Ys 9: Monstrum Nox - Test, Rollenspiel, PC, Stadia, PlayStation5, PlayStation4, Switch

Ys 9: Monstrum Nox
05.02.2021, Jens Bischoff

Test: Ys 9: Monstrum Nox

Verfluchte Helden

In Japan ist Ys 9: Monstrum Nox (ab 54,67€ bei kaufen) bereits 2019 für PlayStation 4 erschienen. Hierzulande ist die Fortsetzung von Lacrimosa of Dana erst jetzt erhältlich. Ob sich das Warten auf das Action-Rollenspiel von Nihon Falcom und NIS America gelohnt hat, verrät der Test.

Kaum kommt Serienheld Adol Christin in der Gefängnisstadt Balduq an, wird er auch schon verhaftet. Die Gründe sind mehr als fragwürdig. Trotzdem leistet Adol keinen Widerstand und lässt sich einbuchten. Aber natürlich dauert es nicht lange, bis er sich befreien kann und direkt in sein nächstes Abenteuer stolpert: Auf seiner Flucht begegnet er nämlich einer mysteriösen Frau namens Aprilis, die ihn mit einer verfluchten Pistolenkugel niederstreckt und so in ein Monstrum mit dem Decknamen „Crimson King“ verwandelt. Dank der Verwandlung erhält Adol übernatürliche Kräfte und kann erfolgreich aus den Tiefen des Kerkers fliehen.

Ab in den Knast

Kaum in Balduq angekommen, hat Adol auch schon wieder Ärger an der Backe.

Zurück in der Stadt muss er allerdings untertauchen, da alle Ordnungskräfte nach ihm fahnden. Außerdem kann er wegen des Fluchs weder die Stadt verlassen, noch sich frei zwischen deren Bezirken bewegen, da ihn magische Barrieren zumindest vorerst davon abhalten. Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Dogi versteckt sich Adol in einem leerstehenden Gebäude. Kurze Zeit später färbt er seinen auffallenden Rotschopf schwarz und macht sich in der Stadt auf die Suche nach Antworten, was es mit dem Fluch sowie dem Gefängnis, in dem wohl auch andere zu unrecht einsitzen, auf sich hat.

Adol findet schon bald heraus, dass er nicht der einzige ist, der in ein Monstum verwandelt wurde ohne vorher gefragt worden zu sein. Doch damit nicht genug: Immer wieder wird die unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft zu übernatürlichen Kampfeinsätzen heraufbeschworen, wo sie eine Sphäre gegen angreifende Monsterhorden verteidigen müssen. Später wird der Spieß sogar umgedreht und es gilt unter Zeitdruck gegnerische Kristalle und Anführer zu vernichten. Ähnlich wie bei den Inselinvasionen in Ys 8: Lacrimosa of Dana können auch hier optionale Abwehranlagen errichtet und aufgerüstet sowie indirekt helfende Hände rekrutiert werden.

Wachsende Unterstützung

Aufgrund eines Fluchs müssen Adol und seine Schicksalsgenossen immer wieder kämpfen.

Die meisten Unterstützer finden sich in einem als Bar getarnten Stützpunkt ein, wo sie obendrein oft auch verschiedene Dienstleistungen anbieten. So kann man sich von Chante oder Yufa z. B. stärkende Speisen zubereiten lassen, bei Tito Ausrüstung in Auftrag geben, mit Arche Tauschhandel treiben oder von Silhouette Waren aus allen Geschäften der Stadt besorgen lassen. Vallin belohnt einen hingegen für das Entdecken von Graffiti-Nachrichten, während Parks Fortschritte beim Kartografieren honoriert. Andere zeigen sich wiederum erkenntlich, wenn man besondere Sehenswürdigkeiten entdeckt oder seltene Energieblüten findet. Für Ys-Veteranen ist das zwar alles nichts Neues, aber die Entwicklung des Unterschlupfs, die Jagd nach Beute sowie das Bestreiten wellenbasierter Kampfherausforderungen machen nach wie vor Laune.

