Cult of the Lamb - Test, Rollenspiel, Switch, PC, XboxSeriesX, PlayStation5, XboxOne, PlayStation4

Cult of the Lamb
02.09.2022, Lion Knirsch

Test: Cult of the Lamb

Der Reigen der Lämmer - kultiger wird's nicht!

Vom wehrlosen Opferlamm zum angebeteten Kultanführer mit übermenschlichen oder eher überlämmlichen Kräften. Cult of the Lamb (ab 22,99€ bei kaufen) entführt mit Galgenhumor in eine Welt zwischen Diesseits und Jenseits, in der nicht nur die Ressourcen des Kultes gemanagt werden müssen, sondern sich auch in bester Dungeon-Crawler-Manier durch Dämonen, Spinnen und untotes Gesocks geschnetzelt wird. Wie gut diese ungewöhnliche Genre-Fusion über rund 16 Spielstunden unterhält und wie viele Wortwitze mir mit Lamm noch so einfallen, das erfahrt ihr in diesem Test zur Switch-Version.

Indie-Titel erlangt Kult-Status

Die niedlichen Kulleraugen trügen, denn dieses Lamm macht keine halben Sachen.
Kaum ein Indie-Titel konnte in den vergangenen Wochen so viel Aufmerksamkeit erregen, wie die Kultisten-Simulation des australischen und US-amerikanischen Entwicklers Massive Monster, der mit Cult of the Lamb neue Genre-Wege einschlägt. Dabei erinnert der Cartoonige-Grafikstil samt den makabren Inhalten rund um Opferungen, blutige Rituale und Drogenkonsum durchaus an Titel wie The Binding of Isaac. Und genau wie dieses ist Cult of the Lamb trotz aller kulleräugigen Tierchen kein Spiel für Kinder. Diese Ähnlichkeit spiegelt sich auch in den Rogue-Like Elementen wider, welche uns das Spiel vor die blutrünstigen Hufe wirft. Das integrierte Base-Management-System lässt sich dabei am ehesten mit einer etwas abgespeckten Version von Titeln wie Oxygen Not Included vergleichen, die trotz gewisser Komplexität, nicht ihren Humor oder die Übersichtlichkeit verlieren, aber mehr dazu später.

Ein Bischof kommt selten allein

Die kreativ gestalteten Götter erwarten unsere Hinrichtung mit Freude.
Man schlüpft in die mit Wolle überzogene Haut jenes Lamms, das den vier Bischöfen des Alten Glaubens – den Göttern dieser Welt – geopfert werden soll, um "die Prophezeiung" zu verhindern. Welche Prophezeiung fragt ihr? Einst wurde einer der Bischöfe namens „Jener der Wartet" von seinen Geschwistern in eiserne Ketten gelegt. Das Opfer soll die Chancen seiner Rückkehr vermindern. Doch kommt alles anders als gedacht und man begegnet jenem Gott im Angesicht des eigenen Ablebens. Der Wohltäter gewehrt mir dabei die Möglichkeit wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren, vorausgesetzt ich errichte einen Kult in seinem Namen und schwöre seine Geschwister niederzustrecken und ihn aus den Ketten seiner Niederlage zu befreien. Klingt doch nach einem guten Deal…

Spannend: Auf unserer Reise begegnen uns viele interessante Charaktere.
Auch wenn die Geschichte rund um Verrat, Gottheiten und Kultisten keinen Oskar gewinnt, wird sie doch äußerst charmant erzählt und von stimmiger Musik begleitet. So poesieren die grotesken Bischöfe in Gestalt von Wurm, Frosch, Kalmar und Spinne zum Teil in Reimen und mit ganz eigenem Charme à la Dantes Inferno. Aber auch Charaktere abseits der Gottheiten, welche uns auf unseren Kreuzzügen begegnen zeigen sowohl durch ihre tierische Gestalt als auch ihre individuelle Art mit uns zu kommunizieren, dass den Entwicklern durchaus viel daran zu liegen scheint, ihren Protagonisten Charakter zu verleihen. Eine Ratte ohne Herz, die unsere Leben auffüllt; Midas, welcher unsere Anhänger gegen Entlohnung in Gold verwandelt oder ein lebender Pilz, welcher seine Leidenschaft im Sammeln von halluzinogen Pilzen gefunden hat. Der Fantasie und dem Wahnsinn sind keine Grenzen gesetzt.

