Ratchet & Clank: Rift Apart - Test, Action-Adventure, PlayStation5, PC

Ratchet & Clank: Rift Apart
08.06.2021, Jörg Luibl

Test: Ratchet & Clank: Rift Apart

Super Lombax Galaxy

Freunde der PlayStation 5 werden in diesem Jahr nicht gerade von exklusiven Spielen verwöhnt - falls man denn überhaupt an Sonys Konsole herankommt. Zwar konnte Returnal kürzlich hohes Gold erobern, aber der knallharte Roguelike-Shooter richtet sich eher an Hardcore-Zocker. Anders sieht es mit Ratchet & Clank: Rift Apart (ab 33,00€ bei kaufen) aus, das als Pixar-Film zum Spielen die ganze Familie anspricht. Kann Insomniac Games mit dem Action-Plattformer das zweite exklusive Highlight für PlayStation 5 servieren?

Schon im Intro wird das Leitmotiv einer charmant erzählten Geschichte veranschaulicht, in der es um zwei Seiten einer Medaille geht: um parallel existierende Realitäten. Bisher kannte man mit Ratchet nur den männlichen Helden der Science-Fiction-Welt, aber jetzt trifft man auf sein alternatives weibliches Ich und ihren ganz eigenen Charakter. Zwar teilen sie im Kern dieselben Ideale des Guten, aber während Rivet noch im Widerstand gegen Überwachung und Unterdrückung in einer düsteren Stadt kämpft, wird Ratchet schon als erfahrener Held bei strahlendem Sonnenschein gefeiert - dabei hat er seit Jahren nix zu tun.

Zwei Seiten eines Helden

Im Intro hilft Rivet einem verfolgten Alien gegen Überwachungsroboter.
In einer pompös inszenierten Parade spaziert der erstmals 2002 auf PlayStation 2 aufgetauchte Lombax zusammen mit Clank durch die jubelnde Menge, während sein alter Rivale Captain Qwark in süffisanter Übertreibung wie ein selbstverliebter TV-Moderator durch die Show führt. Zwischen riesigen Ballonen erkundet man die Miniaturversionen früherer Abenteuer, feuert Konfettikanonen ab, lauscht den besonnenen Hinweisen von Clank und den PR-Sprüchen von Qwark. Das ist eine tolle Idee für den Einstieg, denn so wird man nochmal an alte Zeiten erinnert und lernt nebenbei grundlegende Manöver wie Schläge, Sprünge, Schüsse oder das Gleiten.

Zur selben Zeit werden Ratchet und Clank in einer pompösen Zeremonie für ihre Heldentaten gefeiert.
Aber noch besser ist die Idee der Regie, das Ganze zwischen all dem nostalgischen Lametta langsam eskalieren zu lassen: Denn bevor man zu sehr in heroischem Stolz oder Tutorial-Routine versinken kann, tauchen da plötzlich echsenhafte Besucher in einem Gleiter auf, die Ratchets Kopf einfordern. Während die Zuschauer noch glauben, das alles sei der dramatische Teil der Show, kämpft sich der Lombax irritiert, aber schlagfertig zum überraschenden Ziel der Veranstaltung vor, einem Geschenk seines Freundes: Clank hat heimlich den Dimensionator repariert, damit Ratchet endlich seine Familie finden kann. Tja, aber statt eines Wiedersehens mit Freude...

Dr. Nefarious strikes back

Aber Dr. Nefarious stiehlt den Dimensionator - und die Welten überschneiden sich...
...gibt es eines mit Dr. Nefarious. Der hyperaktive Oberbösewicht schnappt sich das mächtige Werkzeug, schießt böse grinsend drauflos und stürzt die Welt damit ins Chaos. Ab sofort gibt es gelbe und lila Risse zwischen den Dimensionen, so dass man sowohl in der eigenen Umgebung teleportieren als auch direkt auf fremde Planeten reisen kann. Und ab jetzt geht das Spiel mit wechselnden Charakteren, Welten und Waffen erst richtig los. Ratchet und Clank werden getrennt und Nefarious läuft als hysterischer Antagonist zur Höchstform auf, mit teils köstlichen Analysen sowie reichlich Fake News.