Mit persönlichen Geschenken kann man individuelle Hilfeleistungen im Kampf sogar Schritt für Schritt steigern. Seite an Seite kämpfen kann man allerdings nur mit anderen Verfluchten wie den ehemaligen Waisenkindern Krysha Pendleton alias „White Cat“ und Credo Aiblinger alias „Hawk“. Bis zu drei Gruppenmitglieder bilden eine Kampftruppe, deren Anführer jederzeit auf Knopfdruck gewechselt und somit direkt gesteuert werden kann, während der Rest eigenständig agiert. Darüber hinaus kann das KI-Verhalten jederzeit zwischen offensiv und defensiv geändert sowie der nutzbare Pool an Kampffertigkeiten eingegrenzt werden.

Zu den Waffen

Die flotten Auseinandersetzungen finden direkt an Ort und Stelle in Echtzeit statt. Man kann attackieren, blocken, ausweichen und springen. Mit entsprechender Energie sind zudem Spezialangriffe und Boosts möglich, während eine anpassbare Zielerfassung dafür sorgt, dass man selbst im wildesten Durcheinander immer den gewünschten Gegner im Visier hat, an den man sich auch blitzschnell heranziehen kann. Wer genau im richtigen Moment ausweicht oder blockt, kann außerdem vorübergehend unverwundbar werden oder mit jedem Treffer kritischen Schaden austeilen. Ansonsten versucht man individuelle Anfälligkeiten auszunutzen, um die Abwehr zu brechen, oder Boni durch Kombos und Finisher zu kassieren.

Wer genau im richtigen Moment ausweicht oder blockt, erhält einen temporären Boost.


Spürbare Leiden

Lob verdienen auch die direkt spürbaren und mit jedem Treffer schlimmer werdenden Statusbeeinträchtigungen. Wird man vergiftet, erleidet man zunächst nur beim Laufen, später auch beim Angreifen und am Ende sogar durchgehend Schaden. Wer Opfer eines Verwirrungsangriffs wird, muss mit verdrehter Steuerung weiterspielen. Verstärkt sich der Effekt, fügen seine Angriffe auch Gefährten zunehmend Schaden zu. Versteinerungsopfer werden zuerst langsamer, bevor sie nicht mehr springen und angreifen und sich letztendlich gar nicht mehr bewegen können.

Beim Einsatz mitgeführte Verbrauchsgegenstände wird das Kampfgeschehen pausiert. Leer getrunkene Medizinfläschchen lassen sich später in der Stadt wieder nachfüllen. Ein jederzeit in sechs Stufen regulierbarer Schwierigkeitsgrad sorgt für die passende Herausforderung. Größere Veränderungen können sich allerdings von einer vorherigen Warnung begleitet auf die erreichbaren Trophäen auswirken. Optionale Halte- und Sprungassistenten sowie automatische Spielstandsicherungen kann man hingegen ganz ungestraft zuschalten. Davon abgesehen kann aber auch jederzeit manuell gespeichert werden.

Wird gerade nicht gekämpft, kann man Ausschau nach Schätzen und Sammelobjekten halten. Zwar wirken die Schauplätze aufgrund der mageren Technik oft steril und trostlos, aber die Level-Architektur setzt dennoch gelungene Erkundungsreize. Selbst wenn man nah genug an einer Schatzkiste ist, so dass sie auf der Karte vermerkt wird und Gefährten akustisch auf den Fund hinweisen, heißt das noch lange nicht, dass man sie auch so ohne weiteres erreichen kann. Manchmal muss man erst versteckte Zugänge suchen, Apparaturen aktivieren oder von anderen Gruppenmitgliedern erlernte Spezialfertigkeiten anwenden, um das Ziel zu erreichen.

Wer sucht, der findet

So kann sich Adol schon sehr früh nicht nur zu Gegnern, sondern auch zu anderen Stellen in seiner Umgebung katapultieren, während Krysha steile Wände hinaufrennen, Credo durch die Lüfte gleiten oder Anemona eine Art Supersicht aktivieren kann, die sie Fährten lesen und selbst durch Wände blicken lässt. Eine automatische Kartenfunktion zeichnet alles mit und erlaubt auch schnelle Ortswechsel. Die magischen Barrieren, die den Entdeckerdrang anfangs noch bremsen, lösen sich im Verlauf der mehr als acht Kapitel umspannenden Story nach und nach auf - selbst über die Stadtgrenzen hinaus.

