One Piece: Pirate Warriors 4 - Test, Action-Adventure, PlayStation4, PC, XboxOne, Switch

One Piece: Pirate Warriors 4
16.04.2020, Jens Bischoff

Test: One Piece: Pirate Warriors 4

Rückkehr der Strohhut-Bande

Mit One Piece: Pirate Warriors 4 (ab 14,00€ bei kaufen) schicken Omega Force, Koei Tecmo und Bandai Namco Entertainment die Strohhutpiraten um Monkey D. Ruffy nach fünfjähriger Pause erneut in die Schlacht gegen Horden von Gegnern. Wie uns das Anime-Gekloppe gefallen hat, verrät der Test.

In Pirate Warriors 4 können One-Piece-Fans die Geschichte des Animes vom Alabasta-Handlungsbogen über Enies Lobby, die Schlacht um Marineford, den Eintritt in die Neue Welt und Whole Cake Island bis hin zu einer speziellen Fassung des Wa-no-Kuni-Arcs in entsprechend gestraffter Form nacherleben. Insgesamt werden 35 Story-Episoden geboten, die es mit vorgegebenen Protagonisten zu bewältigen gilt, bevor man sie anschließend im Freien Modus mit seinen persönlichen Lieblingen wiederholen kann.

Auf zu neuen Ufern

Als spielbare Charaktere kann man dieses Mal mehr als 40 Figuren aus der Anime-Vorlage freischalten - darunter die Pirate-Warriors-Premieren von Katakuri, Big Mom und Kaido. Das Hilfs-Charakter-System aus Pirate Warriors 3 wurde allerdings wieder verworfen. Neben den Story-Missionen können außerdem mehr als hundert Nebeneinsätze in den Episodenrängen Eastblue, Grandline und Neue Welt bestritten werden, was Dutzende Stunden Spielzeit bedeutet.

Doch selbst wer alle Missionen gemeistert hat, kann weiter versuchen, bessere Rankings zu erzielen, höhere Schwierigkeitsstufen zu bewältigen oder für die Charakterentwicklung benötigte Münzen zu verdienen: Neben allgemeinen Upgrades, von denen sämtliche Figuren profitieren, besitzt jeder Charakter auch individuelle Skill-Trees über die man Werte weiter verbessern, Kampffähigkeiten lernen und aufstufen sowie Spezialangriffe freischalten kann.

Motivierende Beutehatz

David gegen Goliath bzw. Ruffy gegen Big Mom: Dieses Mal kann man nicht nur unzähligen kleinen, sondern auch vielen großen Gegnern eine spektakuläre Abreibung verpassen.
Welche Fähigkeiten und Spezialangriffe man nutzen möchte, lässt sich vor jedem Einsatz frei festlegen. Welche Münzen man wie verdienen und welche Charaktere man wie freischalten kann, lässt sich in entsprechenden Menüs überprüfen. Darüber hinaus gibt es auch praktische Extras wie ein Charakterlexikon, Glossar, Crew-Handbuch sowie Musik- und Videogalerien. Für Farbenblinde werden sogar drei alternative Farbpaletten angeboten.

Die Grafik bleibt selbst im ärgsten Getümmel angenehm flüssig, auch wenn die Übersicht gerade in der Nähe von Hindernissen oder engen Korridoren nicht immer optimal und die vertikale Kamerasteuerung nicht invertierbar ist. Bei der Orientierung hilft eine vorübergehend vergrößerbare Minimap sowie eine detaillierte Gesamtkarte, die sich jederzeit aufrufen lässt. Zudem gibt es eine sehr hilfreiche Zielaufschaltung für feindliche Anführer, damit man sie im Chaos nicht aus den Augen verliert und leichter trifft. Die Sichtweite geht trotz erkennbarer Pop-Ups in Ordnung, sich plötzlich in unmittelbarer Nähe materialisierende und zuschlagende Gegner sind nicht aufgefallen.

