Legend of Keepers - Test, Taktik & Strategie, PC, Stadia, Switch
Das Böse hat nicht nur dank Evil Genius 2 Konjunktur, auch in Legend of Keepers kämpft man nicht für, sondern gegen das Gute - zumindest gegen abenteuerlustige Helden, die auf der Suche nach Ruhm und Reichtum in fremde Dungeons vordringen. Als neuer Mitarbeiter der Dungeons Company muss man für die Sicherheit der darin befindlichen Schätze sorgen und die Eindringlinge mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln - hauptsächlich Monster und Fallen - aufhalten. Das erreicht man entweder, in dem man die Moral eines Helden so weit dezimiert, bis er vor Angst das Weite sucht oder in dem man ihm so lange Schaden zufügt, bis er den Löffel abgibt.
Der Reiz des Bösen
Jeder zu beschützende Dungeon besteht aus einer Reihe unterschiedlicher Räume, die man mit passenden Gemeinheiten ausstatten kann: In manchen darf man Fallen aufstellen, in anderen Monster platzieren, Zauber wirken oder Katastrophen heraufbeschwören, bevor im letzten Raum der Meister persönlich auf den Plan tritt und den Schatz mit aller Macht verteidigt.
Spielgrundlage ist jeweils ein wochenbasierter Zeitplan, über den man seine Aktionen festlegt. Allerdings kann man sich dabei nicht frei entscheiden, sondern muss eine von bis zu drei vorgeschlagenen Aktionen wählen - ob sie einem passen oder nicht. Mal kann man Händler aufsuchen, um neue Monster oder Fallen zu erwerben, mal Techniker, um vorhandene Fallen zu verbessern, mal Trainer, um Monstern oder Meister ein Workout zu verpassen. Ein anderes Mal kann man Raubzüge veranstalten, Fallen vermieten oder Helden verfluchen. Auch Fortbildungen, Geschäftsreisen oder Betriebsausflüge sind möglich, wenn man über die dafür nötigen Ressourcen in Form von Blut, Tränen und Gold verfügt.
Flexible Planung
Neben der Beachtung elementarer Schwächen und Resistenzen, cleverer Vorabpositionierung sowie der Nutzung von Statusbeeinträchtigungen, gibt es auch Fertigkeiten, die unter bestimmten Voraussetzungen automatisch aktiviert werden. Außerdem kann man bis zu fünf magische Artefakte mit gruppenübergreifenden Funktionen besitzen, die weitreichende Auswirkungen auf Aufstellung und Kampfverlauf haben können. Sind alle drei Helden tot oder geflüchtet, erhält man eine Belohnung nach Wahl und kehrt zum Wochenplan zurück.
Sterben hilft
Sind die Helden siegreich, ziehen sie weiter in den nächsten Raum. Schaffen sie es am Ende sogar den Meister niederzustrecken, gilt die aktuelle Herausforderung als gescheitert und man muss einen neuen Wochenplan starten. Aufgrund der Roguelite-Struktur verliert man zwar seine bisherigen Fallen, Monster, Artefakte und Ressourcen, wird aber seiner Leistung entsprechend mit Erfahrungspunkten belohnt, die wiederum in dauerhaften Stufenaufstiegen und Punkten für den Talentbaum resultieren, so dass man trotz Niederlage immer stärker wird.
Nicht für unterwegs
Die PC-Version bietet mittlerweile tadellose Controller-Unterstützung für Sofaspieler, spielt sich mit Maus aber nach wie vor am angenehmsten. Auf Switch gibt’s sogar Touch-Funktionalität, die aber zum Teil recht hakelig ist. Außerdem ist die Schrift im Handheld-Modus mitunter so klein, dass man sie gar nicht mehr lesen kann, was mobiles Spielen entsprechend einschränkt...
Fazit
Legend of Keepers bietet taktische Abwehrschlachten gegen abenteuerlustige Helden, die unbefugt in fremde Verliese einfallen, um Schätze zu stehlen. Anders als beim Vorbild Dungeon Keeper organisiert man die von Fallen und Monstern getragene Verteidigung allerdings nicht in isometrischem 3D, sondern in einem 2D-Pixelart-Stil, der trotz typisch kruder Optik mit stimmungsvollen Animationen und Details aufwartet. Außerdem wird das in Rundenmanier bestrittene und mit Roguelite-Elementen angereicherte Organisieren und Taktieren humorvoll präsentiert, während verschiedene Alter-Egos und Spielmodi für Abwechslung sorgen. Selbst Twitch- und Modding-Unterstützung ist an Bord. Schade nur, dass auf Switch Touch-Steuerung und Lesbarkeit im Handheld-Modus zu wünschen übrig lassen. Ansonsten ist Legend of Keepers aber ein kurzweiliges und leicht zugängliches Taktikvergnügen für jeden, der dem typischen Heldendasein einmal abschwören will.
Pro
- motivierende Dungeon-Taktik
- humorvolle Inszenierung
- ansehnlicher Pixelart-Look
- drei Alter-Egos mit individuellen Talentbäumen
- freischaltbare Aufstiegs- und Endlosmodi
- Steam-Workshop- und Twitch-Anbindung (PC)
Kontra
- Zufallsereignisse nutzen sich mit der Zeit ab
- mitunter unlesbare Schrift (Handheld-Modus Switch)
- hakelige Touchscreen-Steuerung (Switch)
Echtgeldtransaktionen
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