Railgrade - Test, Simulation, PC, Switch
Dabei erinnert Railgrade ein wenig an Transport Fever im Kleinstformat: Anstatt in einem Endlosspiel auf gigantischen Karten dutzende Städte mit allem zu verbinden, was Waren oder Personen transportieren kann, findet Railgrade meist auf kleinen, überschaubaren Diorama-Ausschnitten statt. In den meisten Fällen geht es darum, ein konkretes Problem zu lösen, eine oder mehrere spezielle Waren in festgelegten Mengen zu exportieren, oder eine Stadt zum Wachstum anzuregen. Für die beste Bewertung muss es schnell gehen – Railgrade ist also definitiv kein Spiel für Langsam- und Schönbauer, sondern eher für Effizienzprofis mit dem unbedingten Hang zur völligen Optimierung.
Logistik in der Weltraumkolonie
Reduziert aufs Wesentliche
Die Logistik von Railgrade ist insgesamt aufs Wesentliche reduziert: Züge transportieren ihre Güter von A nach B. Eine genaue Menge festlegen kann ich dabei nicht, etwa wenn mehrere Abnehmer nacheinander angesteuert werden. Auch können an den einfach auf die Gleise geklickten Bahnhöfen Waren, wie z.B. bei Transport Fever, nicht zwischengelagert oder übergeben werden – es muss sogar immer ein entsprechendes Unternehmen in Reichweite geben, um überhaupt Wagen für die jeweilige Ladung platzieren zu können. Auch gibt es keine Signale: Züge „ghosten“ langsam durcheinander hindurch, was aber zu massivem Zeitverlust auf der Strecke führt.
Erstaunlich mobil
Auch auf der Switch macht Railgrade eine ordentliche Figur – die Bedienung ist gut auf die Eingabemöglichkeiten von Nintendos Hybrid-Konsole abgestimmt, auch wenn ich persönlich bei dieser Art Spiel immer die Präzision von Maus und Tastatur bevorzugen werde. Die kurzen Einsätze eignen sich auch perfekt für längere Bus- und Bahnfarten, manchmal hätte ich mir hier aber defintiv eine aktive Pausefunktion gewünscht, um mein Schienennetz in Ruhe planen zu können. Allerdings könnte die Bedienung gerade auf dem PC etwas optimierter sein. Die Auswahlleiste im unteren Bildrand ist auf beiden Plattformen exakt gleich – und was auf der Konsole sehr gut funktioniert, ist auf dem PC-Monitor einfach viel zu groß. So verklickt man sich sehr schnell – da hätte es definitiv bessere Lösungen gegeben.
Fazit
Railgrade ist eine ordentliche, kleine Logistik-Simulation, die aufgrund ihrer simplen Wirtschaft und Logistik allerdings nicht mit den Größen des Genres mithalten kann. Trotzdem macht es mir Spaß, Schienennetze zu entwerfen, Züge zu platzieren und das süße Klingen in der Kasse zu vernehmen, wenn eine Route so richtig viel Kohle abwirft. Die Kulisse passt, die Mechaniken sitzen und der Umfang stimmt – auch wenn ich mir neben der mit 50 Missionen sehr ordentlich aufgestellten Kampagne auch einen Endlosmodus gewünscht hätte. Und auch wenn Railgrade insgesamt etwas zu leicht ist: Minakata Dynamics haben in ihrem Debüt eine gute Balance zwischen einfacher Mechanik und spielerischer Komplexität gefunden, die auch auf der Switch und unterwegs gut funktioniert.
Pro
- umfangreiche Kampagne
- ordentliche Kulisse
- nette Logistik-Knobelei
- gute Bank-Mechanik
- Warenketten mit Produktion und Upgrades
Kontra
- kein Endlos-Modus
- UI nicht gut für PC angepasst
- etwas zu einfach
- recht kurze Missionen
- keine Signale
- sehr simple Logistik-Mechaniken
- etwas wenig Züge
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?