Insomniac Games zündet ein Feuerwerk an temporeicher Akrobatik und explosiver Action in prächtigen futuristischen Kulissen: Es lohnt sich immer wieder, die Kamera langsam zu drehen! Das Verblüffende ist, was bei all den rasanten Szenen im eigenen Sichtfeld noch alles passiert - da krabbeln Viecher, flattern Vögel, stampfen Roboter, schimpfen Gegner, düsen Raumschiffe. Mike Fitzgerald, Core Tech Director, erläuterte, dass man derart viel Bewegung in 60 Hertz abbilden kann, weil man eine Open-World-Technik einsetzt, in der nur sichtbare Texturen gestreamt werden - was man nicht erkennt, wird nicht geladen und raubt keinen Speicher.

Die Ruhe im Sturm

Schon zu Beginn überzeugen die prächtigen futuristischen Kulissen.
Dass die Macher von Marvel's Spider-Man: Miles Morales auch technisch etwas drauf haben und die PlayStation 5 hier mitunter auf Next-Gen-Niveau kitzeln, war nach den Trailern fast zu erwarten. Was ich aber nicht erwartet habe, ist all das, was bisher eher unterging: die Ruhe im Sturm. Hatte ich in der Vorschau die Befürchtung, dass sich das Effektgewitter irgendwann abnutzen könnte, kann ich jetzt Entwarnung geben. Das Abenteuer wird sehr souverän mit wichtigen Tempowechseln und erstaunlich viel Leben am Rande inszeniert. Ähnlich wie in Uncharted 4 werden die professionell auf Deutsch eingesprochenen Dialoge angenehm beiläufig, teilweise auch als taktische Hilfen eingestreut, so dass Erzählung, Erkundung und Kampf nahtlos ineinander übergehen. Da Action, Ortswechsel und Story nahezu ohne Ladezeiten ineinander fließen, fühlt sich das tatsächlich an wie ein Pixar-Film zum Spielen.

Besonders lebendig: die coole Bar mit all den Aliens im Asteroidenfeld.
Während man durch eine Siedlung spaziert, wuseln Roboter oder Aliens herum, schauen sich nach dem Lombax um oder geben Kommentare ab. Selbst Nebenfiguren wie Händler sind komplett ausgearbeitete Charaktere. Es gibt sogar eine coole Bar, die belebter ist als in so manchem Rollenspiel und die mit ihren skurrilen Wesen ein wenig an die Cantina aus Star Wars erinnert - da wird getanzt, beim Zechen gequatscht, da werden selbst Videospiele von Aliens gezockt. Hatten frühere Teile der Reihe hinsichtlich der Welt noch eine sterile Ausstrahlung, präsentiert Insomniac Games diesmal eine wesentlich dichtere Atmosphäre, so dass auch das Beobachten all der liebevollen Details und putzigen Figuren einfach Spaß macht.

Lebendige Welt,  abwechslungsreiche Rätsel

Steuerung, Grafikmodus, Schwierigkeit - nahezu alles lässt sich anpassen.
Hinzu kommt einiges an spielmechanischer Abwechslung sowie kreative Rätsel: Man ist nicht nur beim Hacken als nervöse Spinnen-Roboter-Lady unterwegs, die Schritt für Schritt an Selbstbewusstsein gewinnt, sondern muss auch Aufgaben lösen, indem man z.B. clever zwischen Dimensionen wechselt, um in unzugängliche Bereiche zu gelangen. Manchmal ist auch einfach nur taktische Akrobatik gefragt, wenn man sich zwischen explosiven Kisten vorsichtig einen Weg bahnen muss. Oder man muss in einer düsteren Unterwasser-Station vor einem unverwüstlichen Alien flüchten, indem man wegrennt und es zwischendurch mit Futter ablenkt - da weht fast ein Hauch von Alien: Isolation. Freut euch also auf eine Vielzahl an Ideen und Stimmungen, zumal ja auch die Charaktere wechseln: je nachdem, welchen Planeten man besucht bzw. welche Haupt- oder Nebenaufgabe man erledigt, spielt man Ratchet, Rivet oder wie oben erwähnt Roboter.

Schwebend durch die idyllische Landschaft.
Das Knobel-Highlight sind die unterhaltsamen Logikrätsel mit Clank: Hier gilt es, seine wie Lemminge dahin flitzenden Hologramme korrekt über Abgründe oder Fallen von A nach B zu lotsen. Dafür muss man Kugeln mit Fähigkeiten wie Schwerkraft, Tempo & Co in mehreren Phasen so platzieren, dass alle Hindernisse umgangen oder übersprungen werden können. Und nebenbei erfährt man einiges über das Wesen der Dimensionsrisse. Wobei auch das Erzählen und Rätseln nahtlos in die Action übergeht, denn sobald irgendwo putzige Monster auftauchen, jagt die Lombax-Lady mit dem kleinen Roboter wie ein Irrwisch durch die Gegend, während sie alles ins Visier nimmt, was ihr an den weißen Pelz will. In null Komma nichts explodiert die Umgebung in einem Gewitter aus Schrauben, Funken und Farben.