Zu Beginn sieht unsere Kultstätte noch recht mager aus...
Als neu ernannter Prophet liegt es nun an uns unserem höllischen Wohltäter die Anerkennung zu verschaffen, die ihm beliebt. Dies ist allein gar nicht so einfach, daher ist die erste Aufgabe: Anhänger rekrutieren, was das Zeug hält! Gut, dass die niedlichen kleinen Wesen nicht besonders schwer zu überreden sind. So ist unser Protagonist nämlich nicht das einzige Wesen, das dem Alten Glauben geopfert werden soll und daher retten wir auf dem Weg durch die Dungeons unsere Untergebenen in spe aus den Fesseln ihrer Henker, wodurch sie sich aus Dankbarkeit unserem Kult anschließen.

Ein Kult im Kornfeld, der ist immer frei…

Dabei lässt sich sowohl der Name als auch das Aussehen der Anhänger individuell durch freischaltbare Skins anpassen. Wo dies zu Beginn noch meine kreative Ader angesprochen hat, wird gerade gegen Ende der Anhänger-Verschleiß aber doch recht groß, weshalb ich diese Möglichkeit kaum noch in Betracht gezogen habe. Wer möchte schon seinem Haustier einen Namen geben, wenn dieses bereits morgen auf dem Teller landet, logisch oder? Jeder eurer kultigen Freunde hat dabei individuelle Eigenschaften, die euch entweder zu Gunsten kommen können oder euer Dasein als Anführer erschweren. Diese spezifischen Werte lassen sich durch generelle Eigenschaften, welche für den gesamten Kult gelten, ergänzen. Solche legen wir mit freischaltbaren Doktrinen fest, wobei wir in verschiedenen Kategorien, wie z. B. Arbeiten und Beten immer zwischen zweien wählen dürfen. Möchten wir gläubigere Anhänger oder sollen diese lieber schneller arbeiten? Dies erzeugt einen gewissen Wiederspielwert, da euch auf diese Weise auch bestimmte Rituale verwehrt bleiben.

...aber nach einiger Zeit, kann sie sich durchaus sehen lassen.
Auf eurem Weg zum Sektenmogul müsst ihr dabei drei Anzeigen im Auge behalten: Hygiene, Hunger und Glaube. Grundsätzlich ist der Glaube, wie wohl sich eure Untergebenen unter eurem eisernen Huf fühlen. Sinkt dieser aufgrund von z. B. Hunger, Krankheit oder einer fehlenden Schlafmöglichkeit, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Anhänger von mir abwenden – und schlimmstenfalls sogar noch weitere Kult-Mitglieder in ihrem Glauben beeinflussen. Daher bemühe ich mich um ihr Wohlergehen und baue diebezüglich Nahrung an, koche Mahlzeiten, verordne kranken Anhängern Bettruhe oder entferne Fäkalien sowie Leichen.

Auch Kultanführer haben's nicht einfach

Gutes Ressourcenmanagement mit Nahrung, Stein, Holz & Co. sowie das richtige Verteilen der Anhänger auf diese Aufgaben ist dabei das A und O. Je weiter man im Spiel kommt desto automatischer lassen sich diese Vorgänge durch neue Gebäude abspulen, was bei einer immer größer werdenden Herde auch äußert wichtig ist. Die Objekte wie weitere Schreine, Steinminen, Betten oder ein Dämonenbeschwörungskreis, damit die Anhänger in besessener Form auch auf die Kreuzzüge mitkommen können, lassen sich dabei frei auf der reservierten Fläche mitten im Nirgendwo platzieren. Und auch für den kultivierten Innenarchitekten hat Cult of the Lamb etwas zu bieten. So dürft ihr euch bei Dekorationen und Pfaden frei austoben. Wer wollte nicht schon immer neben einem Schädelhaufen und Gräbern seiner Freunde nächtigen, während man es sich auf einem vergoldeten Boden bequem macht? Eben.

