Riverbond - Test, Action-Adventure, XboxOne, Switch, PlayStation4, PC
Wenn im PS4-Shooter Resogun die halbe Spielwelt in einer beeindruckenden Würfel-Kaskade in sich zusammenstürzt oder das PS3-Spiel 3D Dot Game Heroes den Flair eines 8-Bit-Zeldas in blockiger 3D-Grafik zum Leben erweckt, dann haben wir das einem verkannten Grafikstar zu verdanken - dem Voxel. Der entspricht quasi einem Pixel in 3D, ist also ein VOlumenpiXEL. Und in der Spielegeschichte zwar ein seltener Gast, aber kein Unbekannter: Schon die Hubschrauber-Sim Comanche oder Outcast setzten auf Voxelgrafik, auch die für indizierte Uralt-Shooter wie Blood oder Shadow Warrior genutzte Build-Engine war bekannt für ihre Voxel-Nutzung. Übrigens: Minecraft sieht zwar nach Voxel-Charme aus, verdankt seinen charakteristischen Look aber Polygonen.
Voxel statt Pixel
Hauen. Und schießen.
Riverbond ist sehr einsteigerfreundlich - und damit auch für jüngere Zocker geeignet. Wer kooperativ spielt, kann gefallene Kollegen rasch wiederbeleben, aber auch so taucht ihr schon nach einigen Sekunden an Ort und Stelle wieder auf, wenn noch mindestens ein Spieler auf den Beinen ist. Und was macht man so in Riverbond?Zuhauen, zustechen, zuschlagen. Und ein bisschen schießen. Man tigert mit Sprung und Ausweichrolle durch die hübsch arrangierten Themenwelten, erlebt ein paar Nonsens-Plaudereien mit friedlichen Bewohnern und kloppt auf alles ein, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und auf die Bäume selbst natürlich auch. Dank Voxel-Technologie ist ein großer Teil des Levelinventars zerstörbar - und zerbröselt ansprechend. Leider muss ich der reizvollen Optik einen gewissen Abnutzungseffekt attestieren - spätestens nach der dritten oder vierten Welt hatte ich mich irgendwie sattgesehen.Fazit
Riverbond sieht richtig hübsch aus, läuft auf der Switch tadellos und bringt dank gemäßigtem Schwierigkeitsgrad, vergleichender Punkteabrechnung sowie jederzeit möglichem Ein- und Ausstieg viele gute Vorzeichen für einen vergnüglichen, familienfreundlichen Koop-Brawler mit. Doch leider ist es vor allem eines: brutal langweilig! Das Abarbeiten der gestellten Aufgaben ist repetitiv und mühselig, die auf mich eindringenden Feindhorden und Bosse zerlege ich monoton und ohne jeden Anspruch mit tausenden Schwertstreichen - da helfen (schwache) Auflade- und Stampfattacke nicht viel. Weil ich die verstreuten Waffen nicht sonderlich witzig und die Knarren wegen des häufigen Nachladens als zu kraftlos empfinde, reizt mich auch die Suche nach Beute im Voxel-Wunderland kaum. Unterm Strich bleibt ein handwerklich ordentlich gemachter, in puncto Umfang überschaubarer Couch-Koop-Titel, der gern Diablo und The Legend of Zelda: Four Swords Adventure in Personalunion wäre. Doch Leveldesign und Spielmechanik sind dermaßen konservativ und eindimensional, dass der Spielspaß schon nach kurzer Zeit Reißaus nimmt.
Pro
- hübsche Voxel-Optik
- viele Waffen in den Levels versteckt
- freispielbare Indie-Helden
- jederzeit Ein- und Aussteigen
- ordentliche Steuerung
Kontra
- simples, langweiliges Leveldesign
- eindimensionales Kampfsystem
- Beute nicht sonderlich motivierend
- ewig langes Eindreschen auf Bossgegner
- mit Joy-Con nicht vernünftig spielbar
- monotone Aufgaben
- ziemlich schnell durchgespielt
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