Doom Eternal - Test, Shooter, XboxSeriesX, Switch, PC, Stadia, PlayStation4, PlayStation5, Spielkultur, XboxOne
Im Gegensatz zum Vorgänger handelt es sich bei Doom Eternal ja nicht um eine klassische Umsetzung. Denn auch wenn die Nintendo-Fassung einige Monate auf sich warten ließ, wurde sie doch von Beginn an parallel mit den anderen Versionen entwickelt. Verantwortlich zeichnet wie gehabt Panic Button, das in ständigem Kontakt mit id Software einen Weg finden musste, die fortschrittliche Technik auf die schwächste der aktuellen Konsolen zu übertragen. Ist ihnen das gelungen?
Starke Technik auf schwacher Konsole
Nun... die Entwickler haben das Spiel tatsächlich auf Switch zum Laufen gebracht – mit grafischen Abstrichen natürlich, aber die waren unvermeidbar. So wirken viele Oberflächen flacher oder sehen wie nasses Plastikspielzeug aus. Außerdem ist die Auflösung mitunter so niedrig, dass man die Kulissen wie durch eine angelaufene Brille beobachtet. Nach wie vor ist es mir tausendmal lieber, wenn ein Spiel auf die Möglichkeiten seiner Hardware zurechtgeschnitten wird, anstatt es nur irgendwie dort zum Laufen zu bringen. Denn den Unterschied sieht man! Alles in allem sind die bisher genannten Einbußen aber verschmerzbare Abstriche, da sie das eigentliche Spiel nicht beeinflussen.
Die Kunst der richtigen Plattform-Wahl
... unterm Strich aber dennoch einschränkende Krücke, denn insgesamt kann man sich dank Bildrate und Joy-Cons weder so schnell einen Überblick verschaffen noch so präzise zielen wie auf allen anderen Plattformen, wodurch ein zentraler Teil des Spielprinzips empfindlich gestört wird. Natürlich könnte man Doom Eternal auf einem niedrigen Schwierigkeitsgrad spielen, um nicht mehr gegen die Technik als gegen die Dämonen zu kämpfen. Das darf in einem auf fordernde Action fokussierten Spiel aber nicht der Anspruch sein und würde mir sogar noch weniger Spaß machen als das Ringen mit der Steuerung!
Glück im Unglück?
Immerhin: Nutzt man einen Pro Controller oder ein anderes herkömmliches Gamepad, fällt wenigstens eins der großen Mankos weg. Die Bildrate kommt dem ganz großen Vergnügen dann zwar trotzdem in die Quere, aber die höllischen Gefechte sind auf zumindest halbwegs normale Weise spielbar.
Fazit
Dieses Spiel wurde nie für Switch gemacht! Auch wenn Panic Button von Anfang an dabei war: Die rasante und noch dazu höchst anspruchsvolle Action verlangt nicht weniger als 60 Bilder pro Sekunde sowie eine präzise Steuerung. Und beides ist auf Switch besonders beim Spielen mit den Joy-Cons einfach nicht vorhanden. Ja, es läuft. Und ja, das ist beachtlich – aber leider auch komplett ohne Belang, wenn die Einbußen in Sachen Übersicht und Präzision dem grundlegenden Konzept in die Quere kommen. Nun ist Doom Eternal zumindest inhaltlich noch immer jener grandiose Shooter, der manche Grenzen seines Genres neu definiert. Und mit einem normalen Gamepad kann man dieses Erlebnis auch in halbwegs anständiger Form genießen. Von dem nahezu perfekten Arcade-Rausch des ursprünglichen Spiels ist die Switch-Fassung allerdings in jedem Fall weit entfernt.
Pro
- separate Einstellungen für Steuerung mit Joy-Cons und anderen Controllern...
- tolle, dynamische Kämpfe
- klassisches Arena-Prinzip - auf 11 gedreht
- taktischer Einsatz von Kettensäge und co.
- viele Gegnertypen
- coole Waffen mit vielen Feuermodi
- tolles, vertikales Leveldesign
- herrliches Artdesign
- beeindruckende Architektur
Kontra
- ... Spiel ist trotzdem ganz allgemein nicht auf die Möglichkeiten der Hardware, darunter die Joy-Cons zurechtgeschnitten
- viel zu niedrige Bildrate für einen fordernden Shooter mit schnellen Aktionen in allen Richtungen
- teils träge Eingaben, u.a. beim Aufruf des Waffenrads und des Menüs
- nur drei, nur "gute" Bosse
- Master-Level zum Start unvollständig
- wenige fiese Schwierigkeits-Spitzen
Echtgeldtransaktionen
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