Dieses Prinzip und der spürbare Fortschritt sind motivierend und unterhaltsam, werden gegen Ende allerdings recht repetitiv, da kaum neue Gebäude, sondern eher Verbesserungen der Alten dazu kommen. Auch muss ich beim Kochen oder Entleeren der Toilettenhäuschen immer noch selbst Hand anlegen. Hier hätte es mich gefreut, wenn man seinen Untergebenen auch diese Aufgaben zuweisen könnte.

Augenschmauß: Einen meiner Schützlinge im Ritual zu opfern fällt zwar schwer, aber die süßen Animationen sind es auf jeden Fall wert.
Wozu der ganze Aufwand? Wer tiefer in die Dungeons eindringen und den Bischöfen nicht nur mit Stock und Stein entgegentreten möchte, der kommt an einem gut organisierten Kult gar nicht vorbei. So lassen sich neue Gebiete nur mit einer gewissen Anhängeranzahl betreten; und egal ob es das Freischalten neuer Gebäude, die Verbesserung von Waffen und Flüchen oder mehr Lebensenergie ist, ohne Gefolgschaft geht nichts. So kann eine gut gehaltene Predigt dafür sorgen, dass das Waffenlevel steigt und je mehr Anhänger beten – und je höher deren Loyalitätslevel – umso vielfältigere Gebäude kann ich platzieren. Also behandelt eure kleinen Untergebenen gut, erfüllt ihre Quests und zeigt ihnen, wer die Wollhosen in dieser Glaubensdiktatur anhat. Dies geht wohl am besten mit ein paar freischaltbaren Ritualen.

Doch nun zum Lamm im Raum

So durfte ich in unglaublich süß animierten, aber auch sehr makabren Zwischensequenzen Anhänger an ein Tentakelmonster opfern, sie unter den Einfluss von halluzinogenen Pilzen setzten oder einen verstorbenen Jünger wiederbeleben. Dies kann je nach Ritual unterschiedliche Auswirkungen haben z. B. den Glauben stärken oder den Hunger füllen, aber allein das Zusehen erfreut jeden Möchtegern-Satanisten.

Bei Waffen und Flüchen hat der Zufall die Zügel in der Hand.
Doch ein schöner Kult mit vielen Gebäuden ist eine Sache, seiner Bestimmung nachzugehen eine andere. Und so muss ich den Worten meines Meisters folgen und die vier Bischöfe des Alten Glaubens in ihrem jeweiligen Herrschaftsgebiet zur Strecke bringen. Also begebe ich mich mit dem satanischen Knopfaugen-Lämmlein in eines der vier Tore, wobei uns dahinter jeweils eine Waffe sowie ein Fluch zum Ausrüsten erwartet. Flüche sind die Zauber dieser Welt und das Mana ist sogenannter Eifer, den gefallene Gegner hinterlassen. Jede Welt muss viermal durchlaufen werden, bevor man sich dem Endboss stellen kann.

Ein forderndes Lammyrinth

Dabei sind beide Gegenstände wie auch die Dungeons an sich zufällig generiert. Das Level sowie die Art der eigenen Folterinstrumente wird dabei durch unseren Fortschritt im Spiel festgelegt. So schalte ich nach und nach stärkere Dolche, Schwerter, Äxte, Hämmer und Handschuhe sowie Fähigkeiten frei. Diese besitzen unter anderem Schadens-Fähigkeiten wie Gift, Frost oder Vampirismus. Auch wenn die verschiedenen Arten zu spielen durchaus unterhaltsam sind und sich die Waffen dank Treffer-Feedback wuchtig anfühlen, so ähnlich verhalten sich diese leider auch. Sprich, bis auf das Angriffstempo und den Schaden unterscheidet sich das Kampfgerät im Spielstil kaum. So ist ein leichter oder harter Schlag oder das Aufladen einer normalen Nahkampf-Attacke schlichtweg nicht möglich. Die Flüche fühlen sind da schon deutlich individueller an, es wird aber auch hier lediglich nur ein Knopf belegt.

