Darksiders Genesis - Test, Rollenspiel, PC, Switch, Stadia, PlayStation4, XboxOne
Darksiders Genesis (ab 9,40€ bei
Gewohntes aus neuer Perspektive
Insgesamt dominieren die Kämpfe in der 15 Stunden langen Story-Kampagne, die man sowohl im Alleingang (Wechsel zwischen den Spielfiguren ist jederzeit möglich und oft auch nötig) als auch im kooperativen Modus gespielt werden kann. Im kooperativen Modus kann das Spiel lokal mit zwei Personen im vertikal geteilten Bildschirm oder online gespielt werden. Im Koop-Modus übernimmt jeder Spieler einen Reiter, wodurch sich die Stärken beider Figuren besser ausspielen lassen, schließlich ist War ein Nahkampf-Spezialist und Strife ein fragiler Fernkämpfer. Auch die Rätsel fallen im Koop-Modus etwas komplexer aus und generell wirkt es so, als wäre Darksiders Genesis vorrangig für das gemeinsame Spielen entwickelt worden. Im lokalen Split-Screen-Modus wurden (auf der Xbox One) keine nennenswerten Einflüsse auf die Bildwiederholrate bemerkt, nur die Hauptfigur der jeweiligen Bildschirmhälfte wird etwas unscharf dargestellt, als ob die Kamera nicht in der richtigen Entfernung positioniert wäre.
Auf der Xbox One X läuft das Spiel allem Anschein nach nicht vollständig in 4K. Windows Central will von den Entwicklern in Erfahrung gebracht haben, dass die Auflösung dynamisch zwischen 1800p und 4K schwankt. Dennoch wirkt das Spielgeschehen auf der Xbox One X deutlich schärfer als auf Stadia. Die Bildwiederholrate scheint bei 30 fps zu liegen. Eine höhere fps-Rate hätte dem Spielgefühl schon gut getan. Eine 60-fps-Option bei niedrigerer Auflösung gibt es nicht. Unsere Nachfragen zum Thema Auflösung und Bildwiederholrate wurden vom Publisher leider nicht zeitnah beantwortet. Auffällig waren hingegen einige ganz kurze "Nachlade-Ruckler" bzw. ein "kurzes Bildratenstocken". Spiel beeinflussende Situationen waren davon bis dato nicht betroffen, wobei diese Macken häufiger beim Reiten auffielen. Auf der PlayStation 4 Pro läuft das Spielgeschehen mit 30 Bildern pro Sekunde, die hin und wieder einen kleinen Schluckauf aufwiesen. In den Optionen gibt es keine Grafikeinstellung für präferierte Qualität oder Bildrate.
PlayStation 4 und Xbox One
Die Steuerung fühlt sich gut und direkt an, nur die Einschätzung der Tiefe ist aufgrund der Perspektive nicht immer ganz klar. Der kleine Schatten unter den Figuren reicht da nicht immer. Wie auf den anderen Konsolen erfordert die Steuerung etwas Eingewöhnungszeit, denn der Controller ist schon voll belegt. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Zornfähigkeiten (Spezialfähigkeiten der Charaktere im Kampf) leichter zugänglich wären - vielleicht auf dem D-Pad, auf dem aktuell die nichtkampfbezogenen Fertigkeiten wie Vorpalklinge und Co. liegen.
Der Ausritt von War und Strife lässt sich auf der Nintendo-Konsole gut spielen (30 Bilder pro Sekunde), sofern man nicht den arg unscharfen Handheld-Modus nutzt. Im Docked-Modus kann sich das Spiel sehen lassen, aber im Vergleich zu anderen Konsolen und besonders zur PC-Version muss man Abstriche hinnehmen. Gerade die Auflösung mancher Umgebungstexturen ist ziemlich niedrig. Manchmal fehlen Teile der Hintergrundgrafik, dann flackern einige Nebeleffekte und die Beleuchtung wurde im Vergleich zu den anderen Konsolen runtergefahren. Viele Passagen sehen aber auch auf der Switch prima aus, was vielmehr dem cleveren und schicken Artdesign zuzuschreiben ist. Im direkten Grafikvergleich sieht die Switch-Version dennoch den Kürzeren.
Switch
Darüber hinaus haben wir einen Blick auf die Stadia-Version (Chromecast/Controller-Variante) geworfen. Das Spiel reagierte weitgehend gut auf die Controller-Eingaben, nur selten war eine gefühlte Verzögerung zu bemerken. Im Rahmen der "typischen" Verbindungsschwankungen kam es selten zu Lags. Im Testverlauf bis Kapitel 7 gab es z.B. drei bis vier Lags. Die Grafik-Kulisse scheint auf den Hoch- bzw. Ultra-Einstellungen der PC-Version zu basieren. Etwaige Artefakte oder Komprimierungsmacken fielen nicht auf, aber wie bei allen anderen Stadia-Spielen gibt es nur rudimentäre Grafik-Einstellungsmöglichkeiten.
