Sackboy: A Big Adventure - Test, Plattformer, PlayStation4, PlayStation5, PC

Sackboy: A Big Adventure
12.11.2020, Jörg Luibl

Test: Sackboy: A Big Adventure

Stoff für große Sprünge

Als Media Molecule im Jahr 2008 (!) LittleBigPlanet für PlayStation 3 veröffentlichte, hat wohl niemand mit einer derart langen Lebensdauer des kreativen Baukastens gerechnet. Schon längst sind die putzigen Stoffhelden etablierte Sony-Maskottchen, die jetzt nach einigen kleineren Hüpfern auf PS4 zum ersten großen Sprung auf PS5 ansetzen. Ob das Team von Sumo Digital mit Sackboy: A Big Adventure (ab 22,99€ bei kaufen) ein Jump'n Run auf dem Niveau eines Super Mario inszenieren kann?

...und überall - leider auch in Stoffuniversen. Hier heißt der Bösewicht Vex und bedroht nicht weniger als die künstlerische Freiheit. Er will tatsächlich die blühende Fantasie unterdrücken, also muss man ihn stoppen. Wer wäre da besser geeignet als ein tapferer Strickritter? Natürlich zwei, drei oder gar vier, die gemeinsam losziehen! Sie erwartet nicht weniger als eine sprunggewaltige Odyssee in putzig designten Kulissen, die auf einer kunterbunt genähten Weltkarte beginnt und fünf große Regionen bietet. Das Team aus Sheffield, das neben LittleBigPlanet 3 u.a. Team Sonic Racing servierte, öffnet hier den Vorhang zu einem  großen Abenteuer.

Das Böse ist immer...

Auf der Weltkarte schaltet ihr Gebiete frei.
Was ist das Ziel? Ihr müsst so viele blaue Träumerkugeln wie möglich sammeln, um neue Gebiete freizuschalten. Nur so könnt ihr euch Stück für Stück dem weit entfernten Reich von Vex nähern, der euch mitunter immer wieder in kurzweiligen Bossgefechten herausfordert. Sackboy: A Big Adventure ist zwar bis zu viert spielbar, es gibt auch extra gekennzeichnete kooperative Level, aber als Plattformer ist es sehr gut für Solisten geeignet. Zu Beginn wirkt alles noch kinderleicht, wenn man die ersten Sprünge meistert und knuffige Monster verhaut: so schließt man am Ende der ersten Levels meist mit allen Trophäen und maximale Punkten ab. Aber je weiter man kommt, desto vielfältiger und anspruchvoller wird es.

Ab geht die wilde Fahrt...
Das ist also kein Kinderspiel, denn man braucht Absprungtiming: Stofframpen bewegen sich, Monstergesichter verwandeln sich in Trampoline oder Rammböcke und man muss rechtzeitig an rotierende Räder springen, sich festhalten und im richtigen Moment loslassen, um genug Schwung zu haben. Allerdings ist das Scheitern nie frustrierend, denn das automatische Speichern versetzt einen meist nur kurz zurück und mit etwas Übung kommt man eigentlich immer weiter - allerdings gibt es keine Video-Guides zu Geheimnissen wie in Astro's Playroom. Jump'n Run-Veteranen werden sich vor allem über die Herausforderungslevels freuen, in denen man auf Zeit einige knifflige Situationen mit perfekten Sprungfolgen und präzisen Bewegungen meistern muss: ideal für ehrgeizige Perfektionisten!

Ziehen, springen, gleiten...

Es gibt witzige Charaktere und eine charmant erzählte Story.
Als Stoffritter hat man recht früh die meisten der etwa 20 Bewegungen zur Verfügung: Man kann rollen, springen, etwas in der Luft weiter zappeln, Gegenstände greifen und werfen, an Seilen ziehen, Sturz- oder Wirbelattacken ausführen sowie einen Hilfshelikopter herbeirufen, der einen über Abgründe bringt. Die Steuerung ist präzise, allerdings bewegen sich die Stoffritter nicht ganz so schnell wie Mario oder Astro, das Tempo ist beschaulicher. Aber auch ohne Turbo-Akrobatik entsteht zusammen mit den leveleigenen Interaktionen sowie dem leichten Rätselflair ein Heidenspaß. Nahezu alles ist zerstörbar, man kann zudem überall etwas auslösen, Schalter aktivieren, Plattformen in die Höhe schnellen lassen oder verborgene Bereiche entdecken. Und in welchem Spiel wackelt ein ganzer Level zum Beat des Soundtracks? Der ist übrigens klasse.