Entscheidung: Während eines Kreuzzugs dürfen wir im Shop zwischen zwei Tarot-Karten wählen.
Mit den aufgenommenen Waffen und Flüchen prügelt man sich dann durch die einzelnen Räume und erhält dabei Gold, Holz, Samen und weitere Ressourcen. Aber nicht nur diese Schätze erwarten einen. So gibt es in Cult of the Lamb 36 Tarot-Karten, welche uns entweder zufällig im Dungeon vor die Hufe fallen oder z. B. von einem Händler innerhalb der Kreuzzüge für Lau erworben werden können. Diese verleihen verschiedene Boni wie eine höhere Angriffsgeschwindigkeit, zusätzliche Herzen oder die Fähigkeit bei einer Ausweichrolle Gegnern Schaden zuzufügen. Diese Mechanik wirkt erfrischend und aufgrund des Überraschungsfaktors auch sehr motivierend, denn die gesammelten Karten geben jedem Durchlauf einen individuellen Touch. Generell ist jeder Run einzigartig, schließlich ist das hier ein Roguelike. Wenn wir sterben oder zur Basis zurückkehren, verlieren wir die Waffen, einen Teil der Ressourcen sowie unsere Tarot-Karten. Die Karten werden also wortwörtlich bei jedem Durchgang neu gemischt.

Der Zufall legt die Karten

Auch wenn mal nicht gegen Bosse gekämpft wird, geht's ordentlich zur Sache.
Auch wenn die einzelnen Ebenen zufällig generiert werden, das Ende eines Dungeon-Durchlaufs ist immer gleich: ein Bosskampf. Auch wenn während der ersten drei Durchgänge pro Welt jeher nur ein Zwischenboss auf euch wartet, so erweist euch im vierten der jeweilige Bischof selbst die Ehre. Die Kämpfe, in welchen ihr Kugel-Hagel, Giftpfützen oder explodierenden Kalmaren ausweichen müsst, sind je nach Schwierigkeitsgrad durchaus fordernd, allerdings nie unfair oder frustrierend. Generell schafft es Cult of the Lamb trotz des Roguelike-Ansatzes aufkommende Frustration gekonnt zu vermeiden. Eine Rolle spielt hierbei sicher, dass ein Durchgang meist nur 15 bis 20 Minuten in Anspruch nimmt und dass bei einem Tod nur ein Teil der gesammelten Ressourcen verloren geht – lediglich euer Ansehen als starker Anführer mag wohl deutlich unter eurem frühzeitigen Ableben leiden.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich so ein richtiger Flow aus Ausweichrollen, Nahkampfangriffen und gezieltem Einsatz des Fluchs, wobei ich mich oft bei dem Gedanken ertappen durfte: „Ach, eine Runde geht noch“. Erfreulich ist auch, dass es die Möglichkeit gibt, die Schwierigkeitsstufe jederzeit anpassen zu können. Ein bisschen mehr Tiefe hätte ich mir hier allerdings schon gewünscht, denn trotz des interessanten Settings wirken die Räume nach gewisser Zeit doch etwas repetitiv und auch die Gegnertypen wiederholen sich gegen Ende recht häufig. Auch über mehr Umgebungsdetails wie ausgeklügeltere Fallen hätte ich mich durchaus gefreut.

Ein DiLämmer

Fortschritt: Im Spielverlauf lassen sich bis zu 36 individuelle Tarot-Karten freischalten.
Neue Tarotkarten lassen sich wie Dekorationen, Anhängerformen und vieles weitere auch, im Laufe des Spiels freischalten. Das ist auch durchaus sinnvoll, sind diese doch zumeist stärker als ihre Vorgänger. Der Fortschritt führt aber auch zu einem Dilemma. Denn wer neue Tarotkarten freischaltet, reduziert damit die Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Karte während eines Durchgangs zu erhalten, schließlich befinden sich nun mehr Karten im Pool, aus welchem zufällig gezogen wird. Andersrum kann ich mir ebenfalls mit hart verdientem Geld eine verbesserte Tarotkarte kaufen, die Wahrscheinlichkeit diese zu erhalten sinkt aber mit jeder weiteren, die ich freischalte. Hier hätte ich mir die Möglichkeit gewünscht ein eigenes Kartendeck zusammenstellen zu können, aus dem dann zufällig Karten auf den Kreuzzügen gezogen werden.

