Terminator: Resistance - Test, Shooter, PC, XboxOne, PlayStation5, PlayStation4

Terminator: Resistance
30.04.2021, Jan Wöbbeking

Test: Terminator: Resistance

Make-up für den T-800

Im November 2019 sorgte der Science-Fiction-Shooter Terminator: Resistance (ab 24,91€ bei kaufen) für eine angenehme Überraschung. Der bislang für Gurken wie Rambo: The Video Game bekannte Entwickler Teyon schaffte es immerhin, solide Schleich-Action im finsteren Kult-Setting zu inszenieren. Wie viel hübscher und runder die erweiterte „Enhanced“-Umsetzung für PlayStation 5 ausfällt, überprüfen wir im Test.

Besitzer der PlayStation-4-Fassung sollen übrigens auf Wunsch ein kostenloses Upgrade auf die Enhanced-Edition für die PS5 erhalten – allerdings noch nicht zum PS5-Start, der am 30. April über die Bühne gehen soll. Laut offizieller Website kommt es vermutlich „eine kurze Zeit später“. PC-Spieler bekommen den Großteil der Neuerungen aus der „Enhanced“-Edition übrigens ebenfalls per Patch – bzw. haben sie zum Teil schon in diversen Updates erhalten. Dazu gehört z.B. der kurze Extra-Modus „Infiltrator“, in dem man ohne Speichermöglichkeit in der Rolle des T-800 unterwegs ist. Auf Nachfrage zu möglichen Verbesserungen auf Microsofts Konsolen antwortete Publisher Reef uns lediglich mit der Aussage: „Die Enhanced Edition ist nur für PS5 und PC erhältlich.“  

Nachtisch zum jüngsten Gericht

Keiner der neuen Kinofilme dient als Vorbild - stattdessen orientiert sich die Geschichte an den ersten zwei Klassikern. Rund 30 Jahre nach dem Tag des Jüngsten Gerichts befindet sich Private Jacob Rivers auf der Flucht vor Skynets mörderischen Metall-Monstern, nachdem seine Division von einem mysteriösen neuen Gegner gefunden wurde. Schon im Original von 2019 wuchsen mir die versprengten Überlebenden ein wenig ans Herz - trotz Balance-Problemen, etwas hölzerner Animationen und unscharfer Texturen. Beim Schleichen kam schließlich ab und zu serientypische Spannung auf. Vor allem zu Beginn entwickelte ich dank Munitionsknappheit Respekt vor den Metallmonstern, der in späteren Actionpassagen mit gewachsenem Arsenal aber wieder sank. Mehr Infos zu Story und Spielablauf gibt es im Test aus dem Jahr 2019, hier konzentriere ich mich auf die „Enhanced“-Neuerungen für PlayStation 5.

Die überarbeitete Beleuchtung des Spiels passt gut zur finsteren Kulisse.
Verbesserungen wie mehr Polygone und höher aufgelöste Texturen machen in den hochskalierten 4K nur einen geringen Unterschied. Passend zum finsteren Schauplatz zählt Teyon u.a. Neuerungen bei der Tessellation, verbesserter Beleuchtung mit dynamischen Schatten, verbessertem Post-Processing (Anti-Aliasing, Bloom) sowie detailreichere Partikel-Effekte auf.

Nur leicht aufgehübscht

Die teils kantigen Konturen von Fahrzeugen oder grobe Stahlbetonbrocken sind nach wie vor keine Schönheit, trotzdem sieht das Spiel jetzt immerhin etwas ansehnlicher aus. Die Grundstimmung passte bekanntlich schon beim Original. Schön ist, dass die Entwickler ein wenig an der nicht immer idealen Balance geschraubt haben. Auf der PS5 wurde die Framerate auf angenehm flüssige 60 Bilder pro Sekunde begrenzt, auf dem PC war bzw. ist mit einer freigeschalteten Framerate allerdings noch mehr möglich. Auf Sonys neuer Konsole störten übrigens manchmal Sound-Aussetzer und laute Knackser die Atmosphäre. Der nachgereichte Einsatz der DualSense-Trigger wirkt etwas halbherzig und kraftlos integriert, kann aber ebenfalls nicht schaden. Die angenehm kurzen Ladezeiten nehmen sich auf der PS5 und dem PC mit einer NVMe-SSD kaum etwas: In beiden Fällen ist man innerhalb so weniger Sekunden im Geschehen, dass es praktisch gar nicht auffällt.

