Sparklite - Test, Action-Adventure, XboxOne, PC, Switch, PlayStation4
Nach dem Absturz ihres Luftschiffs findet sich Mechanikerin Ada in einer ihr fremden Welt wieder, wo sie sich nur mit Schraubenschlüssel und Hammer bewaffnet gegen angriffslustige Kreaturen zur Wehr setzen und Materialien für den Aufbau einer Zufluchtsstätte sammeln muss. Außerdem gilt es, die skrupellosen Machenschaften eines selbsternannten Barons und seiner zerstörerischen Bergbaugesellschaft, die dem Planeten seinen Energiekern stehlen wollen, zu unterbinden.
Terra incognita
Der Planet kämpft ebenfalls gegen den geplanten Diebstahl an, indem er sich durch seismische Aktivitäten stetig verändert. So wird die Bildschirm für Bildschirm erkundbare Planetenoberfläche bei jedem Besuch Adas neu generiert. Insgesamt warten fünf kompakte Biome darauf, von Ada und ihrem Roboterbegleiter immer wieder erforscht und neu kartografiert zu werden. Der blecherne Gehilfe versorgt einen dabei nicht nur mit Informationen, sondern kann im weiteren Spielverlauf auch verschüttete Objekte ausgraben, klebrige Flüssigkeiten aufsaugen oder Licht erzeugen.
Hier kann man mit der Erzausbeute aber nicht nur praktische Geräte wie eine Energiestöße verschießende Funkenschleuder, explosive Ballondrohnen oder eine Atemblase für Unterwassereinsätze nachbauen, sondern auch seinen Allzweck-Schraubenschlüssel modifizieren. Mit gekauften oder gefundenen Bauteilen kann man z. B. die Angriffskraft steigern, ein Schutzschild hinzufügen, Gebietskarten installieren oder Zelda-typische Herz-Container einbauen, um Adas Lebensenergie zu erhöhen.
Sichere Zuflucht
Diese, Beats genannten, Wesen verstecken sich meist hinter Steinen oder Büschen sowie unter Wasser oder unter der Erde, wo man sie entweder selbst oder mithilfe des Roboterbegleiters ausfindig machen kann. Ansonsten können gesprengte Felsen, gestutzte Büsche, aufgerissene Löcher im Boden oder von Bäumen heruntergeschlagene Früchte aber auch Funkenlichterz oder Gebrauchsgegenstände, wie sie der Händler in der Zuflucht anbietet, zu Tage fördern.
Das Leveldesign bietet trotz Baukastencharakter viele charmante Details und Besonderheiten: Da kann man schon mal den Verlockungen eines fahrenden Hütchenspielers erliegen oder bei Ausgrabungen Höhlen freilegen, in denen kleine Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen auf einen warten. Andernorts wird man zu einem Wettrennen herausgefordert oder um das Zusammenführen eines immer wieder durch die Erdbeben getrennten Geschwisterpaars gebeten.
Charmante Details
Das Team-Angebot lässt einen aber leider nicht als ebenbürtiges Gespann auf Beutejagd gehen. Vielmehr schlüpft ein zweiter Spieler in die Rolle von Adas Roboter, der lediglich Löcher graben, Licht entfachen und Flüssigkeiten aufsaugen kann, was natürlich extrem öde ist und niemanden lange bei der Stange hält. Dabei wäre ein vollwertiger Koop-Modus eine willkommene Ablenkung vom allgegenwärtigen Grind nach Funkelsteinerz gewesen. Schade auch, dass man nicht zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden wählen kann.
Platz für Verbesserungen
Hin und wieder fallen auch die Ladezeiten ungewöhnlich lange aus oder die Bildrate gerät ins Stottern. Dabei dürfte die grobe, aber charmante Pixelgrafik eigentlich keine aktuelle Hardware an ihre Grenzen bringen. Schade auch, dass die Touch-Funktionalität der Switch nur in Menüs zum Einsatz kommt. Die Schrift der deutschen Bildschirmtexte ist im Handheld-Modus der Nintendo Konsole hingegen überraschend gut lesbar, während Sofa-Spieler so gut wie gar nichts entziffern können, was angesichts nicht vorhandener Sprachausgabe besonders nervt.
Fazit
Sparklite ist ein von klassischen Zelda-Spielen inspiriertes 2D-Abenteuer, bei dem man sich in Roguelite-Manier immer wieder in eine sich stets verändernde Spielwelt wagt, um Monster zu besiegen und Rohstoffe zu erbeuten, um damit einen Stützpunkt aufzubauen. In der Krankenstation kann man sich mit immer mächtigeren Charakter- und Waffen-Upgrades ausstatten lassen, beim Händler praktische Items abgreifen und im Labor sogar auf gefundenen Bauplänen basierende Spezialwerkzeuge anfertigen. Die Jagd nach immer besserer Ausrüstung ist trotz grind-bedingter Wiederholungen motivierend, das Gegner- und Aufgabendesign interessant, der Grafikstil schlicht, aber charmant. Man kann sogar einen kooperativen Zwei-Spieler-Modus freischalten. Der ist für Mitstreiter allerdings wenig spannend, da sie nur hin und wieder in Form eines sonst selbst gesteuerten Roboterbegleiters beim Graben und Sammeln assistieren können. Zudem ist der Umfang überschaubar, die Bildrate mitunter recht holprig und die Schriftgröße für Sofa-Spieler kaum lesbar. Für den Handheld-Modus der Switch hat man die Texte hingegen vergrößert und sogar Touch-Funktionalität eingebaut - allerdings nur in den Menüs. Zelda-Fans, die dem Roguelite-Prinzip nicht abgeneigt sind, werden aber auf jeden Fall einige Stunden gut unterhalten.
Pro
- flottes Kampfsystem
- charmanter Pixel-Stil
- kurzweilige Beutehatz
- motivierender Basisausbau
- individuelle Charakteranpassungen
- interessante Werkzeuge und Bosskämpfe
- freischaltbarer Koop-Modus...
Kontra
- gewisser Grind-Faktor
- überschaubarer Umfang
- mitunter holprige Bildrate
- teils sehr kleine Texte (am TV)
- nur limitierte Touch-Unterstützung (Switch)
- kein manuelles Speichern oder Zurückkehren ins HQ
- ...bei dem der Mitspieler aber nur hin und wieder assistiert
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Es gibt keine Käufe.