The Eternal Castle Remastered - Test, Action-Adventure, PlayStation4, PC, Switch
Nach Jordan Mechners Prince of Persia (1989) erschienen mit Éric Chahis Another World (1991) und Paul Cuissets Flashback (1992) zwei prägende Action-Abenteuer, die mit ihren ikonischen Kletteranimationen und dem (zum Teil) frustrierenden Mix aus Forschen, Schießen und Springen viele Spieler nachhaltig beeindruckten. Beinahe 20 Jahre später griff das dänische Studio Playdead das angegraute Konzept auf und verpasste ihm griffigere Kontrollen, fiese Sofort-Tode plus eine Prise Denksport - in Form des Überraschungs-Indies Limbo (2010). Seitdem gibt es wieder vermehrt Titel, die das Konzept mehr oder minder gelungener remixen - am besten taten dies erneut Playdead mit ihrem Meisterstück Inside.
Solides Fundament
Das Spiel macht es euch dabei nie leicht: Das betrifft weniger die Wegfindung, sondern eher die (ermüdenden) Faustkämpfe und das Erfassen der Geschichte: Kleine Stories erzählende Objekte im Hintergrund sind aufgrund der schrillen Farben und groben Pixel nur schwierig zu erkennen, die Schrift ist allgemein nicht gut lesbar, die Charaktere geben oft nur kryptische Botschaften von sich. Und dennoch will man wissen, warum es einen in diese wie in einem Fieberwahn präsentierte Mischung aus Mad Max, Riddick und Planet der Affen verschlagen hat - auch wenn einem die Entwickler absichtlich das Leben schwer machen.
Mitdenken gefordert
The Eternal Castle Remastered erschien übrigens schon Anfang 2019 für Steam, ist uns aber erst jetzt mit der Switch-Portierung ins Auge gestochen.
Fazit
Ich finde The Eternal Castle Remastered ziemlich anstrengend - und in spielerischer Hinsicht eigentlich nicht besonders gelungen. Einige unfaire Kämpfe musste ich viele Male versuchen, an anderer Stelle ärgerte ich mich über unverschuldete Abstürze beim Klettern. Dafür reizen mich die wuchtigen Shoot-outs mit begrenzter Munition und ein paar pfiffige Schleichwege, wo ich prügelnde Wachen umgehen kann. Der Clou bei diesem Spiel ist aber seine Präsentation: Das betrifft zum einen die reine grafische Gestaltung mit den groben Pixeln und starken Kontrasten, zum anderen die gesamte audiovisuelle Umsetzung - inklusive Bildkomposition, Gestaltung der rätselhaften Welt und starker klanglicher Untermalung.
Pro
- kompromissloser, stylischer Pixel-Look
- kreatives Fake-Remastered-Konzept
- mit wenigen Bildern wird eine enorme Atmosphäre erzeugt
- Welt und Geschichte machen neugierig
- Ballern fühlt sich grob und hart an
- weckt spielerische Erinnerungen an Another World
Kontra
- einige sehr knifflige, frustige Stellen
- geringe Spielzeit (in zwei, drei Stunden machbar)
- Prügel-Mechanik stupide und monoton
- Steuerung fühlt sich altmodisch träge an
Echtgeldtransaktionen
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- Es gibt keine Käufe.