Es wird immer wieder fulminant in Schultersicht gekämpft, auch gegen mittlere und größere Bosse wie Kampfroboter oder mächtige Saurier, die schon mal mit Felsen werfen - in diesen bunten Dschungelwelten fühlt man sich zwischen all den Pflanzen sogar an Jak and Daxter erinnert. Besonders spektakulär ist das Gefecht gegen den fliegenden Suchfüssler, auf dessen gepanzerten Rücken man erstmal kommen muss, indem man auf einem Flitzkäfer hinter ihm her jagt und Sprungschanzen nutzt. Aber kaum hat man ihn am Boden, geht der Kampf gegen das Rieseninsekt erst richtig los. Sehr gut inszeniert wird auch die temporeiche Action im Angesicht eines Riesenroboters, der wie einige Nebencharakter sehr schön in die Geschichte eingebunden wird.

Kampf, Bosse und Ladys

Immer wieder begegnet man auch riesigen Kreaturen wie diesem Roboter.
Der Riese soll laut Story eigentlich helfen, aber er greift die beiden erstmal mit seinem roten Laser an, so dass rasante Gleit- und Sprungmanöver nötig sind, teilweise als Level im Level inszeniert wie in Shadow of the Colossus. Und dann ist es einfach unheimlich charmant, wie Clank diesen wütenden Metallriesen in letzter Sekunde mit einem Satz so besänftigen kann, dass Rivet und er nicht in seiner mächtigen Hand zerdrückt werden.

Als neue weibliche Lombax macht Rivet vor allem in den Gesprächen mit Clank eine klasse Figur, aber sie wird fast von Kit ausgestochen: Die kleine gelbe Roboter-Lady wird dermaßen charmant als nachdenkliche Begleiterin von Ratchet dargestellt, die irgendein trauriges Geheimnis mit sich herumträgt, dass man sie am liebsten die ganze Zeit knuddeln und trösten möchte. Sie ist für mich der neue Star dieses Abenteuers, zumal sie hervorragend auf Deutsch gesprochen wird.

Im Raumschiff hat man freie Routenwahl: Welcher Planet darf es sein?
Während man Schrauben wie gehabt automatisch einsaugt, sollte man den coolen "Phantom Dash" zum Ausweichen nutzen: der zeigt Abbilder der Helden wie in einer Art Daumenkino, so dass der Körper quasi aus der Realität gleitet. Da man in diesen Momenten auch von Schüssen nicht verletzt wird oder durch Barrieren jagen kann, erinnert das ein wenig an das ähnliche Manöver aus Returnal.

Party-Pilze und Rasensprenkler

Taktisch hilfreich sind auch die schnellen Ortswechsel innerhalb einer Landschaft: Per Greifhaken kann man sich durch gelbe Dimensionsrisse teleportieren, um plötzlich an einer höheren Position oder hinter den verdutzten Feinden zu landen - das läuft super flüssig, präzise und ist auch gegen Wellen an Feinden in der Arena auf dem Asteroiden sehr nützlich. Irgendwann kommt der rosa Schild hinzu, der Schüsse blockt und Monster zurückwirft. Es geht also um mehr als bloßes Ballern, obwohl das auch schon rockt.

Man kann seine Waffen super kombinieren: Erst der Rasensprenkler, dann die Party-Pilze...
Ratchet und Rivet verfügen über dasselbe Arsenal an Waffen sowie Rüstungen, das stets ergänzt wird. Besonders gelungen sind die euphorisch anpreisenden Videos, die einem vor dem Kauf zeigen, was man alles mit welcher Wumme anrichten kann. Selbst auf Deutsch trifft man hier genau meinen Humor.