Das landschaftliche Spektrum reicht vom Dschungel bis ins Gebirge, vom Meer bis zum Weltraum und geht einher mit jeweils anderen Spiel-, Sammel- und Lösungsmechaniken. Es lohnt sich immer wieder genauer hinzusehen, weil sich so vieles bewegt und alles liebevoll animiert ist. Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass man die Kamera nicht manuell bewegen oder gar zoomen kann, denn die Perspektive ist immer festgelegt. Das führt dazu, dass man an einigen Stellen seine Figur nicht sieht. Immerhin nutzt Sumo Digital diese uneinsichtigen Bereiche wiederum gut für Geheimnisse, denn es lohnt sich, seinen Stoffritter auch mal ohne freien Blick um eine Mauer zu schicken und "blind" zu bewegen. Trotzdem fühlt man sich in reinen 3D-Plattformern wie Super Mario Odyssey oder Astro's Playroom freier und kann sich letztlich intensiver austoben.

Feste Perspektive

Die Unterschiede zwischen PS4 und PS5 halten sich in Grenzen, aber man merkt schon, dass Sackboy auf der neuen Hardware sauberer und schneller läuft. Auf der PS4 laden Texturen in den Zwischensequenzen manchmal kurz nach und die Ladezeiten sind länger. Obwohl es audiohaptisches Feedback gibt, also Vibrationen und Töne aus der Hand, wird das Potenzial des DualSense Wireless-Controllers hier nicht so faszinierend ausgeschöpft wie beim PS5-exklusiven Astro's Playroom. Es gibt aber auch Levels, in denen man Sackboy z.B. über die Neigung des Controllers z.B. skatend auf schwebende Plattformen bewegt. Außerdem überraschen die Entwickler immer wieder mit netten Ideen, die das Tempo variieren: Gerade muss man entlaufene Monstern wie Schafe einpferchen, dann jagt man im Höllentempo auf einen Zugdach umher, auf dem auch noch Bomben landen und meist wird eine Region mit einem Boss oder Finale abgeschlossen: Vorsicht, da kann schonmal etwas Großes heranrollen!

Vorsicht, auf dem Zug landen bald Bomben!

Alle Bewegungsarten werden in kurzen Clips eräutert.


Kostüme ohne Ende

Wer es entspannter mag, der findet auch genug Sonderlevels, in denen es nur darum geht, möglichst viel einzusacken. Falls man eine Pause braucht, geht man in einem Kleidungszelt shoppen und putzt seine Helden heraus: Es gibt endlos Möglichkeiten, sich neu einzukleiden - mit etwa 60 Kostümen habt ihr vom Punkrocker über den tibetanischen Mönch bis zum Yeti freie Kleiderwahl. Je mehr goldene Sammelschellen ihr hortet, desto mehr Fummel und Accessoires könnt ihr freischalten. So lassen sich letztlich alle Bereiche eures Stoffritters von Kopf bis Fuß, von Haut bis Haar, von den Augen bis zur Gestik anpassen. Allerdings gibt es auch einen direkten Link zum PlayStation Store, wo ihr gegen echtes Geld weitere Kostüme kaufen könnt.

Da kann man noch was machen!

Außerdem könnt ihr im kooperativen Spiel diverse Emojis einsetzen, um euch Hinweise oder Feedback zu geben - man kann sich aber auch gegenseitig etwas stibitzen und wunderbar ärgern. Zwar könnt ihr auf PS4 und PS5 sofort auf der Couch mit bis zu vier Leuten loshüpfen, aber online wird der Koop-Modus erst Ende des Jahres per Patch nachgeliefert. Sumo Digital begründete das Fehlen damit, dass man zum Start noch nicht die gewünschte Qualität für Online-Spiele erreicht habe. Es lohnt sich aber auch alleine loszuziehen oder die Familie zuschauen zu lassen, denn die Geschichte um die bedrohte Freiheit der Kunst bietet einige sympathisch schrullige Charaktere, sie wird auch für Kinder amüsant und charmant erzählt, wobei auch die deutschen Sprecher und Texte überzeugen. Eigentlich das ideale Spiel für Weihnachten.



