Desperados 3 - Test, Taktik & Strategie, PC, XboxOne, PlayStation4
Showdown für John Cooper & Co!
Also gilt es Sichtlinien zu studieren und auszuweichen, Hindernisse und Büsche als Deckung zu nutzen sowie einzelne Banditen anzulocken. Cooper kann eine Münze werfen, McCoys Arztkoffer ist noch nützlicher: er blendet den Gegner und ermöglicht einen Knockout oder Kill. Später kommen mit Hector und seiner Bärenfalle sowie Isabelle Moreau und Kate O'Hara weitere Helden mit individuellen Fähigkeiten von der Verkleidung bis hin zum Tritt in die Weichteile hinzu - und sobald der Fünfertrupp komplett ist, hat man wunderbare Kombinationsmöglichkeiten.
Taktische Stealth-Action
Außerdem gibt es mehrere Feindtypen, von denen sich nicht alle so einfach veräppeln lassen. Manche mit Poncho beobachten alles genauer und die schweren Jungs mit den langen Mänteln kann nicht jeder ausknocken - da muss Hector ran. Hinzu kommen markierte Alarmposten, aus denen Verstärkung naht, sobald man zu plump agiert. Also gilt es, simultane Kooperation im Showdown-Modus zu planen! All das sorgt natürlich für Trial&Error, das im Zusammenspiel mit den Ladezeiten schonmal nerven kann.
Die frei belegbare Steuerung ist weitgehend durchdacht, nur manchmal kann es bei der Wegfindung im Showdown-Modus inkonsequente Laufwege sowie beim Anvisieren kleine Zicken geben - ansonsten lässt sich das Spiel am PC (hier bewegt man die Figuren indirekt per Maus, falls man nicht den Controller verwendet) und auf den Konsolen (hier steuert man sie direkt mit dem Analogstick) sehr gut bedienen. Übrigens ist die deutsche Lokalisierung gelungen, sowohl was Texte als auch Sprecher angeht. Von der Story sollte man nicht zu viel erwarten, der Sprung von Johns Kindheit in den Zug wirkt etwas plump, aber später wird es durchaus mal amüsant in den Zwischensequenzen.
Zwar wirkt es manchmal unlogisch, dass die Helden nicht über Zäune klettern können, aber dafür überzeugt z.B. das Untertauchen in zivilen Zonen mit etwas Assasin's-Creed-Flair, außerdem kann man jetzt auch in Gebäuden taktieren bzw. diese infiltrieren. Die Siedlungen wirken angenehm belebt, die Leute unterhalten sich oder arbeiten, während man sein nächstes Opfer sucht. Nach Abschluss einer Mission gibt es eine Statistik mit Trophäen, außerdem kann man sich anzeigen lassen, welche Route man eingeschlagen hat. Ob man Feinde tötet oder bewusstlos schlägt und Kills meidet, hat nur statistische Auswirkungen.
Fazit
Desperados 3 knüpft nahtlos an die Qualität von Shadow Tactics an. Es macht einfach Spaß, sich mit List und Tücke, Colts und Bärenfallen durch die wunderschön illustrierten Areale zu kämpfen. Die Helden überzeugen mit individuellen Fähigkeiten und die Spielmechanik liefert coole Stealth-Elemente von der Deckung über diverse Ablenkungen bis hin zum Knockout oder Messerwurf. All das wird unterstützt durch gutes KI-Verhalten, coole Kombinationen, hilfreiche Einblendungen sowie eine durchdachte Steuerung. Auch die deutsche Lokalisierung ist gelungen. Zwar kann das Trial&Error zusammen mit den Ladezeiten schonmal nerven, es gibt kleinere Aussetzer bei der Wegfindung im Showdown und das Artdesign ist mir für den Wilden Westen manchmal etwas zu bunt. Aber wer schon im alten Japan mit Samurai und Ninja seinen Spaß hatte, der wird auch mit Cooper, Hector & Co sehr gut unterhalten.
Pro
- tolle Stealth-Action im Wilden Westen
- simultane Planung mit Pasue im Showdown-Modus
- Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten
- coole Kombinationen aus Locken & Töten
- angenehm große, schön illustrierte Arele
- auch in Gebäuden taktieren
- durchdachte und modifizierbare Steuerung
- komplett dreh- und zoombare Kamera
- gut gemachte, amüsante Zwischensequenzen
- gutes KI-Verhalten in mehreren Stufen
- gute deutsche Lokalisierung (Sprache & Text)
- Controller-Unterstützung am PC
- automatisches und manuelles Speichern
- vier Schwierigkeitsgrade
- viele deaktivierbare Anzeigen im HUD
Kontra
- Story eher Nebensache
- Trial&Error plus Ladezeiten kann nerven
- manchmal Wegfindungsbugs im Showdown-Modus
- einige inkonsequente bzw. fehlende Interaktionen
- Artdesign manchmal zu bunt für Wilden Westen
- brutale/subtile Spielweise ohne Konsequenzen
- Messerwurf ist etwas zu mächtig
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