Und man kann ihre Effekte wunderbar kombinieren. Mein Favorit: Erst den Rasensprenkler anwerfen, der alle Monster und selbst Bosse kurz in einem Blätterwald erstarren lässt. Dann die Party-Pilze abschießen, die sich selbst ihre Ziele suchen und die grünen Komposthaufen ins Visier nehmen! Aber das ist längst nicht alles, denn man kann Monster in Eiwürfeln erstarren oder mit Strom so brutzeln, dass der Funke auf alle beteiligten Feinde überspringt. Manchmal sorgt ein halbes Durchdrücken der adaptiven Trigger für das Anvisieren, halbe Geschosse oder den Schildaufbau, während erst das volle Durchdrücken den Angriff komplett ausführt - oder durch mehrmaliges Betätigen auch mehrere Schläge abgegeben werden: Das ist dann wie Hau den Lukas auf Speed.

Die Waffen steigen bei Gebrauch im Level und man kann sie spezialisieren.
Das Motivierende ist nicht nur die Vielfalt an Waffen samt ihrer Schussmodi, die man jederzeit schnell per Steuerkreuz oder bei Pause über ein Rad wechseln kann, sondern auch das duale Prinzip der Aufrüstung. Denn zum einen steigen sie bei Gebrauch im Level, zum anderen schaltet man damit weitere Aufrüstungen hinsichtlich Munition, Feuerkraft & Co frei. Innerhalb dieser Technologiebäume kann man dann in einem kleinen Puzzle besondere Boni wie etwa das Sporengift der Pilze aktivieren, wenn man seine Punkte (neben den Schrauben gibt es eine zweite sammelbare Währung)  rund um die gelb markierten Symbole investiert. Man kann also einiges aus seiner Lieblingswumme herausholen!

Es gibt eine Fülle an Bewegungen neben dem Schwingen am Greifhaken, dem Segeln per Propeller oder dem eleganten Schweben der Hover-Stiefel, mit denen man wie mit Rollerblades so richtig Tempo aufnehmen kann. Ansonsten jagt man mit Flitzkäfern in Highspeed-Kursen über Rampen (was allerdings in manchen Kursen mit Trial & Error nerven kann) oder fliegt mit einem Drachen durch die Lüfte, der Feuer speien und an bestimmten Nestern landen kann. All das setzt natürlich große Areale voraus, die man dank der hilfreichen Kartenfunktion stückweise erkunden kann - viele sammelbare Artefakte inklusive. Auch in der Bewegung sind schöne Tempowechsel angesagt, wenn man z.B. eher langsam mit den Magnetstiefeln kopfüber unterwegs ist und in Schwerelosigkeit clever abspringen muss.

Akrobatische Vielfalt

Es gibt angenehm große Areale und eine hilfreiche Karte.
In der Akrobatik ist ansonsten Vielfalt sowie Kombination angesagt: Mit Sprung, Doppelsprung samt Phantom Dash plus Wandlauf kann man schon einige Hindernisse überwinden. Was zunächst einfach beginnt, steigert sich aber mit den weiteren Stunden zu anspruchsvollen Herausforderungen, in denen man all das plus Dimensionssprünge verbinden muss. Dabei kann es ganz schön knackig zugehen, so dass auch Veteranen gefordert werden - einige goldene Schrauben sind auch besonders gut versteckt. Meist wird man am Ende einer dieser Jump-Run-Passagen mit Ausrüstung belohnt.

Saurier? Dschungel? Auch dabei.
Allerdings besteht kein Grund zur Panik für Einsteiger oder Spaß mit den Kids: Es gibt nicht nur mehrere Schwierigkeitsgrade, wobei geübte Spieler den dritten oder vierten wählen sollten, sondern auch eine Zeitlupe, die in allen Situationen helfen kann. Die aktiviert man ganz einfach jederzeit per Steuerkreuz, dann wird die Szene verlangsamt und man kann z.B. den kniffligen Absprung leichter meistern - danach geht es in normaler Geschwindigkeit weiter.

Zu schwer? Gibt es nicht.

Möchte man seine Helden anpassen, kann man übrigens bei drei Arten von Rüstung für Kopf, Brust und Füße, die sich teilweise auf den Schaden oder die Beute auswirken, auch die Farbe ändern. Allerdings sind die spielerischen Vorteile eher gering und selbst wenn einige Outfits samt Helm ganz cool aussehen, hätte ich auf die Personalisierung verzichten können.

Manchmal hilft nur viel Krawumm.
Wie in nahezu allen Spielen der PlayStation Studios gibt es vorbildliche Einstellungen hinsichtlich der Barrierefreiheit sowie zahlreiche anpassbare Steuerungsoptionen von der Zielhilfe bis zur Flugart. Apropos Steuerung: Der DualSense-Controller wird in nahezu all seinen Bereichen ausgenutzt, nach Astro's Playroom endlich mal wieder auf alle Art: Sowohl die adaptiven Trigger als auch das haptische und akustische Feedback werden eingebunden, so dass man beim Zielen oder bei Treffern manuell justieren oder auch beim Beschleunigen etwas in der Hand spüren kann.

