Monster Jam Steel Titans 2 - Test, Rennspiel, Switch, Stadia, PC, XboxOne, PlayStation4
Der Spielablauf von Monster Jam: Steel Titans 2 ist simpel: Mit einem der in großer Anzahl freitschaltbaren Trucks brettert man entweder durch offene Areale, übt Tricks und sammelt halbherzig versteckte Plaketten oder tritt in Arena-Wettkämpfen oder Checkpunkt-Rennen gegen andere KI-Trucks an. Dabei gibt es eine Weltmeisterschaft in 20 Kapiteln, mit der man weitere Trucks und neue Gebiete freischaltet. Hier müssen dröge präsentierte und lieblos abgespulte Karriere-Events abgeschlossen werden, während die Fahrzeuge einzeln im Level aufsteigen und sich so automatisch in mehreren Kategorien wie Motor, Getriebe, Aufhängung und Co. verbessern.
Monstertruck im Freilaufgehege
In der offenen Welt lassen sich einige „Geheimnisse“ nur mit dem richtigen Monster finden – so öffnet sich z.B. eine übergroße, pinke Hundehütte nur für Monster Mutt Poodle und nur für Blue Thunder schlägt an anderer Stelle der Blitz ein. Das ist nett, wahnsinnig spannend ist diese Entdeckungsreise aber nicht. Immerhin sind die nach und nach freigeschalteten Gebiete thematisch auf die Truck-Teams abgestimmt. So haben die Ruff Crowd eine Spielwiese mit Hundehütten, Knochen und Co. während die Undead-Trucks wie Grave Digger und Zombie in einer Halloween-Welt unterwegs sind. Nett sind außerdem die teamspezifischen Spezialfähigkeiten wie der Windschatten-Boost , welche die leistungsseitig ansonsten doch sehr ähnlichen Gefährte wenigstens etwas voneinander unterscheiden.
Repetitives in der Arena
In der Arena müssen entweder genug Dinge unten der Reifen zermalmt, Bestzeiten gefahren oder im Freestyle per Wheelie, Stoppie, Bicycle und Co. mittels Multiplikatoren genug Punkte eingefahren werden, um die Spitze der Bestenliste zu erreichen. Bei Veranstaltungen in den offeneren Gebieten müssen entweder in engen Rundkursen Rennen gewonnen oder bei Checkpunkt-Veranstaltungen frei in der Gegend platzierte Punkte auf beliebigem Weg erreicht werden.
Keines der Rennen wird dabei besonders ansehnlich präsentiert und keine der 20 Veranstaltungen der Weltmeisterschafts-Karriere bietet viel mehr als eine Zusammenstellung der oben genannten Standard-Events. Vor allem die Arenen sehen im Grunde immer gleich aus, womit sich die Events schnell ziemlich repetitiv anfühlen – zumal man mit jedem neuen Truck bei Null anfängt und sich über Wiederholung der Events neue Level ergrinden muss, um gegen die KI-Fahrer bestehen zu können.
Zudem spult man immer wieder die gleichen Disziplinen ab, was schnell ermüdet. Richtig öde wird es dann aber in der „Arena-Meisterschaft“ in der man die vier Arena-Disziplinen stumpf nacheinander an allen Schauplätzen abspult. Dabei gibt es auch hier keinerlei sportliche Inszenierung: Man klickt sich durch Menüs, nimmt an anonymen Wettkämpfen teil und spielt im Grunde immer die gleichen Herausforderungen. Was diese Doppelung mit den Welt-Wettkämpfen soll ist nicht ersichtlich – außer mehr Repetition bietet die Arena-Meisterschaft keinen Mehrwert.
Fahrerisch bietet Steel Titans 2 eine simple Physik, bei der sich die massigen Fahrzeuge oftmals etwas zu leicht anfühlen und zu schnell umstürzen – auch wenn dies bei den realen Vorbildern aufgrund des hohen Schwerpunktes ebenfalls gerne passiert. Ein nettes Detail ist die mit dem rechten Stick lenkbare Heckachse der Monstertrucks, die einerseits engere Kurvenlinien und andererseits seitliches Fahren ermöglicht.
Mäßige Physik in mäßiger Kulisse
Dennoch fühlen sich die Fahrzeuge schlicht nicht wuchtig und schwer genug an – erst recht nicht bei den Rennen in der offenen Welt, wo die Trucks dank Boost-Funktion gerne mal hunderte Meter durch die Luft springen oder bei zügigerem Tempo unkontrollierbar über Bodenwellen hüpfen. Klar: die realen Vorbildern sind aufgrund des hohen Schwerpunktes auch nicht gerade Stabilitätsmonster, das Umkippen der Trucks ist sogar fester Bestandteil der Show. Trotzdem fehlt es hier oftmals an Kontrolle, besonders wenn man eigentlich eine Trick-Combo abliefern möchte.
Fazit
Nein, Monster Jam: Stell Titans 2 ist kein totaler Vollschrott. Es gibt viele ikonische Monstertrucks, thematisch gestaltete, offene Bereiche, zahlreiche Geheimnisse und eine weitestgehend solide Arcade-Fahrphysik, die zumindest kurzzeitig unterhalten kann. Dem entgehen stehen allerdings die fürchterlich lieblos zusammengeklatschten Events in den sehr ähnlich aussehenden Arenen, die trotz Unreal-Engine eher mäßige Technik und eine teils gruselig schwache Gegner-KI. So bleibt nur ein unterdurchschnittliches Monstertruck-Rennspiel, das zu viel Potential seiner spaßigen Lizenz im Arena-Staub liegenlässt.
Pro
- viele ikonische, lizenzierte Monstertrucks
- solide Arcade-Fahrphysik
- umfangreiche Karriere
- viele Geheimnisse
Kontra
- zu repetitive Wettberwerbe
- mäßige Kulisse
- Trucks fühlen sich zu leicht an
- schwache KI
- schwache Inszenierung
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Kosmetische Varianten einiger Trucks gibt es nur im Store