Fazit

Ihr mögt Jump'n Runs und die Welt von LittleBigPlanet? Oder einfach charmante Plattformer wie Super Mario 3D World, Unravel 2 oder Yoshi's Crafted World? Dann kommt ihr gar nicht um Sackboy: A Big Adventure herum! Freut euch auf ein sprunggewaltiges Abenteuer in putzig designten Kulissen, in denen es nur so vor kreativen Ideen und coolen Interaktionen wimmelt. Der Stoffritter wird akrobatisch durch die Luft gewirbelt, kann Schalter bedienen, in Geheimgänge rollen, sich katapultieren und viele Geheimnisse lüften. Das Team aus Sheffield lässt sogar ganze Level zum Beat mittanzen; der Soundtrack ist klasse! Wer nicht alleine gegen den Feind der Fantasie antreten will, kann auch mit bis zu drei Freunden losziehen - allerdings zum Start nur lokal, noch nicht online. Auch wenn die starre Perspektive die Faszination etwas dämpft, man auf der PS5 nicht so audiohaptisch begeistert wie in Astro's Playroom und man hinsichtlich Spielfluss sowie Akrobatik nicht die ausgezeichnete Qualität eines Super Mario Odyssey erreicht, ist das hier sehr gute Unterhaltung für die ganze Familie.

Pro

  • abwechslunsgreicher 3D-Plattformer
  • unheimlich putzige Kulissen und Animationen
  • fünf Welten mit sehr viel individuellem Charme
  • klasse Soundtrack, Levels tanzen im Beat
  • viele Bewegungsarten und Herausforderungen
  • kleine Rätsel, viele Geheimnisse
  • Sackboy einkleiden und anpassen
  • kooperativ mit bis zu vier Leuten lokal
  • charmant erzählte Story
  • gute Lokalisierung

Kontra

  • nur statische Kamera
  • zum Start noch kein Online-Koop
  • nicht ganz so freie Akrobatik
  • auf PS4 kleinere visuelle Defizite
  • PS5-Controller nicht so ausgeschöpft wie bei Astro

Wertung

PlayStation4

Ihr mögt Jump'n Runs und die Welt von LittleBigPlanet? Dann kommt ihr gar nicht um Sackboy: A Big Adventure herum. Freut euch auf ein sprunggewaltiges Abenteuer in putzig designten Kulissen, in denen es nur so vor kreativen Ideen und coolen Interaktionen wimmelt.

PlayStation5

Ihr mögt Jump'n Runs und die Welt von LittleBigPlanet? Dann kommt ihr gar nicht um Sackboy: A Big Adventure herum. Auf der PS5 läuft es einen Ticken sauberer und schneller, außerdem kommt mehr audiohaptisches Feedback hinzu."

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt eine Special Edition, die neben den digitalen Zusätzen der Digital Deluxe Edition wie weitere Kostümen, Emotionen, dem Soundtrack und Artbook ein physisches Sackboy-Plüschtier im Tiger-Kostüm beinhaltet.
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
Kommentare
fooforge

Aber je mehr ich nachdenke, desto eher kommt auch mir die Switch in den Sinn ....
Neben den vielen, guten Infos der Vorposter waere das hier ganz klar meine Empfehlung. Switch & Nintendo Online und damit Zugriff auf die ganzen Klassiker: Super Mario 1 &2, World, usw.

World sieht auch heute noch zeitlos gut aus und hat eine sehr sanfte Lernkurve. Zudem sind bei Mario ganz klare Linien gezogen: Hier die Guten, da Bowser der Boese. Kein Verrat, kein Ich-vernichte-die-Welt oder Ich-versklave-alle-Menschen.

Und das Beste: Man kann es abwechselnd zu zweit spielen -- oder der Papa hilft bei den schwierigen Stellen.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
AlphaBandit73

um es abzukürzen:

meine Tochter ist aktuell in Astros Playroom verliebt und das reicht erstmal für die ersten Gehversuche aus.
Nicht alle Level sind geeignet, aber gerade die Level im Froschanzug sind für sie suuuper zum daddeln. Die anderen Level, wo es schon um Timing, Schnelligkeit und Genauigkeit geht muss dann halt der Papa übernehmen Aber das gemeinsam bestaunen der gefundenen Puzzle-Stücke, das Finden von Artefakten und das Einlösen von Münzen ist schon aufrgegend genug für sie. So kann sie in Ruhe erforschen und sich mit dem Controller vertraut machen, ist das super.