Auf ins Getümmel

Dafür bekommt man es mit einer Reihe überdimensionaler Widersacher wie den Piraten-Kaisern, Dino Drake oder Mammut Jack zur tun, was für imposante Momente sorgt. Hätte man dabei auch noch einzelne Körperteile gezielt auf Korn nehmen und schwächen können, wäre das Kräftemessen noch spektakulärer gewesen. Doch auch die weitreichende Zerstörbarkeit der Spielumgebungen macht Laune. Neben Fässern, Kisten und Verkaufsständen lassen sich teils sogar ganze Gebäude dem Erdboden gleichmachen. Im Gegensatz zum Vorgänger hat das Leveldesign jedenfalls spürbar an Attraktivität gewonnen, wenngleich man die Interaktivität zukünftig gern noch weiter ausbauen kann.

Schön auch, dass man außerdem wieder mit vereinten Kräften in die Schlacht ziehen kann: Sowohl zu zweit via Splitscreen als auch online, wo sich in machen Einsätzen sogar bis zu vier Teilnehmer kooperativ verbünden können. Das Matchmaking unterstützt konkrete Ziel- und Episodenfestlegungen, bietet aber leider keine Quickplay-Funktion, da Kapitel- bzw. Rangvorlieben nicht auf "beliebig" gesetzt werden können, so dass sich Mitspielersuchen teils unnötig lang gestalten. Eine Kombination aus Splitscreen- und Online-Spielern ist bei Missionen für bis zu vier Teilnehmer leider auch nicht möglich.

Willkommene Rückendeckung

Am generellen Spielablauf hat sich nicht viel geändert: Nach wie vor geht es darum, vorgegebene Haupt- und Nebenmissionen wie das Ausschalten bestimmter Gegner, das Einnehmen oder Verteidigen von Gebieten, das Beschützen von Verbündeten sowie das Erreichen von Zielorten zu erfüllen - manchmal auch unter leichtem Zeitdruck. Nebenbei prügelt man sich wie gewohnt durch Horden von Gegnern, die solange Nachschub erhalten, bis man genug von ihnen erledigt hat und ein Anführer erscheint, den man besiegen und so das Gebiet erobern und mit eigenen Gefolgsleuten bevölkern kann.

Per Splitrscreen kann man auch zu zweit, online sogar zu viert für Zerstörung sorgen.
Außerdem können vorübergehende Power-Ups oder Heilungen erbeutet werden, indem man Gegner besiegt, Objekte zerstört oder Schatzkisten öffnet. Werden KI-Kameraden niedergeschlagen, kann man ihnen zur Hilfe eilen. Andernfalls ziehen sie sich nach einer Weile dauerhaft aus der Schlacht zurück. K. o. geschlagene Mitspieler lassen sich ebenfalls retten. Angewiesen ist man auf diese Hilfe allerdings nicht. So lange noch mindestens ein Spieler auf den Beinen ist, wird man auch automatisch wiederbelebt - wenn auch erst nach einer gewissen Auszeit.

Die Steuerung ist einfach gehalten und leicht zugänglich. Es gibt je eine Taste für Standard-, Sturm- und Sprintangriffe, die sich unkompliziert zu Kombos verketten lassen. Power-Sprints lassen sich auch für Ausweichmanöver nutzen, kosten aber Energie. Allerdings füllt sich diese in Kampfpausen schnell wieder auffüllt. Auch Sprünge und das Verhöhnen von Gegnern sind möglich, Blocks hingegen nicht. Das Ausführen von Spezialangriffen und Kraftausbrüchen ist ebenfalls ein Kinderspiel, nur müssen sie nach Gebrauch erst wieder aufladen.