Jedes Gruppenmitglied steuert individuelle Spezialfertigkieten wie diese Supersicht bei.


Keinen Mucks

Den leider nur sporadisch vertonten und mit einem nahezu komplett stummen Protagonisten aufwartenden Dialogen kann man wahlweise auf Englisch oder Japanisch lauschen. Textübersetzungen gibt es darüber hinaus auch auf Französisch. Auf eine deutsche Lokalisierung wurde hingegen verzichtet. Und auch sonst sind Inszenierung und Technik alles andere als beeindruckend: Die Charaktermodelle wirken grobschlächtig, die Animationen hölzern, die Effekte billig, die Kulissen karg. Selbst als PS3-Spiel wäre Ys 9 in dieser Form keine Schönheit.

Aber das, was den eigentlichen Reiz ausmacht, schlummert hinter der unspektakulären Fassade - vom interessanten Szenario über die dynamischen Kämpfe bis hin zur motivierenden Charakter- und Stützpunktpflege. Selbst Schleichpassagen, Verfolgungsjagden und Slapstick-Einlagen stehen auf dem Programm, während in einem praktischen Journal alles Erlebte und Wissenswerte - inklusive allerlei Statistiken verewigt wird. Wer noch Spielstände von Memories of Celceta und Lacrimosa of Dana besitzt, kann sich sogar ein paar Bonusitems sichern.

Fazit

Hat man sich erst einmal an die betagte Technik und Inszenierung gewöhnt, bietet das Action-Rollenspiel ähnlich gute Unterhaltung wie der Vorgänger. Die Geschichte über eine unfreiwillige Schicksalsgemeinschaft verfluchter Helden ist interessant, die Erkundung der Spielwelt mit immer facettenreicheren Aktionen ist ungemein motivierend und der Kampf mit seinen schnellen Charakterwechseln ist angenehm dynamisch. Auch der Aufbau eines geheimen Stützpunkts und das Bestreiten groß angelegter Monsterschlachten wissen zu gefallen. Wer Lacrimosa of Dana gespielt hat, kennt die meisten Elemente allerdings schon in ähnlicher Form. Zudem ist es schade, dass ausgerechnet der Protagonist kaum einen Mucks von sich gibt. Eine deutsche Lokalisierung sucht man ebenfalls vergebens. Ansonsten kann man mit Monstrum Nox aber viel Spaß haben - von der wenig aussagekräftigen Demo sollte man sich nicht abschrecken lassen.

Pro

  • interessantes Szenario
  • motivierende Erkundungsreize und Nebenaufgaben
  • flotte Echtzeit-Kämpfe und Monsterschlachten
  • sich weiterentwickelndes Hauptquartier
  • zunehmender Pool an Spezialfähigkeiten
  • üppige Kartenfunktion und Datenbanken

Kontra

  • angestaubte Technik und Inszenierung
  • nahezu stummer Protagonist
  • keine durchgehende Vertonung
  • keine deutsche Lokalisierung

Wertung

PlayStation4

Ys 9 baut auf den Tugenden des Vorgängers auf, verpasst es aber, ihnen einen zeitgemäßen Anstrich zu geben.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt Käufe für Fähigkeiten, Karten, Figuren, Waffen, Geld, XP oder Spielmodi.
Kommentare
Scourge

Also mal abgesehen vom fehlenden F hat man es in Ys generell mit Europa. Da reicht schon ein Blick auf die Weltkarte, die hat nicht nur verdächtige Ähnlichkeit. Der volle Name des Helden ist btw. Adol Christin, es gibt ein "Romun Empire" mit der Hauptstadt Romn und die Stadt hier in Ys 9 ist klar an Paris angelehnt. Die Lore mit dem 100 jährigen Krieg gegen ein Königreich namens Britai tut dabei ihr übriges und nordische Halbgötter spielen irgendwie auch noch eine Rolle.

