To the Moon - Test, Adventure, Android, PC, iPad, Switch, iPhone
Schnell fällt auf, dass man spielmechanisch nicht viel erwarten sollte. Die wenigen Rätsel sind kaum der Rede wert und das Herumlaufen zum Anklicken aller gesuchten Objekte ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein klassisches Adventure ist To the Moon trotz der so anmutenden Perspektive also nicht. Kein Wunder: X.D. Network Inc. hat den damals von Kan Gao entwickelten Titel praktisch unverändert auf Nintendo Switch übertragen.
Neue Grafik, neues Spiel?
Nur die ursprüngliche Pixelkunst konnten die Entwickler offenbar nicht übernehmen, weshalb sie das komplette Abenteuer neu gezeichnet haben. Die Kanten sind deshalb glatter – alles in allem fängt die neue Grafik den Stil des Originals aber erfreulich unverändert ein! Hinzu kommt das wie ein Notizbuch gestaltete Menü mit Informationen über Schauplätze, Figuren und manuellen Speicherpunkten sowie zeitgemäße Dialogfenster und natürlich Joy-Con-Unterstützung. Schade finde ich nur, dass man Dialogzeilen nicht durch einen zweiten Klick beschleunigen oder gleich ganz allgemein schneller ablaufen lassen kann. Dafür bietet die Umsetzung volle Touchpad-Unterstützung, was die bisher angenehmste Art der Steuerung ist. Ärgerlich nur, dass die Figuren in manchen Situationen nicht zur per Touch markierten Stelle laufen. Das muss X.D. Network unbedingt nachbessern!
Heul doch!
Wenn die Wissenschaftler Eva Rosalene und Neil Watts in die Vergangenheit eines im Sterben liegenden Mannes reisen, um ihm zumindest virtuell seinen letzten Wunsch zu erfüllen (hier geht’s zur ausführlichen Beschreibung in unserem damaligen Test), dann begleitet man sie durch ein Leben, das voller Sehnsüchte und sowohl schöner als auch trauriger Erinnerungen ist – erzählt auf immer angemessene, über weite Strecken erholsam amüsante Art. Man folgt nie einem triefenden Pathos, sondern der alltäglichen Geschichte eines ganz normalen Menschen.
Fazit
Schön, dass dieser Meilenstein des Erzählspiels so gut auf eine moderne Konsole übertragen wurde! Ganz makellos ist die Umsetzung zwar nicht, die Fehler sind aber nur Randbemerkungen – insgesamt gefallen mir Menüs, Dialogfenster und Steuerung sogar eine Idee besser als auf PC. Das Wichtigste ist aber, dass der Charme der sympathisch animierten Pixelkunst verlustfrei mit der neuen Technik harmoniert und dass die Geschichte heute noch so stark ist, wie sie es vor neun Jahren war. Klar haben Rätsel und andere Aufgaben nach wie vor nur Alibi-Charakter; das muss man wissen und in Kauf nehmen. Wer das kann, der darf sich allerdings auf eine etwa fünf bis sechs Stunden lange bewegende Reise freuen!
Pro
- starke emotionale Geschichte
- einfallsreiche Erzählweise mit liebevollen Charakteren
- volle Touchscreen-Unterstützung...
- überzeugendes Übertragen der ursprünglichen Pixelkunst in neue Zeichnungen
- sehr bewegender Soundtrack
Kontra
- belanglose Rätsel sind nicht der Rede wert
- Dialogtexte können nicht beschleunigt werden
- ... stellenweise laufen Charaktere aber nicht an markierten Punkt
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