Neben Rivet der charmante neue Star des Spiels: Kit.
Ich habe selten so wenig Kritikpunkte notiert. Man darf natürlich nicht vergessen, dass Insomniac Games mit dieser Reihe schon seit der Ära der PlayStation 2 viel Erfahrung sammeln konnte. Innerhalb des Spieldesigns gibt es lediglich Schwächen in einigen optionalen Aufgaben: Einmal wurde im Rahmen der Quest mit der Köchin die zweite Welle an Feinden nicht getriggert, da einige kleine Viecher der ersten Welle irgendwo am Rand vor sich hin wuselten, ohne dass ich sie gesehen hatte. Außerdem wurde einmal die Aktivierung eines Hebels nicht sofort freigegeben, sondern erst nach einem neuen Bereinigen des Levels - das waren allerdings keine Bugs mit Sackgasse, denn nach einem weiteren Versuch ging es weiter. Innerhalb der Testphase hatte ich zudem einen Absturz aus dem Spiel heraus. Allerdings sind die Speicherpunkte so dicht gesetzt, dass kein Problem mit langen Wiederholungen entsteht.

Was gibt es zu meckern? Wenig.

Rätsel wie die Hologramm-Welten mit Clank sorgen für Abwechslung.
Diese Probleme beziehen sich zudem alle auf die Version 1.000.007 vor dem Release; den bereits jetzt verfügbaren Patch konnte ich nicht mehr in diesen Test einfließen lassen. Ansonsten kann man über einige Rennstrecken, Ratchets deutsche Stimme oder den Sinn der neuen Ausrüstung diskutieren, aber all das sind letztlich Peanuts. Ansonsten man muss schon ganz genau hinsehen, um hier und da grafische Schwächen im Texturbereich oder Glitches zu finden - meist tauchen diese nur in speziellen Kamerapositionen auf. Außerdem fallen sie innerhalb des Comic-Artdesigns nicht so negativ auf wie sie es in realistischer designten Abenteuern à la Horizon: Forbidden West. Das Spiel lief sehr flüssig, es gab nahezu keine Ladezeiten und nur ganz selten ging die Bildwiederholrate etwas runter. Wir konnten allerdings noch nicht die drei optionalen Modi ausprobieren, die sich auf die Leistung sowie Effekte wie Raytracing auswirken - auch sie waren erst Teil des oben erwähnten Patches.

Auch die Rüstung lässt sich anpassen.
Der Performance-Modus soll euch zum Release 60 Bilder pro Sekunde bescheren, wobei die 4K-Auflösung dynamisch reduziert wird. Der Performance-RT-Modus wird ebenfalls mit 60fps laufen, aber zusätzlich Raytracing-Effekte bieten, weswegen die grundlegende Auflösung etwas stärker reduziert wird. Die Entwickler erklären , dass sie bei allen drei Grafikmodi (Qualität, Performance, Performance mit RT) eine "dynamische Basisauflösung nutzen, die dann einem temporalen Injektionsprozess durchläuft, um ein 4K-Bild zu erreichen". Hierbei werden bestimmte Elemente des vorher berechneten Bildes beim aktuellen Bild erneut verwendet, bevor es am Ende hochskaliert wird. Die gleiche Technik ist auch bei Marvel's Spider-Man: Miles Morales genutzt worden.

Fazit

Wenn man mit einem Lächeln vor dem Bildschirm sitzt, macht ein Spiel schon vieles richtig. Wenn das selbst nach Stunden nicht verfliegt, wenn man als routinierter Zocker weiter anerkennend nickt und die Zeit nur so verfliegt, dann ist das eine große Leistung. Insomniac Games hat schon einiges an guter bis sehr guter digitaler Unterhaltung präsentiert, aber Ratchet & Clank: Rift Apart ist ein animiertes Meisterwerk - eine Art Super Lombax Galaxy auf höchstem Niveau. Nicht in erster Linie, weil es ein fulminantes Effektgewitter, temporeiche Akrobatik sowie explosive Action in tollen futuristischen Kulissen inszeniert. Sondern weil es gerade in den Bereichen überrascht, die man nicht von dieser Videospielreihe erwartet. Da ist immer wieder diese Ruhe im Sturm, durch kleine Erkundungen, Herausforderungen sowie Rätsel. Und da zwinkert einem immer wieder diese überraschend lebendige Welt mit ihren charmanten Figuren zu, die man am liebsten knuddeln möchte. Hier wird zwischen all den coolen Kämpfen auf unbeschwert witzige Art eine Geschichte rund um Freundschaft, Familie und Vertrauen erzählt. Und die PlayStation 5 ist endlich um ein exklusives Highlight reicher.