Aber wo du das mit den deutschen Namen erwähnst, das dachte ich letztens auch beim Anime "Frieren". Kennst du den Anime? Da hat echt jeder Charakter oder Location irgend einen deutschen Namen: Neben Frieren gibt es auch noch Himmel, Heiter, Eisen, Kraft, Stark, Fern, Flamme bei den Guten, die Zauberer heißen u.a. Ehre, Richter, Laufen, Denken, Übel und selbst die Dämonen haben Namen wie Draht, Qual oder Lügner) - das ist da echt schon ein gewisser Running-Gag.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten

vor 4 Monaten
schockbock

Der Typ heißt Adol?

Die Japaner haben's wirklich mit urdeutschen Namen, oder?

vor 4 Monaten
Scourge

Habe das Spiel über die Feiertage im Steam-Sale erworben und durchgespielt. Die "gute" Wertung kann ich dabei aber nicht nachvollziehen. Das Spiel macht eigentlich nichts besonders gut, was man nicht auch woanders geboten bekommen würde. Aber der Reihe nach:

Ys IX war für mich persönlich mein erstes Spiel dieser Reihe. Das war jetzt aber nicht unbedingt ein Problem: Die Reihe erzählt zwar die Geschichten des Helden Adol, allerdings sind diese wohl größtenteils ineinander geschlossen und eben einzelne Kapitel seiner Reise. Von daher brauchen wir auch nicht viel Vorwissen, denn am Anfang des Spiels kommen wir an einer fremden Stadt an (die wohl Paris darstellen soll) und werden direkt verhaftet und treffen im Verlauf des Abenteuers größtenteils fremde Leute, die auch keine Vorgeschichte mit uns haben. Ein paar Anspielungen auf vorherige Teile gibt es wohl, eben bspw. beim Verhör am Anfang, die fallen aber wohl nicht groß ins Gewicht. Als Serienneueinsteiger hatte ich damit jedenfalls kein Problem. Und da sind wir auch schon direkt bei meinem ersten Kritikpunkten: Die Story holte mich jetzt nicht wirklich ab und war größtenteils wenig unterhaltsam. Im Grunde dreht sich zunächst einmal jedes Kapitel um eine der Figuren, den sogenannten Titelgebenden Monstrums und erzählt deren Geschichte (mit abschließenden Infodump um die restlichen Storypunkte zu erklären), aber auch die Figuren sind relativ platt und wenig interessant. Dafür bringen sie alle ihre eigene "Superkraft" mit, die wir dann auch zum Erkunden der Stadt benutzen können.

Hauptsächlich spielt sich das Spiel in besagter Stadt ab, deren Farbgebung größtenteils Grau in Grau ist. Genau wie das Gefägnis darin und die Höhlen außerhalb. Nach und nach schalten wir immer mehr Teile der Stadt frei, die dann auch recht Grau sind. Es gibt auch ein paar Außenbezirke und gelegentlich - oder auch bei storybezogenen "Raidmomenten" - können wir eine alternative Dimension betreten, wo die Dämonen in Wellen auftreten. Diese Pocket-Dimension ist aber auch nicht gerade schön. Das Spiel ist also generell nicht unbedingt hübsch und die Grafikengine auch nicht auf dem neusten Stand. Das Spiel ist zwar von 2019, sieht aber so gar nicht danach aus. Sieht man ja auf den Screenshots. Dafür lief alles flüssig.

Was dagegen halbwegs Spaß macht ist die Stadt, wenn auch recht eintönig, zu erkunden. Eben dank den erwähnten Superkräften, die man nach und nach freischaltet. Dann kann man sich auf bestimmte Vorsprünge hochschwingen, an den Wänden hochlaufen oder durch die Luft gleiten. Das ist okay, aber auch nix was nicht andere Spiele teilweise besser machen würden. Verglichen mit älteren Titeln wie Batman: Arkham City oder Marvel's Spider-Man stinkt Y hier deutlich ab. Die Bosskämpfe sind teilweise ganz unterhaltsam und fordern den Einsatz bestimmter Fähigkeiten um Schwachpunkte zu attackieren, gegen normale Gegner(wellen) wird es aber recht schnell eintönig. Halt Hack & Slay mit ein paar Skills. Auch hier, kein Batman oder Spider-Man.. Vielleicht sind diese Vergleiche aufgrund des allgemeinen Budgets dieser Spiele etwas Unfair, aber das Spiel bietet in der Hinsicht halt nicht wirklich etwas, das ich nicht woanders schon in besser gespielt hätte.

