Hardcore Mecha - Test, Arcade-Action, PC, Switch, PlayStation4
Ihr seid mit den Transformers groß geworden, habt neidisch nach Japan zur Super-Robot-Wars-Serie geschielt und könnt auch mit den Namen Cybernator, Metal Warriors, Assault Suit Leynos und Front Mission: Gun Hazard etwas anfangen? Dann habt ihr vermutlich auf Mega Drive, Super Nintendo oder der ersten Playstation schon zahlreiche Mech-Schlachten ausgetragen und wisst, dass diese Titel zwar fetzig aussehen, aber selten so schnörkellos ablaufen und rasch verstanden sind wie Contra oder Turrican! Und ganz nebenbei seid ihr somit bei Hardcore Mecha bestens aufgehoben - denn die seitlich scrollende Roboter-Action schlägt in dieselbe Kerbe.
Blechbüchsen-Liebhaber
Ungewöhnlich ist: Obwohl es nur japanische Sprachausgabe gibt und das komplette Design typisch japanisches Mech-Flair verströmt, wurde das Spiel in China entwickelt - beim in Peking ansässigen Indie-Studio RocketPunch Games. Weniger ungewöhnlich: Dazu gab es eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne (2016) - damals noch unter dem Namen Code: Hardcore -, doch der für September 2017 anvisierte Release verzögerte sich deutlich. Im Sommer 2019 schließlich schlug Hardcore Mecha im Steam-Store auf, ich bespreche hier jedoch die Mitte Januar 2020 veröffentlichte PS4-Fassung.
Versus-Duelle
Da lobe ich mir die Kampagne für Solisten - die steht nämlich immer Gewehr bei Fuß, wenn ich Lust darauf habe. Und erfreulich abwechslungsreich ist sie auch noch: Mit einem gepanzerten Kampfroboter schießt und schlägt man zunächst mal Feindscharen kurz und klein. Doch wegen der gut umgesetzten Physik sowie fordernder Gegnertypen ist das keine Highspeed-Angelegenheit. Mein Mech kann die Panzerung hochfahren und soTreffer wegstecken, er kann in der Luft schweben und in alle Richtungen feuern, aber auch mit Karacho und Nahkampf-Attacke zum Gegner hinsausen. Dazu gesellen sich allerhand Waffen (mit wenig Munition) und jederzeit einsetzbare Items, die entweder Panzerung auffrischen oder gegen den Feind eingesetzt werden wollen.
Action, mit Gewicht
die Charaktere können sich sehen lassen.Während der Mehrspieler-Part eine Reihe verschiedenster Kampfkübel bietet, ist man im Story-Modus auf einen Roboter festgelegt - der stellt eine gute Mischung aus spürbarem Gewicht und Beweglichkeit dar und kann mit erbeuteter Kohle ordentlich aufgerüstet werden. Von typischen Verbesserungen wie dickerer Panzerung oder mehr Schwebe-Power über allerlei Knarren bis hin zu Superattacken ist einiges dabei - so unterschiedlich wie die Multiplayer-Mechs wird das Standardmodell aber nie. Etlichen Steam-Spielern stieß diese Einschränkung sauer auf, ich kann aber gut damit leben - schließlich ist die Einzelspieler-Kampagne auf die Fähigkeiten dieses Allround-Roboters ausgelegt. In technischer Hinsicht ist Hardcore Mecha etwas nüchtern und unspektakulär, dafür sehr sauber und kompetent programmiert: Die Charakter-Porträts in den Dialogen sind klasse gezeichnet, die wenigen Sequenzen sind dynamisch und die Grafik gefällt mit guten Mech-Animationen und ein paar netten Spezialeffekten - ein pixelig-charmantes Action-Feuerwerk im Stile von alten SNK- bzw. Irem-Hits oder auch jüngst Blazing Chrome darf man aber nicht erwarten.
Fazit
Ich bin ohne große Erwartungen an Hardcore Mecha rangegangen und freue mich einfach über ein durchdacht aufgezogenes, kompetentes Roboter-Actionspiel. Die Grafik ist sauber und ansprechend, die Steuerung geht nach etwas Einarbeitungszeit gut von der Hand. Mir persönlich sind schnörkellose Ballereskapaden à la Contra zwar lieber, aber Handling und Gewicht der Kampfkübel wurden gut umgesetzt. Außerdem ist die Kampagne überraschend abwechslungsreich - die Action wird immer wieder durch Bossduelle oder Einsätze außerhalb des Mechs aufgelockert. Gleichwohl stören ein paar Details: Die Mehrspieler-Gefechte sind etwas zu chaotisch und den an sich reizvollen „Simulation Modus“, eine Art Survival-Variante, müsste man nicht erst nach dem Durchspielen der Story zugänglich machen. Vor allem Fans von Masayas Assault-Suit-Serie sollten aber unbedingt zugreifen: Sie bekommen nicht alle Tage so einen gelungenen Nachfolger im Geiste vorgesetzt.
Pro
- umfangreiche Kampagne
- Mech-Gewicht und Physik fühlt sich gut an
- Kämpfe sowohl actiongeladen als auch taktisch
- schön gezeichnete Charakter-Porträts
- treibender Rock-Soundtrack
- es gibt auch Einsätze ohne Mech
- Robo-Modelle im Mehrspieler-Modus sehr unterschiedlich
Kontra
- Mehrspieler-Duelle neigen zu Chaos
- Bosskämpfe nicht sonderlich einfallsreich
- nie so dynamisch und direkt wie Contra oder Metal Slug
- Geschichte dümpelt etwas vor sich hin
Echtgeldtransaktionen
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- Es gibt keine Käufe.
- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.