Kniffel mal anders

Abwechslungsreich: Das kleine Knobelspiel ist eine gelungene Abwechslung zum Kult-Alltag.
Doch neben der harten Arbeit darf sich auch ein Kultanführer einmal seinen Hobbies widmen. So gibt es die Möglichkeit zur Nahrungsbeschaffung zu angeln – wobei das Angelsystem sehr an Stardew Valley erinnert. Außerdem gibt es auch ein Würfelspiel namens Astragaloi, mit dem man sich etwas dazuverdienen kann. Die Regeln sind recht simpel, auf eurem eigenen 3x3-Feld platziert ihr einen vorher von euch gewürfelten Würfel und wechselt euch dabei mit eurem Gegner ab, welcher sein eigenes Feld bestückt.

Werden Würfel mit gleicher Augenzahl in derselben Reihe platziert, dann multiplizieren sich ihre Werte. Platziert der Gegner in seiner gegenüberliegenden Reihe dieselbe Augenzahl, so werden die eigenen mit diesem Wert in der Reihe zerstört. Das Spiel endet sobald ein 3x3-Feld voll besetzt wurde und der Gewinner ist derjenige mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Auch wenn sehr viel Glück dazu gehört, so haben die kurzen Partien durchaus Spaß gemacht und sind eine erfreuliche Abwechslung zum Töten und Opfern.

Technisch gibt es einiges zu Määh…kern

Unfair: Unverwundbarkeit ist zwar praktisch, aber nimmt auch jeden Spaß.

Nach Release häuften sich im Internet Erfahrungsberichte von Bugs und Performance-Problemen von Cult of the Lamb. Und ja: auch ich wurde auf der Switch nicht von diesen Fehlern verschont. So läuft das Spiel zwar grundsätzlich solide, aber grade bei vielen Partikeleffekten und Gegnern brechen die FPS gut und gerne mal ein, was oft ein unfreiwilliges frühes Ableben bedeutet. Ebenso konnte ich einige Male beobachten, dass ein paar meiner Anhänger wohl nicht aus eigenem Willen meine Befehle missachteten, sondern weil sie eingefroren waren. Eine Quest abgeben, sie zu Bett schicken oder sie füttern, war dann nicht mehr möglich. Dies ließ sich allerdings recht einfach durch Verlassen des Gebiets lösen – dennoch recht nervig. In meinem Durchlauf gab es glücklicherweise keine Game-Breaking-Bugs oder Softlocks und auch die schlechte Performance hat das Spielgefühl für mich nur in Maßen beeinträchtigt.

Aber auf ein Feature oder Bug - je nachdem wie man es sehen möchte - will ich noch eingehen. So habe ich die Möglichkeit mich während eines Kreuzzuges wiederzubeleben, indem ich eines meiner Schäfchen für eben diesen höheren Zweck opfere. Nun kam es bei mir vor, dass ich nach dieser Prozedur für die gesamte Ebene unverwundbar war – ich konnte gar 0 Herzen haben. In der nächsten Ebene war es mir zwar wieder möglich das Zeitliche zu segnen, aber innerhalb von Bosskämpfen konnte ich so ohne Probleme den Sieg davontragen. Und da gerade gegen Ende Anhänger Massenware sind ist dieses „Feature“ durchaus overpowered und sollte in beiden Fällen angepasst werden. Des weiteren kann es vor allem im Handheld-Modus auf dem kleinen 6,2 Zoll Bildschirm der Switch durchaus unübersichtlich werden. Diesbezüglich würde ich den Docked-Modus empfehlen.