Stadia
Fazit
Darksiders Genesis entpuppt sich auch auf den Konsolen als ein guter Ableger der Hauptreihe, der trotz des Perspektivwechsels die typischen Darksiders-Elemente behält. War und Strife kämpfen, erkunden, rätseln und springen - ganz wie gewohnt, wobei der Kampf dominiert. In der ca. 15 Stunden langen Kampagne (Preis: ca. 40 Euro), die erst spät in Fahrt kommt und einige Möglichkeiten rund um Neuling Strife ungenutzt lässt, besucht man stimmungsvoll inszenierte Schauplätze, die in der Regel überzeugend aussehen, wobei die Switch-Version mit einigen verwaschenen Texturen den Kürzeren zieht - gerade im Handheld-Modus. Eine höhere Bildwiederholrate hätte ich mir auf den Konsolen gewünscht und gelegentliche auftretende Mikroruckler fielen ebenso auf. Bei der Switch-Fassung war die Bildwiederholrate bei viel Kampftrubel auch nicht durchweg stabil. Diese Macken beeinflussen das Spielgefühl auf PS4 und Xbox One nur geringfügig und auf Switch selten. Obwohl das Spiel auf kooperative Partien für zwei Personen ausgelegt ist, hinterlässt es im Solo-Modus einen ordentlichen Eindruck, jedoch fehlen dann natürliche Synergien und komplexere Rätsel. Nach den 15 Stunden war ich zwar enttäuscht, dass es schon vorbei war und einige Stellen noch etwas rau und unfertig wirken, aber als Ableger bzw. Experiment ist Darksiders Genesis mehr als einen Blick wert, besonders im Koop-Modus.
Pro
- gelungener Darksiders-Transfer in eine neue Perspektive
- tolle Mischung aus Kampf, Erkundung, Rätsel und Plattforming
- Vorgeschichte von Darksiders mit War und Neuling Strife
- Kommentare von Strife lockern die Atmosphäre auf
- War und Strife mit klar unterschiedlichen Spielstilen
- War und Strife ergänzen sich im Koop-Modus wunderbar
- komplexere Rätsel im Koop-Modus als im Alleingang
- Minibosse und fünf große Bosse
- Koop-Modus: Online und Split-Screen
- Solo-Modus: angenehmer Wechsel zwischen Strife und War
- wuchtige Attacken und gutes Treffer-Feedback
- Kreaturenkerne entpuppen sich als cleveres Forschrittsystem
- keine typische Beutejagd, keine Ausrüstung und keine Level-Ups
- Erkundung wird meist gut belohnt
- praktische Karte ohne Figurenpositionen zu zeigen
- Fortbewegung und Kämpfe hoch zu Ross
- Arenakampf als Möglichkeit zur Verbesserung der Kampfkraft
- gut gestaltete und inszenierte Bosskämpfe
- viele gute und dynamische Kameraschwenks
- mehrere Schwierigkeitsgrade
- außergewöhnlich gutes und detailverliebtes Umgebungsdesign
- Comic-Zwischensequenzen und nette Cutscene-Dialoge
- stellenweise sehr weitläufige Levels mit vielen Geheimnissen
- hervorragende Musikuntermalung
- gute und griffige Steuerung
- Konsolen-Umsetzungen sind weitgehend gut gelungen
Kontra
- Story kommt erst spät in Fahrt; Strife bleibt zu blass
- wenige Combo
- und Zornfähigkeiten (gerade bei Strife)
- Anpassung der Charaktere (beim Spielstil) könnte tiefer gehen
- zu viele passive Verbesserungen anstatt von Skill-Mods
- perspektivische Macken bei manchen Jump-&-Run-Passagen
- im späteren Verlauf dominieren die Kämpfe
- ausbaubare Story-Präsentation
- abrupter Wechsel zwischen Spielgeschehen und Cutscenes
- kleinere Bugs u.a. Animationen von Strife frieren ein
- gelegentliche Mikroruckler auf allen Konsolen
- höhere Bildwiederholrate (> 30 fps) hätte dem Spielgefühl gutgetan
- unscharfe/verwaschene Texturen auf Switch (Handheld)
- lange Ladezeiten und fps-Absacker auf Switch
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