Wenn sie das ganze mal gut genug drauf hat, überlege ich Sackboy zu holen.

Ubrigens: Paw petrol hatte ich tatsächlich auch in Erwägung gezogen, wenn es denn nicht so teuer wäre.... ich meine.... 40 € find ich für so ein Spiel etwas überzogen (PSN-Preis)

vor 3 Jahren
Scorplian

Jo, das stimmt letztendlich. Jedes Kind ist anders. Man sollte bloß bedenken, dass 6 Jahre echt früh ist. Die Frustrationstoleranz ist da verdammt niedrig. Darum guckte meine Tochter in dem Alter auch erstmal zu bei schwierigen Stellen. Und für 6jährige ist schon zwei Sticks gleichzeitig bedienen eine motorisch herausfordernde Angelegenheit (für meine Frau btw. auch).
Das stimmt natürlich. Aber zum Glück haben viele Spiele in3D ja automatische Hilfestellung. Da reicht es oft schon aus ohne Kamerasteuerung rumzulaufen und dieses nur im Stand mal auszuprobieren (hier nochmals Spyro erwähnt).

Da ist es gut, wenn man als Elternteil ein Spiel hat, was einem auch selbst Spaß macht. Sonst muss man noch Paw Patrol oder Bugsnax (was meine Tochter heiß und innig liebt) spielen
Nunja, das kommt natürlich auch auf den Spielegeschmack des Erwachsenen an

Klar... Paw Patrol ist eher so ein richtiges Kinder-Spiel, bei denen die Zielgruppe wirklich und eindeutig Kleinkinder sind. Eben vergleichbar mit den Serien von denen das stammt.
Aber Bugsnax (und ebenso viele andere Cartoon-Spiele) würde ich ja eher als "Familien-Spiel" bezeichnen. Für alle Altersgruppen in Ordnung, aber man ist nie zu alt dafür

Bugsnax würde ich tatsächlich auch spielen... wobei ich diese Thematik von wegen "friss die kleinen süßen Krabbelviecher lebendig auf" irgendwie ziemlich makaber finde

Sackboy (mal wieder etwas zurück ontopic) fällt ja auch in diese Kategorie. Steht auch aktuell an oberster Stelle meiner PS5-Spiele Liste. Wäre ich etwas ungeduldiger, würde ich es schon auf PS4 kaufen ^^'

vor 3 Jahren
wiesl

Jo, das stimmt letztendlich. Jedes Kind ist anders. Man sollte bloß bedenken, dass 6 Jahre echt früh ist. Die Frustrationstoleranz ist da verdammt niedrig. Darum guckte meine Tochter in dem Alter auch erstmal zu bei schwierigen Stellen. Und für 6jährige ist schon zwei Sticks gleichzeitig bedienen eine motorisch herausfordernde Angelegenheit (für meine Frau btw. auch).

Da ist es gut, wenn man als Elternteil ein Spiel hat, was einem auch selbst Spaß macht. Sonst muss man noch Paw Patrol oder Bugsnax (was meine Tochter heiß und innig liebt) spielen

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 3 Jahren
Scorplian

Mich würde mal interessieren, ob die Kostüme im Spiel noch so selbst zusammenstellbar sind oder man feste Outfits hat? Bzw. ob vielleicht sogar der DLC der alten LBP Teile drin funktioniert.
In Little Big Planet Karting konnte man ja auch die ganzen Marvel, DC, etc. Kostüme der normalen Spiele verwenden, die man sich so gekauft hat.

Muss zwischendurch mal erwähnen, wie toll das Spiel ist. Bin überrascht, welche Musik aufgefahren wird. Von David Bowie bis Britney Spears reicht die Bandbreite. Sehr witzig, wenn man damit gar nicht vorher rechnet und eine Stage zum ersten Mal mal spielt. Da muss ich immer schmunzeln, wenn ein bekannter Song startet.
Ok... das mit der Musik ist ziemlich cool. Jetzt hab ich noch mehr Lust drauf


wird gerade etwas OT, aber nurz kurz
Joa, ist so Semi Offtopic.
Wenn dir das aber unangenehm ist, kannst du bzgl. Platformer gerne in dem Thread in meiner Signatur schreiben. Zumindest ich werde dir da definitiv antworten.

