Skydrift Infinity - Test, Rennspiel, XboxOne, Switch, PC, PlayStation4
Zugegeben: Für mich schwingt hier vermutlich etwas mehr WipEout mit als für die Meisten, was daran liegt, dass Skydrift im Grunde ein neues N.GEN Racing ist, das wiederum von WipEout-Schöpfer Nick Burcombe erdacht wurde. Mit ihm bzw. seinem damaligen Studio Curly Monsters hat Skydrift zwar nichts zu tun, allerdings gleicht es dem PS1-Titel so stark, dass die Referenzen unverkennbar sind.
Flotte Propeller
Und das bedeutet zum Glück auch, dass es ähnlich viel Spaß macht wie sein mutmaßliches Vorbild. Man schwingt die Flugzeuge hier sogar noch flotter umher, lässt sie dabei um die eigene Achse rollen oder zwingt sie durch besonders enge Kurven, indem man beide Analogsticks anzieht. In relativ gefährlicher Bodennähe ist man dabei am schnellsten unterwegs und sammelt außerdem Energie für einen Boost. Alternativ füllt man diese Energie auch dadurch auf, dass man Waffen nicht abschießt, sondern recycelt.
Herr der Ringe
Man ist also ständig am Taktieren, wie man welche Waffen einsetzt, aufspart oder recycelt, denn in einer Maschine, die beim Boosten besonders stark beschleunigt, sollte man sich vielleicht auf das ständige Fliegen mit Höchstgeschwindigkeit konzentrieren, anstatt sich mit dem Abschießen von Kontrahenten aufzuhalten. Dass sich manche Extras in engen Durchlässen befinden, belohnt zudem risikofreudige Piloten, die ihre Flieger in Schräglage durch solche Engpässe manövrieren.
Der Neuauflage wurde sogar ein zusätzlicher Kurs spendiert – ausgesprochen seltsam finde ich nur, dass er in der sonst unveränderten Kampagne lediglich ein einziges Mal vorkommt und in Multiplayer-Rennen gar nicht ausgewählt werden darf, wodurch er fast komplett nutzlos ist. Abgesehen davon gibt es wie schon im Original keine Einzelrennen für Solisten mit frei einstellbaren Optionen und damit auch keine reinen Zeitrennen, in denen man sich per Rangliste mit Freunden messen könnte. Schade, dass an dieser wichtigen Stelle nicht mehr Arbeit in Infinity gesteckt wurde!
Kleine Kursänderung
Nur wer interessierte Mitstreiter hat, kommt in Sachen Multiplayer also zum Zug und darf sich mit der Neuauflage sogar einen Splitscreen mit bis zu vier Freunden oder Familienmitgliedern teilen. Dabei wird die Auflösung der Switch-Version zwar stark gesenkt, doch der martialischen Kurzweil tut das keinen Abbruch. Hinzugekommen sind nicht zuletzt ein paar weitere Maschinen sowie die Tatsache, dass jetzt meist schon zum Start etwas Boost-Energie im Tank steckt, sodass man oft etwas schneller in Gang kommt.
Schneller und besser?
Richtig klasse ist schließlich die Tatsache, dass man auf allen Systemen nicht mehr mit 30 Bildern pro Sekunde Vorlieb nehmen muss, sondern zumindest im Performance-Modus mit der doppelten Rate unterwegs ist, was dem Spielgefühl verdammt guttut! In Verbindung mit einem neuen Drift, dank dem man bei gutem Timing extrem enge Kurven fliegen kann, ist Skydrift Infinity damit sogar ein etwas besseres Spiel als das Original.
Fazit
Schade, dass das Interesse an Skydrift noch immer nicht besonders groß scheint – dabei gehört das schnittige Wettfliegen zu den besten Arcade-Racern seiner Art! Das Fluggefühl ist herrlich rund, das martialische Taktieren mit Waffen und Boost ungemein motivierend und selbst grafisch hat sich das Spiel erstaunlich gut gehalten. Technisch reißt es natürlich keine Bäume aus, aber das Artdesign macht eine gute Figur und spätestens, wenn sich der eigene Flieger mit einer Rolle um die eigene Achse in eine Kurve schraubt, sieht das einfach cool aus. Dank der deutlich höheren Bildrate im Performance-Modus und mit dem neuen Driften fühlt es sich sogar besser an als zuvor. Ich verstehe nur nicht, weshalb es nach wie vor weder Einzelrennen noch Zeitfliegen gibt und wieso die neue Strecke bloß ein einziges Mal in der Kampagne spielbar ist. Das reißen weder das neue Deathmatch noch das Spielen im Splitscreen raus, weshalb die Neuauflage trotz guter Neuerungen ähnlich wie ihr Original ohne Goldmedaille durchs Ziel rast.
Pro
- wahlweise Performance-Modus mit 60 Bildern pro Sekunde
- raffinierte, aber einfache Steuerung
- abwechslungsreiche Kulissen
- taktisch durchdachtes Waffensystem
- von sehr leicht bis angenehm fordernd einstellbarer Schwierigkeitsgrad
- tolles Geschwindigkeitsgefühl vor allem in Speed-Rennen
- Onlinerennen für bis zu acht Spieler, bis zu vier per Splitscreen
- Onlineranglisten
Kontra
- Highscorelisten der Kampagnerennen zeigen nicht alle Ergebnisse an und sind nur mit aktivem Plattform-Abodienst zugänglich
- sehr niedrige Auflösung im Splitscreen (Switch)
- keine Einzel
- bzw. Zeitrennen mit einstellbaren Optionen
- überschaubare Karriere mit lediglich sechs, immerhin in beide Richtungen zugänglichen Strecken
- neuer Kurs kommt in Kampagne nur einmal vor und ist im Multiplayer nicht anwählbar
- kein kostenloses oder vergünstigtes Update für Besitzer der PC-Version