Ich würde am Ende vielleicht 60% geben. Für mehr sehe ich hier einfach keine Argumente. Die Story, die Charakter, die Welt und auch das Kampfsystem: Nichts davon sticht wirklich davon heraus, nichts davon überzeugt. Wer alle Teile der Reihe gespielt hat, wird sich vermutlich auch dieses Spiel gönnen können. Wer die Reihe dagegen nicht kennt, hat mit diesem Spiel allerdings auch nicht wirklich etwas verpasst.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten

vor 4 Monaten
kamm28

Versteht mich nicht falsch, ich mag JRPGs und werde irgendwann auch endlich mal Ys angehen.
Aber... es ist gerade auf Steam erschienen. 94,26 € für die Ultimate Edition. Für ein Spiel mit leicht aufgehübschter PS2-Optik und kaum Sprachausgabe, geschweige denn Lokalisierung. Puh. Man stelle sich vor, ein westlicher Entwickler würde sich das trauen, das gäbe einen ziemlichen Shitstorm.

vor 3 Jahren
Smartina

Ich bin inzwischen am Ende des sechsten Kapitels angelangt und mein Frust ist glücklicherweise vornehmlich Freude gewichen. Eine der großen Dummheiten des Spiels ist es, mit wirklich in jeder Hinsicht unattraktiven Szenen zu starten. Hässliche Umgebungen, heftiges Ruckeln, ewig langes Geschwätz, Action gibt es erst nach ein paar Stunden. Zu allem Überfluss hat man sich auch noch das serienübliche Anime-Intro gespart. Überhaupt macht das Spiel den Eindruck, mit noch beschränkteren Mitteln entstanden zu sein als der direkte Vorgänger. Ich glaube, in dem gab es auch deutlich mehr Sprachausgabe. In Monstrum Nox ist wirklich nur ein minimaler Bruchteil der Dialoge vertont, selbst in wichtigen Handlungsszenen bleibt es stumm. Aber die Grafik wird etwas schöner, die reflektierenden Oberflächen lassen die Dungeons lebendiger wirken, es gibt sogar ein paar ausgewählte Szenen mit echter Lichtsetzung. Großteils ist die Grafik auf ähnlichem Niveau wie der Vorgänger, außerhalb der Stadt gibt es auch kaum Ruckeln. Allerdings gefiel mir das abwechslungsreiche Inselsetting besser. Überhaupt bietet Ys VIII mehr Abwechslung, auch beim Soundtrack. Wie von Todesglubsch schon erwähnt, dominieren hier die rockigen Themen mit heulender Gitarre, die für sich meist echt schmissig sind, sich aber atmosphärisch kaum unterscheiden.
Auf der Habenseite steht das fetzige Gameplay, das die bewährten Stärken auspielt, aber auch von den neuen Fähigkeiten profitiert. Die Story könnte die bislang beste in der Serie sein, ist allerdings wieder mal zu geschwätzig präsentiert. Gerade die Ys-Teile bis Ys Origins kamen immer sehr schön auf den Punkt, seit Seven wird zu viel und zu unnütz gelabert. Ich überspringe deswegen auch mal Gesprächssequenzen, die sich um Uninteressantes drehen. In der Kerndisziplin, dem beschwingten Monsterschnetzeln, glänzt Monstrum Nox zum Glück, dafür nehme ich andere Defizite auch leise grummelnd in Kauf. Für einen zehnten Teil würde ich mir aber zum einen eine deutlich überarbeitete Grafik wünschen als auch vielleicht eine Rückkehr nach Ys selbst. Monstrum Nox schwingt ja schon ordentlich die Nostalgiekeule und schwelgt in Erinnerungen an vergangene Abenteuer, warum nicht ins Atlantis der Lüfte zurück kehren?

vor 3 Jahren