Übrigens, sorry diese Antwort kommt auch etwas spät

Das Problem an 3D ist gar nicht so sehr die Bewegung als solches wie ich finde, sondern noch die zusätzliche Kamera die man ja meist zu bedienen hat. Da ist dann ein klassischer 2d-Sidescroller ohne Kamerabedienung auf jeden Fall einfacher.
Viele 3D-Platformer haben auch eine recht gute automatische Kamera. Die hab ich selbst als Kind sehr viel verwendet. Spyro hat z.B. zwei Kamera Modi, wobei eine davon die Kamera recht zügig (aber nicht direkt) nachzieht und dabei hinter Spyro platziert.

Ich habe meine Tochter gestern einfach mal Astros Playroom erkunden lassen, was ja auch 3D ist. Eine wirklihe Hand-Auge-Koordination ist natürlich nicht vorhanden, aber dennoch erstaunlich wie schnell und intuitiv sie angefangen hat die Gegen zu erkunden. Und sie soll sich überhaupt erstmal mit einen controller vertraut machen. Daher ist die spielwiese Astros Playroom gar nicht so verkehrt gewesen.
Das klingt doch schon ziemlich danach, dass sie sich da flott reinfindet.

Pass nur auf! In 1-2 Jahren führt sie dich in Crash Bandicoot und Co vor


Hab mit meiner Tochter auch in dem Alter angefangen zu zocken. Little Big Planet 3 hat eine viel zu komplexe und auch schwammige Steuerung für 6 Jahre.

Hab die Erfahrung gemacht, dass Kinder auch einfach gern mal zuschauen zwischendurch. Die wollen gar nicht immer den Controller haben.

Was bei uns der Einstieg war: Adventures, in denen man nicht sterben kann (weil Sterben ist doof und voll unfair). Journey liebt sie z. B. heiß und innig. Die ersten Male musste ich noch helfen und dann hat sie es noch x-mal allein durchgespielt. Hat auch eine (nicht nur für Kinder) herausragende audiovisuelle Komponente. Weitere heißgeliebte Titel bei uns waren:
- Fe (man verwandelt sich in verschiedene Tiere),
- Rime (3D-Adventure, auch audiovisuell sehr beeindruckend)
- Shadow of the Colossus (Kind läuft zum Koloss, du musst ihn erledigen)
- Gris (einfacher Plattform)

Für den Jump and Run-Einstieg finde ich Tearaway: Unfolded perfekt. Gegner sind sehr moderat, alle Texte werden vorgelesen und auch für den Papa ist es interessant, wenn er mal den Controller übernehmen muss.
Also ich würde mal behaupten, dass da jedes Kind anders tickt und auf verschiedene Sachen klar kommt.

Little Big Planet würde ich als einen der einfachsten möglichen Platformer bezeichnen, vor allem was die Steuerung angeht. Wobei zugegebenermaßen der dritte Teil durch die neuen Gadgets etwas komplexer wurde.
Aussage bzgl. Schwammigkeit kann ich zwar nachvollziehen, aber das Spiel weiß zu verstehen den Spieler in den ersten Leveln dafür nicht hart zu bestrafen, sondern die Sache erstmal sachte angehen zu lassen.

Deine Tipps finde ich nice, auch wenn ich mir selbst dabei denke "what? ich hab noch kein Kind gesehen, dass nur zuschauen wollte ". Außer Shadow of the Colossus, das Spiel könnte falsche Eindrücke bzgl. Stuerung erwecken und ist mMn zu melancholisch gestaltet.
Aber deshalb ja auch meine vorherige Aussage, dass jedes Kind (und eigentlich auch Erwachsene) da anders tickt. Ich hab knapp nach dem Alter auch schon auf Fighting-Games gegeiert

Tearaway hätte ich sogar eher abgeraten. Der Umstand wie man Gegner erledigt hat selbst mich ziemlich gefrustet. Daneben auch noch die ganzen Motion-Funktionen, das kann schon verwirrend sein.
Hat aber einen sehr guten Einstieg, welcher sogar einem die normale Sprungfähigkeit die erste halbe Stunde im Spiel vorenthält. Was eigentlich ziemlich gut zum eingewöhnen ist.

vor 3 Jahren