SaGa Frontier Remastered - Test, Rollenspiel, PlayStation4, iPhone, Android, PC, Switch, iPad
In SaGa Frontier kann man die Abenteuer von sieben Charakteren erleben, die durch ein skurriles Universum reisen und deren Schicksale mal mehr, mal weniger eng miteinander verflochten sind: Ex-Model Emilia sucht den Mörder ihres Verlobten, während Ingenieur Red bei einem Massaker gleich seine ganze Familie verloren hat. Magier Blue soll sich wiederum ein tödliches Duell mit seinem Bruder liefern, um wahre Macht zu erlangen, während Mischwesen Asellus, vor dem Tod gerettet, aber von niemandem wirklich akzeptiert wird.
Acht verwobene Abenteuer
Monster Riki sucht hingegen nach magischen Ringen, um seine Heimat zu retten, während Musiker Lute sein Heimatdorf überhaupt zum ersten Mal verlässt und Roboter T260 seinen lückenhaften Speicher wiederherzustellen versucht, um eine wichtige Mission zu erfüllen. In der Neuauflage kommt mit Fuse sogar noch ein achter Protagonist hinzu, den man aber erst freischalten muss - und das dauert... In manchen Handlungsbögen kann man zwar schon in unter einer Stunde zum finalen Showdown antreten, doch ohne exzessives Grinden hat man keine Chance auf Erfolg.
Zähes Unterfangen
Man kann potentielle Gegner zwar jederzeit sehen, ihnen aber nur selten ausweichen. Kommt es zum Kontakt, kann man einfache Formationsanpassungen vornehmen und den Kampf beginnen, der in klassischer Rundenmanier ausgefochten wird, bis alle Gegner oder Gruppenmitglieder K. O. sind. Wer mit aktivierten Zusatzfunktionen spielt, kann sogar vorab aus ausweglosen Kämpfen fliehen sowie die generelle Spielgeschwindigkeit erhöhen. Ansonsten kann man angreifen, sich verteidigen sowie Items und Fertigkeiten benutzen. Kommen bestimmte Skills hintereinander zum Einsatz, können Kombos entdeckt und aktiviert werden.
Der Spielverlauf ist sehr frei, die Orientierung und Navigation aber trotz neuer Geschichtsübersicht oft unhandlich und umständlich. Auch die Steuerung ist teils gewöhnungsbedürftig - vor allem mit der Maus am PC. Touch-Funktionalität auf der Switch gibt’s nicht. Die Schriftgröße ist hingegen selbst im Handeld-Modus gut lesbar. Dafür harmonieren die englischen Scrolltext-Absätze nicht immer mit den jeweiligen Größen der Dialogfenster. Sprachausgabe oder eine deutsche Lokalisierung gibt es auch nicht. Speichern kann man überall. Es gibt sogar Auto- und Quicksave-Funktionen. Spielstände laden funktioniert hingegen nur aus dem Hauptmenü...
Freiheit und Chaos
Fazit
Die Neuauflage von SaGa Frontier markiert nicht nur die Europa-Premiere des über 20 Jahre alten Rollenspiel-Oldies, sondern sie fügt der aus sieben Blickwinkeln erzählten Odyssee auch noch eine weitere, achte Perspektive hinzu, die man in der Rolle des neuen Bonus-Protagonisten Fuse erleben kann. Außerdem wurden neben inhaltlichen Erweiterungen auch praktische Zusatz-Features wie ein Turbo-Modus, eine Fluchtoption vor Kämpfen sowie ein neuer New-Game-Plus-Modus implementiert. Nichtsdestotrotz ist der Titel sowohl in punkto Technik und Inszenierung als auch hinsichtlich Navigation und Orientierung kaum noch zeitgemäß. Vor allem der grind-lastige Spielverlauf und die sehr willkürliche Charakterentwicklung stellen eine hohe Hürde dar. Aber auch Benutzerführung und Dramaturgie haben deutlich Staub angesetzt - von der fehlenden Vertonung und deutschen Lokalisierung ganz abgesehen. Bei diesem Remaster sollten wirklich nur absolute Hardcore-Fans zuschlagen.
Pro
- komplett neuer Bonus-Protagonist
- acht spielbare Charaktere bzw. Handlungsstränge
- sehr freier Spielverlauf...
- praktische Zusatzfeatures
Kontra
- angestaubte Technik und Inszenierung
- umständliche Navigation und Orientierung
- ...der allerdings auch sehr grind-lastig ist
- kein anpassbarer Schwierigkeitsgrad
- keine deutsche Lokalisierung
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