The Outer Worlds: Murder on Eridanos - Test, Rollenspiel, Switch, PlayStation4, PC, XboxOne
Falls ihr Rollenspiele à la Fallout 4 mögt, The Outer Worlds noch nicht kennt, aber aufgrund dieser zweiten Erweiterung neugierig seid: Ich kann euch den Trip auf die schwebenden Asteroiden von Eridanos empfehlen! Gerade in diesen Zeiten, in denen das Genre nicht gerade vor Vielfalt strotzt. Zwar erreicht das Abenteuer hinsichtlich Kampf, Alltag sowie Figurenverhalten nur solides Niveau, aber es fühlt sich an wie eine Mischung aus Fallout: New Vegas, Mass Effect und Firefly - vor allem der schwarze Humor, die abgefahrenen Typen, bizarren Waffen sowie die Spielwelt können überzeugen.
Fallout New Vegas lässt grüßen
Die Kulisse auf dem Gasriesen lebt weniger von den Details als vielmehr vom futuristischen Artdesign, von der exotischen Stimmung und vielen Farben. Falls ihr auf PlayStation 5 oder Xbos Series X loslegen wollt: Es gibt bis auf die schnelleren Ladezeiten keine besonderen Anpassungen; die Beschränkung der Bildwiederholrate wird bald per Update aufgehoben.
Mord an einem Markenstar
Diesmal geht es um einen Kriminalfall, der die Recherche sowie das Netz all der Firmen noch etwas stärker in den Vordergrund rückt. Und damit natürlich auch das, was Obsidian besonders gut kann: Dialoge mit skurrilen Charakteren sowie Entscheidungen.
Jedenfalls ist das Interesse des Geschäftsführers an der Lösung so groß, dass man mit seiner Crew einen so genannten Diskrepanzverstärker einsetzen kann, um an möglichen Tatorten besser Hinweise aufzustöbern, die man in seinem Apartment untersuchen kann - was in der Praxis das altbekannte Scannen bedeutet und leider nicht so viele Kombinationen oder Verknüpfungen ermöglicht, wie man das aus anderen Spielen kennt.
Es gibt keine neuen Gefährten, also könnt ihr nur zwei der sechs bekannten Abenteurer von der Unreliable in eure Party aufnehmen. Mein Trio habe ich diesmal mit Parvati und Felix vervollständigt, die auch einiges an der Sache kommentieren - es lohnt sich also auch, die Begleiter zu wechseln! Und kaum hatten wir die ersten Spuren gefunden, entwickelt sich eine spannende Jagd: Schon früh ergeben sich neue Wege sowie Quests auf einer erfreulich üppig besetzten Karte, wobei man des Öfteren mal von A nach B und C sowie zurück wandern muss.
Von A nach B und C
Zwar kann es hilfreich sein, schon etwas Vorwissen über die Konzerne und Fraktionen (Vorstand, Groundbreaker, Ikonoklasten, Monarch, Sublight) zu haben, aber der Plot setzt das nicht voraus und das Wesentliche wird nochmal angesprochen oder lässt sich schnell nachschlagen. Wie schon in der ersten Erweiterung sind die Kulissen thematisch interessant, es gibt z.B. das Luxushotel Grand Colonial und auf all den schwebenden, mit Brücken verbundenen Asteroiden erneut Katakomben, Firmenkomplexe sowie exotische Landschaften wie die Purpleberry-Haine, die teilweise wie Bonbonwelten anmuten.
Cluedo lässt grüßen
Hinzu kommen so einige Terminals und Computer, an denen man in E-Mails & Co stöbert, so dass man auch einige Zeit mit der Lektüre verbringt. Zwar gibt es dazu Konflikte und Gefechte, drei neue Wissenschaftswaffen und die Levelgrenze wird samt neuer Fähigkeiten auf Stufe 36 erhöht, aber die letztlich schnöde Beute sowie die nur soliden Kämpfe profitieren auch nicht von dieser Erweiterung. Das sind zwar taktische, mitunter angenehm explosive, aber letztlich knallbunte Kirmes-Explosionen mit Spezialmanövern bis alle tot sind. Aber immerhin: ein Boss ist dabei. Den Schwierigkeitsgrad sollten alle einigermaßen erfahrenen Spielerer auf jeden Fall von Normal auf Hart erhöhen (Gegner verursachen doppelt so viel Schaden, haben doppelt so viel Leben), denn sonst sind die Kämpfe wie schon im Hauptspiel zu einfach.
Fazit
Ich mag auch diese zweite Erweiterung von The Outer Worlds! Obsidian serviert eine richtig gute Krimi-Geschichte, die stellenweise an Cluedo erinnert, wenn man nach gesammelten Hinweisen und Indizien den Mörder benennen soll. Zwar können sich Gefechte, Kulisse und Figurenverhalten nicht steigern, aber dafür erlebt man über etwa zehn Stunden ein futuristisches Insel-Hopping in kunterbunter Kulisse mit tollen Dialogen, markanten Charakteren und investigativem Flair. Außerdem war es ganz schön, die alte Crew mal wieder zu treffen. Hoffentlich kann Obsidian diese erzählerische Qualität auch in den kommenden Rollenspielen auf Xbox Series X anbieten und sich gleichzeitig hinsichtlich Kampftaktik sowie Technik steigern.
Echtgeldtransaktionen
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- Die erste und zweite Erweiterung "Murder on Eridanos" sind auch im "The Outer Worlds Expansion Pass" für 24,99 Euro erhältlich.
- Es gibt keine Käufe.
- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.