Fazit

Nach knapp 20-Stunden Spielzeit muss ich sagen, ich will mehr vom Lämmerkult. Die kleine Indie-Perle Cult of the Lamb zeigt wie ein Wolf im Schafspelz, dass auch hinter einem unscheinbaren Titel dank kreativer Ideen und einer interessanten Genre-Fusion etwas Großes schlummert. Und auch wenn die Story die Kirche im Dorf lässt, wird sie dennoch so charmant erzählt, dass dies kaum ins Gewicht fällt. Die kultigen Charaktere in niedlicher Cartoon-Optik konnten mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern und ließen mich bei ihrer Opferung deshalb oftmals zögern. Die Kreuzzüge ziehen einen dabei in einen belohnenden Sog weshalb man oft länger vor dem Bildschirm sitzt, als geplant. Dennoch ist auch Cult of the Lamb nicht perfekt. So hätte ich mir etwas mehr Tiefe im wuchtigen Kampfsystem und Dungeon-Design gewünscht. Auch auf technischer Ebene ist der Kultisten-Simulator auf der Switch durchaus ausbaufähig. So beeinträchtigen FPS-Einbrüche bei vielen Gegner und Partikeln sowie nervige Bugs wie das Einfrieren von Anhängern das Spielerlebnis. Der Publisher gelobt allerdings Besserung. Das Management-System ist dabei über längere Zeit unterhaltsam, überfordert aber nicht. Dennoch hätte ich mir auch hier etwas mehr Umfang und Möglichkeiten zum Automatismus gewünscht. Kurz gesagt: Cult of the Lamb unterhält von Anfang bis Ende. Die circa 15-minütigen Dungeon-Durchläufe laden zum gemütlichen Abend vor der Konsole ein, während die Zwischenstopps als Kultmanager eine verdiente und belohnende Pause vom blutigen Kreuzzug darstellen, in der man sich dank freischaltbarer Gebäude, Dekorationen und Anhängerformen kreativ ausleben kann. Wer hätte gedacht, dass das Leben als Lamm so viel Bock macht.

Pro

  • Gelungener Genre-Mix ...
  • interessantes Setting ...
  • abwechslungsreiches Gameplay ...
  • niedliche Grafik und Animationen
  • Möglichkeiten sich kreativ einzubringen
  • anpassbarer Schwierigkeitsgrad

Kontra

  • ... dem etwas mehr Tiefe nicht schaden würde
  • ... aber FPS-Einbrüche bei vielen Gegnern und Partikeln
  • ... das gegen Ende etwas repetitiv wird
  • Bugs keine Seltenheit

Wertung

Switch

Dem fesselnden Kultisten-Simulator gelingt der packende Genre-Spagat trotz technischer Probleme voll und ganz.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Es gibt keine Käufe.
Kommentare
LeKwas

The Cult of the Lamb: Relics of the Old Faith update brings dozens of new items and relics scattered across remixed dungeons, as well as a post-game storyline, and new characters. The Cult of the Lamb: Relics of the Old Faith is available on April 24, 2023.
Das Update wird auch gratis sein.

vor einem Jahr
Kant ist tot!

Für mich ist CutL generell leicht overrated. Es hat ganz gute Ideen dabei, lässt dann aber die Konsequenz vermissen. Sowohl den Kampfaspekt als auch den Management Aspekt finde ich in der Tiefe einfach nicht überzeugend genug. Aber bis zu dem Punkt, an dem sich diese Substanzlosigkeit offenbart, macht das Ding auf jeden Fall Spaß.

vor 2 Jahren
grisu_de

Huch, was ist denn hier gerade passiert mit dem User Idiotic Ministry?
(Troll)Post gelöscht, User gelöscht?
Er hat linksversifft gesagt. Das ist irgendwie so 2015.

vor 2 Jahren
heretikeen

Huch, was ist denn hier gerade passiert mit dem User Idiotic Ministry?
(Troll)Post gelöscht, User gelöscht?
DIKTATUR!!1

vor 2 Jahren
eLZorro

Huch, was ist denn hier gerade passiert mit dem User Idiotic Ministry?
(Troll)Post gelöscht, User gelöscht?

vor 2 Jahren