die Möglichkeit zwei Versionen zu testen, oder lernst noch spanisch.

Dieses langsame Sprechen, ist halt ein Art-Design Ding, der 50er Jahre Filme. Ich weiß nicht ob das so der Zeitgeist war, aber Mafia oder Filme über die Prohibition machen das nun mal so mit dieser langsamen stimme. Das ist halt ein wenig Art-Design. Muss man natürlich mögen. Selbst das Adventure Jack Orlando hatte das.. und wie Gesagt Mafia 1 von EA. Wo es den Ursprung hat... weiß ich leider nicht. Aber man darf nicht vergessen das es zuvor fast nur den Stummfilm gab. Wenn man den Synchronisiert, weil nicht alle Lesen können... kommt denke ich das dabei raus. Plus die schlechten Lautsprecher damals.
Ich fand's interessant, aber wenn ich Quick Time Events lese, bin ich sofort raus. Wer sich mit dem Dreck zufrieden gibt, statt echte Gameplay-Mechaniken einzubauen, erhält mein Geld grundsätzlich nicht.
Aus der Adventurezeit wo man die Dialogoptionen Endlos je nach Sprache, lesen konnte und dann in Ruhe auswählen... das waren noch Zeiten. Und ja das ist hier blöd. Aber es soll wohl ein Design-Element für (wenige) Situationen. Bei normalen Dialogen hätte man es sich sparen können. Was ich mag ist das auch das "nicht Reagieren" auf einen Quicktime-Event hier als weitere Option gewertet wird.

Mir würde auch besser gefallen wenn es eine Zeitlose Dialogbox geben würde und ich einfach die Optionen 1,2,3, oder Nichts machen. Als Auswahl hätte. Aber so ist es auch ok, es macht halt nur einen alternativen Pfad ... anstrengender. Da mochte ich das aus Life is Strange 1, wo man die Zeit zurück drehen konnte und trotzdem QTE hatte. Denn dann hat man eine bestimmte Gabelung in den Spielen.... plus die Zeitdimension ein Ereignis zu erleben und in zweiter Instanz dann doch noch zu überschreiben was eine neue Antwortmöglichkeit eröffnete, aber von dem Spiel eben nicht mit zusätzlichen, bewussten Entscheidungen belohnt wurde. So ein Spiel fehlt mir noch und ich hoffe LIS 3 wird so etwas.


Edit:
Hab jetzt 70% vom Spiel durch und eigentlich gefällt es mir für ein Adventure sehr gut. Ich mag die Charaktere, das Spiel scheint mehrere Entscheidungen zu berücksichtigen und viele alternative Wege zu kennen. Auch wenn manche Bruchstückhaft ineinander übergehen.

Es gelingt Pendulo nicht so gut wie Dontnod bei Live is Strange. Aber darüber kann ich hinweg sehen, hab schon viel schlimmeres gespielt. für 19,99 Euro würde ich blind zugreifen. Am PC läuft es bestimmt runder.

Was mich aber sehr stört ist die Technik. Gut möglich das da noch mehr Patches kommen, aber auf der PS4 fand ich das jetzt fast unspielbar.

Folgende Bugs haben sich öfter ereignet:

Ich bin beim laufen am Rand der Kolisse, also Mauern, Treppen, Wänden, Kisten... öfter hängen geblieben und da half nur ein Druck auf die Options-Taste, das Beenden der Anwendung und ein neustart. Ein Wechel ins Titel-Menue und erneute laden, funktionierte nicht. Die Spielfigur klebe imemr noch auf der Stelle.

-Nach einem der Neustarts hing ich dann in einer Dialog-Szene fest, lief sie aus dem Bild heraus und keine weitere Eingabe war möglich. Das konnte ich dann nur Lösen indem ich beim letzten Kapitel noch mal neu geladen hatten. (Frotschritt, vorherigen Comic Slide wählen und diesen Spielstand laden.)

Ich hab bestimmt 10 mal das Spiel neu starten müssen.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 4 Jahren
RaPe

Im Xbox Store gibts nur miese Bewertungen. Bugs hat das Spiel scheinbar haufenweise. Über Tonaussetzer, extremes Ruckeln, Tearing, zuckende Gliedmaßen der Charaktere bis zum Fehlen einiger Charaktere. Hört sich für mich unspielbar an. Über die anderen Versionen liest man nicht solche Probleme. Hoffentlich bekommt der Entwickler das gepatcht.

vor 4 Jahren
Goatlord

Wie ist die deutsche Synchro? Ich nehme Unterhaltungsmedien generell nur auf Englisch wahr, aber das Voice Acting in diesem Spiel ist unter jeglich tolerierbarem Niveau, basiered auf ein paar Videos, die Ich gesehen hab. Der Blacksad Sprecher klingt ja geradezu gelangweilt.

vor 4 Jahren
testpott.de

PS4 Version ist mittlerweile Deutsch und auch Russich synchronisiert, Blacksad spricht mit der deutschen Stimme von Joel aus "The Last of us"
Leider stören immer noch einige Hänger und kleinere Bugs....

vor 4 Jahren