Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung - Test, Action-Adventure, Switch
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung spielt hundert Jahre vor The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Auch hier rückt die prophezeite Verheerung Ganon unaufhaltsam näher, Monsterhorden durchstreifen das Land und verwickeln die Armee von König Rhoam in Kämpfe, welche die ohnehin hinterherhinkende Vorbereitung auf die Verheerung zusätzlich bremsen. Dann erscheint ein kleiner Robo-Wächter aus der Zukunft, der einen düsteren Blick auf das gewährt, was passiert, wenn jetzt nicht entschieden gehandelt wird. Und so stürzen sich Link und Co. in eine Schlacht nach der anderen, wo sie in koei-typischer Warriors-Manier Unmengen an Gegnern niedermähen und immer stärker werden.
Düstere Prophezeiung
Neben Schwertkämpfer Link und Hofberaterin Impa stellen auch Prinzessin Zelda, Goronen-Krieger Daruk, Orni-Schütze Revali, Zora-Prinzessin Mipha, Gerudo-Königin Urbosa und über ein halbes Dutzend weiterer Charaktere mit sehr individuellen Fertigkeiten ihr Kampfgeschick aktiv unter Beweis. Steuerung und Spielverlauf sind handlich und unkompliziert. Man verkettet normale und schwere Angriffe zu simplen Kombos, sammelt Energie für fulminante Musou-Attacken und führt individuelle Spezialmanöver aus, wie z. B. Bogenschüsse von Link, Flugeinlagen von Revali oder Teleportationen von Mipha. Stärkere Gegner können jederzeit fixiert werden, um sie nicht aus den Augen zu verlieren, während eine zoombare Minimap für Übersicht auf den Schlachtfeldern sorgt.
Haudrauf-Action mit Dynamik
Mit Letzteren kann man Gegner und Hindernisse mit Bomben bewerfen und so selbst stärkste Verteidigungen knacken, Angreifer vorübergehend paralysieren und am Herumwirbeln hindern, angriffshemmende Eisblöcke erzeugen und besteigen sowie metallische Gegenstände wie Waffen oder Kisten magnetisch anziehen und abstoßen. Während der Ausführung wird das Spielgeschehen stark verlangsamt, so dass keine unnötige Hektik aufkommt. Weniger stabile Objekte können auch zerstört werden - von Kisten und teils explosiven Fässern bis hin zu morschen Bäumen und porösen Felsen. Außerdem können aufmerksame Entdecker versteckte Schatzkisten und andere Kuriositäten wie getarnte Waldgeister ausfindig machen und damit verbundene Belohnungen einstreichen.
Kampf der Titanen
Touch-Unterstützung gibt's keine, obwohl die sich sowohl für praktische Shortcuts als auch komfortablere Kartennavigation und Menüführung durchaus angeboten hätte. Im Handheld-Modus wären zum Teil auch größere Schriften von Vorteil gewesen. Weit mehr gestört hat mich allerdings, der in den ansonsten hochwertig vertonten Zwischensequenzen stets stumme Link. Davon abgesehen ist die Inszenierung aber wirklich klasse - von der Kamera- und Dialogregie über die stimmungsvolle Soundkulisse und humorvollen Akzenten bis hin zu den professionellen deutschen Sprechern. Lediglich in den Kampfeinsätzen hätte man ruhig noch etwas mehr und abwechslungsreichere Sprachaufnahmen einbauen können.
Neben den meist aufwändigeren und locker auch mal über eine halbe Stunde dauernden Story-Einsätzen warten auch wieder jede Menge Nebenaufgaben und zusätzliche Herausforderungen auf Link und Co., mit denen man sich locker mehrere Dutzend Stunden beschäftigen kann - dank interessanter Bonusziele auch über das Story-Finale hinaus. Mit fast jeder gemeisterten Mission werden weitere Orte und Aufträge auf der Karte von Hyrule aufgedeckt - von neuen Händlern und Kampfeinsätzen bis hin zu Einrichtungen, in denen man seine Waffen verbessern, seine Ausrüstung umgestalten oder seine Charaktere gegen einen kleinen Obolus trainieren und so auch ohne aktive Kampfteilnahmen Stufen aufsteigen lassen kann. Der Stauraum für Waffen hätte trotz Upgrade-Möglichkeiten allerdings ruhig etwas geräumiger sein. Vor allem bei Link stößt man immer wieder schnell an die Grenzen.
Alles für Hyrule!
Wer die Demo gespielt hat, kann seinen Spielstand übernehmen, während amiibo-Besitzer zusätzliche Waffen, Materialien und Rubine, die als Währung im Spiel fungieren, ergattern können. Wird ein Spielstand von The Legend of Zelda: Breath of the Wild gefunden, erhält man mit Links Übungsschwert ebenfalls einen kleinen Bonus. Auch sonst wird mit vertrauten Gesichtern und Schauplätzen sowie charmanten Animationen und Details wie Lebensleisten in erweiterbarer Herzform gelungenes Zelda-Flair geboten. Beim Schwierigkeitsgrad hat man die Wahl zwischen vier Stufen, die sich jederzeit ändern lassen, sofern man sich nicht gerade im Einsatz befindet.
Tatkräftige Unterstützung
Fazit
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung bietet wie schon der Vorgänger gewohnt kurzweilige Haudrauf-Action im Stil von Koeis Warriors-Reihen. Das Gegneraufkommen ist hoch, die Steuerung handlich, die Beutehatz motivierend. Zudem wird das Zelda-Flair mit charmanten Animationen und Details wie Lebensleisten in erweiterbarer Herzform gut eingefangen, während elementare Zauber und Spezialkräfte den Kämpfen zusätzliche Dynamik verleihen. Auf Dauer macht sich aber trotz auflockernder Boss-, Titanen- und anderer Spezialkämpfe auch eine gewisse Monotonie breit. Hinzu kommt, dass gerade die Titanenkämpfe keine spielerischen Highlights sind, Protagonist Link trotz ansonsten hochwertiger deutscher Vertonung die ganze Zeit über stumm bleibt und die Schrift im Handheld-Modus hier und da etwas klein ausfällt. Auch Touch-Unterstützung gibt es keine - weder für Shortcuts, noch bei der Kartennavigation oder in den Menüs. Der kooperative Mehrspielermodus hat mir allerdings viel Spaß bereitet, auch wenn er erneut lediglich lokal und von maximal zwei Spielern genutzt werden kann. Insgesamt ist Zeit der Verheerung aber auf jeden Fall eins der besten aktuellen Warriors-Spiele.
Pro
- kurzweilige Haudrauf-Action
- hochwertige deutsche Vertonung...
- unterhaltsamer Koop-Modus...
- auflockernde Titanenkämpfe...
- motivierende Beutehatz
- individuelle Waffen-Upgrades
- elementare Zauber und Spezialkräfte
- sehr ansehnliche Inszenierung
- gelungenes Zelda-Flair
- praktisches Beuteradar
Kontra
- auf Dauer monotoner Spielverlauf
- ...aber komplett stummer Link
- ...allerdings nur zu zweit und via Splitscreen
- ...die spielerisch aber eher mau sind
- keine Touch-Unterstützung
- mitunter etwas kleine Schrift (Handheld-Modus)
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