Ion Fury - Test, Shooter, Switch, PC, XboxOne, PlayStation4
Was es mit Ion Fury auf sich hat? In aller Kürze: Grandiose Old-School-Action – besser kann man die alte Schule nicht in die Jetztzeit hieven! Für alles weitere verweise ich auf unseren Test des im vergangenen Jahr erschienenen PC-Originals, denn was damals galt, hat im Wesentlichen auch auf den Konsolen Bestand. In den folgenden Absätzen will ich lediglich auf Besonderheiten eingehen, die das Spielen auf Konsole auszeichnen.
Y=X
Immerhin fällt das ausgesprochen rasante Laufen, Springen und Anvisieren relativ kleiner sowie sehr flinker Gegner per Analogstick eine ganze Ecke schwerer aus als mit Maus und Tastatur. Ich komme hier jedenfalls viel stärker ins Schwitzen als auf PC – was u.a. daran liegt, dass man das Fadenkreuz auf der Y-Achse genauso schnell bewegt wie auf der X-Achse und es keine Möglichkeit gibt, das zu verändern. Auch wenn die Vertikale in Ion Fury zum Glück eine große Rolle spielt, hätte man sich hier am Großteil der Konsolen-Shooter orientieren sollen, um ein genaueres Zielen zu ermöglichen.
Überhaupt ist es schade, dass man die Tasten nicht frei belegen, sondern nur zwischen zwei voreingestellten Varianten wählen darf. Gut natürlich, dass die z.B. das Springen und Ducken per Schultertaste ermöglichen, sodass man einen Feind nicht „aus den Augen“ verliert, weil man den Daumen vom rechten Analogstick nehmen muss. Außerdem erleichtert eine optionale Zielhilfe das Anvisieren.
Überempfindlich
Und leider ist das nicht das einzige Ärgernis, denn auf Switch kann ich Ion Fury ganz allgemein nur sehr eingeschränkt empfehlen und das hat einmal mehr mit den Analogsticks der Joycons bzw. einer Steuerung zu tun, die in keiner Weise auf deren kurze Hebelwege angepasst wurde. Die reagiert nämlich schon auf der zweitniedrigsten Einstellung so schnell auf Eingaben, dass präzises Zielen mit den Joycons überhaupt nicht möglich ist. Auf der niedrigsten Stufe sieht man sich hingegen nur noch dermaßen langsam um, dass man der schnellen Action quasi ständig hinterher schaut.
Wobei auch das eben nur mit Einschränkung gilt, denn das Spiel läuft auf der technisch schwächsten Hardware mit lediglich 30 Bildern pro Sekunde, was für den flotten Spielverlauf viel zu wenig ist. Auch die Fassungen für PS4 und Xbox One leiden unter einem gelegentlichen Schluckauf, doch grundsätzlich ist die Action dort mit 60 Bildern pro Sekunde so flüssig, dass man sie voll genießen kann.
Danke, Konami!
Nun gibt es allerdings eine interessante Option: Wer den klassischen Konami-Code (hoch, hoch, runter, runter, links, rechts, links, rechts, B, A) eingibt, schaltet auf Switch eine Bildrate frei, die über weite Strecken tatsächlich die magische Grenze von 60 erreicht. Perfekt ist diese Lösung zwar nicht, weil recht häufig starke Schwankungen auffallen, doch tausendmal besser als die Voreinstellung ist sie allemal!
Fazit
Ihr wollt Ion Fury auf PlayStation 4 oder Xbox One spielen? Langt zu! Die Gamepad-Steuerung ist eine klare Einschränkung gegenüber dem Spielen mit Maus und Tastatur, aber alles in allem ist der altmodische Shooter auch auf diesen Konsolen ein großer Spaß. Solltet ihr hingegen mit der Switch-Version liebäugeln, müsst ihr abwägen. Wollt ihr ausschließlich mit den Joycons spielen, rate ich euch glatt davon ab. Die extrem ungenaue Steuerung passt dann nämlich überhaupt nicht zum Spielverlauf, während die Bildrate diesem nur gerecht wird, wenn man einen Code eingibt. Immerhin: Mit dem ist Ion Fury auch auf Switch wesentlich besser spielbar – verwendet man zusätzlich gar ein separates Gamepad, hat man fast so viel Spaß wie auf den anderen Systemen. Unterm Strich ärgere ich mich aber einmal mehr über eine Umsetzung, die vermutlich nur deshalb auf Switch erscheint, weil dort so viele potentielle Käufer warten – aber nicht, weil Spiel und Plattform gut zusammenpassen würden.
Pro
- schnelle, explosive und wahlweise anspruchsvolle Action
- sehr verschiedene Waffen, meist mit interessanten zweiten Feuermodi
- Gegner fordern unterschiedliches Vorgehen
- große, einfallsreiche Levels mit zahlreichen Überraschungen
- etliche, teils sehr gut versteckte Geheimnisse
- packender FastTracker-Soundtrack
- viele unterhaltsame Sprüche und Anspielungen
- Levels aus Early-Access-Version sind als Bonusmissionen enthalten
Kontra
- extrem ungenaues Zielen mit Joycons (Switch)
- zu schnelles Umsehen auf Y-Achse und fehlende entsprechende Einstellungsmöglichk
- (größtenteils) 60 Bilder pro Sekunde nur per Cheat (Switch)
- kleine KI
- und Physikfehler
- keine Anzeige der Spielzeit bei Speicherständen
Echtgeldtransaktionen
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