Wreckfest - Test, Rennspiel, XboxOneX, XboxOne, PC, XboxSeriesX, PlayStation4, Switch, PlayStation5
Frisch auf PS5 erschienen? Im PlayStation Store ist das Spiel doch gar nicht erhältlich! Absolut richtig: Frei käuflich wird Wreckfest erst am 1. Juni sein – zum Preis von knapp 40 Euro oder knapp 10, falls ihr den Racer schon auf PS4 besitzt. Nur Abonnenten von PlayStation Plus kommen seit Anfang Mai in den Genuss der virtuellen Bleischleuder...
Mehr Speed
... und genießen dabei einige Vorteile gegenüber der Fassung für die alte Konsolengeneration. Immerhin läuft Wreckfest auf PS5 mit 60 Bildern pro Sekunde, was ein deutlich angenehmeres und genaueres Fahren bedeutet. Nun sind die 30 Bilder in Anbetracht des eher gemächlichen Tempos der Rempel-Kolonne ohnehin kein Stolperstein, trotzdem ist die doppelte Bildrate ein spürbarer Vorteil. Hinzu kamen außerdem Effekte wie im Lauf eines Rennens an den Autos hängen bleibender Dreck sowie eindrucksvoll ausgeleuchtete Rennstrecken. Hin und wieder stört mich zwar der etwas zu sehr nach Plastik aussehende Schotter, gelungen ist die für Konsolen neue Politur aber allemal.
Bedauerlich ist nur, dass man einen auf PS4 angelegten Spielstand nicht ins PS5-Spiel übertragen darf. Diese Funktion soll wohl nachgereicht werden, doch im Moment ist das Fortsetzen einer Karriere eben unmöglich. Und auch das eigentlich angedachte Cross-play von Besitzern unterschiedlicher Konsolen funktioniert im Moment nicht wie gedacht, sodass die einzelnen Hardware-Generationen bislang unter sich bleiben. Immerhin treten auf PS5 jetzt bis zu 24 Piloten gegeneinander an, während man im PS4-Cockpit auf 16 beschränkt ist und das auch in Cross-play-Lobbys der Fall sein wird.
Generationsübergreifend?
Stattdessen kommen aus dem Lautsprecher des Gamepads so sinnige Geräusche wie splitterndes Glas und etwa eine Sekunde nach jedem Schaltvorgang ein leises Klacken. Warum beides im „Lenkrad“ zu hören ist, erschließt sich mir nicht; mit Immersion hat es jedenfalls wenig zu tun. So ist die DualSense-Einbindung auf ganzer Linie eine Enttäuschung.
Bedauerlich finde ich auch, dass es nach wie vor keine Anzeige dafür gibt, ob sich rechts, links oder hinter dem eigenen Wagen andere Fahrzeuge befinden, denn gerade mit Lenkrad ist das Umsehen über die nicht frei einstellbaren Tasten etwas zu umständlich. Das war vom Start weg so und verleidet mir auch auf PS5 noch das Fahren aus der Cockpit-Perspektive. Allerdings bin ich durchaus glücklich darüber, dass für die vergangene Generation herausgebrachte Lenkräder überhaupt auf der aktuellen Konsole funktionieren!
Rempeln – aber bitte mit Verstand!
Bemerkenswert finde ich schließlich, dass die vom Spiel gesteuerten Kontrahenten etwas aggressiver zur Sache gehen als in der damaligen PC-Version. Seitdem wurden alle Fassungen nämlich so verändert, dass manche Gegner auffallend oft plötzlich komplett vom Weg abkommen, um den Wagen des Spielers zu rammen – was weder einen fahrerischen Sinn ergibt noch den Spaß irgendwie fördert. Dann steht man halt quer und startet das Rennen am besten noch mal… schade, dass Entwickler Bugbear seiner KI kein klügeres Rammen und Stoßen in die Wiege gelegt hat.
Fazit
Nun klingt vieles vermutlich schlimmer als es ist, da ich mich auf die Besonderheiten der PS5-Umsetzung konzentriert habe. Die stehen abseits der guten 60 Bilder pro Sekunde nämlich nicht gerade für einen Generationssprung, sondern fallen besonders in Bezug auf die erschreckend schwache Nutzung des DualSense eher enttäuschend aus. Hinzu kommen die derzeit fehlende Übernahme eines PS4-Spielstands sowie das nicht funktionierende Online-Zusammenkommen von PS4- und PS5-Rasern. Man könnte glatt mutmaßen, dass Entwickler Bugbear eine vorgeschobene Veröffentlichung als Plus-exklusiver Titel auf dem falschen Fuß erwischt hat. Aber sei’s drum: Alles in allem steckt in Wreckfest natürlich auch auf PlayStation 5 jede Menge Fahrspaß samt einer gehörigen Portion Schadenfreude! Wollt ihr mehr darüber wissen, empfehle ich euch unseren großen Test des PC-Originals sowie die Besprechung der vorherigen Konsolenfassungen. Zumal zukünftige Updates die ärgerlichen Versehen hoffentlich noch ausmerzen.
Pro
- grundsätzlich spannende Rennen gegen über weite Strecken überlegt fahrende KI
- gutes Fahrverhalten und glaubwürdige Physik bei Zusammenstößen
- dreckige Karambolage-Rennen auf realitätsnahen Pisten
- schnelles und effektives optionales Setup vor jedem Rennen
- abwechslungsreiche Karriere
- Online-Anbindung über wechselnde Herausforderungen und Online-Rennen in verschiedenen Kategorien
Kontra
- KI ist auch auf höchstem Level oft relativ langsam und versucht sich auf unsinnige Weise an Remplern u.ä.
- umständliches Upgraden
- kein Speichern verschiedener Einstellungen und kein automatisches Einstellen für bestimmte Rennklassen
- keine Markierungen anderer Fahrzeuge im Cockpit
- derzeit kein Cross-play und Übernehmen von PS4-Spielständen
- enttäuschend schwache Einbindung der DualSense-Funktionen
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Verschiedene Autos sowie Verzierungen sind sowohl per Season Pass als auch in einzelnen Paketen erhältlich.
- Season Pass, dessen Inhalte Auswirkungen auf Design und Balance haben können, z.B. XP-Boosts, Waffen, etc.