Moons of Madness - Test, Adventure, XboxOne, PC, PlayStation4
Moons of Madness stammt vom norwegischen Indie-Studio RockPocket Games und ist lose im Universum des Funcom-MMORPGs Secret World Legends angesiedelt. Zum Beispiel kennt man die Orochi Group, ein Mega-Konzern, der die Mars-Expedition in Moons of Madness finanziert, aus Secret World. Um das Horror-Spin-off genießen zu können, sind Story-Kenntnisse vom großen Bruder aber nicht nötig! Auf dem Mars schlüpft man in die Rolle des Wissenschaftlers Shane Newehart, der in Ego-Sicht seinen verwaisten Arbeitsplatz erkundet: Die Kollegen lassen sich erstmal nicht blicken, dafür gibt es haufenweise verschlossene Türen. Nach einer kurzen Weile und meiner Erkenntnis, dass die Innenräume und Apparaturen der Station wirklich sehr ansehnlich gestaltet wurden, findet Shane seinen Arm-Scanner. Fortan kann er sich nicht nur den ungefähren Weg zum nächsten Ziel weisen lassen, sondern auch die Umgebung scannen: So findet man interaktive Schaltpulte und Gerätschaften leichter und kann im Spielverlauf Kameras & Co hacken.
Mars macht mobil
Im Mars-Mobil
Einführung in die Geschichte von H.P. Lovecraft Einführung in den Cthulhu-MythosUnd so ist man während der ca.sieben Spielstunden vor allem mit einer Art Schnitzeljagd auf dem Mars beschäftigt: Keycard für Sicherheitsstufe 3 suchen, damit man ins Labor kann. Dort dann ein Schalterrätsel lösen, so dass ein Schaltpult wieder Strom hat. Danach im Gewächshaus klar Schiff machen, dazu drei Filter für die Wasseraufbereitungsanlage finden. Zum Glück entschied sich der Entwickler dazu, den anfangs allzu formelhaften Ablauf in der zweiten Spielhälfte mit deutlich abwechslungsreicheren Schauplätzen, mehr düsterer Geschichte und einer dicken Portion Cthulhu-Mystik aufzupeppen - diese Elemente wirken zwar etwas beliebig durcheinandergewürfelt, motivieren aber zum Weiterspielen.
Fazit
Leider ist, und das stellt die größte Schwäche des Titels dar, Moons of Madness zu keinem Zeitpunkt gruselig oder gar furchteinflößend. Von ein paar vorsehbaren Schockmomenten abgesehen passiert nichts, das mich um das Leben meiner Spielfigur bangen lässt. Das Erkunden der toll modellierten und durchaus weitläuftigen Station entpuppt sich damit als mechanisches, streng lineares Abarbeiten von kleineren Zielen. Es ist also kein zaghaftes bis ängstliches Vorpirschen in einer feindlichen Umgebung nötig. Von der Panik, die das Monster in Alien: Isolation oder das namenlose Grauen in Silent Hill hervorrufen, ist in Moons of Madness nichts zu spüren. Bleibt also nur ein handwerklich gutes Erzählabenteuer, das seinen sehr trägen Einstieg durch eine ordentliche Portion Lovecraft-Mystik in der zweiten Spielhälfte wettmacht. Zwar hätte hier etwas mehr Subtilität und eine Konzentration auf entweder Pflanzen-Mutanten oder Tentakel-Entitäten gut getan, trotzdem will man letztlich erfahren, wer Schuld an der ganzen Situation hat und wie das Abenteuer endet.
Pro
- toll modellierte Raumstation
- motivierte (englische) Sprecher
- Rätselschwierigkeit gut getroffen
- man will wissen, wie die Geschichte ausgeht
- gelungene Steuerung in Ego-Sicht
Kontra
- leider nicht furchteinflößend
- sehr linear, Erkunden unerwünscht
- Ereignisse im Spiel vorhersehbar
- viel Lesen an Terminals nötig
- bisschen zu wilder Mix aus Sci-Fi, Cthulhu & Dead Space
Echtgeldtransaktionen
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