In Zwischensequenzen wirken die Charaktermodelle recht passabel. Gestorbene Ragdoll-Krieger zucken aber mitunter noch nach dem Tod verrenkt über den Boden.
Der Infiltrator-Modus mit Bestenlisten ist tatsächlich eine kleine, aber schöne Ergänzung. In grob einer Dreiviertelstunde nehme ich auf einer neuen Karte ohne Speichermöglichkeit allerlei Stellungen hops, zertrümmere wertvolle Nachschübe und raffe natürlich Aufklärungsdaten zusammen, um den Widerstand effektiver auszuräuchern. Die Bewegung des coolen T-800 Series Infiltrator wirkt eine Ecke wuchtiger, wenn man über zertrümmerte Gebäudereste stampft oder hüpft – und nebenbei ein paar Menschen am Schlafittchen in die Luft reißt, um sie mit Wucht in ihre Kollegen zu schleudern. Auch allerlei gefundene Sturmgewehre, Strahlenwaffen und Scharfschützengewehre kommen zum Einsatz. Zwischendurch repariert sich der stabile Antagonist mit Hilfe recycelter Überreste zerlegter Maschinenkrieger.

Auf zur Menschenjagd...

Wer möchte, kann auf der PS5 übrigens zu einer Steelbok-Edition für rund 59 Euro greifen. Im Gegensatz zur zehn Euro günstigeren Standard-Edition enthält sie einen zweiteiligen Comic von Dark Horse (“Zero Day”, vormals nur digital für die PS4- und Xbox One-Versionen veröffentlicht) und anderen Kleinkram wie Charakter-Karten. Im Laufe des Sommers ist laut Teyon zudem ein kostenpflichtiger, auf die Erzählung fokussierter DLC geplant - allerdings erneut nur für PS5 und den PC.

Fazit

Viel hübscher ist Terminator Resistance in der Enhanced-Fassung für PS5 zwar nicht geworden, die überarbeitete Beleuchtung steht dem finsteren Thema aber gut zu Gesicht. Auch andere kleine Änderungen, die auf dem PC teils schon früher nachgereicht wurden, verbessern das Erlebnis ein wenig: Neben einem willkommenen kleinen Extra-Modus in der Haut des coolen T-800 Series Infiltrator haben die Entwickler schließlich auch ein wenig an der Balance des durchwachsenen den Schleich-Shooters geschraubt. Dass das kostenlose PlayStation-5-Upgrade für Besitzer der PS4-Fassung noch auf sich warten lässt, verwundert uns dagegen nicht: Auch auf Sonys neuer Konsole wurde die Umsetzung offenbar trotz der Verschiebung mit der heißen Nadel gestrickt, was sich manchmal in Sound-Bugs bemerkbar macht.

Pro

  • oft spannendes Schleichen
  • zähe Gegner flößen zu Beginn Respekt ein
  • unterhaltsame Lagerfeuer-Geschichten im Camp
  • schlichter, aber passend dramatischer Synthie-Soundtrack
  • Infiltrator-Modus als T-800 bringt etwas Abwechslung
  • etwas hübscher als das Original

Kontra

  • Kulissen, Gestik und Mimik immer noch etwas altbacken
  • manchmal arg stupide Gegner-KI
  • bessere Waffen machen die Action später zu einfach
  • öde Hack
  • und Schlossknack-Minispiele
  • manchmal Sound-Aussetzer und laute Knackser

Wertung

PlayStation5

Leichte grafische und inhaltliche Verbesserung machen den durchwachsenen Stealth-Shooter noch etwas interessanter, trotz kleiner Bugs wie Sound-Aussetzer.

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Kommentare
keldana

die PS4 Version hat eine Durchschnittbewertung von 47%. Die PS5 Version soll mit 67% unterbewertet sein. Kannst du etwas genauer erläutern, was die PS5 Version so viel besser im Vergleich zur PS4 Version macht, als dass 67% noch zu wenig sind?
Wo steht, dass mit der Aussage die PS5-Version im Gegensatz zur PS4-Version gemeint ist?

vor 3 Jahren
Ploksitural

Total unterbewertet aber das ist man sich ja von 4player gewöhnt!
die PS4 Version hat eine Durchschnittbewertung von 47%. Die PS5 Version soll mit 67% unterbewertet sein. Kannst du etwas genauer erläutern, was die PS5 Version so viel besser im Vergleich zur PS4 Version macht, als dass 67% noch zu wenig sind?

vor 3 Jahren
24karat

Total unterbewertet aber das ist man sich ja von 4player gewöhnt!

vor 3 Jahren
Flux Capacitor

Als Terminator Fan absolut zu empfehlen. Das Beste was das Franchise bekommen hat seit dem legendären Zweiten Film. Das Spiel hat vllt nicht das größte Budget aber dafür merkt man das Fans dieses Spiel entwickelt haben die wissen was Terminator ausmacht
Ich bin Fan und habe es nicht beendet, da es eben doch eine Gurke ist!

vor 3 Jahren
4P|Jan

die HDR-Unterstützung mit überarbeiteter Beleuchtung steht dem finsteren Thema aber gut zu Gesicht.
Also ein HDR-Unterstützung hat das Spiel leider nicht.
Oops, Tatsache, wurde korrigiert. Da haben mich der neue LG CX mit seinem besseren Schwarzwert/besseren Kontrasten und die falsche HDR-Einstellung im PS5-Menü in die Irre geführt...

vor 3 Jahren