Pro

  • explosiver, klasse erzählter Action-Plattformer
  • wechselnde spielbare Charaktere
  • gute Tempowechsel sorgen für Ruhe im Effektgewitter
  • charmanter Humor, Dr. Nefarious in Höchstform
  • Rivet und Kit, zwei wunderbare neue Charaktere
  • tolle futuristische Kulissen auf mehreren Planeten
  • überzeugende Integration der Dimensionsrisse
  • überraschend lebendige Spielwelt mit vielen Details
  • unheimlich liebenswerte Charaktere
  • natürliche Dialoge in unterhaltsamer Story
  • vielfältige Akrobatik mit Jump'n Run-Passagen
  • tolles Arcade-Kampfsystem
  • kreatives Waffenarsenal mit coolen Effekten
  • Waffen im Level steigern und spezialisieren
  • spektakuläre Bosse in großen Arealen
  • abwechslungsreiche Rätsel und Herausforderungen
  • Fliegen, Rasen, Gleiten, Springen
  • gute Herausforderungen auch für Veteranen
  • komplette Einbindung des DualSense-Controllers
  • sammelbare Geheimnisse und Artefakte
  • komplette deutsche Lokalisierung
  • mehrere Schwierigkeitsgrade plus Zeitlupen-Hilfe
  • vorbildliche Steuerungs-Optionen & Barrierefreiheit
  • drei Performance-Modi wählbar
  • nahezu keine Ladezeiten

Kontra

  • überflüssiges Rüstungsmanagement
  • Trigger-Problem in ein, zwei Quests
  • Trial & Error bei einigen Rennstrecken
  • kleinere Glitches in speziellen Kamerapositionen
  • ein Absturz

Wertung

PlayStation5

Ratchet & Clank: Rift Apart ist ein animiertes Meisterwerk. Zwischen den explosiven Kämpfen gibt es immer wieder Ruhe und Rätsel, während einem eine überraschend lebendige Welt mit unheimlich charmanten Charakteren zuzwinkert.

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Kommentare
Pingu

konnte man doch nur an den Rissen in die anderen Dimensionen switchen, also es wurde doch einfach nur ein anderes Level geladen
Genau darum ging es aber, dass dieses Laden in Echtzeit passierte und du keine Ladesequenz oder ähnliches hast sondern einfach rüber in die andere Dimension gehst.

vor einem Jahr
str.scrm

aufgrund des PC-Releases muss ich diesen alten Thread auch nochmal besuchen
kann mir da nochmal jemand auf die Sprünge helfen, warum die SSD da überhaupt so krass nötig sein soll?
ich finde das Spiel noch immer fantastisch, habe es mehrmals durch und es ist für mich weiterhin eines der besten PS5 Spiele bisher
mein letzter Run liegt aber schon eine Weile zurück und wenn ich mich recht erinnere, konnte man doch nur an den Rissen in die anderen Dimensionen switchen, also es wurde doch einfach nur ein anderes Level geladen

viel beeindruckender war doch da das Kapitel in der Titanfall 2 Kampagne, in dem man jederzeit im Level switchen konnte und in 2 Realitäten gleichzeitig gekämpft hat, während sich die Gegner auch in beiden weiter bewegt haben

vor einem Jahr
Khorneblume

Mal sehen wie "nötig" die PS5 SSD und Systemspeed wirklich sind.
So wie bei jedem Spiel welches dann mit HDD getestet wurde. Gar nicht.

vor einem Jahr
batsi84

Mal sehen wie "nötig" die PS5 SSD und Systemspeed wirklich sind.
Es wird wahrscheinlich minimale Ladezeiten (wenn überhaupt) geben, weil die Originalsoftware auf die PC-Systeme zugeschnitten werden muss

vor einem Jahr
Leon-x

Spiel bekommt PC Version:



Mal sehen wie "nötig" die PS5 SSD und Systemspeed wirklich sind.

vor einem Jahr