Alles im Griff

Mit gesammelten Münzen lassen sich neue Angriffe und Fertigkeiten freischalten.
Geduld ist oft auch bei den Ladezeiten gefragt, die zum Teil recht lang ausfallen können. Auf Dauer hat natürlich auch der trotz fulminanter Kampfmanöver nicht besonders abwechslungsreiche Spielablauf mit Abnutzungserscheinungen zu kämpfen. Das Anime-Flair wird durch den japanischen Originalton gut unterstrichen. Persönlich hätte ich aber auch alternative Tonspuren begrüßt, um im Eifer des Gefechts nicht immer auf die deutschen Untertitel schielen zu müssen...

Fazit

One Piece: Pirate Warriors 4 bietet klassische Massenkeilereien wie man sie von Koeis Warriors-Reihen gewohnt ist - nur eben mit Anime-Helden und -Schurken aus dem One-Piece-Universum. Außerdem sind dieses Mal viele Gegner besonders groß und die Kulissen weitreichend zerstörbar, wodurch man sich positiv vom Vorgänger abhebt. Insgesamt stehen mehr als 40 spielbare Charaktere bereit - darunter erstmals auch Katakuri, Big Mom oder Kaido. Der erzählerische Rahmen reicht vom Alabasta-Handlungsbogen bis hin zu einer speziellen Fassung des Wa-No-Kuni-Arcs. Die über 30 Story- und mehr als hundert Nebeneinsätze können lokal auch zu zweit und online teils sogar zu viert kooperativ bestritten werden. Zwar ist die Übersicht nicht immer optimal, der Spielverlauf auf Dauer etwas eintönig, aber One-Piece-Fans, die auf unkomplizierte Hau-drauf-Action mit Unmengen an Gegnern sowie motivierenden Sammel- und Upgrade-Reizen stehen, kommen garantiert auf ihre Kosten.

Pro

  • unkomplizierte Hau-drauf-Action
  • über 40 spielbare Charaktere
  • Koop-Einsätze für bis zu vier Spieler
  • viele zerstörbare Objekte
  • motivierende Sammel- und Upgrade-Reize
  • zum Teil riesige Widersacher
  • praktische Zielfixierung
  • alternative Farbpaletten für Farbenblinde

Kontra

  • eintöniger Spielverlauf
  • mitunter sehr lange Ladezeiten
  • keine invertierbare Kamerasteuerung
  • gelegentliche Übersichtsprobleme
  • kein kapitelunabhängiges Matchmaking
  • ausschließlich japanische Sprachausgabe

Wertung

PlayStation4

Unterhaltsamer Massenprügler in Warriors-Manier, der mit teils riesigen Gegnern und brachialer Zerstörungskraft aufwartet.

XboxOne

Unterhaltsamer Massenprügler in Warriors-Manier, der mit teils riesigen Gegnern und brachialer Zerstörungskraft aufwartet.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

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  • Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
Kommentare
Varothen

Als One Piece Fan kann man gut und gerne 10--15% auf die Wertung drauf legen. Es macht einfach tierisch Spass alle Charaktere auszuprobieren und zu verbessern. Zumal sich jeder Charakter unterschiedlich und genau wie im Anime Spielen lässt. So kann man auch unterschiedliche Skills erst mit der Zeit freischalten, was motiviert seinen Lieblingscharakter zu leveln.
Besonders gut gelungen ist auch die Balance analog dem Anime. Ein Whitebeard spielt sich so zB wie ein echter Kaiser, sprich er ist stärker als zB ein Lysop. Was absolut dem Anime entspricht. Die starken Charakter aus dem Anime fühlen sich auch entsprechend stark an.

Positiv gefällt mir auch, dass jeder Charakter mit der original Japanischen Stimme versehen ist. Es macht Laune den ikonischen Stimmen zu lauschen während die Action läuft - auch wenn man kein japanisch versteht, die Untertitel sind stets gut lesbar eingeblendet.

Alles in allem: Fan Service pur! Jeder der One Piece Fan ist kann bedenkenlos zuschlagen!

vor 4 Jahren