Resident Evil Village: Winters' Expansion - Test, Action-Adventure, Stadia, PlayStation5, XboxSeriesX, PlayStation4, PC, Switch, XboxOne
Abenteuer im Albtraumland
Außerdem begegnet Rose einem ganzen Haufen ihrer Pilz-Klone, die von einem entstellten Duke wie durch eine Horror-Zirkusarena gepeitscht werden. Im Albtraum bekommt die junge Frau Winters dabei Hilfe von einer mysteriösen, körperlosen Entität, die ihr mit Leuchtschrift den Weg durch die dunklen Gänge weist. Rosemary muss im Schloss aber nicht nur Zombies erlegen und ein paar nette neue Rätsel lösen, sondern vor allem ihre Anti-Schimmel-Fähigkeiten an den Start bringen. Tochter Winters kann Feinde nämlich kurzzeitig betäuben, um an ihnen vorbeizuschlüpfen oder ihnen mit Feuerkraft das Unleben aus dem Fungus-Körper zu schießen. Zusätzlich kann sie sogenannte Mold-Kerne, eine Art fieser Ranken-Wucherung auflösen, um Türen zu öffnen oder um an wichtige Gegenstände zu gelangen. Nach dem etwas ernüchterndem Start mit Kreislauf-Flucht vor Gesichtssauger-Schlurfern, steigert sich Shadows of Rose von Szene zu Szene und kulminiert in einem durchaus zufriedenstellenden, spektakulären Finale.
Tolle Kulisse – mit Third-Person-Zwang
Etwas irritierend empfand ich hingegen den Third-Person-Zwang: Ja, mit der Gold Edition von Resident Evil Village ist jetzt auch das Hauptspiel komplett aus der Verfolgerperspektive spielbar, es stellt sich mir aber die Frage, warum ich die kurzen Abenteuer von Rosemary Winters nicht aus der Ego-Sicht erleben kann. Immerhin ist diese Mittendrin-Ansicht ja ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der neuen Resident-Evil-Teile.
Die Winter’s Expansion umfasst zusätzlich auch noch neue Charaktere für den spannenden Söldner-Modus, bei dem man auf Highscore-Jagd geht. Darunter findet sich auch die ikonische Lady Dimitrescu als spielbarer Charakter. Allerdings hat sich Capcom hier eine besonders Fan-unfreundliche Freischaltmechanik ausgedacht: Alle Level müssen zunächst mit einem A-Rang abgeschlossen werden, um die untote Haut der großen Vampirlady schlüpfen zu können. Und das ist einigermaßen hart und nicht gerade im Vorbeilaufen erledigt. Wer also nur aufgrund der überlebensgroßen Schlossherrin in den Modus schnuppern möchte, muss sich auf das Auswendiglernen und Wiederholen von Levels gefasst machen, denn die hohen Ränge bekommt man hier definitiv nicht geschenkt.
Fazit
Die Winter’s Expansion bietet für 20 Euro gerade genug Umfang um nicht völlig überteuert zu wirken. Das durchaus stimmungsvolle Einzel-Abenteuer Shadows of Rose ist mit rund drei bis vier Stunden schnell absolviert, liefert dafür aber nette neue Rätsel, Bosskämpfe und Mechaniken an bekannten Schauplätzen von Resident Evil Village. Der Third-Person-Modus von Resident Evil Village ist eine nette Dreingabe, die so auch Teil eines kostenlosen Updates für das Hauptspiel hätte sein dürfen – und die besonders interessanten neuen Charaktere im zweifelsohne unterhaltsamen Söldner-Modus müssen zunächst freigespielt werden, was einige Stunden Arbeit mit alten Inhalten bedeutet. Gerade Shadows of Rose macht den DLC aber zu einer guten Investition, die immerhin einen schaurigen Herbstabend mit Rosemary Winters bereithält. Es ist aber sehr schade, dass der Abschied von Familie Winters in einem solch kurzen DLC stattfindet – Rose hätte durchaus ein eigenes Resident Evil 9 verdient.
Pro
- tolle Kulisse
- abwechslungsreiches Solo-Abenteuer von Rose
- Gute Bosskämpfe
- Gutes Finale
- neue Charaktere für den Söldner-Modus
Kontra
- Shadows of Rose ist ziemlich kurz
- Third Person fürs Hauptspiel gehört in ein Gratis-Update
- neue Charaktere im Söldner-Modus müssen freigespielt werden
- keine Wahl der Ansicht im Rose-Abenteuer
Echtgeldtransaktionen
Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?
- Es gibt keine Käufe.
- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.