Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein - Test, Action-Adventure, XboxOne, PC, Switch, PlayStation4
Im letzten Kinofilm Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks wurde die Gewalt zwar spürbar zurückgefahren. In Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein (ab 17,99€ bei kaufen) ist davon aber nichts zu spüren, zumal die Autoren in ihrer neuen Geschichte sogar einen kleinen Seitenhieb auf die Kino-Auskopplung versteckt haben. Diese Selbstironie mit aktuellen popkulturellen Anspielungen und Massenkeilereien sind seit jeher das Rezept der beliebten Serie. 14 Jahre nach dem letzten Ausflug prügelt sich das französische Comic-Duo endlich wieder durch Römerlager, auf der Suche nach einer alten Freundin und ihrem Kristallhinkelstein voller praktischer Prügelmagie. Dorfdruide Miraculix erhielt kurz zuvor einen seltsamen Brief von Edda Heimdallir, der Hohepriesterin von Thule. Laut ihrer Botschaft lastet eine schwere Bedrohung auf ihrem Volk, der man nur mit dem geheimnisvollen Hinkelstein begegnen kann.
Endlich wieder Kelle
Auf der Reise durch die bittere Kälte der Thule-Insel und rund um exotische Tempel findet Obelix nach und nach mehr Kristalle für seine praktische Waffe im Huckepack. Auf Knopfdruck zerbröselt er poröse Holztürme, macht Wachen oder brennbaren Barrieren Feuer unterm Hintern. Mit Hilfe des Frost-Edelsteins kann der vollschlanke Gallier sogar einen kommandierenden Centurio plus einige Gefolgsleute in praktische Eisblöcke verwandeln. Diese lassen sich danach mit Schmackes einen rutschigen Abhang hinunter prügeln und im Meer entsorgen. Ein herrlicher makabrer Spaß, der in Serientradition aber ziemlich ulkig und harmlos dargestellt wird. Trotz karger Hintergründe wird der Comicstil mit seinen lustigen Animationen gut eingefangen, inklusive einer professionellen deutschen Synchro. Besonders gut gefällt mir der klassische Kinnhaken, der einen Römer dutzende Meter in die Luft schickt: „AAAaaa….aaaAAA – platsch!“ Diese Attacke wird nie langweilig!
Magische Backpfeifen
Auf den zwei höheren der drei Schwierigkeitsgrade muss man sich beim Angriff auf ein Römerlager also durchaus mal taktisch über die Wehrgänge bewegen, um nicht zu oft im Pulk zu landen. Aufgrund nerviger Rücksetzpunkte muss man oft nämlich erneut ganz vorne am Eingang des Lagers anfangen. Außerdem führt die Reise oft über grüne Wiesen, Eisschollen oder Waldlichtungen, auf denen oft nur monotones Geholze gefragt ist. Ab und zu sorgen aber immerhin kleine Ausweichspielchen mit Lawinen oder heißen Quellen für ein wenig Auflockerung. Die fade und undynamisch vor sich hin fiedelnde Musik wirkt dagegen eher einschläfernd.
Junger Gallier zum Mitkloppen gesucht!
Technisch ist Asterix & Obelix XXL 3 trotz schlichter Kulisse kein Glanzstück: Auf Switch und Xbox One X mussten wir mit einem ständigen leichten Ruckeln leben. Auf Nintendos Konsole wirkt die gröber aufgelöste Kulisse zudem deutlich „krümeliger“, vor allem im Mobilbetrieb. Besitzer einer PlayStation 4 Pro kriegen dagegen nur manchmal Micro-Ruckler zu Gesicht.
Fazit
Zu zweit wird Asterix & Obelix XXL 3: Der Kristall-Hinkelstein zu einer angenehm albernen Massenschlägerei. Wenn Asterix die Römer im Sekundentakt aus den Sandalen kloppt und Obelix den Hinkelstein kreisen lässt, kommt schnell klassische Koop-Stimmung auf, die mit kleinen Upgrades und Geschicklichkeits-Einlagen aufgelockert wird. Schade, dass die Balance nicht so gut auf den Einzelspieler-Modus mit seinen fiesen Rücksetzpunkten zugeschnitten wurde. Im Alleingang wird es schnell monoton, was auch an den schlichten Kulissen sowie dem undynamischen Soundtrack liegt. Die Comic-Stimmung wird dank alberner Animationen und der professionellen deutschen Synchro aber trotzdem recht passend eingefangen. Allein also nur bedingt empfehlenswert, aber gesellige Asterix-Fans mit Koop-Freunden können im wahrsten Sinne des Wortes zuschlagen! Eine PC-Fassung ist übrigens ebenfalls erhältlich, allerdings nur als Download.
Pro
- zu zweit ziemlich lustig
- Humor und Stil der Vorlage gut eingefangen
- alberne Animationen
- lustige Spezialattacken
- lokal komplett kooperativ spielbar
- Römerlager erfordern oft taktische Bewegung
Kontra
- Massenkeilerei auf Dauer zu monoton
- simple KI
- kein Online-Koop
- schlichte Kulissen
- seltenes (PS4 Pro) bzw. ständiges leichtes Ruckeln (Switch und Xbox One X)
- fade vor sich hin fiedelnder Soundtrack
- fiese Speicherpunkte demotivieren im Alleingang
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