Namco Museum Archives Volume 1+2 - Test, Arcade-Action, PC, XboxOne, PlayStation4, Switch
Zuerst ein paar Worte zur, in diesem Fall, seltsamen Release-Politik von Namco: In Japan erscheint die Namcot Collection (Namco veröffentlichte in den 1980ern NES-Spiele unter dem Label Namcot, daher der Name) nur auf Switch. Zum einen als Spiel mit Packung, für gut 20 Euro erhält man zehn Spiele. Release-Variante zwei: In Japan gibt es die Collection zusätzlich als eine Art App, die ist umsonst und enthält nur ein Spiel, den Plattformer Wagan Land. Weitere Titel können zum Preis von umgerechnet circa drei Euro hinzugekauft werden; aktuell nur jene, welche auch Teil der physischen Collection sind. Im August und Oktober, das hat Namco bereits angekündigt, werden dann in Japan jeweils zehn weitere NES-Spiele für die Switch-App verfügbar gemacht.
Anders als in Japan
2 x 10 bzw. 2 x 11
Über die üblichen Namco-Verdächtigen brauche ich nicht viele Worte verlieren - manches macht noch Laune, andere Dinge wirken aus heutiger Sicht ultrasimpel und langweilig. Dig Dug zum Beispiel kann ich tatsächlich noch ein Weilchen spielen, Galaxian ödet mich schon nach 30 Sekunden an. Interessant ist bei etlichen „großen Namen“ natürlich die Tatsache, dass es sich um die NES-Umsetzungen und nicht die Arcade-Originale handelt. Wobei auch hier natürlich die individuelle Zockervita darüber entscheidet, welche Version eines Klassikers sich für einen wie das Original anfühlt - in Deutschland wird das z.B. nicht selten die C64-Variante sein.
Cool, dass die dabei sind
Die NES-Version überzeugt spielerisch.Mindestens interessant ist das Kerker- und Drachenabenteuer Dragon Buster 2: Yami no Fuuin mit seinem atmosphärischem Intro, das einst nur in Japan erschien. Auch beim Vorgänger Dragon Buster lohnt das Ausprobieren: Die feindlichen Tatzelwürmer sehen mit ihren kümmerlichen Bewegungen richtig putzig aus und auch die Schwertschlag-Animation des Helden ist ein Hingucker. Flott und motivierend ist die Dreingabe von Volume 1, die eigens entwickelte 8-Bit-Fassung der Pac-Man Championship Edition von 2007 - die turbulente Pillenfresser-Hatz macht in dieser Version heute einfach viel mehr Spaß als das vergleichsweise behäbige (NES-) Original.
Fazit
Wo Licht ist, da ist natürlich auch Schatten: Im Haupttext habe ich Beispiele ausgeführt, wo mir ein olles NES-Spiel auch heute noch Spaß macht - von Splatterhouse: Wanpaku Graffiti über Pac-Land und Rolling Thunder bis Dig Dug. Aber natürlich sind in den beiden Archives-Sammlungen auch Oldies dabei, die mich schnell langweilen oder die sich auch heutiger Sicht einfach mies steuern: Xevious finde ich einfach nur noch schnarchig, das an Donkey Kong erinnernde Mappy lässt mich schon nach Sekunden den Zurück-zum-Hauptmenü-Button drücken und The Tower of Druaga fühlt sich noch dröger an als es alt und hässlich ist. Trotzdem hatte ich Spaß damit, alle 8-Bit-Spiele durchzuprobieren und mich in ein paar richtig zu verbeißen - obendrein kann etwas Retro-Fortbildung einem Spiele-Schreiberling bekanntlich nie schaden. Nicht geschadet hätten den beiden Collections aber umfassende museale Features - Material dafür gibt es neben dem Programmcode der Spiele in den Namco-Archiven sicherlich zuhauf!
Pro
- saubere Technik, gute Filter-Optionen
- Rückspul-Funktion an Bord,...
- interessante Titel dabei, die nicht jeder kennt
- null Ladezeiten
- je ein eigens auf 8-Bit getrimmtes Bonusspiel
Kontra
- einige Spiele heute ziemlich langweilig
- ..., die aber nicht sehr komfortabel umgesetzt ist
- keine Museums-Bonusfeatures
Echtgeldtransaktionen
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